Bruckmann |
50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten
Im Süden um Salalah kommt man dem „Geheimnis des
Weihrauchs“ auf die Spur, sowie den neuesten Ausgrabungen von Al Baleed und
warum die Omanis so gern im Süden Urlaub machen.
Abgeschnitten vom Hauptland im Süden liegt die Halbinsel
Musandam, die noch zum Oman gehört und hauptsächlich über das Meer oder von den
Vereinten Arabischen Emiraten aus erreichbar ist. Die Autoren beschreiben eine
Hochzeit, die kurze Verbindung nach Iran
per Boot und erleben eine interessante Fahrt mit einer typischen Dau.
Manche Hotels wie das al Bustan, Grand Hyatt und Shangri-La werden in einem eigenen Kapitel beschrieben.
Interessant sind die farbig abgesetzten Spalten auf den rechten Seiten mit Hinweisen zu Museen, Hotels, Festivals, Besonderheiten des Landes und zum Einkaufen mit der entsprechenden Internetseite.
Die zehn Kapitel über Dubai und Abu Dhabi beschränken
sich auf die touristischen Highlights.
Die Autoren schildern ihre Eindrücke und Gespräche mit
Taxifahrern, Guides und dem vielleicht ältesten Mann der Welt und vermitteln
ein gutes Bild vom Alltag der Menschen. Sie treffen sich in der „Love Street“
und besuchen die große Moschee von Masqat, die auch von Andersgläubigen
betreten werden darf, schildern den modernen „Superhafen“ von Sohar und ein
Tauchcentrum, schlendern über den Souk in Matrah und finden heraus, warum
Sheikh Ahmad Farid Silbermünzen in seiner Hotelbar auslegte, es in Masqat eine
Oper gibt und wie man im Oman eine Immobilie kauft.
Ein Highlight im Buch sind die Sehenswürdigkeiten in und um Nizwa und deshalb ist es ein Schwerpunkt mit 13 verschiedenen Themen. In der Gebirgsregion um die ehemalige Hauptstadt Nizwa wurde die Geschichte des Landes geschrieben. In ihrer Umgebung liegen Forts, die Königsstadt Bahla, schmucke Oasen wie Al Hamra und Misfah. Man liest über die typischen Töpfereien, verschiedene Dattelsorten und vor allem über das ausgeklügelte Bewässerungssystem, das Aflaj genannt wird und die Terrassen bewässert. Man kann über Berge wandern und Höhlen besichtigen.
Schöne Bilder begleiten die Texte und geben einen guten Einblick in die verschiedenen Landschaften und Städte.
Hat man das ewig wiederkehrende Bild der Geschichten von 1001 Nacht, deren Herkunft von Indien, China und Persien inzwischen belegt ist und dem sog. Orient in der Einleitung überflogen, wird das Buch interessanter. Allerdings fallen manche oberflächlich recherchierte Tatsachen auf. Beim Ibadismus handelt es sich nicht um eine Rechtsschule (S. 49) sondern um eine religiöse Abspaltung und Fatima war nicht mit dem Onkel sondern mit Ali, dem Cousin des Propheten Muhammad verheiratet (S. 71). Außerdem ist die große Moschee in Masqat nicht mehr die größte der Welt, wie auf Seite 42 (Bildunterschrift) dargestellt.
Insgesamt ein informatives Begleitbuch, das zur Vorbereitung
einer Reise in den Oman empfehlenswert ist.