Donnerstag, 7. Mai 2015

NEUERSCHEINUNG ERICA DE BARY - Eine Biographie

Horlemann

ALMUT  SEILER - DIETRICH 

ERICA  DE  BARY
"Hinter dem Seidenhimmel spannt sich die flockige Nacht wie Zunder"

Erica de Bary (1907– 2007) hatte von Kindheit an zwei Leidenschaften: Literatur und Reisen, vor allem nach Afrika, wo sie menschliche Begegnungen und kulturelle Entdeckungen suchte, die ihr das »alte Europa« nicht bieten konnte. In den dreißiger Jahren schon reiste sie mit ihrem Mann Herbert de Bary mehrere Wochen durch Spanien, nach Skandinavien, Russland und auf den Balkan. Während des Krieges lebte sie in Paris als Mitarbeiterin der »Pariser Zeitung«, verkehrte in Dichterkreisen, wo sie als »Muse« galt. Dort lernte sie auch afrikanische Politiker kennen, die später hohe Posten in ihren Ländern bekleideten, insbesondere Léopold Sédar Senghor und Jacques Rabemananjara, mit denen sie lebenslange Freundschaften pflegte. Nach dem Krieg vermittelte sie französische Kunst nach Frankfurt am Main, wo sie seit ihrer Heirat zu Hause war. Von 1952 bis 1981 unternahm sie fast jährlich ausgedehnte Reisen in verschiedene afrikanische Länder, bis nach Madagaskar. Mit poetischen Impressionen und kritischen Texten begleitete sie die Entkolonialisierung und den Aufbau der jungen afrikanischen Staaten. Als Autodidaktin, ohne den Hintergrund akademischer Institutionen, verwirklichte sie ihre intellektuellen Träume und lebte ihre Leidenschaften mit Mut und Beharrlichkeit bis ins hohe Alter.

Auszug aus dem Buch:
Die erste Begegnung mit der Sahara 1952 in Marokko war prägend gewesen. Auch wenn Erica später noch ein Dutzend afrikanische Länder mit den unterschiedlichsten Landschaften bereiste: die Wüste blieb ihre Leidenschaft. Die Wüste erfüllte alle Erwartungen. Sie war das Urbild der Erde, und die Oasen darin Horte archaischer Lebensformen, die das Ehepaar aus Deutschland teilte, so weit die Gastgeber es zuließen. So wurden sie über Jahrzehnte hinweg Zeugen des Wandels, den auch diese nur scheinbar unwandelbaren Gesellschaften durchmachten.

Autorin
Almut Seiler-Dietrich wurde 1947 geboren und wuchs in Weilburg an der Lahn auf. Von 1961 bis 1963 lebte sie mit ihrem Vater, der für die Unesco tätig war, in Léopoldville (Kinshasa), Republik Kongo, wo sie das Gymnasium der Herz-Jesu-Schwestern besuchte.
Das Studium der Romanistik und Slavistik in Gießen, Freiburg und Heidelberg schloss sie 1970 mit einer Examensarbeit über „neoafrikanische Dichtung“ ab. Danach war sie Mitarbeiterin von Janheinz Jahn bis zu dessen Tod 1973.  1974 legte sie das zweite Staatsexamen ab und arbeitete seitdem als Gymnasiallehrerin für Französisch, Russisch und Spanisch. 1975-76 lehrte sie im Auftrag des UNDP Französisch an der Ecole Nationale d’Administration in Niamey, Niger. Zahlreiche Reisen, die längste zehn Wochen lang, führten sie in die verschiedensten afrikanischen Länder. 2004 wurde sie mit einer Monographie über den madagassischen Dichter Jean-Joseph Rabearivelo Promotion von der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, zum Dr. phil. promoviert. Sie hat Lehraufträge an den Universitäten Mainz und Frankfurt wahrgenommen und in zahlreichen Institutionen Vorträge gehalten.
Seit 1971 hat sie ca. 120 Artikel in Zeitungen, Zeitschriften und größere Aufsätze in Sammelbänden veröffentlicht und 40 Skripte für Rundfunksendungen geschrieben.
 Sie publizierte mehrere Bücher zum Thema „Afrikanische Literatur“ in französischen und deutschen Verlagen. Webseite: www.afrika-interpretieren.de
(Verlagstext)

Almut Seiler-Dietrich
Erica de Bary - Eine Biographie
Hardcover mit Schutzumschlag
344 Seiten mit zahlreichen schwarz-weiß-Fotos
1.Auflage 2015
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