Dienstag, 30. Oktober 2012

Der Regen, der nicht redet – Eine südafrikanische Geschichte

Der Regen, der
nicht redet

 Als Karin ihrer Mutter Elise eröffnet, dass sie nach Südafrika reist, ist Elise erfreut und unruhig zugleich. Würde Karin etwas über Elises Geheimnis erfahren ?

So beginnt eine südafrikanische Familiengeschichte, die sich Mitte der 1980er Jahre abspielt, also vor dem Ende der Apartheid in Südafrika.

Mutter Elise heiratete in zweiter Ehe Martin, der sie nach Südafrika eingeladen hat und der nicht der Vater von Karin ist. Als Karin 11 Jahre alt ist, kehrt Elise nach Deutschland zurück und lebt in der Nähe ihrer Schwester in Heikendorf bei Kiel. Martin war an einem Herzinfarkt gestorben.
Nun ist Karin 23 Jahre alt und begleitet ihre Freundin Helga, die an einem Gesangswettbewerb teilnimmt am Klavier und während der Reise. ...
..Bei dieser Gelegenheit besucht Karin die Verwandten und Bekannten in Südafrika. Besonders „Onkel“ Simon hat es Ihr angetan, denn auch er spielte gern Klavier und Karin wollte ihn unbedingt wiedersehen. Doch alles ist nicht so einfach, wie es sich Karin vorstellt.

Allerlei Verwicklungen und Verwirrungen verarbeitet die Autorin Margarethe Büchler, die seit 1961 in Südafrika lebt, in diesem netten Roman, bevor sich Karins und Elises Leben zum glücklichen Ende wendet.

Südafrikas Apartheid ist nicht das Thema
Auch die damalige politische Situation in Südafrika wird erwähnt und die Apartheid wird in drei Kapiteln berührt, aber nur während einiger Gespräche zwischen den Farmersleuten, die gleichzeitig Arbeitgeber sind. Pauline wendet sich hilfesuchend an einen Sangoma (traditioneller Heiler), der ihr eine schwierige Situation erläutert, aber diese Themen werden nicht weiter vertieft. Die Politik Südafrikas spielt in diesem Roman auch keine große Rolle, denn es bleibt eine Familiengeschichte. Am Ende wird kurz die Situation 2007 angerissen.

Die 16 Kapitel tragen die Namen der Hauptpersonen des Kapitels als Überschrift. 174 kurzweilige Seiten, die den interessierten Leser in ihren Bann ziehen.
Der Titel „Der Regen, der nicht redet“ bezieht sich auf eine Redewendung, die damit den dichten Nebel oder Nieselregen beschreibt, den Nebel, der sich am Ende der Geschichte auflöst und natürlich erfährt der Leser die Auflösung des Geheimnisses um Elise.

Die Autorin
Margarethe Büchler wurde in Kiel geboren und wanderte 1961 nach Südafrika aus, wo sie auch heute noch lebt. Sie arbeitete einige Jahre bei der Südafrikanisch-Deutschen Kulturvereinigung (SADK) und studierte Germanistik an der Universität Südafrika. Sie hat drei Söhne. Einen besonderen Bezug hat Margarethe Büchler zur klassischen Musik. Sie singt und spielt Klavier, trat als Chorsängerin und Solistin auf.
Die Autorin hat bereits mehrere Kurzgeschichten, Lebensbeschreibungen und Essays veröffentlicht, zum Teil auf Afrikaans, dem Sprachengemisch aus Holländisch, Deutsch und Englisch der weißen Südafrikaner, der Buren.
Ihren Kontakt mit Deutschland hat sie bis heute aufrecht erhalten.


Margarethe Büchler
Der Regen, der nicht redet – Eine südafrikanische Geschichte
Edition litera im R.G. Fischer Verlag, Frankfurt
Erschienen 2009
174 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-8301-1200-6
Euro 10,80 (D) /SFr 20,50
Internet: http://www.rgfischer.de/
Bildquelle: R.G. Fischer Verlag