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Mittwoch, 3. Juni 2020

Bombay, Bagdad, Teheran

Edition Erdmann

VITA  SACKVILLE-WEST

BOMBAY,  BAGDAD,  TEHERAN
Meine Reise nach Persien

Im Frühjahr 1926 reiste Vita Sackville-West auf einem langen Umweg – über Ägypten, Indien und den Irak, wo sie in Bagdad einige Tage im Haus der von ihr verehrten Orientreisenden und Arabistin Gertrude Bell verbrachte – nach Persien, um ihren Mann zu besuchen, der als Sekretär der englischen Gesandtschaft in Teheran tätig war.

Sie liebt das Abenteuer. Selbst als ihr Autokonvoi auf dem Weg nach Teheran in Kurdistan von berittenen Banditen verfolgt wurde, ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. In Teheran genoss sie den Luxus und fand Gefallen an „Rebhühnern, Melonen, Granatapfelmarmelade und Schiras-Wein“.

Dabei hielt sie mit Kritik am Pomp des Diplomatenlebens nicht zurück und ließ sich von den Schätzen des persischen Hofes und der Krönung von Schah Reza Khan Pahlewi nicht blenden: „Amateurtheater“.


Autorin
Vita Sackville-West wurde 1882 auf Schloß Knole in Kent geboren. 1913 heiratet sie den Schriftsteller und Diplomaten Sir Harold Nicolson. Nach zahlreichen gemeinsamen Reisen ins Ausland lebten sie später auf Sissinghurst Castle in Kent, wo sie am 2. Juni 1962 starb. Vita Sackville-West war Mitglied des berühmten Bloomsbury-Kreises, dem auch ihre Freundin Virginia Woolf angehörte. Die Autorin zahlreicher Romane war eine der schillerndsten Figuren der englischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts.

Übersetzerin
Irmela Erckenbrecht, geboren 1958 in Kassel. Studium der Anglistik in Göttingen und Bristol. Seit 1984 als literarische Übersetzerin und seit 1994 auch als freiberufliche Buchautorin selbstständig. 1995 bekam sie den Förderpreis für Literatur des Landes Niedersachsen; Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ) und bei den BücherFrauen.

Herausgeberin Susanne Gretter  
(Verlagstext)


Vita Sackville-West  
Bombay, Bagdad, Teheran
Gebunden mit farbigem Vorsatzpapier
Format  21,5 x 13 cm
200 Seiten
2.Auflage 2018
Euro 18,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen


Mittwoch, 2. Mai 2018

NEU: Souq - von Mezze bis Pistazientorte

ZS
NEU

NADIA  ZEROUALI  und  MERIJM  TOL

SOUQ  -  VON  MEZZE  BIS  PISTAZIENTORTE - SO  KÖSTLICH  SCHMECKT  DER  ORIENT


Das Mezze Kochbuch mit Orient Rezepten



Das Mezze Kochbuch „Souq“ lädt uns zu einer spannenden kulinarischen Reise entlang der Mittelmeerküste und zu Orient Rezepte ein. Auf über 250 Seiten bietet das opulente Buch „Souq“ eine Vielfalt der Küche der Regionen, in dem es die wichtigsten orientalischen kleinen Speisen, die so genannten Mezze, in all ihrer Vielfalt vorstellt. Mezze sind arabische Genüsse für Gäste, Feste, große Tafeln und großen Genuss. Von Hummus über Mini-Mussaka, Tabouleh, gefüllten Weinblättern, Labneh oder Kibbeh bis hin zu Dukkah und Fladenbrot. Klingt exotisch, ist es auch. Und dabei ganz einfach zuzubereiten. Mit wunderbaren Zutaten und Gewürzen wie Piment, Sumach, frischer Minze, mit Rosenblüten, Kardamom. Mit einer Prise Griechenland, vielleicht ein Gramm Zypern, ein wenig Marokko, Jordanien, Türkei oder Libanon. Ein Märchen aus 1001 Nacht – Orient Rezepte. Kochen, träumen – und genießen.

Autorinnen:
Nadia Zerouali & Merijn Tol schreiben seit Jahren über die arabisch-mediterrane Küche. Sie bereisten Länder wie die vier nordafrikanischen Staaten Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara, Südeuropa und den Mittleren Osten, probierten sich durch die Küchen, schauten bei einheimischen Frauen in die Töpfe. Seit 2017 kann man die beiden talentierten Damen auch im niederländischen Fernsehen auf ihren ganz persönlichen kulinarischen Reisen begleiten.

Nadia Zerouali & Merijn Tol
Souq - Von Mezze bis Pistazientorte
Hardcover mit Farbbildern
256 Seiten
1.Auflage April 2018
Euro 24,99 inkl. MwSt.   hier bestellen



Rezension : Souq - Von Mezze bis Pistazientorte

ZS 
Rezension


Souq - Von Mezze bis Pistazientorte - so köstlich schmeckt der Orient

Nadia Zerouali und Merijn Tol

Die Libanesin Nadia Zerouali und die Niederländerin Merijn Tol haben nun ihr sechstes Kochbuch herausgebracht: Souq - von Mezze  bis Pistazientorte - so köstlich schmeckt der Orient.
Auf über 200 Seiten dreht sich in diesem speziellen Buch alles um Mezze, den Vorspeisen, sowie einige „orientalische Grillspezialitäten“ und Desserts.

Ein Souq ist der Marktplatz in arabisch-sprachigen Ländern. Hier wird vom Kochlöffel zum Gewürz alles für die Küche verkauft, natürlich nicht nur für die Küche, es gibt auch Handwerkersouqs, Metallwarensouqs, Lederwarensouqs und viele andere.

Die beiden Köchinnen sind häufig auf Reisen, hauptsächlich im Libanon und seinen Nachbarländern. Von dort bringen sie neben Gewürzen auch neue Ideen für eigene neue Kreationen mit und testen Gerichte, Gewürzmischungen und Getränke. Und vor allem fordern sie die Leserin und den Leser nicht nur zum Nachkochen auf, sondern auch Mut zu haben und eigene Variationen auszuprobieren, falls die eine oder andere Zutat gerade nicht im Hause ist.

Wichtig sind für die beiden erfahrenen Köchinnen vor allem frische Zutaten von sehr guter Qualität.
Die Gerichte sind nicht unbedingt traditionell sondern entspringen oft der Phantasie der beiden Damen, die während ihrer Reisen immer neue Gerichte kennen lernen, zusammen mit den Gastgeberinnen kochen und dabei die Landesküche und ihre eigenen Ideen miteinander vermischen. Das Ergebnis liegt nun mit dem neuesten Buch vor, das rund 90 Rezepte enthält.

Schwerpunkt ist Mezze, kalt und warm. Die Tradition der „kleinen Mengen (probieren)“ (arabisch für Tamazzaza) des guten „Geschmacks“ (persisch für Mazza) stammt von den Levanteländern. Mezze   ähnelt den spanischen Tapas.

Zu Beginn des Buches werden Gewürze (Dillsamen, Piment, Tamarinde), Mischungen (Tabil, Bahrat, Likama, 7-Gewürze-Pulver) und andere Zutaten (Arganöl, eingelegte Zitronen, Fladenbrot, Couscous, Granatapfelmelasse), etc. vorgestellt, die die beiden Köchinnen in den Niederlanden auch vermarkten.

Zur Einstimmung gibt es Getränke wie Arak, das typische libanesische Anisgetränk, Rezepte für selbsthergestellte Limonaden, Ingwerbier oder Rosen-Barberry-Gin.

Danach kommt man zum eigentlichen Hauptthema, den Mezze. Vor jedem Rezept steht eine kleine Einleitung über das Gericht, die Erfahrung bei der ersten Zubereitung oder ein Erlebnis.
Wer hätte gedacht, dass im libanesischen Casino Mhanna auch Kartoffelbrei serviert wird? - eine Variante mit Knoblauch und Basilikum.

Labneh ist eingedickter Joghurt mit Salz auf den grünes Olivenöl geträufelt wird. Die beiden Köchinnen haben mit ihren vielen Labneh Abwandlungen in ihrem ersten Buch „Arabia bij je thuis (Arabien zu Gast)“ einen großen Erfolg erzielt und stellen auch in diesem Buch neue Varianten mit Granatapfelkernen oder Labneh mit Tomaten und Koriander vor. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich dürfen auch Hummus-Rezepte in der levantinischen Küche nicht fehlen. Wobei sie darauf hinweisen, dass die Herstellung von Hummus gar nicht so einfach ist, wie gedacht.

Haben Sie schon einmal irakischen Kebab probiert? Hier wird Kebab aus Lammhackfleisch mit Sumach (frisch-säuerlicher Geschmack der Sumachpflanze) und Salz vorgestellt.

„Was esst ihr genau?“ Diese Frage öffnet die Türen und Herzen der örtlichen Köchinnen und Köche, und schon kommt es zum Gespräch. Eine schöne Erfahrung, die jedem Besucher ans Herz gelegt wird, um mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt zu treten und so über die Küche, die Kultur eines Landes kennen zu lernen.

Autorinnen:
Nadia Zerouali aus dem Libanon und Merijn Tol aus den Niederlanden schreiben seit Jahren über die arabisch-mediterrane Küche. Seit 2017 zeigen Nadia Zerouali und Merijn Tol ihre Kochkunst im niederländischen Fernsehen.

Fazit:
Ein interessantes Buch mit vielen Ideen zu den beliebten Vorspeisen Mezze und anderen Spezialitäten der Küste des östlichen Mittelmeers. Obwohl die Autorinnen betonten, dass sie auch die Maghrebländer Tunesien, Algerien und Marokko bereisten, finden sich kaum typische Rezepte dieser Länder im Buch. 
Die Bilder zeigen die Köchinnen in ihrer privaten Küche und die Aufnahmen der Gerichte stammen von ihnen selbst oder Freunden. Ein Kochbuch ist immer auch „Geschmacksache“.



Mittwoch, 15. November 2017

NEU: Licht aus dem Osten

rororo

PETER  FRANKOPAN

LICHT  AUS  DEM  OSTEN  -  Eine neue Geschichte der Welt 

«‹Eine neue Geschichte der Welt› – dieses Buch verdient den Titel voll und ganz.»

Peter Frankopan lehrt uns, die Geschichte neu zu sehen – indem er nicht Europa, sondern den Nahen und Mittleren Osten zum Ausgangspunkt macht. 

Hier entstanden die ersten Hochkulturen und alle drei monotheistischen Weltreligionen; ein Reichtum an Gütern, Kultur und Wissen, der das Alte Europa seit jeher sehnsüchtig nach Osten blicken ließ.


Frankopan erzählt von Alexander dem Großen, der Babylon zur Hauptstadt seines neuen Weltreichs machen wollte;
von Seide, Porzellan und Techniken wie der Papierherstellung, die über die Handelswege der Region Verbreitung fanden;
vom Sklavenhandel mit der islamischen Welt, der Venedig im Mittelalter zum Aufstieg verhalf;
von islamischen Gelehrten, die das antike Kulturerbe pflegten, lange bevor Europa die Renaissance erlebte;
von der Erschließung der Rohstoffe im 19. Jahrhundert bis hin zum Nahostkonflikt.

Schließlich erklärt Frankopan, warum sich die Weltpolitik noch heute in Staaten wie Syrien, Afghanistan und Irak entscheidet.

Peter Frankopan schlägt einen weiten Bogen, und das nicht nur zeitlich: Er rückt zwei Welten zusammen, Orient und Okzident, die historisch viel enger miteinander verbunden sind, als wir glauben. Ein so fundiertes wie packend erzähltes Geschichtswerk, das wahrhaft die Augen öffnet.

Autor:
Peter Frankopan, geboren 1971, zählt zu den profiliertesten Historikern Großbritanniens. Er ist Leiter des Zentrums für Byzantinische Studien an der Universität Oxford und lehrte als Gastdozent unter anderem an den Universitäten Cambridge, Harvard, Yale und Princeton. Als Experte für die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens äußert sich Frankopan regelmäßig in der nationalen und internationalen Presse. Sein letztes Buch «Licht aus dem Osten. Eine neue Geschichte der Welt» stand lange auf der «Spiegel»-Bestsellerliste.
(Verlagsinformationen)

Aus dem Englischen übersetzt von: Norbert Juraschitz und Michael Bayer


Peter Frankopan
Licht aus dem Osten
Hardcover  
944 Seiten
Deutsche Erstausgabe
1.Auflage 2016
Euro 39,90 inkl. MwSt.  jetzt kaufen


Peter Frankopan
Licht aus dem Osten
Taschenbuch
944 Seiten
1.Auflage  September 2017
Nur Euro 19,99 inkl. MwSt.  jetzt kaufen


NEU: Die Flügel meines schweren Herzens

manesse

KHALID  AL-MAALY (Hrsg.)

DIE  FLÜGEL  MEINES  SCHWEREN  HERZENS
Lyrik arabischer Dichterinnen vom 5. Jahrhundert bis heute

Vom überraschend freizügigen erotischen Vers aus dem 7. Jahrhundert bis zum zeitgenössischen Gedicht über Krieg, Flucht und Exil: Diese zweisprachige Sammlung bietet erstaunliche Einblicke in das Selbstverständnis arabischer Dichterinnen. Über fünfzig Autorinnen entwerfen eine weibliche Identität jenseits aller Tabus und Denkverbote und leisten einen poetischen Beitrag zur Debatte über den Islam.

Der Blick auf die arabische Tradition ist bis heute von Stereotypen geprägt. Dieses Buch regt zu einer differenzierten Sichtweise an und präsentiert die arabische Literatur aus ungewohnter, nämlich spezifisch weiblicher Perspektive.

Eindrucksvoll beweist die Sammlung, dass die großartige arabische Dichtkunst keine ausschließliche Domäne der Männer ist – und widerlegt dabei so manches Klischee. Bereits in frühmuslimischer Zeit formulieren Frauen offen ihre Ansprüche an das Leben und scheuen dabei nicht die Provokation.

Die Autorinnen – u.a. aus dem Irak, Syrien, dem Jemen, Marokko und Ägypten – lassen uns teilhaben an ihren Sehnsüchten und ihrer Trauer, malen die Härten des Beduinenlebens aus oder hinterfragen nachdrücklich ihre Rolle als Ehefrau, Geliebte und Mutter. Die neuesten Gedichte sind ergreifende Botschaften aus einer von Krieg und Vertreibung erschütterten Region.

Das Buch ist in seidig glänzendes, mitternachtsblaues Leinen gebunden und mit einem dazu passenden Lesebändchen versehen.

„Man darf staunen: Bis zur Neuzeit sucht man solche Zeilen aus weiblicher Feder in Europa vergeblich." Stefan Weidner, NZZ 

Mit Nachwort von  Khalid Al-Maaly  

Herausgeber und Übersetzer
Khalid Al-Maaly, geboren 1956 in As-Samawa/Irak, floh 1979 aus politischen Gründen aus seiner irakischen Heimat zunächst nach Frankreich, dann in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1980 an lebte er fast 30 Jahre als Schriftsteller in Köln, wo er zahlreiche arabische Lyriker ins Deutsche übersetzte. Seit 2008 führt er in Beirut seinen eigenen Verlag. Für diesen Band trug er Gedichte unter anderem von Fadwa Tuqan, Nazik Al-Mala’ika und Joumana Haddad zusammen.
 (Verlagsinformation)

Aus dem Arabischen von  Khalid Al-Maaly und Heribert Becker  

Khalid Al-Maaly
Die Flügel meines schweren Herzens
Gebunden, Leinen mit Schutzumschlag
192 Seiten
Format:  12,5 x 20,0 cm
1.Auflage März 2017
Euro 19,95  inkl. MwSt.   jetzt kaufen


Freitag, 26. August 2016

NEU. Die Sprache des Terrors - Sachbuch

Pantheon

Neuerscheinung
PHILIPPE - JOSEPH  SALAZAR

DIE  SPRACHE  DES  TERRORS - Sachbuch
Warum wir die Propaganda des IS verstehen müssen, um ihn bekämpfen zu können

Der Mann, der die Sprache des IS spricht
Worte können unzählige Menschen zu Taten antreiben, wie man an der Propaganda der Dschihadisten sehen kann.

Wer sind die?, lautet eine von Salazars Ausgangsfragen, die er sogleich selbst beantwortet: ein Feind, dem wir noch nicht einmal einen einheitlichen Namen geben können. Und das ist nicht das Geringste unserer Probleme. Solange wir uns weigern zuzuhören und zu sehen, wen wir hier vor uns haben, werden wir weiterhin auf den Straßen und öffentlichen Plätzen unserer eigenen Städte angegriffen werden – wie es in Paris, Brüssel und andernorts geschehen ist.

Der Dschihadismus bedient sich einer schlagenden Redekunst, die jedoch nichts mit dem zu tun hat, was wir in der Politik für logisch, vernünftig und überzeugend halten, so Salazars Analyse. Wollen wir den Kampf mit dem IS aufnehmen, müssen wir verstehen, worin die Wortgewalt und Überzeugungskraft seiner Sprache besteht. Und – falls man es bei den Waffen der Worte belassen will – islamisch denken, sprechen und argumentieren.

Autor:
Philippe-Joseph Salazar, 1955 in Casablanca geboren, hat an der Ecole Normale Supérieure Philosophie studiert und ist Schüler von Jacques Derrida, Roland Barthes und Emmanuel Levinas. Seine Arbeiten und Publikationen zum Thema politische Versöhnung haben ihm internationale Anerkennung verschafft. Von 1998 bis 2004 war er Programmdirektor für Rhetorik und Demokratie am renommierten Collège International de Philosophie ‎in Paris, seit 2004 ist er Professor für Rhetorik an der Universität Kapstadt. ‎Für "Die Sprache des Terrors" erhielt er 2015 den Prix Bristol des Lumières.

Aus dem Französischen von  Christiane Seiler  
Originaltitel: Paroles armées - Comprendre et combattre la propagande terroriste
Originalverlag: lemieux éditeur

Philippe-Joseph Salazar
Die Sprache des Terrors
Paperback, Klappenbroschur 
Format 13,5 x 21,5 cm
224 Seiten
1.Auflage 29. August 2016
Nur Euro 14,95 inkl. MwSt.   Buch kaufen


Freitag, 5. August 2016

Buchempfehlung: Der letzte Granatapfel

Bachtyar Ali

BACHTYAR  ALI

DER  LETZTE  GRANATAPFEL -  Roman

»Zwanzig Jahre lebte der Bildmagier aus Kurdistan unentdeckt in Deutschland. Nun legt der Unionsverlag seine bildmächtige Parabel über die Unterdrückung und den Bruderzwist der irakischen Kurden auf Deutsch vor.« Neue Zürcher Zeitung

Dieser Roman von scharfer Aktualität und berückender Poesie erzählt von verwunschenen Schlössern, von Bienenschwärmen und Honigsammlern, von Kindern auf Schlachtfeldern, von den weißen Schwestern, die mit ihren Liedern den Bazar verzaubern, von Freiheitskämpfern, die zu Fürsten werden, von Seelen in schwarzer Trauer – und von einem Jungen mit Namen Glasherz, der von einer Welt träumt, in der alles durchsichtig und rein ist.

An Bord eines Bootes, das ihn zusammen mit anderen Flüchtlingen in den Westen bringen soll, erzählt Muzafari Subhdam seine Geschichte. Selbst ein hochrangiger Peschmerga, rettete er dem legendären kurdischen Revolutionsführer einst das Leben, als sie von Truppen des Regimes umstellt waren. Er aber geriet in 21-jährige Gefangenschaft, mitten in der Wüste.

Sein ehemaliger Anführer Jakobi Snauber steht tief in seiner Schuld. Mithilfe eines Gefangenenaustauschs lässt er seinen Freund aus der Gefangenschaft zurückholen. Er bringt ihn in sein Schloss, weitab der zerstörten kurdischen Regionen und des gebeutelten Volkes. Muzafari Subhdam soll nichts erfahren von den Verwüstungen, die der Diktator und auch die zwei kurdischen Großparteien angerichtet haben, von Flucht und Tod so vieler Menschen.

Doch Muzafari Subhdam begibt sich auf eine Reise durch das, was aus seinem Land geworden ist. Eine Reise durch Geschichten, Geheimnisse und zu Personen, die ihm dabei helfen, seinen verschollenen Sohn zu finden. Eine Reise, die ihn schließlich auf den Weg führt, den Tausende schon vor ihm genommen haben: übers Mittelmeer in den Westen.


Autor:
Bachtyar Ali ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Schriftsteller und Poeten des autonomen irakischen Kurdistan. Er wurde 1966 in Sulaimaniya (Nordirak) geboren. 1983 geriet er durch sein Engagement in den Studentenprotesten in Konflikt mit der Diktatur Saddam Husseins. Er brach sein Geologiestudium ab, um sich der Poesie zu widmen. Sein erster Gedichtband Gunah w Karnaval (Sünde und Karneval) erschien 1992.

Nach dem Aufstand von 1991 und der damit verbundenen teilweisen Autonomie boten sich den Schriftstellern und Intellektuellen in den kurdischen Gebieten bisher ungekannte Artikulationsmöglichkeiten. Bachtyar Ali intensivierte seine eigene schriftstellerische Tätigkeit und widmete sich gleichzeitig der philosophischen Zeitschrift Azadi (Freiheit). Sein Werk umfasst Romane, Gedichte und Essays. In Kurdistan gewann er großes Ansehen durch seine unparteiische Haltung und seine offene Kritik an den politischen und sozialen Verhältnissen in seiner Heimat.

2005 kürte das Bildungsministerium des autonomen irakischen Kurdistan den Roman „Die Stadt der weißen Musiker“ zum besten Buch des Jahres. 2009 erhielt er als Erster den HARDI-Literaturpreis, der zum größten Kulturfestival im kurdischen Teil des Irak gehört. 2014 wurde er mit dem neu eingerichteten Sherko Bekas-Literaturpreis ausgezeichnet. Er lebt seit Mitte der Neunzigerjahre in Deutschland.

Aus dem Kurdischen (Sorani) von Ute Cantera-Lang und Rawezh Salim

Bachtyar Ali
Der letzte Granatapfel
352 Seiten
Hardcover, gebunden
1.Auflage 2016
Euro 22,- inkl. MwSt.  Buch kaufen


Termine mit Bachtyar Ali:
19.10.2016
Buchmesse Frankfurt

08.11.2016 Hamm  20:00 Uhr
Lesung und Gespräch
Moderation: Yilmaz Holtz-Ersahin
Lesung aus der deutschen Buchausgabe: Heinz Bäumer.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Schloss Ermelingshof
Geinegge 38, 59075 Hamm  

17.11.2016 München  19:00 Uhr
Lesung und Gespräch
Moderation: Cornelia Zetzsche vom Bayerischen Rundfunk.
Lesung aus der deutschen Ausgabe: Gert Heidenreich

Gasteig/Carl-Orff-Saal
Rosenheimer Straße 5, 81667 München  

21.11.2016 Heidelberg
Lesung und Gespräch
Moderation: Dr. Gerwig Epkes, SWR  

DAI
Sophienstrasse 12, 69115 Heidelberg

17.03.2017 Frankfurt 19:30 Uhr
Lesung und Gespräch
Moderation und Lesung aus der deutschen Ausgabe: Ulrich Sonnenberg

Stadtteilbibliothek Rödelheim
Radilostrasse 17-19, 60489 Frankfurt/Main  


Montag, 29. Februar 2016

Rezension: Syrien verstehen

Syrien verstehen
Rezension


GERHARD  SCHWEIZTER


SYRIEN  VERSTEHEN  - Geschichte, Gesellschaft, Religion   
  
Wie kann man sich heute ein Bild von der verworrenen Lage in Syrien machen? Indem man das Buch von Gerhard Schweizer liest.

Treffend beschreibt der Kulturwissenschaftler die Geschichte und Entwicklung des Landes bis heute. Schon zur Römerzeit war Syrien ein Großraum mit vielen verschiedenen Gruppen und Klans. Das Aramäische, die Sprache von Jesus, wurde fast überall verstanden und gesprochen.
Gerhard Schweizer wandert mit uns durch die Geschichte dieses alten Kulturraums, der heute in seine Einzelteile zerlegt wird. Dass der Westen, allen voran Frankreich und Großbritannien, dann USA und Russland einen großen Anteil an der schrecklichen Lage von heute hat, wird anschaulich erklärt.

Das Besondere an Syrien ist, dass es eine Zeit gab, in der Christentum und Islam in Eintracht gelebt werden konnten. So gesehen hat dies der Autor in Aleppo an der Portalfassade eines alten Handelshauses. Über zwei benachbarten Fenstern entdeckt er die Symbole von Minarett und Kreuz, die Gebetsräume für Muslime und Christen liegen direkt nebeneinander. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Aleppo von Wesiren beider Religionen gemeinsam verwaltet, obwohl von Aleppo aus die Abwehr der Muslime gegen die Kreuzritter im 13. Jahrhundert begann. Angeblich ist Aleppo auch einer der ältesten besiedelten Orte der Menschheit, an der bereits Abraham, Ahnvater aller drei Religionen, seine Schafe weiden ließ.

In der Omayadenmoschee von Damaskus liegt das Mausoleum Johannes des Täufers. Die Moschee war zuvor eine christliche Basilika und daneben steht ein Minarett mit dem Namen Jesus (arab. Issa). Die Legende besagt, dass Jesus am Tag des Jüngsten Gerichts hier erscheint und das Ende der Welt verkündet.
Südlich von Damaskus in Bosra, der ehemaligen Hauptstadt der römischen Provinz Arabia, stand eine Kirche, in der der Mönch Bahira den Knaben Mohammed als zukünftige wichtige Persönlichkeit erkannt hat, die es zu schützen galt.

Schon diese Beispiele zeigen die Verknüpfung von Christentum und Islam, die in früheren Zeiten eher befruchtend als ablehnend waren.
Mehrmals reiste der Autor nach Syrien und kam ins Gespräch mit unterschiedlichsten Personen. Er unterhielt sich mit Lehrern, Handwerkern, Basarhändlern, einfachen Leuten, älteren Männern, syrisch-orthodoxen Christen, Sunniten, Schiiten oder Ägypter, die in Syrien arbeiten, viele davon mit einem ängstlichen Blick in die Runde aus Angst vor einem der fünfzehn oder mehr Geheimdienste und trauten sich kaum offen zu sprechen. Dennoch erhielt der Kulturwissenschaftler wertvolle und interessante Meinungen über das Leben in Syrien.

Die 16 Kapitel tragen die informativen Titel, wie: Syrien, ein Pulverfass?, Das Besondere an Syrien, Toleranz im Namen Allahs, Sunniten und Schiiten, Der Islam und die Frauen, Islam und modernes Denken, Das Trauma der Kreuzzüge, Toleranzkrisen des 20. Jahrhunderts, Die Ideologie der Muslimbrüder oder Auch Feindbilder wandeln sich und gliedern sich in zahlreiche Abschnitte, die das Land, seine Bewohner und die Politik beleuchten.

Autor:
Gerhard Schweizer, 1940 in Stuttgart geboren, promovierte an der Universität Tübingen in Empirischer Kulturwissenschaft. Er ist einer der führenden Experten für die Analyse der Kulturkonflikte zwischen Abendland und Orient. Er gilt als ausgewiesener Kenner der islamischen Welt und hat dazu mehrere Bücher veröffentlicht, die als Standardwerke gelten. Einem breiten Publikum wurde er vor allem durch seine Bücher über den asiatischen und arabischen Raum bekannt. Gerhard Schweizer lebt als freier Schriftsteller in Wien, wenn er nicht gerade auf Reisen recherchiert und Material für neue Reportagen und Bücher sammelt.

Fazit:
Gerhard Schweizer versteht es einmal mehr, den Leser trotz des schwierigen Themas zu fesseln. Heutige Situationen verknüpft er geschickt mit historischen Fakten. Durch seinen lebendigen Erzählstil vermittelt er trockene Geschichte überaus spannend und einprägsam. Besser kann man die politische Situation in Syrien und den Nachbarländern kaum beschreiben. Wer sich ein Bild vom jetzigen Syrien machen und gleichzeitig erfahren möchte, wie es dazu kam, sollte unbedingt auf dieses Buch zurückgreifen. Eine überzeugende Leistung. Vielen Dank.


Donnerstag, 14. Januar 2016

Rezension: Friedrich Rückert


Wallstein
Rezension


Annemarie Schimmel (Hrsg: Rudolf Kreutner)

FRIEDRICH  RÜCKERT
Lebensbild und Einführung in sein Werk

Ein Philologe beschäftigt sich aus „Liebe zur Sprache“ übersetzend, sprachwissenschaftlich und lehrend mit der Literatur eines Landes, der Orientalist spezialisiert sich dabei auf Sprachen des Nahen und Fernen Ostens. Friedrich Rückert tat dies mit 44 Sprachen, darunter Afghanisch, Altäthiopisch, Koptisch, Berbersprachen, Sanskrit oder Malaiisch! Obwohl er betonte, dass er eigentlich nur deshalb Orientalist wurde, „weil ein Poet keine Familie ernähren kann“, und diese Familie war groß. Mit seiner Frau Luise hatte er 10 Kinder, wovon drei ganz jung starben. Vor allem für sie dichtete er die „Kindertodtenlieder“.
Am 31. Januar 2016 jährt sich der Todestag des großen Dichter-Gelehrten zum 150. Mal. Aus diesem Anlass veranstaltet die Friedrich Rückert Gesellschaft e.V. in Schweinfurt, Erlangen und Coburg Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Konzerte. Sie verwaltet den immensen Nachlass des Dichters.

Im Wallstein Verlag wurde das Buch der Islamwissenschaftlerin Prof. Annemarie Schimmel (1922-2003) „Friedrich Rückert - Lebensbild und Einführung in sein Werk“ von Rudolf Kreutner, Geschäftsführer der Friedrich-Rückert-Gesellschaft, neu aufgelegt und nun veröffentlicht.

In dem Buch zeichnet die Autorin im ersten Teil den Lebensweg dieses bedeutenden Dichters und Orientalisten  nach. Er wurde am 16. Mai 1788, ein Jahr vor der französischen Revolution in Schweinfurt geboren. Zwölf Jahre zuvor erklärte Amerika seine Unabhängigkeit. Rückert erlebte schon früh unruhige Zeiten mit der Einnahme Frankens durch Bayern 1806, den deutschen Freiheitskriegen 1812-13, den Ägyptenfeldzug Napoleons und dessen Eroberungen. Er stellte sich dichtend und schreibend gegen Napoleon (Geharnischte Sonette 1814). Zuvor hatte er bereits Hebräisch, Syrisch und Persisch an der Universität in Würzburg studiert. 1817 unternahm er eine Reise über die Schweiz nach Italien, die fast ein Jahr dauerte. Über Florenz und Venedig reiste er nach Wien und lernte bei dem berühmten Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall Arabisch und etwas Türkisch. Dieser Aufenthalt war für Rückert sehr fruchtbar, denn hier wurde er in die „Übersetzungen aus dem islamischen Kulturkreis“ eingeführt.

Von 1826 bis 1841 lehrte Friedrich Rückert als ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen an der Universität in Erlangen, der Lehrstuhl wurde erst 1795 in Paris von dem französischen Orientalisten Silvestre de Sacy gegründet. Sechs seiner zehn Kinder wurden in Erlangen geboren. 1838 erschienen seine Werke „Rostam und Suhrab“ aus dem Königsbuch. Während dieser Zeit musste Rückert mehrere schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Zwei Kinder starben an Scharlach, ebenso starb 1835 seine jüngere Schwester Maria, im selben Jahr auch seine Mutter.
1859 wurde Friedrich Rückert Ehrenmitglied im  „Pegnesischen Blumenorden“ der Nürnberger Sprach-  und Literaturgesellschaft.

Von 1841 bis 1848 lehrte Friedrich Rückert in Berlin, bevor er sich auf seinem Landgut in Neuses bei Coburg in den Ruhestand begab und auf dem Goldberg in sein Refugium zurückzog. Seine Dichtungen und orientalischen Studien setzte er fort.
Am 31. Januar 1866 starb Friedrich Rückert in Neuses bei Coburg.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Werken des Orientalisten und Dichters.
Friedrich Rückerts Zeitgenossen waren u.a. Goethe, Schiller, Herder, Jean Paul, von Eichendorff und Gustav Schwab (Griechische Heldensagen). Die „deutsche Literatur hatte ihren Höhepunkt erreicht“. Antoine Gallands Übersetzung der „Märchen aus 1001 Nacht“ in das Französische löste Anfang des 18. Jahrhunderts eine Morgenland-Begeisterung aus. Das Bild des „blinden Hasses gegen den Islam“, das sich gerade, nach 200 Jahren, leider erneut wiederholt, wurde durch die Aufklärung neu geformt.
Dichter, Maler, Musiker und Reisende lösten eine verklärende Begeisterung für den romantischen Orient aus. Goethe widmete sich
Hafiz und dem „West-Östlichen Diwan“, Rückerts Antwort darauf war sein Gedichtband „Östliche Rosen“ (1822) in Form der persischen Ghaselen nach Hafiz, eigentlich Hadj Shams ad-Din Mohammad Hafez-e Shirazi (1320-1389).

Friedrich Rückert konnte sich aufgrund seines Talentes zum Dichten  in die Gedichtformen anderer Sprachen sehr gut hineindenken. Er übersetzte meisterhaft die kompliziertesten Kompositionen der persischen und arabischen Dichter unter Beibehaltung der originalen Wortspiele. Besonderen Wert legte Rückert auf die persische und arabische Versform der Ghaselen. Diese benutzten persische Poeten wie Hafiz  und Dschalalluddin Rumi, deren Werke er übertrug oder nachdichtete. Aus dem Koran übersetzte er Teile. Er übersetzte „Sa’adis Bostan“ (Der Duftgarten) von Muscharraf ad-Din Abdullah (um 1190-um 1292), genannt Sa‘adi und das persische Königsbuch „Schahname“ von Firdosi.

1838 und 1839 erschien sein großes Lehrgedicht „Die Weisheit des Brahmanen“ in sechs Bänden. Eines seiner Meisterwerke ist die Übertragung und Nachdichtung der „Verwandlungen des Abu Seid von Serug“ oder „Makamen des Harari“ aus dem Arabischen, von dem Silvestre de Sacy anerkennend bemerkte: „Dank Ihnen wird nun jemand, der Deutsch kann, nicht mehr Arabisch zu lernen brauchen, um sich eine rechte Vorstellung zu machen, was es in dieser Art an orientalischen Werken gibt“.

Friedrich Rückerts Anliegen war die Völkerverständigung in Ost und West, zu der er mit seinen Übersetzungen und Nachdichtungen entscheidend beitrug:

„Dass über Bildung Gang
die Menschheit sich verständige,
dazu wirkt jeder Urweltsklang,
den ich verdeutschend bändige.“

Autorin:
Annemarie Schimmel (1922-2003) war eine der bedeutendsten Islamwissenschaftlerinnen Deutschlands. Sie lehrte in u.a. Bonn, Ankara und Harvard und erhielt neben anderen 1965 den Friedrich-Rückert-Preis und 1995 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Zahlreiche Bücher zum Islamverständnis sind von ihr erschienen, sie beschäftigte sich auch mit dem Sufismus und gab 2002 eine Einführung in die islamische Mystik heraus.

Fazit:
Das Buch gibt einen sehr interessanten Einblick in die Welt des Poeten, Philologen und Orientalisten Friedrich Rückert und zeigt, wie nah der Orient zu seiner Zeit in Europa war. Jeder hatte die Möglichkeit seine Bücher zu kaufen, doch das Interesse schien sich schon damals in Grenzen zu halten, wie er beklagte. Wer sich für die Übersetzungen, Nachdichtungen oder eigenen Werke des Dichter-Gelehrten interessiert, erfährt hier einen guten Überblick über die Schaffenskraft Friedrich Rückerts. Im Anhang werden Rückerts Werke und weiterführende Literatur aufgelistet.
Ein lesens- und empfehlenswertes Buch zum Rückert-Jahr 2016. 


Mittwoch, 9. Dezember 2015

NEU: Risiko

Klett-cotta

STEFFEN  KOPETZKY

RISIKO

Roman

Steffen Kopetzky hat einen funkelnden Abenteuerroman geschrieben, der auf historischen Fakten beruht. Er folgt einer legendären Afghanistan-Expedition auf der 5000 Kilometer langen Reise und begegnet historischen Personen wie Lucien Camus, dem Vater von Albert, oder Alois Musil, auch genannt Musil von Arabien.

Geheimexpedition des Deutschen Reichs an den Hindukusch: Nach einem Plan des Orientkenners Freiherr Max von Oppenheim ziehen sechzig Mann mit der Bagdadbahn, zu Pferd und auf Kamelen durch Wüsten und Gebirge. Das Ziel: den Emir von Afghanistan und die Stämme der Paschtunen im Namen des Islam zum Angriff auf Britisch-Indien zu bewegen.

Der junge Marinefunker Sebastian Stichnote liegt mit seinem Schiff vor der Küste Albaniens. Aus der Enge der Giesinger Gerberei seiner Brüder hat ihn das Fernweh hinaus auf See und zur vielstimmigen Funktechnik gezogen. Diese gibt ihm das Gefühl, mit dem ganzen Kosmos in Kontakt zu stehen. Als der Erste Weltkrieg beginnt, muss die unterlegene deutsche Flotte durchs Mittelmeer nach Konstantinopel fliehen. Stichnote hat es nach den ersten Seegefechten eilig, sein Schiff so schnell wie möglich zu verlassen und schließt sich als Funkoffizier einer geheimen Expedition nach Kabul an. Ihre Reise führt sie nach Syrien, Bagdad, Teheran, Isfahan und schließlich durch die persische Wüste. Am Ende hängt der Erfolg der Expedition von Stichnote ab, der mit allem brechen muss, was ihm einst heilig war.  (Verlagstext)

Autor:
Steffen Kopetzky, geboren 1971, ist Verfasser zahlreicher preisgekrönter Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Von 2002 bis 2008 war er künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn. Er lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen an der Ilm.

Steffen Kopetzky
Risiko
Gebunden mit Schutzumschlag
ca. 731 Seiten
1.Auflage 2015
Euro 24,95    Buch kaufen


Montag, 27. Juli 2015

NEUERSCHEINUNG: Arabische Medien

Arabische Medien
CAROLA  RICHTER
ASIEM  EL  DIFRAOUI 

ARABISCHE  MEDIEN

Facebook-Revolution, Twitter-Jihad und Al-Jazeera-Effekt – diese leeren Schlagwörter tauchen häufig in westlichen Medien und in Forschungspublikationen auf. Aber welche Rolle spielen arabische Medien wirklich? Das erste Standardwerk in deutscher Sprache bietet einen grundlegenden Überblick über aktuelle Medienentwicklungen in arabischen Ländern und eine fundierte Einführung in deren Mediensysteme. Das Buch hilft, die Rolle der Medien innerhalb der dynamischen und zum Teil dramatischen Entwicklungen von Gesellschaft und Politik in der arabischen Welt besser einordnen und verstehen zu können.

Im Fokus des ersten Teils stehen transnationale Phänomene wie die Bedeutung des Satellitenfernsehens und der Sozialen Medien sowie die Rolle von Minderheiten, Gender und Islamisten in den Medien. Diese Beiträge geben den aktuellen Stand der Forschung wieder und reflektieren diesen.
Im zweiten Teil des Buches werden in 18 Länderstudien – von Marokko bis zum Irak – die nationalen Besonderheiten der Medien betrachtet, die aus unterschiedlichen politischen Systemen, rechtlichen Beschränkungen, ökonomischen Voraussetzungen und der jeweiligen Soziodemographie resultieren. Durch ihre Analyse wird zu einem tieferen Verständnis der Medien der einzelnen Länder beigetragen.

Zielgruppe des Bandes sind Akademiker und Studierende von Kommunikations-, Islam- und Politikwissenschaft sowie Journalisten, in der Entwicklungszusammenarbeit Tätige und alle, die sich für die arabische Welt interessieren.


Herausgeber:
Dr. Carola Richter ist Juniorprofessorin für Internationale Kommunikation an der Freien Universität Berlin. Sie forscht zu Mediensystemen und Protestbewegungen in der arabischen Welt, Auslandsberichterstattung und Public Diplomacy.

Dr. Asiem El Difraoui ist Politologe und preisgekrönter Dokumentarfilm-Autor. Er arbeitet als Senior Fellow am Institut für Medien- und Kommunikationspolitik in Berlin und hat ausgiebig über Medien als politische Infrastruktur in der arabischen Welt sowie islamistische Medien geforscht und publiziert.

(Verlagstext)

Carola Richter, Asiem el-Difraoui
Arabische Medien
Paperback
344 Seiten
1. Auflage Juli 2015
Euro 44,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen


Donnerstag, 19. März 2015

NEUERSCHEINUNG: Wer den Wind sät

C.H.Beck
 NEUERSCHEINUNG

MICHAEL  LÜDERS

WER  DEN  WIND  SÄT
Was westliche Politik im Orient anrichtet

Wer den Wind sät, wird Sturm ernten – Michael Lüders beschreibt die westlichen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten seit der Kolonialzeit und erklärt, was sie mit der aktuellen politischen Situation zu tun haben. Sein neues Buch liest sich wie ein Polit-Thriller – nur leider beschreibt es die Realität. Eine Geschichte erscheint in unterschiedlichem Licht, je nachdem, wo man beginnt sie zu erzählen. Und wir sind vergesslich. Das iranische Verhältnis zum Westen versteht nur, wer den von CIA und MI6 eingefädelten Sturz des demokratischen Ministerpräsidenten Mossadegh im Jahr 1953 berücksichtigt. Ohne den Irakkrieg von 2003 und die westliche Politik gegenüber Assad in Syrien lässt sich der Erfolg des „Islamischen Staates“ nicht begreifen. Wer wissen will, wie in der Region alles mit allem zusammenhängt, der greife zu diesem Schwarzbuch der westlichen Politik im Orient.

Aus dem Inhalt:
- Wind säen, Stürme ernten: Zur Einführung
- Putsch in Teheran: Der Sündenfall
- Endspiel am Hindukusch: Washington und Riad als Geburtshelfer von Al- Qaida
- «Mission accomplished»: Die Amerikaner schaffen die Grundlage  für den «Islamischen Staat»
- «Gute» und «böse» Dschihadisten: Wie der Westen vermeidet, aus seinen Fehlern zu lernen
- Im Herzen der Finsternis: Was den «Islamischen Staat» so erfolgreich macht
- «Heilige Allianz»: Die USA setzen auf Diktatoren und Feudalherrscher
- Freibrief für Israel? Der Gazakrieg 2014
- Die neue Weltunordnung: Ein Ausblick

Autor:
Michael Lüders war lange Jahre Nahost-Korrespondent der Hamburger Wochenzeitung „DIE ZEIT“ und kennt alle Länder der Region aus eigener Anschauung. Als Nahostexperte ist er häufiger Gast in Hörfunk und Fernsehen. Bei C.H.Beck sind von ihm erschienen: Tage des Zorns (2011) über die arabische Revolution und Iran – der falsche Krieg (2012).
(Verlagstext)

Michael Lüders
Wer den Wind sät
Klappenbroschur
175 Seiten mit 1 Karte
1.Auflage 10.03.2015
Euro 14,95   Buch kaufen



Samstag, 14. März 2015

Rezension: Die Stunde der Kurden

Styria Premiuim
Rezension

HANS  JOACHIM  LÖWER


DIE  STUNDE  DER  KURDEN  Wie sie den Nahen Osten verändern                    

 Die Stunde der Kurden, endlich ist sie gekommen. Nach einhundert Jahren Kampf und Unterdrückung haben die Kurden nun die Chance einen neuen Staat Kurdistan aufzubauen und sie tun alles dafür. Der Autor, Hans-Joachim Löwer, bereiste die autonome Region Kurdistan und sein Bericht beeindruckt. In 20 Kapiteln lässt er Frauen und Männer zu Wort kommen, die an einen unabhängigen Staat Kurdistan glauben und den Worten Taten folgen lassen.

Traum vieler Kurden

In der Geschichte von Türken, Persern und Arabern unterdrückt, flohen die Kurden in ihre Bergregionen, wo sie bedroht, vertrieben und vergast wurden. Ihre Region wurde von Großbritannien in der Türkei, Iran und Irak aufgeteilt,  ohne Rücksicht auf die Unabhängigkeitsforderungen der Kurden. Nun, nach fast 100 Jahren des Kampfes, gibt es gute Chancen für einen demokratischen Staat Kurdistan, in dem Kurden, Araber und Turkomanen ungehindert zusammen leben können. Das ist der Traum vieler, der wohl wahr werden kann. Diesen Eindruck vermittelt der Autor in seinem Buch mit Beschreibungen der Städte Erbil, Sulaimania, Halabdscha, den Bergregionen der Peschmerga und Interviews mit den Einwohnern.

Mutige Kurden

Darunter ist ein Mann, der Minen entschärft. Er hat fast 2,4 Millionen Minen ausgegraben und bei Unfällen beide Beine verloren, trotzdem macht er unverdrossen weiter.
Eine Spionin fing Gespräche des Sicherheitsdienstes und Verteidigungsministeriums ab und versorgte die Leute vom Widerstand gegen den Irak Sadam Husseins mit Medikamenten für Kranke und Verletzte. Heute ist sie Beauftragte für Frauenfragen, lokale Parteivorsitzende, Bürgermeisterin von Koya und seit 2010 Generaldirektorin einer Abteilung im Innenministerium, die sich mit Gewalt gegen Frauen, wie Misshandlungen, Ehrenmorde, Selbstverbrennungen befasst.
Peschmerga verteidigen ihr Land gegen die Terroristen des Islamischen Staates IS.
Islamische Theologen diskutieren während ihrer Ausbildung zu Imamen. Der Autor staunt über Sätze wie: „Man darf den Glauben eines anderen nicht mit Gewalt ändern….“. “Das kommt…von Unwissen und einem schmutzigen Milieu.“ Und „Wir haben halt das Pech, das wir Muslime geworden sind“, begleitet von einem kräftigen Lachen (S. 108)

Im Gefängnis wird gearbeitet

Peschmerga-Truppen verteidigen Berge, Ölfelder, Grenzen und vor allem ihr Land gegen den IS. Der Irak zerfällt in Regionen mit Kurden, Sunniten, Schiiten und Minderheiten wie Jesiden und Christen. Die Kurden haben ihre Chance auf einen eigenen Staat vor 20 Jahren ergriffen und bauen Schulen, Universitäten, Ölpipelines und Hotels.  Sogar das Gefängnis von Fort Suseh trägt zum Aufbau bei, denn die Häftlinge - Räuber, Mörder, Kidnapper, Bombenleger, Terroristen und ehemalige irakische Minister - arbeiten als Schweißer, Elektriker, Schreiner, Gärtner sogar als Imker. Dem Autor kommt der Besuch im Gefängnis wie eine Show vor, aber es ist Realität, denn bewaffnete Wachleute begleiten ihn und „haben ihre Augen überall.“ Freigelassene arbeiten als Friseure oder Restaurantbesitzer.

Giftgas sollte Kurden vernichten

Während seiner einmonatigen Reise beschreibt Hans-Joachim Löwer das Land wie es kaum in den Medien Erwähnung findet, nämlich positiv, mit Menschen, die ehrlich an ein Kurdistan glauben, das seit mehr als 20 Jahren eine autonome Region ist. 1991 ließen die USA eine Flugverbotszone einrichten, „um die Kurden vor Angriffen der Streitkräfte des Diktators Sadam Hussein zu schützen“, der Giftgas einsetzte, um die Kurden zu vernichten.

„Wir sind auf dem richtigen Weg“

Doch sie sind noch da und entschlossener als je zuvor, was Zitate, wie diese unterstreichen: „Unser Nationalismus war immer defensiv.“ (S. 15) „Wir haben nie andere Völker angegriffen, sondern immer nur uns selbst verteidigt. Aber wir lassen nicht zu, dass man uns unsere Rechte nimmt.“ „Wir sind anders als Araber…“ (S. 23) „Die Freiheit hat ihren Preis“ (S. 47) „Wir werden eine offene Gesellschaft… Wir sind auf dem richtigen Weg.“ (S.73) „In Kurdistan ist jeder willkommen, nur die nicht, die Gewalt predigen“ (S. 121).

Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass die Kurden in ihrem berechtigten Bestreben Unterstützung auch aus dem Westen erhalten. Sie selbst überwinden ihre Differenzen nun in einem Parlament und nicht mehr auf dem Schlachtfeld.


Autor:
Hans-Joachim Löwer, geb. 1948, ist Autor zahlreicher Bücher. Er war 16 Jahre Auslandsreporter des Stern und ein Jahr Redakteur für die deutschsprachige Ausgabe des National Geographic Magazins. Seine Reisen führten ihn in den Nahen Osten, nach Asien, Afrika und Lateinamerika, wo er in den 1990er Jahren Selbsthilfegruppen leitete. Rucksacktouren führten ihn 2003 nach Israel und Palästina.

Fazit:
Dieses Buch überrascht und beeindruckt. Es ist sehr gut geschrieben. Unterschiedlichste Menschen kommen zu Wort, Bilder bereichern die Berichte. Neue und unbekannte Informationen aus dem Nahen Osten, der in den Medien nur als Kriegsschauplatz dargestellt wird.
„Kurdistan ist anders“, hört der Autor immer wieder und sein Buch vermittelt ein positives Bild von einer Region, deren Menschen so viel Leid ertragen mussten.
Unbedingt lesenswert und allen empfohlen, die sich für mehr als nur Schlagzeilen interessieren.
Kompliment an Hans-Joachim Löwer für diesen couragierten Bericht.  


Hans-Joachim Löwer
Die Stunde der Kurden
Hardcover mit Schutzumschlag
Format 13,5 x 21,5 cm
208 Seiten
1.Auflage Februar 2015
Euro 24,99  Buch kaufen