Mittwoch, 19. November 2014

Rezension Eine Reise um die Welt 2015 - Kalender

Harenberg Verlag Kalender
Rezension

Eine Reise um die Welt 2015


Als erstes fällt die Verpackung auf. In einer stabilen Schachtel liegt das gute Stück. Sollte man den Kalender nicht aufheben wollen, was schade wäre, so ist diese Box auch für eigene Bilder oder andere Reisesouvenirs gut nutzbar. Das Titelbild stellt die Inselgruppe Monuriki im Pazifik dar.
Auf der Rückseite wird in fünf Punkten auf den Inhalt hingewiesen: „Paradiesische Landschaften, Fremde Kulturen, Spektakuläre Architektur, Exotische Tiere und farbenprächtige Pflanzen, Geheimnisvolle Natur.“ Der Kalender wird als „hochwertiges Geschenk“ empfohlen mit einem „Klar gegliederten Kalendarium, Jahresübersichten für 2015 und 2015, die stabile Vorrichtung zum Aufstellen mit Spiralbindung und für jeden Tag ein faszinierendes Farbfoto mit Bildlegende.“

Zum Inhalt: 365 faszinierende Fotografien verspricht der Harenberg - Verlag und er hat Recht. Die ausgesuchten Bilder sind sehr schön und schön bearbeitet. Landschaften, Menschen, Stadtansichten, Tier- und Pflanzenporträts, einsame Inseln, Innenansichten aus vielen Ländern zeigen bekannte, aber auch ungewöhnliche Ausschnitte und Perspektiven. Drei Viertel eines Kalenderblatts bedeckt das Bild, der Text steht rechts daneben und ist weiß auf schwarzem Hintergrund gedruckt.

An den Texten scheinen mehrere Autoren gearbeitet zu haben, was sich an der Beschreibung zu den Bildern gut verfolgen lässt. Viele Texte sind treffend formuliert und informativ wie zum Beispiel am 20. Oktober die Information über die grünen Meeresschildkröten, die gefährdet sind oder am 23. Mai über die Blüten des Kapernbusches, die kaum bekannt sind, deren Knospen in der Küche oft verwendet werden. Eine seltene Perspektive zeigt das Bild am 2. November vom Tafelberg in Kapstadt. Sehr treffend formuliert ist der Text vom 23. Januar mit der Beschreibung des marokkanischen Dorfes Oudad Agard bei Tafraout mit seinem markanten Berg, der wie „Napoleons Hut“ aussieht. Am 26. Juli lädt der Hinweis auf das Museum für arabische Mittelmeermusik in Sidi Bou Said in Tunesien zu einem Besuch des Palastes Ennejma Ezzahra ein, der dem Baron Rodolphe d’Erlanger (1872-1932) gehörte, der selbst Musikwissenschaftler und Orientalist war.

Doch leider wollen manche Texte so gar nicht zu den Bildern passen und es gibt auch konkrete Fehler zu bemängeln. 5. März: der Südosten Algeriens grenzt nur an Libyen und Niger, nicht an Mali, was im Südwesten an Algerien grenzt und auf diesem Bild ist das Tassili Tadrart zu sehen. 20. September: Tuareg leben nicht in vielen Ländern Afrikas, von denen es 54 gibt, sondern nur in fünf, die in der zentralen Sahara liegen, nämlich in Algerien, Libyen, Mali, Niger und Burkina Faso. Außerdem ist Djanet auch heute noch von Tuareg bewohnt und nicht „bis zum 19. Jh.“ (21. Oktober).
Unglücklich ist die Beschreibung vom 7. Oktober über die berühmten Flamingokolonien am Lake Nakuru in Kenia, gezeigt werden Bäume.
Besonders kritisch wird es am 5. Juni. Hier wird auf dem Bild eine Oscher (Calotropis procera) gezeigt und nicht die ähnlich aussehende und mit ihr verwandte Kronenblume, und es wird auf die Nützlichkeit zum Abnehmen hingewiesen. Richtig ist vielmehr, dass die abgebildete Pflanze in Teilen giftig ist und schon ein Tropfen seines Milchsaftes für die Augenschleimhäute gefährlich wird.

Fazit:
Die Texte, zumindest für Afrika kann ich es beurteilen, sind teilweise unterhaltsam, doch weniger informativ. Wer sich für schöne Bilder entscheidet, wird jeden Tag mit einem neuen Motiv aus weiter Welt belohnt. Auf dem Schreibtisch im Büro oder zu Hause aufgestellt, laden sie zum Nachdenken über das nächste Urlaubsziel ein.

Euro 22,99 inkl. MwSt.

B.Agada