LIT Verlag |
HANS und
WALTRAUT SCHEUTZ
ANTIKER BERBERSCHMUCK
AUS SÜDMAROKKO UND
SÜDTUNESIEN
Der Glanz des
Mondes - Schatz und Wertanlage
Dieses Buch trägt auf der Vorder- und auf der Rückseite
einen Titel. Der Glanz des Mondes
beschreibt die Kapitel über Berberschmuck aus Südmarokko mit der Abbildung von
zwei Fibeln und Schutz und Wertanlage
die Kapitel über Berberschmuck aus Südtunesien mit einem goldfarbenen Collier. Das
Buch ist zweisprachig in Deutsch und Englisch verfasst.
Schlägt man die ersten Seiten auf, ist Der
Glanz des Mondes der 1. Teil mit Schmuck von Berberfrauen aus dem Sousstal
in Südmarokko. Die folgenden Seiten sind Schwarz mit weißer Schrift und enthalten
bis zur Seite 39 nur Text, erst ab Seite 40 werden Abbildungen und einleitende
Worte zu den verschiedenen Schmuckstücken geschrieben, beginnend mit
überwiegend Fibeln, dann werden Stirnbänder, Halsketten, Schmuck mit Münzen,
Perlen aus Bernstein, Armreifen und Ringe gezeigt, leider ohne Bildunterschrift.
Auf Seite 150 steht ein Nachwort und dann muss man das
Buch umdrehen. Es folgt derselbe Aufbau mit 97 Seiten, der 2. Teil, Schutz und Wertanlage - mit Berberschmuck aus Südtunesien und Djerba
mit 31 Seiten Text. Davon wiederholen sich die Kapitel Islam und Silberschmuck und Die
Bedeutung des Silbers Wort für Wort und im Kapitel über Hochzeitsschmuck
wird nur das Wort Marokko durch Tunesien ersetzt.
Meinen die Autoren der Leser hat ein „Kurzzeitgedächtnis“
und wieder vergessen, was er ein paar Seiten zuvor schon gelesen hat?
Obwohl immer vom Silberschmuck geschrieben wird, zeigen
die Abbildungen des Schmucks aus Südtunesien mehr goldfarbene Stücke. Auch in
diesem Teil werden Frauen, die ihren Schmuck tragen und Bilder von Anhängern,
Armreifen, Fibeln, Colliers und Ohrgehänge gezeigt, auch hier leider ohne
Bildunterschriften und die einleitenden Beschreibungen zu den Schmuckstücken
fehlen hier ganz.
Interessant sind die Fotos der Frauen. Hier zeigt ein
Vergleich, dass die marokkanischen Frauen sehr viel Schmuck tragen und zum Teil
der ganze Oberkörper mit Bernsteinkugeln und Fibeln bedeckt ist, während der Schmuck
auf den Bildern der tunesischen Frauen sehr viel schlichter ist.
Die farbigen Schmuck-Abbildungen sind sehr schön
dargestellt, meist ein größeres Bild auf der linken und drei auf der rechten
Buchseite. Auffällig sind die vielen Davidsterne und Handsymbole der
tunesischen Schmuckstücke, die die Arbeit der jüdischen Handwerker noch deutlicher
belegen als bei den südmarokkanischen Stücken. Sie stammen hauptsächlich von
den eingewanderten Juden aus dem 8. Jahrhundert und nach Tunesien im 15.
Jahrhundert.
Kapitel über die Geographie und Geschichte der Länder
werden zur Einführung beschrieben und sind interessant. In den weiteren
Kapiteln wird ein sehr starker Bezug zu jüdischen Silberschmieden und deren
Einflüssen auf die Bearbeitung des Silbers hergestellt. Im 15. Jahrhundert
wanderten viele jüdische Handwerker aus Andalusien auch nach Marokko ein und
sie erreichten natürlich auch den Süden sowie Tunesien.
Hans Scheutz konnte sich bei seinen Aufenthalten in
Marokko für den Silberschmuck der Berber aus der Region Souss-Massa-Drâa
begeistern. Dank der „fachkundigen Informationen“ und Hilfe der Mitarbeiter des
Amazigh-Heritage-Museums in Agadir, die die Schwarz-Weiß Bilder und Leihgaben
zur Verfügung stellten, entstand der erste Teil. Informationen hierzu über
Tunesien gibt es nicht.
Autoren:
Dr. Dipl-Ing. Hans
Scheutz ist ehemaliger Universitätslektor an der Kunstuniversität in Linz,
Österreich. Er ist ein allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter
Sachverständiger für Kunst.
Mag. jur. Waltraut
Scheutz , Studium der Rechtswissenschaft; Anwaltstätigkeit,
Vorstand der GALERIE - halle Linz.
Kunstsammlungen
zu den Themen: Moderne Kunst ab 1945, Ideenskizzen zeitgenössischer Architekten,
Lithographien, Schmuck alter Völker, etc.
organisiert. Anfang 2020 wurden in der Ausstellung
mit Schmuckstücken aus Westafrika und dem Maghreb der „Silberschmuck der Berber
aus Südtunesien und Djerba“ gezeigt.
Vorstand der GALERIE - halle Linz.
Fazit
Die Idee ein Buch über Berberschmuck zu veröffentlichen finde
ich wichtig, damit die Erinnerung daran nicht verloren geht. Oft wird die
Bedeutung der Schmuckstücke vergessen oder nur noch der materielle Wert gesehen.
Ist die Besitzerin in Not, verkauft sie ihren Schmuck und die neuen Trägerinnen
wissen nichts mehr über die wahre Bedeutung der einzelnen Ornamente, Formen, etc.