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Mittwoch, 3. Juni 2020

Reisen im Inneren von Süd-Afrika


Edition Erdmann

KARL  MAUCH

REISEN  IM  INNEREN  VON  SÜD-AFRIKA
Zu den Ruinen von Great Zimbabwe. 1865 - 1872

Karl Mauch gibt 1864 seine Stellung als Lehrer auf, und begibt sich auf eine siebenjährige Forschungsreise nach Süd-Afrika. In Begleitung des Elefantenjägers Henry Hartley durchquert er das Matabele-Königreich und kartiert, lediglich mit einem Taschenkompass ausgerüstet, das riesige Gebiet nördlich des Limpopo. Damit schafft er die Grundlage für die Kartierung Südostafrikas.

1867 entdeckt er zwei große verlassene Goldfelder im Mashonaland; reist weiter durch die Transvaal-Republik und an die Delagoa-Bucht in Mosambik – diesmal allein.
Trockenperioden und das Misstrauen der Einheimischen lassen ihn immer wieder Rückschläge erleiden. Unterstützung erhält er all die Jahre vom großen Geographen August Petermann.
Bevor eine Malaria-Erkrankung und die prekäre finanzielle Lage ihn 1872 endgültig zur Rückkehr nach Deutschland zwingen, macht er auf seiner letzten Reise 1871 seine größte Entdeckung: die Ruinen von Great Zimbabwe. Er hält sie für das biblische Goldland Ophir.


Autor
Karl Mauch (1837-1875) wurde in Stetten im Remstal geboren und arbeite als Volksschul- und Hauslehrer. Als Lehrer unzufrieden und erfüllt mit Forscherdrang, beginnt Mauch sich medizinische und fremdsprachliche Kenntnisse anzueignen und legt erste Sammlungen von Pflanzen und Insekten an. 1864 fuhr er auf einem deutschen Schiff von Memel aus nach Afrika. In Durban in Süd-Afrika angekommen, erforschte er die nächsten sieben Jahre (1865-1872) Land und Leute. Er verstarb 1875 in Stuttgart. Die Bedeutung seiner Forschung wurde erst Jahre nach seinem Tod wahrgenommen und gewürdigt.

Eva Maria Verst hat Germanistik und Geschichte studiert. Sie ist Stipendiatin der Gerda Henkel Stiftung und Juniormitglied der Gutenberg-Akademie. Bereits veröffentlicht ist ihre Studie über Karl Mauch als Forschungsreisender. Wissenschaft und Karriere zwischen Deutschland und Südafrika.
(Verlagstext)


Karl Mauch
Reisen im Inneren von Süd-Afrika
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Format  21 x 13 cm
240 Seiten
Erschienen 2014
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen

Montag, 8. Juli 2019

NEU African Waters

Terra Mater
NEU:

FLORIAN  WAGNER  und  SANDRA  VARTAN  

AFRICAN  WATERS                   (Bildband)
Atemberaubender Kontinent    

360-Grad-Aufnahmen von ganz weit oben zeigen Afrika in einer neuen Dimension.
Man erfasst die Weite des Landes, die Beziehung seiner Bewohner zum Wasser und die Schönheit des Landes auf einen Blick. Das außerordentliche Querformat wird den Panoramaaufnahmen gerecht
und unterstreicht die Bedeutung des Wassers für den Kontinent.

Autor:
Florian Wagner, geb. 1967, ist Fotograf, Abenteurer und Hubschrauberpilot. Seine Expeditionen hält er mit der Kamera fest. Ausstellungen und Publikationen (Süddeutsche Zeitung, Stern, National Geographic, GQ , Focus) dokumentieren seinen Abenteurermut, sein gutes Auge und die hohe technische Qualität seiner Arbeit.


Florian Wagner, Sandra Vartan
African Waters
Format: 36 x 23.8 cm
232 Seiten  
1.Auflage 2019
Euro 99,- inkl. MwSt. zuzügl. Versand   Buch kaufen




Donnerstag, 14. März 2019

Rezension: Im Schatten des Löwen

DuMont
Rezension

WOLF - ULRICH  CROPP      

IM  SCHATTEN  DES  LÖWEN    


Wolf-Ulrich Cropp reist seit langem in afrikanische Länder und dieses Mal beginnt seine Reise mit einem unangenehmen Erlebnis in Simbabwe - er wird verhaftet. Er hat bei den Ruinen von Groß-Simbabwe übernachtet. Nur mit einem Deal und vorgetragenen Witzen kann er sich aus der brenzligen Situation herauswinden.
In Harare, der Hauptstadt, trifft er einen freundlichen Händler, der ihn den „Heldenacker“ zeigt, die „pompöse Gedenkstätte“ der Helden des ehemaligen Rhodesien. Während der Händler vom Wallfahrtsort, der am Nationalfeiertag Tausende Menschen anzieht, schwärmt, denkt der Autor über die Geschichte des Landes nach. Der lange und anstrengende Spaziergang endet in einer Musikkneipe bei Afro-Jazz und Bier.

Am Stausee bei den Victoria-Fällen, dem „größten Stausee, der von Menschen“ gebaut wurde, trifft Wolf-Ulrich Cropp auf die Tonga, die von ihrem Land vertrieben wurden als der Sambesi-Fluss gestaut wurde. Sie waren Fischer und trieben ein wenig Landwirtschaft - damals ging es ihnen noch gut. Heute sind sie arbeitslos und hungrig. Währen der Bauarbeiten passierten mehrere Unfälle und nach dem Bauende 1959 kam es zu Erdbeben. Die Tongo wissen warum…

Nach Ausflügen an die Wasserfälle und einer rasanten Wildwasserfahrt auf dem Sambesi mit Begegnungen mit Flusspferden, Krokodilen und anderen Reisenden, fährt Wolf-Ulrich Cropp mit dem Engländer James nach Botswana. Auch James hat viele Erfahrungen im südlichen Afrika gesammelt und einige Geschichten auf Lager. Von Maun starten die beiden mit weiteren Abenteurern in das tierreiche Okavango-Delta. Doch hier erwarten die kleine Reisegruppe nicht nur Fischadler, Flamingos, Nilkrokodile und Hippos sondern auch eine Romanze. „Flusssafaris sind wie Beziehungen zu Frauen: ein Spiel aus Nähe und Distanz“ kommentiert James die Situation.

Die Begegnung mit den San der Kalahari, der Urbevölkerung Afrikas, schildert der Autor beeindruckend und bedrückend. Jahrtausende lang zogen die San als Jäger und Sammler durch das südliche Afrika. Heute will sie niemand mehr haben. Ungeachtet ihres Wissens über die Natur und das Tierverhalten leben sie in den Slums der Städte. Nur wenige San können etwas vom Tourismus profitieren, wie die San in den Tsodillo Hills in Botswana, die hier Felsmalereien hinterließen.  

In Namibia startet Wolf-Ulrich Cropp von Windhoek aus in verschiedene Richtungen. Seine abenteuerliche Reise führt ihn u.a. zu den Diamanten, die Naukluft Berge, in die Namib, an die Skelettküste und den Fish River Canyon. Er begegnet Namas, Hereros, Ovahimba und der deutschen Kolonialgeschichte. Als junger Mann packte ihn 1962 das Diamantenfieber, an das er sich in einem Kapitel zurückerinnert. Heute ist er wieder in der Diamantenregion und der Leser erfährt Interessantes über den Abbau und die Menschen, wie die Bankiersfamilie Oppenheimer, den südafrikanischen Konzern de Beers, Diamanten-Schmuggler, die alle mit dem Diamantenhandel zu tun haben.
Er besucht den sterilen Ort Arandis mit der größten Uran Tagebau Mine der Welt, die zwar Geld ins Land bringt, aber die Arbeiter „bis in die Privatsphäre“ überwacht.
In Swakopmund werden Erinnerungen wach durch die Begegnung mit einer Freundin seiner Frau, die sich mit ihrem Mann in Namibia niederließ und eine Farm kaufte.

Immer wieder trifft  Wolf-Ulrich Cropp auf Suren deutscher Siedler und späterer Aussteiger, die ihm ihr Schicksal anschaulich erzählen. Im Kuiseb-Canyon versteckten sich zwei Geologen vor dem zweiten Weltkrieg und Henno Martin veröffentliche später das Buch: Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste (2008).
Natürlich darf ein Besuch bei den Dünen in Sossusfly nicht fehlen und die anschließende Wanderung durch den Fish-River-Canyon endet in einem unerwarteten Abenteuer….

Autor:
Wolf-Ulrich Cropp wurde 1941 in Hamburg geboren. Als Manager im In- und Ausland lernte er alle Kontinente kennen. Seit 1997 widmet er sich ganz dem Reisen und Schreiben. Er fuhr Tausende Kilometer durch Alaska, wanderte durch den Dschungel West- und Zentralafrikas und segelte mit einer Dhau von der Ostküste Afrikas nach Sansibar. Zuletzt erschien von ihm das Reiseabenteuer „Wie ich die Prinzessin von Sansibar suchte“.  


Fazit:
Über 220 Seiten widmet sich der Autor Namibia, 109 Seiten hat er für Botswana reserviert und fast 80 Seiten für Zimbabwe. Seine Rückblicke in die Geschichte der Länder und seine eigene runden die Erlebnisse von heute ab. Er erzählt interessant und spannend und lässt auch seine abwechselnden Mitreisenden zu Wort kommen, die ebenfalls ihre Erfahrungen schildern, so wie die verschiedenen Guides, Fährtenleser, Taxifahrer, Einbaum-Lenker und viele andere freundliche Afrikaner, denen er in den drei Ländern begegnet.
Ein Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt fehlt ebenso wenig wie die Beschreibung der atemberaubenden Natur.

Eine Empfehlung für alle interessierten Leser und eine gute Vorbereitung für eigene Reisen nach Zimbabwe, Botswana und Namibia.


zum Angebot


Sonntag, 23. September 2018

NEU: Im Schatten des Löwen

DuMont
Neuerscheinung

WOLF - ULRICH  CROPP

IM  SCHATTEN  DES  LÖWEN    Reiseabenteuer

»Hier ist Afrika am schönsten.« Mit diesen Worten nimmt uns der Afrika-Kenner Wolf-Ulrich Cropp mit auf seine jüngste Reise durch drei afrikanische Länder: Namibia, Botswana und Simbabwe.

Gemeinsam mit ihm lauschen wir den schwarzen Trommeln der Kalahari und erleben den Tanz der Ockermenschen vom Omumborombonga-Baum der Himba. Begleitet von dem Geheul der Hyänen, dem tiefen Grunzen der Flusspferde und dem Trompetenstoß der Elefantenbullen erkunden wir magische Tierwelten und spätestens bei der Ankunft am Atlantik packt auch den letzten Leser das afrikanische Reisefieber.

Cropps schillernder und kenntnisreicher Bericht ist zugleich eine Hommage an die letzten Naturgesellschaften Afrikas. (Verlagstext)

Autor:
Wolf-Ulrich Cropp, geboren 1941 in Hamburg, lernte als Manager im In- und Ausland alle Kontinente kennen. Seit 1997 widmet er sich ganz dem Reisen und Schreiben. Er fuhr tausende Kilometer durch Alaska, wanderte durch den Dschungel West- und Zentralafrikas und segelte mit einer Dhau von der Ostküste Afrikas nach Sansibar. Zuletzt erschien von ihm das Reiseabenteuer "Wie ich die Prinzessin von Sansibar suchte".
Cropp ist Jurymitglied der Literaturpreise „Walter-Kempowski“ und „Irmgard-Heilmann“. (Verlagstext)

Wolf-Ulrich Cropp
Im Schatten des Löwen   
Format 130 mm x 197 mm
Softcover, 524  g
440 Seiten
1.Auflage August 2018
nur Euro 14,99 inkl. MwSt.    jetzt kaufen

DuMont Reiseabenteuer - das sind Reisen im Kopf tief hinein in ferne Länder, ein intimer Blick hinter die Kulissen fremder Welten und Kulturen. Sie fesseln und bereichern alle Menschen, die selbst am liebsten ständig zu neuen Horizonten aufbrechen möchten. Auslandskorrespondenten, hochkarätige Journalisten und international renommierte Schriftsteller erzählen mal mit Humor, mal mit feiner poetischer Note, aber immer mit Feingefühl und Respekt von ihren Begegnungen mit Menschen. Sie lassen hautnah an ihren Reiseerlebnissen teilhaben, als wäre man mit dabei ...

Sonntag, 22. April 2018

Zwietracht

Wunderhorn

SHIMMER  CHINODYA  

ZWIETRACHT          Roman

Der Roman schildert das Schicksal einer Familie, auf der ein Fluch zu liegen scheint. Der Erzähler rekonstruiert die Geschichte dieser Familie und schreibt damit auch eine Geschichte seines Landes Zimbabwe und dessen Besiedlung.

Als historischer Roman spannt sich die Handlung über hundert Jahre, als Familienroman über mehrere Generationen. Chinodya schreibt über die Entwurzelung der modernen intellektuellen Oberschicht im Zimbabwe der Gegenwart, die sich darüber klar wird, dass der Bezug zu den Vorfahren der Familie verloren ging. Dabei geht es nicht nur um persönlichen Verlust, sondern vielmehr auch um den Verlust eines Geschichtsbewusstseins, das eine ideologische Heimat bieten könnte. Erst die Fortführung dieser Tradition im Sinne der Wahrnehmung einer bisher verdrängten Vergangenheit verhindert, dass sich die Gegenwart nicht weiterentwickelt. »Strife«, zum Teil geschrieben während eines Stipendiats auf Schloss Wiepersdorf, wurde mit dem »Noma Award for Publishing in Africa« ausgezeichnet.


Autor
Shimmer Chinodya, 1957 in Gweru geboren, lebt in Zimbabwe und veröffentlicht seit 1982 Romane und Kinderbücher und ist auch Drehbuchautor. Sein Roman »Harvest of Thorns« (1989), 1990 ausgezeichnet mit dem Commonwealth Writers Prize, erschien als »Dornenernte« 1991 auf Deutsch (Horlemann Verlag). Im Jahr 2000 Stipendiat auf Schloss Wiepersdorf, nominiert für den Caine Prize für den Roman »Can We Talk«. 2005 zimbabwischer Verlegerpreis für das Kinderbuch »Tale of Tamari«.


Aus dem Englischen von  Manfred Loimeier
Manfred Loimeier, Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Tübingen, Wien, Basel und Berlin. Promotion in Bayreuth über Ousmane Sembène und Wole Soyinka, Habilitation in Heidelberg über J.M. Coetzee. Redakteur in Mannheim, Privatdozent für afrikanische Literaturen in Heidelberg. Publizierte u.a. die Interviewsammlungen »Wortwechsel« (2002) und »Wortschätze« (2012); Herausgeber der Erzählungsbände »Yizo Yizo« (2005), »Elf» (2010) und »Handgepäck Südafrika« (2011) sowie der Afrika Reihe Horlemann; Übersetzer des Romans »Zwietracht« von Shimmer Chinodya (2010); Autor der Essaybände »Africando. Literarische Reise durch einen Kontinent« (2010) und »Szene Afrika. Kunst und Kultur südlich der Sahara« (2012). Schrieb außerdem die Monografien »J.M. Coetzee« (2008) und »Die Kunst des Fliegens. Annäherung an das künstlerische Gesamtwerk von Herbert Achternbusch« (2013).

Platz 3 Litprom Bestenliste «Weltempfänger» 2011

Shimmer Chinodya
Zwietracht
Hardcover
Format 13.5 x 21 cm
256 Seiten
1.Auflage 2010
Euro 24,80 inkl. MwSt.    jetzt bestellen




Herausgeberin:
Indra Wussow studierte Literaturwissenschaft, lebt in Johannesburg/Südafrika und auf Sylt. Sie arbeitet als Autorin, literarische Übersetzerin und Kuratorin für verschiedene internationale Einrichtungen. 2002 gründete sie auf Sylt die von ihr geleitete Stiftung „kunst:raum sylt quelle“. Mit Stipendien, Ausstellungen, Aufführungen und Veröffentlichungen werden zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler sowie Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus unterschiedlichen Nationen gefördert. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst. 2008 eröffnete die Stiftung eine Dependance in Johannesburg, das “Jozi art:lab“.

Mittwoch, 15. November 2017

Neu und aktuell: Mugabe

Beck

CHRISTOPH  MARX

MUGABE  -  Ein afrikanischer Tyrann

Robert Mugabe ist der ewige Diktator. Seit 1980 regiert er Simbabwe, das sich unter seiner Herrschaft von der Schweiz Afrikas in ein Armenhaus verwandelte. Die Korruption blüht, Opposition wird unterdrückt. Sehr viel Blut klebt an seinen Händen.

Kaum ein afrikanischer Politiker polarisiert so sehr wie Robert Mugabe. Ungeschönt und anschaulich erzählt Christoph Marx das Leben dieses ebenso intelligenten wie skrupellosen Diktators, der Simbabwe ins Elend stürzte.

Während Mugabe im Westen als Prototyp des afrikanischen Despoten gilt, wird er in Afrika trotz seiner jahrzehntelangen Gewaltherrschaft über Simbabwe und der Zerstörung des Landes immer noch erstaunlich positiv gesehen. Doch auch in Europa wurde Mugabe lange als Befreier gepriesen. Die Vorstellung, er sei ein gefallener Revolutionär, hält sich hartnäckig. Christoph Marx zeichnet nun ein neues Bild Mugabes und zeigt, dass dem vermeintlichen Hoffnungsträger von einst von Anfang an jedes Mittel recht war, um ... seine alles überschattende Machtgier zu stillen.

Autor:
Christoph Marx ist Professor für Außereuropäische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. (Verlagsinformationen)

Christoph Marx
Mugabe
Klappenbroschur
11 Abbildungen, 3 Karten
333 Seiten
1.Auflage August 2017
Euro 18,-  inkl. MwSt.  jetzt kaufen


Mittwoch, 2. September 2015

Simbabwe - Agonie oder Aufbruch

Brandes Apsel

ANDREA  JESKA

SIMBABWE  -  AGONIE  ODER  AUFBRUCH

Wie konnte es soweit kommen, dass Simbabwe nach der kolonialen Befreiung zu einem unfreien Staat mit einer kleptokratischen Nomenklatura wurde? Die Journalistin Andrea Jeska kennt das Land gut, sie lässt Farmer und Politiker, Anwälte, Frauenrechtlerinnen und Priester zu Wort kommen. Simbabwe ist nicht Mugabe, und seine Macht ist brüchig. Hinter den Kulissen findet längst eine Entwicklung ohne ihn statt.
Seit mehr als 20 Jahren liegt Simbabwe in zivilisatorischen Trümmern. Die einstige Kornkammer des südlichen Afrikas ist ein Armenhaus, Menschenrechte werden missachtet, Lebenserwartung und Alphabetisierungsrate sind geschrumpft, die Wirtschaftskraft ist flügellahm. Aufstieg und Untergang des Landes hängen am Staatspräsidenten Robert Mugabe. Einst Befreier von weißer Herrschaft, ist er längst der Unterdrücker seines Volkes. Doch auch in diesen Zeiten der kollektiven Angst beweisen die Menschen Courage und Fantasie.
Simbabwe liegt geostrategisch im Zentrum internationalen Begehrens. Ausländische Investoren stehen bereit, angelockt von Gold und Diamanten, Platin und Kupfer. Unter einer neuen Regierung könnte Simbabwe ein Modellland für gerechte Landaufteilung werden. Von der gegenwärtigen Umverteilung der Ackerflächen profitieren die Kleinbauern.

Autorin:
Andrea Jeska, Jahrgang 1964, arbeitet seit 1999 als freiberufliche Journalistin und veröffentlicht ihre Reportagen und Auslandsberichte u. a. in DIE ZEIT, FAZ, FAS, Brigitte, African Times, Chrismon, Lettre International, Manager Magazin. 2005 entstanden Dokumentarfilme für die ARD, es folgten Buchpublikationen. Sie wurde 2009 für den Egon-Erwin-Kisch-Preis nominiert. Im September 2013 erhielt sie den Theodor-Wolff-Preis, den Journalistenpreis der deutschen Zeitungen, in der Kategorie »Reportage/Essay/Analyse« und im Dezember 2013 den Deutschen Reporterpreis 2013 als "Bester freier Reporter".
(Verlagstext)

 Andrea Jeska
Simbabwe - Agonie oder Aufbruch
Format 20,7 x 14,5 cm 
164 Seiten   
1. Auflage 2013
Euro 19,90 inkl. MwSt.  Buch kaufen

Samstag, 11. Januar 2014

Rezension: Wegrennen mit Mutter

Wegrennen mit Mutter
CHRISTOPHER  MLALAZI        Rezension



WEGRENNEN  MIT  MUTTER

Der Roman zeigt eine Momentaufnahme aus dem Süden Simbabwes, das Schicksal von Rudo und ihrer Mutter, einer Shona-Frau, die mit einem Ndebele-Mann verheiratet ist.

Der schockierende Auftakt eines ungewöhnlichen Romans.

Rudo geht mit ihren Freundinnen von der Schule nach Hause. Sie hören ein Geräusch und legen ihre Ohren auf die Fahrbahn, um herauszufinden, ob ein Auto, ein Lastwagen oder der Bus von Onkel Ndobo näher kommt. Plötzlich rast der Bus heran, schießt über die Kurve hinaus und verbrennt am Baum. Noch sind die Mädchen ganz gebannt vom soeben Erlebten, da nähert sich ein Militärlastwagen und Soldaten steigen aus. Auf der offenen Ladefläche liegt ein Mann, gefesselt und mit einer Mütze über dem Kopf. Rudo kommt diese Gestalt bekannt vor.
Rudo wird von den Soldaten weggeschickt, weil sie Shona spricht. Sie läuft ein paar Meter weiter und versteckt sich im Gebüsch. Ihre Freundinnen, Ndebele, werden misshandelt. Rudo hört sie schreien, nach einer Weile hört sie nichts mehr. Sie wagt sich auf die Straße und sieht ihre Mutter auf sich zulaufen. Die Mutter ist ganz erschöpft und bricht zusammen.     
Schon die ersten Zeilen fesseln in ihrer klaren Sprache und verleiten zum Weiterlesen.  

Wegrennen mit Mutter

Wegrennen mit Mutter
CHRISTOPHER  MLALAZI

WEGRENNEN  MIT  MUTTER



Gebunden, 203 Seiten
1.Auflage 2013

Preis: Euro 16,80   Buch kaufen


Simbabwe, kurz nach der Unabhängigkeit Anfang der 1980er Jahre: Gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrer Tante und ihrem kleinen Cousin flieht die 14-jährige Rudo vor dem Gukurahundi genannten und von der jungen Regierung um Mugabe angeordneten Genozid an den Ndebele. Die vier sind die einzigen Überlebenden .... 

Montag, 25. Februar 2013

Dornenernte

SHIMMER  CHINODYA

DORNENERNTE

Dornenernte ist die metaphorisch, humorvoll und überzeugend erzählte Geschichte des Benjamin Tichafa, der in den politisch ereignisreichen 60er Jahren heranwächst. In dieser Zeit, in der der Kampf um die Unabhängigkeit und Befreiung Zimbabwes die Menschen des Landes beherrscht, gerät der junge Benjamin in den Konflikt zwischen Christentum und Nationalbewusstsein, elterlicher Autorität und der Anziehungskraft neuer Ideen und Überzeugungen. Er verlässt die Schule, schließt sich der Berfeiungsbewegung an, löst sich langsam von der sektenhaft-christlichen Erziehung seines Elternhauses und erlangt eine bemerkenswerte Reife.

Benjamin und die anderen Befreiungskämpfer, Frauen und Männer, werden weder idealisiert oder romantisiert, noch erscheinen die subjektiven Erlebnisse und Empfindungen, die sozialen und politischen Vorgänge in sprachlichen Klischees - gerade dadurch ist der Roman ehrlich und glaubwürdig. Das Ende der Jugend Benjamins (zugleich das Ende des Befreiungskampfes) lässt wenig Raum für Illusionen, die Zukunft der Menschen in Zimbabwe ist nicht hoffnungslos, aber voller Dornen.

Autor:
Shimmer Chinodya, geboren 1957 in Gweru/Zimbabwe, studierte Englisch an der University of Zimbabwe und begann bereits als Schüler zu schreiben. Neben vielen Kurzgeschichten sowie mehreren Kinderbüchern (Pseudonym Ben Chirasha) veröffentlichte er insgesamt vier Romane: Dew in the Morning (1982), Farai´s Girls (1984), Child of War (1985); die Arbeit an "Harvest of Thorns" begann 1984 und wurde 1989 abgeschlossen. - Im Jahre 1990 wurde "Harvest of Thorns" mit dem Commonwealth-Literaturpreis für Afrika ausgezeichnet, beim "Noma Award for Publishing in Africa" lobend erwähnt und 1991 von der "Zimbabwe's Publisher's Association" als bester literarischer Beitrag Zimbabwes in englischer Sprache der letzten zwei Jahre berzeichnet.
Chinodya arbeitet gegenwärtig im Rahmen des Erziehungsministeriums von Zimbabwe an der Entwicklung neuer Lehrpläne für Schulen und organisiert ein Programm zur Förderung von kreativem Schreiben. 2007 wurde Shimmer Chinodya für seinen Roman "Strife" mit dem "Noma Award for Publishing in Africa" ausgezeichnet.

Übersetzt aus dem Englischen von Beate Horlemann

Shimmer Chinodya
Dornenernte
288 Seiten
1.Auflage 1991   
Horlemann Verlag

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.