ZS |
Souq - Von Mezze bis Pistazientorte - so köstlich schmeckt der Orient
Nadia Zerouali und Merijn Tol
Die Libanesin Nadia Zerouali und die Niederländerin
Merijn Tol haben nun ihr sechstes Kochbuch herausgebracht: Souq - von
Mezze bis Pistazientorte - so köstlich
schmeckt der Orient.
Auf über 200 Seiten dreht sich in diesem speziellen Buch
alles um Mezze, den Vorspeisen, sowie einige „orientalische Grillspezialitäten“
und Desserts.
Ein Souq ist der Marktplatz in arabisch-sprachigen
Ländern. Hier wird vom Kochlöffel zum Gewürz alles für die Küche verkauft,
natürlich nicht nur für die Küche, es gibt auch Handwerkersouqs,
Metallwarensouqs, Lederwarensouqs und viele andere.
Die beiden Köchinnen sind häufig auf Reisen,
hauptsächlich im Libanon und seinen Nachbarländern. Von dort bringen sie neben
Gewürzen auch neue Ideen für eigene neue Kreationen mit und testen Gerichte,
Gewürzmischungen und Getränke. Und vor allem fordern sie die Leserin und den
Leser nicht nur zum Nachkochen auf, sondern auch Mut zu haben und eigene
Variationen auszuprobieren, falls die eine oder andere Zutat gerade nicht im
Hause ist.
Wichtig sind für die beiden erfahrenen Köchinnen vor
allem frische Zutaten von sehr guter Qualität.
Die Gerichte sind nicht unbedingt traditionell sondern
entspringen oft der Phantasie der beiden Damen, die während ihrer Reisen immer
neue Gerichte kennen lernen, zusammen mit den Gastgeberinnen kochen und dabei
die Landesküche und ihre eigenen Ideen miteinander vermischen. Das Ergebnis
liegt nun mit dem neuesten Buch vor, das rund 90 Rezepte enthält.
Schwerpunkt ist Mezze, kalt und warm. Die Tradition der
„kleinen Mengen (probieren)“ (arabisch für Tamazzaza) des guten „Geschmacks“
(persisch für Mazza) stammt von den Levanteländern. Mezze ähnelt
den spanischen Tapas.
Zu Beginn des Buches werden Gewürze (Dillsamen, Piment,
Tamarinde), Mischungen (Tabil, Bahrat, Likama, 7-Gewürze-Pulver) und andere
Zutaten (Arganöl, eingelegte Zitronen, Fladenbrot, Couscous,
Granatapfelmelasse), etc. vorgestellt, die die beiden Köchinnen in den
Niederlanden auch vermarkten.
Zur Einstimmung gibt es Getränke wie Arak, das typische
libanesische Anisgetränk, Rezepte für selbsthergestellte Limonaden, Ingwerbier
oder Rosen-Barberry-Gin.
Danach kommt man zum eigentlichen Hauptthema, den Mezze.
Vor jedem Rezept steht eine kleine Einleitung über das Gericht, die Erfahrung
bei der ersten Zubereitung oder ein Erlebnis.
Wer hätte gedacht, dass im libanesischen Casino Mhanna
auch Kartoffelbrei serviert wird? - eine Variante mit Knoblauch und Basilikum.
Labneh ist eingedickter Joghurt mit Salz auf den grünes
Olivenöl geträufelt wird. Die beiden Köchinnen haben mit ihren vielen Labneh
Abwandlungen in ihrem ersten Buch „Arabia bij je thuis (Arabien zu Gast)“ einen
großen Erfolg erzielt und stellen auch in diesem Buch neue Varianten mit
Granatapfelkernen oder Labneh mit Tomaten und Koriander vor. Der Phantasie sind
keine Grenzen gesetzt. Natürlich dürfen auch Hummus-Rezepte in der
levantinischen Küche nicht fehlen. Wobei sie darauf hinweisen, dass die
Herstellung von Hummus gar nicht so einfach ist, wie gedacht.
Haben Sie schon einmal irakischen Kebab probiert? Hier
wird Kebab aus Lammhackfleisch mit Sumach (frisch-säuerlicher Geschmack der
Sumachpflanze) und Salz vorgestellt.
„Was esst ihr genau?“ Diese Frage öffnet die Türen und
Herzen der örtlichen Köchinnen und Köche, und schon kommt es zum Gespräch. Eine
schöne Erfahrung, die jedem Besucher ans Herz gelegt wird, um mit der
einheimischen Bevölkerung in Kontakt zu treten und so über die Küche, die
Kultur eines Landes kennen zu lernen.
Autorinnen:
Nadia Zerouali aus dem Libanon und Merijn Tol aus den
Niederlanden schreiben seit Jahren über die arabisch-mediterrane Küche. Seit
2017 zeigen Nadia Zerouali und Merijn Tol ihre Kochkunst im niederländischen
Fernsehen.
Fazit:
Ein interessantes Buch mit vielen Ideen zu den beliebten
Vorspeisen Mezze und anderen Spezialitäten der Küste des östlichen Mittelmeers.
Obwohl die Autorinnen betonten, dass sie auch die Maghrebländer Tunesien,
Algerien und Marokko bereisten, finden sich kaum typische Rezepte dieser Länder
im Buch.
Die Bilder zeigen die Köchinnen in ihrer privaten Küche
und die Aufnahmen der Gerichte stammen von ihnen selbst oder Freunden. Ein
Kochbuch ist immer auch „Geschmacksache“.