Mano Dayak |
MANO DAYAK
GEBOREN MIT
SAND IN DEN
AUGEN
Die Autobiografie des Führers der Tuareg im Niger
»Jedes Mal, wenn ich der Wüste gegenüberstehe, führt sie
mich auf die erregende Reise in mein eigenes Ich, in dem wehmütige
Erinnerungen, Befürchtungen und Hoffnungen des Lebens miteinander streiten. Wer
in der Wüste überleben will, muss sie verstehen, ihr zuhören. Denn sie wird
immer stärker sein als der Mensch. Man muss, um hier zu leben, ebensoviel
Bescheidenheit wie Mut aufbringen. Die Wüste scheint ihrem Bewohner ewig, und
sie schenkt diese Ewigkeit dem Menschen, der sich ihr verbunden fühlt.« Mano
Dayak
Das bewegte, viel zu kurze Leben des Anführers der
Tuareg. »Die Tuareg und die Wüste haben nicht nur einen Sohn verloren, sondern
auch ihren größten Anwalt.« Mohamed Akotey
Mano Dayak war
Tuareg aus dem Air-Gebirge im Niger, Angehöriger eines Stammes jener Nomaden,
die unermessliche Wüstengebiete Nordafrikas bewohnen, die sich von Marokko und
Algerien bis Mali und Niger erstrecken. Während Jahrhunderten hatten sich die
Tuareg gegenüber den gewaltvollen Angriffen der Kolonialmächte zur Wehr gesetzt
und ihre unabhängige und stolze Lebensweise bewahrt. Mano wuchs in der Wüste
auf. Seine Mutter erzählte ihm die Mythen seiner Vorfahren, sein Vater machte
ihn mit den Bräuchen vertraut.
Als Jüngster seiner Familie wurde Mano von den
französischen Kolonialherren dazu gezwungen, die Schule zu besuchen, wo er von
seinen neuen »Vorfahren«, den Galliern, vernahm. Dessen ungeachtet fand er sich
in der westlichen Lebensweise zurecht, zeichnete sich durch gute Leistungen aus
und brach auf, um in New York und Paris eine akademische Ausbildung
anzuschließen.
Als er Jahre später in die Wüste zurückkehrte, fand er
sie von Grenzen willkürlich durchzogen wieder und erfuhr, dass Tausende von
Tuareg niedergemetzelt worden waren. Außer sich begab er sich mitten in das
Herz der Auseinandersetzungen; im Kampf für die Rechte der Tuareg wurde er zu
einer wichtigen politischen Figur und spielte eine zentrale Rolle auf dem Weg
zum Frieden im Niger.
Im Dezember 1995 bestieg Mano Dayak ein Flugzeug, um den
nigrischen Premierminister zu treffen. Es sollten Wege diskutiert werden, den
Frieden im Niger zu sichern. Das Flugzeug explodierte beim Start. Mano Dayak
kam bei dem tragischen Unglücksfall ums Leben.
In Zusammenarbeit mit Louis Valentin
Aus dem Französischen von Sigrid Köppen
Mano Dayak
Geboren mit Sand
in den Augen
Taschenbuch broschiert
224 Seiten