Harenberg Verlag Kalender |
Eine Reise um die Welt 2015
Als erstes fällt die Verpackung auf. In einer stabilen
Schachtel liegt das gute Stück. Sollte man den Kalender nicht aufheben wollen,
was schade wäre, so ist diese Box auch für eigene Bilder oder andere
Reisesouvenirs gut nutzbar. Das Titelbild stellt die Inselgruppe Monuriki im
Pazifik dar.
Auf der Rückseite wird in fünf Punkten auf den Inhalt
hingewiesen: „Paradiesische Landschaften, Fremde Kulturen, Spektakuläre
Architektur, Exotische Tiere und farbenprächtige Pflanzen, Geheimnisvolle
Natur.“ Der Kalender wird als „hochwertiges Geschenk“ empfohlen mit einem „Klar
gegliederten Kalendarium, Jahresübersichten für 2015 und 2015, die stabile
Vorrichtung zum Aufstellen mit Spiralbindung und für jeden Tag ein
faszinierendes Farbfoto mit Bildlegende.“
Zum Inhalt: 365 faszinierende Fotografien verspricht der
Harenberg - Verlag und er hat Recht. Die ausgesuchten Bilder sind sehr schön
und schön bearbeitet. Landschaften, Menschen, Stadtansichten, Tier- und
Pflanzenporträts, einsame Inseln, Innenansichten aus vielen Ländern zeigen
bekannte, aber auch ungewöhnliche Ausschnitte und Perspektiven. Drei Viertel
eines Kalenderblatts bedeckt das Bild, der Text steht rechts daneben und ist
weiß auf schwarzem Hintergrund gedruckt.
An den Texten scheinen mehrere Autoren gearbeitet zu
haben, was sich an der Beschreibung zu den Bildern gut verfolgen lässt. Viele
Texte sind treffend formuliert und informativ wie zum Beispiel am 20. Oktober
die Information über die grünen Meeresschildkröten, die gefährdet sind oder am
23. Mai über die Blüten des Kapernbusches, die kaum bekannt sind, deren Knospen
in der Küche oft verwendet werden. Eine seltene Perspektive zeigt das Bild am
2. November vom Tafelberg in Kapstadt. Sehr treffend formuliert ist der Text
vom 23. Januar mit der Beschreibung des marokkanischen Dorfes Oudad Agard bei
Tafraout mit seinem markanten Berg, der wie „Napoleons Hut“ aussieht. Am 26.
Juli lädt der Hinweis auf das Museum für arabische Mittelmeermusik in Sidi Bou
Said in Tunesien zu einem Besuch des Palastes Ennejma Ezzahra ein, der dem
Baron Rodolphe d’Erlanger (1872-1932) gehörte, der selbst Musikwissenschaftler
und Orientalist war.
Doch leider wollen manche Texte so gar nicht zu den
Bildern passen und es gibt auch konkrete Fehler zu bemängeln. 5. März: der Südosten
Algeriens grenzt nur an Libyen und Niger, nicht an Mali, was im Südwesten an
Algerien grenzt und auf diesem Bild ist das Tassili Tadrart zu sehen. 20.
September: Tuareg leben nicht in vielen Ländern Afrikas, von denen es 54 gibt, sondern nur in
fünf, die in der zentralen Sahara liegen, nämlich in Algerien, Libyen, Mali,
Niger und Burkina Faso. Außerdem ist Djanet auch heute noch von Tuareg
bewohnt und nicht „bis zum 19. Jh.“ (21. Oktober).
Unglücklich ist die Beschreibung vom 7. Oktober über die berühmten Flamingokolonien
am Lake Nakuru in Kenia, gezeigt werden Bäume.
Besonders kritisch wird es am 5. Juni. Hier wird auf dem
Bild eine Oscher (Calotropis procera) gezeigt und nicht die ähnlich aussehende
und mit ihr verwandte Kronenblume, und es wird auf die Nützlichkeit zum
Abnehmen hingewiesen. Richtig ist vielmehr, dass die abgebildete Pflanze in
Teilen giftig ist und schon ein Tropfen seines Milchsaftes für die
Augenschleimhäute gefährlich wird.
Fazit:
Die Texte, zumindest für Afrika kann ich es beurteilen,
sind teilweise unterhaltsam, doch weniger informativ. Wer sich für schöne
Bilder entscheidet, wird jeden Tag mit einem neuen Motiv aus weiter Welt belohnt.
Auf dem Schreibtisch im Büro oder zu Hause aufgestellt, laden sie zum
Nachdenken über das nächste Urlaubsziel ein.
Euro 22,99 inkl. MwSt.
B.Agada