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Montag, 12. August 2019

NEU: Maghreb, Migration und MIttelmeer

NZZ Libro
Neuerscheinung

BEAT  STAUFFER

MAGHREB,  MIGRATION  und  MITTELMEER


EINE SCHICKSALSFRAGE FÜR EUROPA UND NORDAFRIKA
Lösungsansätze zur Steuerung der Migration aus dem Maghreb

Die fünf Maghrebstaaten bilden eine Art doppelten Schutzwall für Europa: in der Sahara und an der Küste des Mittelmeers. Sie verhindern zum einen die massenhafte Auswanderung ihrer eigenen Bürger nach Europa, zum anderen blockieren sie die Migration aus südlicher gelegenen Ländern. In seinem Buch analysiert der Maghreb-Kenner Beat Stauffer das komplexe Phänomen der irregulären Migration aus dem und via den Maghreb. Er gibt Menschen auf der Flucht eine Stimme und stellt in Reportagen die Schauplätze der irregulären Migration vor.

«Der Rumpf des alten Fischerboots ächzte, die Seitenwand barst und ein Wasserschwall drang ein. Aziz erinnert sich an die Schreie der Mitreisenden, die ins Meer geschleudert wurden und innerhalb von kürzester Zeit ertranken. Keiner trug eine Schwimmweste, kaum einer konnte schwimmen.» Mohammed Aziz Khlifi überlebte als einer von Wenigen einen Zusammenstoß mit einer Fregatte der tunesischen Küstenwache. Nach der Kollision drehte das Schiff ohne Hilfe zu leisten ab. «Erst mehrere Stunden später, so erzählt Aziz, kehrte die Fregatte an den Ort zurück und den Schiffbrüchigen wurden Rettungsringe zugeworfen.»
Mohammed Aziz Khlifi ist einer von rund einem Dutzend Migranten, die im Buch von Beat Stauffer eine Stimme erhalten. Einigen ist es gelungen, europäischen Boden zu erreichen, andere sind gescheitert und wieder andere möchten in naher Zukunft aufbrechen.

Nach gescheiterter Arabellion: In den Dschihad oder nach Europa?
Beat Stauffer stellt das komplexe Thema in einen größeren Zusammenhang und blickt zu Beginn seines Buchs auf die letzten sechs Jahrzehnte zurück: «Während die europäische Wirtschaft noch bis in die 1980er-Jahre Arbeitskräfte aus dem Maghreb aktiv rekrutierte, wurde die legale Emigration spätestens seit der Unterzeichnung des Schengener Abkommens Anfang der 1990er-Jahre unmöglich gemacht. In der Folge emigrierten Hunderttausende junger Maghrebiner auf irreguläre Weise nach Europa.»

Für kurze Zeit ließ die ‹Arabellion› die Hoffnung auf bessere Verhältnisse in den Maghrebstaaten aufkeimen. Doch die demokratische Erneuerung blieb aus und der Druck nahm noch mehr zu. «Dass ein Teil der klandestinen Migranten aus Tunesien bis vor Kurzem nur noch die Wahl zwischen zwei Optionen zu erkennen vermochte, nämlich zwischen der Ausreise in den Dschihad oder der irregulären Emigration nach Europa, macht die Lage für die europäischen Länder deutlich schwieriger.» Wenn sich junge Maghrebiner desillusioniert von Europa ab- und sich autoritär regierten Staaten zuwenden, werden sie nicht mit Sehnsucht auf das liberale Europa blicken, sondern mit tiefer Abneigung.

Im Dilemma zwischen Mitleidskultur und Verantwortungsethik
Europa sollte den jungen Menschen in den Maghrebstaaten deshalb «neue Fenster öffnen und legale Formen der Migration zulassen.» Stauffer meint damit beispielsweise Visa für Studienzwecke oder Kontingente für Arbeitsmigranten. Er fordert zudem, «Formen der zirkulären Migration voranzutreiben, bei der die Betroffenen ein paar Jahre in Europa verbringen können, dann aber in ihre Herkunftsländer zurückkehren müssen.» Ein wichtiger Faktor ist Stauffers Auffassung nach ein stärkeres wirtschaftliches Engagement im Maghreb. Europa sollte ein vitales Interesse an guten Beziehungen zu den Maghrebstaaten haben, den «direkten Nachbarn im Süden».

Beat Stauffer stellt in seinem Buch individuelle menschliche Aspekte anhand der eingangs erwähnten Porträts und in Reportagen von mehreren «Schauplätzen der irregulären Emigration dar; Orte, die der Autor alle persönlich und zum Teil mehrfach besucht hat.» Stauffer hat den Ehrgeiz, «nahe an das Thema heranzugehen und auch die Schwierigkeiten und Dilemmata, denen sich ein europäischer Autor dabei aussetzt, zu thematisieren», schreibt er im einleitenden Kapitel Aktualität und Brisanz des Themas. Rudolf Strahm präzisiert im Vorwort: «Viele Zeitgenossen sind angesichts der Asylströme hin- und hergerissen zwischen Humanität und Realität. Sie stecken unerlöst im Dilemma zwischen gelebter Mitleidskultur (Gesinnungsethik) und der Einsicht in die langfristigen Folgewirkungen für die Gesellschaft (Verantwortungsethik).»

Lösungsansätze zur Regulierung der Migration aus dem Maghreb
Die Migration aus Nordafrika stellt Europa und die Maghrebstaaten vor riesige Herausforderungen. «Dieses Buch möchte auch Lösungsansätze präsentieren», schreibt Stauffer und räumt ein, dass er sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt hat. Seiner Ansicht nach ist es «offensichtlich, dass die bisherige Migrations- und Asylpolitik dem Maghreb gegenüber in eine Sackgasse geraten ist. Neue Ansätze müssen her, die sowohl die Bedürfnisse und Interessen Europas als auch diejenigen des Maghreb berücksichtigen. Es braucht, mit einem Schlagwort, Migrationspartnerschaften, die diesen Namen verdienen.»
Sollte es Europa nicht schaffen, ein neues Verhältnis zu seinen Nachbarn am Südrand des Mittelmeers zu finden, befürchtet Stauffer lang anhaltende Konflikte. «In diesem Sinn ist die Regelung der Migrationsbewegungen im Mittelmeerraum eine Schicksalsfrage für Europa.»

Der Autor
Beat Stauffer (*1953) arbeitet seit 1988 als freischaffender Journalist für verschiedene Medien (u.a. NZZ, Radio SRF), als Buchautor sowie als Referent und Leiter von Kursen und von Studienreisen in den Maghreb. Er schrieb ein Buch über Tunesien, lebte ein Jahr in Marokko und bereiste seit 1983 regelmässig alle Länder Nordafrikas. Für Radio SRF berichtet Stauffer seit mehr als 20 Jahren über den Maghreb und 2011-2015 auch über die arabischen Aufstände. Islamistische Bewegungen im Maghreb und in Europa, Jihadismus und interkulturelle Konfliktfelder sind seine Spezialgebiete.

Rudolf H. Strahm (*1943), ehemaliger Nationalrat der sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP), war Mitte der 1970er-Jahre der erste Sekretär der entwicklungspolitischen Organisation «Erklärung von Bern» (Heute: «Public Eye»). 2016 forderte er ein Jobprogramm für alle Flüchtlinge und Migranten. Strahm hat sich auch als Bildungspolitiker, als Autor zahlreicher Bücher und als Kolumnist einen Namen gemacht.
(Verlagstext)



Beat Stauffer
Maghreb, Migration und Mittelmeer
Klappenbroschur
320 Seiten
56 Abbildungen
Format 15 x 22 cm
1.Auflage  07.08.2019
Preis: Euro 38,-



Montag, 26. Juni 2017

NEUERSCHEINUNG: Die acht Lektionen der Wüste

dumont

NEUERSCHEINUNG

NICHOLAS  JUBBER

DIE  ACHT  LEKTIONEN  DER  WÜSTE
- Mit den Nomaden Nordafrikas nach Timbuktu -

Bereits als Kind tauchte der Brite Nicholas Jubber ein in den Lebensraum der Nomaden Nordafrikas – auf dem Schoß seines Vaters beim gemeinsamen Star-Wars-Schauen. Seitdem faszinieren ihn die Sahara und die Rituale ihrer legendären Bewohner. Inzwischen ist er länger mit den Nomaden Nordafrikas unterwegs gewesen als jeder andere Europäer unserer Zeit. In »Die acht Lektionen der Wüste« nimmt er uns mit auf eine Entdeckungsreise an der Seite der legendären Bewohner der Wüste. Er lässt uns teilhaben am jahrtausendealten Wissen der Berber, Tuareg und Fulbe, lernt in einer Salzkarawane, was wahrer Reichtum ist und öffnet uns die Augen für den Nomaden in jedem von uns.

Die Acht Lektionen der Wüste:
1. Beharrlichkeit – Wie man ein Kamel zäumt und belädt, das nicht gezäumt und beladen werden will.
2. Überwindung – Wie man auf einem Kamel reitet und dabei vor Freude die größten Schmerzen vergisst … so gut wie.
3. Weitsicht (ohne Sicht) – Wie man in der Nacht den Weg durch die Wüste findet.
4. Kreativität – Wie man aus dem Nichts ein Lager errichtet.
5. Bildung – Wie man in der Wüste Kinder großzieht.
6. Tradition – „Vergangenheit und Zukunft ähneln sich wie ein Wassertropfen dem anderen.“ Ibn Khaldun
7. Reinheit – Warum Wasser dort, wo es keines gibt, am besten ist.
8. Geduld – Wie viel Punkte man erzielen muss, um in einen Berberstamm aufgenommen zu werden … und warum ich es knapp schaffte.
(Verlagstext)

Autor:
Nicholas Jubber hält es selten längere Zeit an einem Ort aus. Der preisgekrönte britische Autor und Journalist (Dolman Travel Book Award u.a.) lebte nach seinem Studium an der Oxford University mehrere Jahre in Jerusalem. Als die Intifada ausbrauch, reiste er durch den Nahen Osten und Ostafrika und berichtet von dort für die The Guardian, The Observer, BBC Radio 4 sowie den amerikanischen Radiosender NPR.  »Die acht Lektionen der Wüste« ist sein drittes Buch und das erste, das ins Deutsche übersetzt wurde.

Nicholas Jubber
Die acht Lektionen der Wüste
Klappenbroschur mit zahlreichen Fotografien und einer Karte
344 Seiten
1. Auflage 2017
Neuerscheinung: 26.06.2017

Preis: Euro 16,99 inkl. MwSt.   jetzt bestellen


Rezension: Die acht Lektionen der Wüste

dumont
Rezension

NICHOLAS  JUBBER

DIE  ACHT  LEKTIONEN  DER  WÜSTE 
- Mit den Nomaden Nordafrikas nach Timbuktu -

Wer traut sich heute noch nach Timbuktu zu reisen ?
Der erfahrene britische Journalist Nicholas Jubber kam nicht zum ersten Mal in Timbuktu an. Aber seltener war sein Besuch gefährlicher als zur Zeit.

Auslöser für seine Reise war unter anderem die „Beschreibung Afrikas“ des Hasan ibn Muḥammed al-Wazzān al-Fāsī, in Europa besser bekannt als Leo Africanus, die Geisel des Papstes Leo X.. Und sein Wunsch, das heutige Leben der Nomaden in Nord- und Westafrika kennen zu lernen und einige Zeit mit ihnen zu arbeiten.

Wer sind Nomaden ? Sind sie noch so frei, wie sie es sich wünschen und Jahrtausende leben konnten ? Heute wohl nicht mehr. Nomaden sind Viehhirten auf der Suche nach guten Weideplätzen, die immer seltener werden. Sie versorgen die Stadtbevölkerung mit Milch und Fleisch und erhalten dafür Lebensmittel und andere nützliche Dinge für ihre Familien. 
Doch der Verkauf von Staatsland an Privatleute und Landgrabbing außerafrikanischer Staaten machen ihnen mehr zu schaffen als Dürren. Dazu kommt das Banditentum und der Terror von Dschihadisten wie Ansar ed-Din oder Boko Haram sowie Al Qaida bzw. IS-Ableger, die nicht nur Nomaden sondern auch die Stadtbevölkerung angreifen, wie in Timbuktu und Gao in Mali oder Städten wie Kano und Maiduguru in Nordnigeria.

Zu Zeiten des Reisenden des Leo Africanus griffen Marokkaner Timbuktu an (1591) und zerstörten die Universitäten der Gelehrten, Richter und Forscher islamischen Rechts auf der Suche nach Gold.
426 Jahre später zerstören Islamisten erneut das „Traumziel“ vieler Sahara-Reisender früherer Jahre. Sie suchen weder Gold noch Land, sondern leben ihre bestialische Macht aus, die sie dank ihrer Waffen aus westlichen Ländern auskosten. Natürlich ergibt dies aus Sicht ehemaliger Kolonialstaaten und ihrer Marionettenpräsidenten einen Sinn, weil diese sich nur für die Ausbeutung von Bodenschätzen unter dem Sahara-Sand interessieren und denen die Nomaden und eigentlichen „Besitzer“ der Wüste sowie der Stadt- und Flussbevölkerung Malis und Nigers völlig egal sind. Einfacher ist es Banditen und Söldner in die Wüste zu senden und die Bevölkerung zu terrorisieren und zu töten als mit ihnen in Verhandlungen zu treten und den Profit der Ausbeutung zu teilen!
Einwohner Timbuktus, mit denen der Autor gesprochen hat, vergleichen die beiden Tragödien miteinander - so nah ist die Geschichte in den Köpfen der Menschen vor Ort.

Timbuktu wurde von Tuareg vor rund Eintausend Jahren gegründet, so erfährt Nicholas Jubber von einem bekannten malischen Historiker. Eine Frau namens Buktu versorgte Gepäck und Waren, die von den Tuareg während ihrer Wanderungen zurückgelassen wurden. Aus „Tin Buktu“ - der Platz der Buktu wurde im Laufe der Geschichte Timbuktu, die Mysteriöse.

Während seiner Reise lernt der Autor verschiedene Nomadengruppen kennen. Ausgangspunkt der Reise ist Fez, die älteste arabische Stadt in Marokko. Hier arbeitete er mit den bekannten Gerbern im Souk. Im Verlauf der Reise lernt der Autor den Unterschied zwischen den arabischen Stadtbewohnern und den Berbern kennen, die immer weiter in die Atlas-Berge abgedrängt wurden. „Wenn du einen Araber triffst, hast du immer eine Schlange vor dir.“ erzählt ein Bergbewohner. „Die Araber haben eine Menge versprochen, aber nichts gehalten,“ führt er weiter aus. Wenn die Menschen aus den Dörfern in der Stadt nach Arbeit suchen, erhalten sie von den Arabern keine Arbeit, „weil sie angeblich kein gutes Arabisch sprechen. Unser Land hat ein Menge wirtschaftliche Probleme, aber die Amazighren (Berber) leiden am meisten darunter“.

In Laâyouni lernt Nicholas Jubber die Sahraouis kennen, deren Kampf um die Unabhängigkeit von der Besatzungsmacht Marokko schon über 40 Jahre dauert und der 1975 mit dem „Grünen Marsch“ des marokkanischen Königs Hassan II. begann.
Die Bozo-Fischer folgen den Fischwanderungen im Nigerfluss. Die Fulbe-Hirten wandern seit Jahrtausenden durch die Sahelländer und haben es zunehmend schwerer ausreichend Futter für ihre Kühe zu finden. Wenn die Kühe immer magerer werden, müssen die Familien mit immer weniger Milch auskommen. Außerdem gibt es Streitereien mit anderen Fulbe oder den Dogon, den bekannten Zwiebelbauern in Mali, um die Weideplätze. Allerdings profitieren die Dogon auch, wenn beispielsweise die Tiere der Fulbe die Felder der Dogon mit ihrem Kot düngen.

Mit den bekanntesten Nomaden, den Tuareg, möchte der Autor die berühmte Azalai, die Karawane reiten, bei der die Tuareg im Norden Malis Salzplatten von Taoudenni nach Timbuktu bringen. Dafür lernt er die 8 Lektionen der Wüste: Beharrlichkeit, Überwindung, Weitsicht, Kreativität, Bildung, Tradition, Klarheit und Geduld - und das Tee-Kochen, mit eher weniger Erfolg (aus Sicht der Tuareg).

Doch bevor er sein Vorhaben verwirklichen kann, machen ihm die Ereignisse 2012 einen Strich durch die Rechnung und die Erzählungen der Einwohner von Timbuktu einige Jahre später bedrücken nicht nur den Autor sondern auch den Leser.

Nicholas Jubber beschreibt neben den acht Lektionen der Wüste auch in acht Teilen die Regionen seiner Reise: das Nirgendwo, die Stadt, das Gebirge, die Wüste, die Hochebene, die Ebene, den Fluss und nochmal das Nirgendwo der Sahara.
Sein Resumée: „Wenn irgendjemand den Weltuntergang überlebt, dann sind es nicht die Actionhelden der Hollywoodfilme, sondern Nomaden wie die, die ich in Nordafrika kennengelernt habe.“

Autor:
Nicholas Jubber, geb. 1977, ist ein britischer Autor und Journalist. Nach seinem Studium an der Oxford University lebte er mehrere Jahre in Jerusalem. Als 2000 die zweite Intifada ausbrach, reiste er durch den Mittleren Osten und Ostafrika und berichtete von dort für den Guardian, den Observer, die BBC u.a. Mit Unterbrechungen, insgesamt jedoch sechs Jahre lang, ist Nicholas Jubber mit den Nomaden Nordafrikas gereist - länger als jeder andere Europäer im letzten Jahrzehnt. „Die acht Lektionen der Wüste“ (The Timbuktu School of Nomads: Across the Sahara in the Shadow of Jihad , 2016) ist sein drittes Buch und das erste, das ins Deutsche übersetzt wurde.

Fazit:
Ein beeindruckendes und interessantes Buch, das am Ende immer spannender, aber auch bedrückender wird.
Der couragierte Autor gibt das Erlebte lebendig geschrieben wieder und beschreibt mit großem Einfühlungsvermögen das heutige Leben der Nomaden-Bewohner der bereisten Länder Marokko, Westsahara, Mauretanien und Mali.
Das Buch ist nie langweilig, Historisches und Aktuelles ergänzen sich, selbst Shakespeare wird zitiert. Der angenehme Stil des Ich-Erzählers ist gut und flüssig zu lesen.
Auch wer jetzt nicht nach Timbuktu reisen möchte, sich aber trotzdem für das Leben der Nomaden in diesem Teil der Welt interessiert, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen.



Samstag, 15. Oktober 2016

NEU: Ein Coffee to go in Togo

conbook
NEU

MARKUS  WEBER

EIN  COFFEE  TO  GO  IN  TOGO
Ein Fahrrad, 26 Länder und jede Menge Kaffee

Ein wahnwitziges Reiseabenteuer auf 14.037 Radkilometern
 Markus Weber geht es prächtig. Er hat Freunde, ist gesund und arbeitet als Manager und Prokurist für eine der größten Beratungen weltweit. Eigentlich läuft alles perfekt. Doch irgendwann erscheint ihm sein Berufsalltag belanglos und sein Leben zwischen Meetings und Nächten in Fünf-Sterne-Hotels fremdbestimmt.

Als er auf einer morgendlichen Zugfahrt in die Frankfurter Finanzwelt seine Kollegen betrachtet, die vertieft auf ihre Laptops blickend an Kaffeebechern nippen, fasst er einen Entschluss: Er wird aussteigen aus dem Trott, den Anzug an den Nagel hängen und sich auf die Suche begeben. Er wird losziehen, um einen Kaffee zu trinken, in Afrika. Einen Coffee to go in Togo!

Es beginnt eine einjährige Reise durch 26 Länder, über eine Strecke von 14.037 Kilometern – und zwar mit dem Fahrrad! Er tauscht die Luxushotels gegen ein simples Zelt und muss sich fortan ganz ungekannten Herausforderungen stellen. Ob wilde Hunde in Rumänien, gestohlener Rollrasen in der Republik Moldau oder ein Grizzly in der Ukraine: seine geschäftliche Expertise hilft ihm auf seiner abenteuerlichen Tour wenig.

Doch so richtig verrückt wird sein Trip erst, als er den Fuß auf afrikanischen Boden setzt. Begleitet von afrikanischer Hitze und blutrünstigen Stechmücken radelt er über Nordafrikas höchstes Gebirge und staubige Sandpisten, fährt per Anhalter durch die Sahara, kämpft im Senegal mit der Malaria und wird in Gambia überfallen. Doch selbst ein Fluch in Elfenbeinküste oder die Attacke einer Schlange, ein lebensbedrohliches Buschfieber oder verrückte Grenzsoldaten können ihn nicht stoppen.

Am Ende seiner Reise steht die Antwort auf die Frage: Wie schmeckt überhaupt so ein Coffee to go in Togo?

Leseprobe
Tanger, das Tor zu Afrika
Tanger-Med, Marokko, Dezember 2012 – 7.765 Kilometer

Als ich die dunkle Hand auf meiner Schulter spürte, war ich beinahe angekommen. Ich hatte mein Rad an die Mauer der betonierten Uferpromenade gelehnt und gerade meinen letzten Schluck Wasser getrunken.

Eine ganze Weile hatte ich das schwarze, unruhige Meer betrachtet und dem lauten Tosen der Wellen gelauscht. In der Dunkelheit hatte ich kaum zehn Meter weit sehen können und der heimische europäische Kontinent war in der Finsternis vollkommen verschluckt worden. Ich hatte die Augen geschlossen, und das Rauschen der Wellen, das monotone Dröhnen der vorbeifahrenden Autos waren mir durch den Kopf geströmt. Ich hatte tief eingeatmet, um die fremde Großstadt mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Und dann plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich ruckartig um. Ich blickte in das schnauzbärtige Gesicht eines arabischen jungen Mannes.
»Hello, Mister, are you looking for a tourist hotel? I can [...]


Autor:
Markus Maria Weber, geboren 1981 in Freiburg im Breisgau, hat sieben Jahre für eine der weltweit größten Unternehmensberatungen gearbeitet. Nach zu vielen Nächten in fremden Bürotürmen und Hotelbetten nahm der damals 31-jährige Manager eine Auszeit und fuhr mit dem Fahrrad nach Togo, um einen Kaffee zu trinken.

Das Manuskript zu seinem Erstlingswerk ist auf seinen Geschäftsreisen, in den Lounges der Deutschen Bahn, in Flugzeugen und bei unzähligen Bechern Coffee to go entstanden. (Verlagstext)


Markus Weber
Ein Coffee to go in Togo
Premium-Broschur mit Einbandklappen
Farbtafeln
464 Seiten
1.Auflage September 2016
Euro 12,95 inkl. MwSt.    Buch kaufen