Montag, 13. April 2020

Rezension: Afrika, Der lachende Kontinent

Terra Mater
Rezension

BERND  DÖRRIES 


DER  LACHENDE  KONTINENT    

Der Journalist Bernd Dörries arbeitet für die Süddeutsche Zeitung von Kapstadt aus. Er berichtet seit drei Jahren über Länder südlich der Sahara und erzählt in diesem Buch über seine Reisen in 34 Länder Afrikas südlich der Sahara. Das bedeutet, dass seine Beiträge aktuell sind und die Ereignisse in der jetzigen Zeit stattfinden. Eine Portion Humor fehlt nicht in diesem persönlichen Rahmen der Berichterstattung. Und, was ganz wichtig ist, das Geschriebene hebt sich erfrischend von den vielen anderen Büchern über Afrika ab, in denen es nur um die Darstellung von negativen Schlagwörtern geht, die ständig wiederholt werden.

Der Inhalt ist nicht chronologisch gegliedert sondern die Berichte richten sich nach dem Länder-Alphabet, beginnend mit Angola und endend mit Uganda. Die Beträge sind unterschiedlich lang. Für eine bessere Übersicht ist jedem Kapitel eine Afrikakarte mit der Lage des jeweiligen Landes vorangestellt.

Auf der ersten Seite eines Kapitels steht neben dem Kartenausschnitt eine kurze Übersicht des Landes, was dem Autor wichtig ist, wie zum Beispiel die Anzahl der chinesischen Restaurants, die für ihn die Aktivität Chinas „in dem jeweiligen Staat“ aufzeigt. Das sind unter anderem 1 chinesisches Restaurant in Eritrea (39 Millionen Einwohner), 3 in Äquatorialguinea (1 Mio. Einw.) (und wer kennt schon Äquatorialguinea in Deutschland), mehr als 20 in Uganda (39 Mio. Einw.), 130 auf Mauritius (1 Mio. Einw.), mehrere Hundert in Südafrika (58 Mio. Einw.) „zu viele, um sie zu zählen“ in Nigeria (194 Mio. Einw.) und „ein ganzes chinesisches Viertel in dem chinesische Arbeiter wohnen“ im Sudan (42 Mio. Einw.) und das genau in den Ländern, die sehr viele Bodenschätze und andere Reichtümer besitzen und die chinesischen Begehrlichkeiten und Interessen widerspiegeln.
Interessant für Bernd Dörries sind auch die köstlichen Nationalgerichte und „was man gesehen haben sollte“.

Ein besonders spannender Punkt ist der, „worüber das Land gerade redet“, also was den Bewohnern wichtig ist: Das wäre zum Beispiel in Botswana die Frage, ob bald wieder Elefanten gejagt werden dürfen, ob der „neue Präsident in der DR Kongo, Felix Tshisehedi auch einen Wandel  bringt“, ob in Gabun der Präsident Ali Bongo noch lebt oder durch einen Doppelgänger ersetzt wurde, Uganda überlegt, ob der nächste Präsident der bekannte Rapper Bobiwine wird und Sambia fragt sich, ob es bald von China regiert wird. In Namibia fragen sich die Herero und Nama, wann „sich Deutschland offiziell für die Verbrechen der Vergangenheit entschuldigt.“
In Mali reden die Leute über die Islamisten, die sie „loswerden wollen“, The Gambia, die Republik Kongo und Mosambik hoffen auf neue Brücken. Togo, Kenia und Ghana reden über Fußball, Liberia und die Elfenbeinküste rätseln, ob Fußballer Präsidenten werden können und in Eritrea fragt man sich, wann es endlich schnelleres Internet gibt, also viele Fragen, die sich auch Deutsche stellen.

In Benin trifft Bernd Dörries seinen afrikanischen Freund aus der gemeinsamen Zeit im Kindergarten wieder. In Ghana besucht er Sammy Kuffour, der lange bei Bayern München gespielt hat und nach Accra zurückgekehrt ist. So ganz glücklich scheint er nicht zu sein. In Malawi ruft ihm ein Mann „Bielefeld, Bielefeld“ zu, auf die Frage wohin die Zierfische des Malawi-Sees exportiert werden. Und auch in Malawi stehen die Leute freiwillig Schlange für eine Masern-Impfung und lachen laut, als der Autor von impfmüden Deutschen erzählt. Malawi hat 2010 genügend traurige Erfahrung machen müssen, als fast Übernacht 120.000 Menschen an Masern erkrankten und 300 Tote zu beklagen waren.

In Botswana ist die Krankenversicherung gratis, Simbabwe hat Afrikas beste Wasserballmannschaften und Nigeria die weltbesten Scrabble-Spieler. So erfahren wir viel Neues, Alltägliches und erkennen, dass Afrikaner gar nicht so anders sind als wir und dass sie gern lachen. Allerdings bemerkt der Autor erst spät, dass die Äthiopier ihn auslachen, als er über die alte „Pferderennbahn“ schleicht, weil ihm bei 2700 Höhenmeter die Luft schneller ausgeht als den Äthiopiern, die trainieren und sich durch das Laufen ein besseres Leben erhoffen.

Und es gibt noch mehr Bemerkenswertes zu entdecken…

Fazit
Bernd Dörries schildert seine Erfahrungen und Erlebnisse als Journalist, der von Südafrika aus in weitere afrikanische Länder reist. Die Beiträge sind Momentaufnahmen, Begegnungen und Ereignisse, die passiert sind, als er in diesem Augenblick vor Ort war. In den meisten Berichten werden aktuelle, politische und geschichtliche Ereignisse nebeneinander beschrieben.
Man sollte seine Berichte nicht verallgemeinern. Einige Tage später könnten andere Situationen andere Berichte hervorbringen. Zum Verständnis dieses Buches ist dies wichtig zu wissen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, spannend mit Gefühl und Humor aus der persönlichen Sicht geschrieben, lehrreich, aktuell und informativ. Unbedingt lesenswert!



Sonntag, 12. April 2020

Das Gebot der Gewalt

Elster
YAMBO  OUOLOGUEM

DAS  GEBOT  DER  GEWALT

In glühenden Farben erzählt der Roman die Geschichte des imaginären west-afrikanischen Reiches Nakem und der Dynastie der Saïfs, die sich mit Gewalt, schwarzer Magie und diplomatischer List an der Macht hält: Die Saïfs profitieren von der versklavten schwarzen Bevölkerung, behaupten sich gegen die christliche Kirche und die französischen Kolonisatoren. Das dichte Fresko reicht vom 13. Jahrhundert bis ins Jahr 1947, an die Schwelle zur Unabhängigkeit. Hier weitet sich die Szenerie nach Frankreich aus, wohin Raymond-Spartacus Kassoumi, Sohn eines Leibeigenen, zum Studium geschickt wird …

Ouologuem beschreibt scharfsinnig und unerschrocken, wie Fremdherrschaft, Dislokation und Versklavung in Afrika bereits vor der Ankunft der Kolonisatoren gegenwärtig waren und hinterfragt so den von seinen Zeitgenossen geprägten Diskurs der Négritude. Auch 50 Jahre nach Erscheinen ist der Roman in Zeiten von Boko Haram und IS und der Debatte um die Rückgabe afrikanischer Kunstgegenstände verstörend aktuell.
Das frühe Hauptwerk der postkolonialen Literatur – zum 50-jährigen Jubiläum der deutschen Erstausgabe 1969 neu zu entdecken

Radikal realistische Schilderungen brutaler Handlungen und ungezügelter Erotik stehen Szenen von kühner Schönheit gegenüber, hymnische Oden wechseln mit beißender Ironie – eine literarische Erschütterung!

Ein mutiges, aufklärerisches Panorama von 800 Jahren afrikanischer Geschichte, das ohne Mystifizierung von Fremdherrschaft, Dislokation, Gewalt und Versklavung erzählt.

Als »Das Gebot der Gewalt« 1968 in Frankreich erscheint, wird der Roman sofort als literarisches Meisterwerk erkannt und der brillante junge Autor aus Mali als erster Afrikaner mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet. Das Buch ist auch bei den Lesern ein Erfolg, avanciert rasch zum Kultbuch und wird in zehn Sprachen übersetzt. (Verlagstext)

Autor:
Yambo Ouologuem, 1940 als Sohn eines Großgrundbesitzers in Bandiagara, in der Region Dogon (damals Französisch-Sudan, heute Mali) geboren, genoss er eine gute Schulbildung, ging 1960 nach Paris und studierte Soziologie, Philosophie und Englisch. Er löste später eine akademische Kontroverse aufgrund von Plagiatsbeschuldigungen aus. Nach weiteren Veröffentlichungen (»Lettre à la France nègre«, »Les mille et une bibles du sexe«) kehrte er in den 1970er Jahren in seine Heimat zurück, wo er zuletzt sehr zurückgezogen lebte und 2017 verstarb.

Aus dem Französischen von Eva Rapsilber
Mit einem Nachwort von Dirk Naguschewski

Yambo Ouologuem
Das Gebot der Gewalt
Gebunden
276 Seiten
Format 15.5 x 22.3 cm
1.Auflage 2019
Euro 24,- inkl. MwSt.   Buch kaufen

NEU Roter Staub. Mosambik am Ende der Kolonialzeit

Weidle

ISABELA  FIGUEIREDO

ROTER  STAUB
Mosambik am Ende der Kolonialzeit
Erinnerungen

Diese Erinnerungen an das Mosambik der Kolonialzeit konnten erst 2009 erscheinen, nach dem Tod des Vaters der Autorin. Das Buch war sofort ein Skandal und ein Bestseller dazu, bislang erlebte es neun Auflagen. Und stellte einen Tabubruch dar: Es räumte radikal mit der Legende von der »sanften« portugiesischen Herrschaft in Übersee auf und vermittelte einen ungeschönten Blick auf den blutigen Kolonialkrieg in Mosambik.

Im Zentrum steht der Vater der Autorin, ein Elektriker, der seit den 1950er Jahren in Mosambik lebt und arbeitet. Er ist den ärmlichen Verhältnissen der portugiesischen Provinz entflohen und entfaltet nun seine Macht als Weißer, der mit seinen schwarzen Untergebenen scheinbar auf vertrautem Fuß steht, seine Position jedoch wie selbstverständlich missbraucht, besonders Frauen gegenüber. Die Tochter erlebt das hautnah mit. 1974 bricht die Kolonialmacht zusammen, der Vater schickt die Zwölfjährige allein nach Portugal zu seiner Mutter. Sie soll dort berichten, welches Unrecht ihm und den anderen Siedlern geschieht. Das tut sie nicht.

Isabela Figueiredo versteht es, die Perspektive des Kindes mit Reflexionen über die Realität des Kolonialismus zu verbinden. Es entsteht das Bild eines alltäglich gelebten Rassismus, einer menschenverachtenden Ausbeutung, die nie hinterfragt wird. Doch der unverstellte Blick des Kindes sieht mehr, weil er nicht an den Fassaden hängenbleibt. Gleichzeitig aber wird damit der geliebte Vater zum Feind – dem sie dann ihr Buch widmen wird.

Autorin:
Isabela Figueiredo wurde 1963 in Lourenço Marques, dem heutigen Maputo, geboren. Mitten in den Kolonialkriegen wächst sie in enger Nachbarschaft zu den Schwarzen auf, doch als Weiße. Diese Jugend geht früh zu Ende: 1975, nach der Nelkenrevolution und Mosambiks Unabhängigkeit, verlässt sie Afrika allein und lebt fortan – bis zum Studium – bei Verwandten in der tiefsten portugiesischen Provinz. Die Eltern wird sie erst zehn Jahre später wiedersehen, als auch sie aus Afrika zurückkehren. Mit nahezu leeren Händen kommen diese »retornados« nach Portugal, verachtet von der einheimischen Bevölkerung, die in ihnen arbeitsscheue Versager sieht.

Aus dem Portugiesischen von Markus Sahr
Markus Sahr übersetzt aus dem Portugiesischen und Englischen. Zum Übersetzen wurde er angeregt durch die portugiesische Autorin Yvette K. Centeno und in den vergangenen Jahren mehrfach durch das Instituto Camões gefördert. Er lebt und arbeitet in Leipzig und Lissabon. Im Weidle Verlag erschien seine Übersetzung von Marina Colasanti, Mein fremder Krieg.

Nachwort von Sophie Sumburane
Sophie Sumburane ist Autorin und Journalistin. Sie lebt mit ihrem Mann der aus Mosambik stammt, in Potsdam und reist häufig nach Mosambik.
(Verlagstext)

Gefördert von Direção-Geral do Livro, dos Arquivos e das Bibliotecas (DGLAB)

Isabela Figueiredo
Roter Staub. Mosambik am Ende der Kolonialzeit
fadengeheftete Broschur
172 Seiten
9.Auflage 2019
Euro 23,- inkl. MwSt.  Buch kaufen

Dakar - Die härteste Motorradrallye der Welt

Pantauro
WERNER  JESSNER

DAKAR
Rallye Dakar – das ultimative Motorrad-Abenteuer

Ein Motorrad-Rennen über mehrere tausend Kilometer, quer durch eine scheinbar unüberwindbare Wüste. Die Rallye Dakar steht seit Anfang 1979 für das Motorsport-Abenteuer schlechthin: atemberaubende Wüsten-Landschaften mit endlosen Weiten, Freiheit, Adrenalin und Gefahr.

Werner Jessner legt mit »Dakar« ein Buch über die eindrucksvolle 40-jährige Geschichte der Rallye Dakar mit all ihren Strapazen, Herausforderungen, Niederlagen und Triumphen vor. Eine Verneigung vor dem Abenteuer und der Schönheit der Wüste.

Tauchen Sie in dieses Motorsport-Abenteuer ein mit fesselnden Erlebnisberichten der Rallye-Gründer, mit Anekdoten legendärer Fahrer wie Stéphane Peterhansel oder Heinz Kinigadner, mit Portraits über KTM-Chef Stefan Pierer und den ersten österreichischen Sieger Matthias Walkner. Beeindruckende Landschaftsaufnahmen und Fotos der Rennfahrer, ihrer Teams und Maschinen, ihrer Triumphe und Herausforderungen ermöglichen einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an das härteste Motorradrennen der Welt, an das Abenteuer und das Geheimnis der Wüste – ein perfektes Geschenk für Motorrad- und Rennsport-Fans und Abenteurer.

- Spannende, authentische Erlebnisberichte von Gründern, Organisatoren, Rennfahrern, Team-Chefs und Begleitern
- Chronik aller Sieger-Bikes aus 40 Jahren – inklusive technischer Daten
- Alle Sieger aus 40 Jahren Rallye Dakar – mit Platzierung und Motorrad
- Karten mit allen Strecken seit 1987: Paris-Dakar, Afrika, Südamerika und die neue Route 2020 in Saudi-Arabien
- Die Geschichte der Rennteams von BWM, KTM, Yamaha, Honda u.v.m.
- Über 100 Bilder: beeindruckende Landschaftsaufnahmen und Fotos direkt vom Renngeschehen
  (Verlagstext)

Autor:
Werner Jessner, Gründungsmitglied der Redaktion des Red Bulletin, schreibt seit mehr als einem Jahrzehnt über Extremsportler. Ihn interessiert neben der physischen vor allem die mentale Komponente von Ausnahme-Athleten. (Verlagstext)

Werner Jessner
Dakar
340 Seiten
Format 30.5 x 24.5 cm
1.Auflage 2019
Euro 58,- inkl. MwSt. zuzügl. Versand   Buch kaufen

NEU: Der lachende Kontinent

Terra Mater Boooks
NEU:
BERND  DÖRRIES

DER  LACHENDE  KONTINENT
Afrika neu entdecken: Eine Reise durch den unbekannten Kontinent

Afrika fasziniert: beeindruckende Landschaften mit ausgedehnten Wüsten, Savannen, Gebirgen, Meeresküsten und Dschungel, einer reichen Pflanzen- und Tierwelt und einer bewegten Geschichte. Doch der europäische Blick auf den bevölkerungsreichen Kontinent wird oft von den drei K geprägt: Kriege, Korruption und Katastrophen. Wie ist Afrika wirklich?

Auf seinen Reisen durch das Afrika südlich der Sahara zeigt uns Bernd Dörries den unbekannten Kontinent mit neuem Blick. Er berichtet über die Bedeutung von Impfungen in Malawi, über die Start-up-Szene in Nairobi oder über die Sauberkeit und Pünktlichkeit in Ruanda.

- Mauritius, Eritrea, Ghana und Kenia: Portraits von 34 afrikanischen Ländern südlich der Sahara
- Zwischen Politik, Kultur und Geschichte: neue Einblicke in Lebensweise und Mentalität der afrikanischen Bevölkerung
- Ein unterhaltsamer Reisebericht über das vielfältige Subsahara-Afrika

Afrika jenseits von Klischees
Mit Respekt, manchmal auch mit Angst beginnt er vor zwei Jahren seine Arbeit in Kapstadt. Stück für Stück nähert er sich durch seine Reisen den Leuten und dem riesigen Kontinent. Dabei entdeckt er in Mosambik die leckersten Krabben, in Burkina Faso das größte Filmfestival Afrikas und in Nigeria die besten Scrabble-Spieler der Welt. Er findet Alltag und Aufbruch, Stagnation und Hoffnung und immer wieder das Lachen und die Fröhlichkeit der Einheimischen. Auf seinen Expeditionen trifft der Autor Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen. Er zeigt uns die Vielschichtigkeit Afrikas jenseits aller Klischees und öffnet unsere Augen für ein Afrika der Freude und Normalität, der Gastfreundschaft und der Improvisationskunst. Lassen auch Sie sich vom Lachen dieses Kontinents anstecken! (Verlagstext)

Autor:
Bernd Dörries, Jahrgang 1974, berichtet seit 2017 aus Kapstadt für die Süddeutsche Zeitung über Subsahara-Afrika. Er hat sich Afrika so genähert wie viele andere auch. Er hat an gefährliche Tiere gedacht und Krankheiten, an Kriege und Hunger – und in seinen Reisen in 34 Länder einen faszinierenden Kontinent entdeckt, der ganz anders ist als das Klischee. Am liebsten sitzt er auf dem Hubschrauberlandeplatz eines Hochhauses in Nairobi oder fährt mit einem Boot den Kongo hinunter.
(Verlagstext)

Bernd Dörries
Der lachende Kontinent
286 Seiten
Format 14.5 x 21.0 cm
1.Auflage 25. Februar 2020

Euro 24,- inkl. MwSt. zuzügl. Versand Buch kaufen

Montag, 6. April 2020

Afrika - Im Blick der Fotografen

Völklinger Hütte
Ausstellung:  Afrika - im Blick der Fotografen

Vom 3. April bis 1. November 2020

Wir kennen Berlin, Paris, London und vielleicht auch New York. Aber was wissen wir über Nairobi, Casablanca oder Kinshasa? Die Ausstellung "Afrika – Im Blick der Fotografen" im Weltkulturerbe Völklinger Hütte haben wir eingerichtet und werden sie nach Ende der Schutzmaßnahmen zur Korona-Pandemie zeigen.

Die Fotografien zeigen einen Blick auf Afrika jenseits von Stereotypen. Die Fotoarbeiten sind eine interne Perspektive und ein künstlerischer Blick afrikanischer Künstler auf ihre Heimatregionen. Sie erzählen vom Alltag in den Städten, von Industrie, den Spuren der Vergangenheit und von Pop-Kultur.

Es werden folgende Fotografen vorgestellt:

Omar Victor Diop,  geb. 1980 Dakar, Senegal                      www.omarviktor.com  
Ilan Godfrey,  geb. 1980 Johannesburg, Südafrika                www.ilangodfrey.com 
Osborne Macharia,   geb. 1986 Nairobi, Kenia                     www.k63.studio
Alice Mann,   geb. 1991 in Kapstadt, Südafrika                    www.alicemann.co.za 
Fabrice Monteiro,  geb. 1972 Namur, Belgien (Benin)         www.fabricemonteiro.viewbook.com    
Kibuuka Mukisa Oscar,  geb. 1992 Kampala, Uganda         www.kibuukamukisa.com
Léonard Pongo,   geb. 1988 Lüttich, Belgien  (DR Kongo)  www.lpongo.com
Fethi Sahraoui,   geb. 1993 Hassi R‘Mel, Algerien               www.collective220.net/fethisahraoui
Yoriyas,   geb. 1984 Khouribga, Marokko                              www.yoriyas.com

Die Ausstellung bietet so im Weltkulturerbe Völklinger Hütte den künstlerischen Positionen afrikanischer Künstler ein Forum und ermöglicht den Besuchern so einen facettenreichen und vielleicht auch überraschenden Blick auf die afrikanische Kultur. Manche der Fotografen haben ihre Arbeiten schon auf bedeutenden Ausstellungen gezeigt, andere präsentieren ihre Werke erstmals in Deutschland.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller. (Quelle: Völklinger Hütte)


Afrika - im Blick der Fotografen

Ausstellung:  03.04. -  01.11.2020
Geöffnet:       10:00  - 19:00 Uhr

Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
66302 Völklingen / Saarbrücken

Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 17 Uhr
Tel. 06898 9100100


Ausstellungskatalog
Katalogbuch, hrsg. von Frank Krämer
Mit Photographien von • Omar Victor Diop • Ilan Godfrey • Osborne Macharia • Alice Mann • Fabrice Monteiro • Kibuuka Mukisa Oscar • Léonard Pongo • Fethi Sahraoui • Yoriyas  und mit Beiträgen von Frank Krämer, John Fleetwood und Sean O’Toole

104 Seiten, vierfarbig,
Euro 19,90 inkl. MwSt. zuzügl. Versandkosten
Edition Völklinger Hütte in der Edition Cantz

Aufgrund der Korona-Pandemie kann es zu Lieferverzögerungen kommen.

Samstag, 21. März 2020

Rezension: Nehmen Sie den Weg nach Süden

Peter Hammer

Rezension

ANITA  DJAFARI  und MANFRED  LOIMEIER (Hrsg.)

NEHMEN  SIE  DEN  WEG  NACH  SÜDEN

Die Literatur aus afrikanischen Ländern wird bisher viel zu wenig beachtet. 1980 waren zum ersten Mal mehrere afrikanische Länder auf der Frankfurter Buchmesse als Partnerländer gemeinsam vertreten. Seither war kein weiteres afrikanisches Partnerland mehr präsent. 
Schade. Afrikanische Schriftsteller haben so viel zu sagen.

In jedem der 54 Länder passieren unterschiedliche Dinge, es gibt zigtausende Sichtweisen der Welt und jeder hat seine Meinung, die in Europa leider viel zu wenig gehört werden. 

Die „Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika“, heute kurz LITPROM,  präsentiert diese Literatur, es werden viele Bücher auf Deutsch übersetzt und seit 
9 Jahren finden die Literaturtage in Frankfurt statt. Zum 40jährigen Jubiläum von LITPROM ist diese Anthologie erschienen - „Eine literarische Reise durch Afrika“.

Auf 214 Seiten liest man Auszüge aus Romanen von Schriftsteller/Innen unterschiedlicher Länder, wie zum Beispiel aus Angola, Äthiopien, Botswana, Dschibuti, Ghana, Kamerun, Kenia, Kongo, Mauritius, Mosambik, Nigeria (USA), Ruanda, Senegal, Sudan und Südafrika.

Die Themen der Geschichten behandeln Widerstandskämpfe, Unabhängigkeits- und Bürgerkriege, Politik, Alltag von Frauen, Familien und Partnerschaften, Sehnsüchte, Skurriles,  Satirisches, Mystisches, Mythisches und Lyrik.

Übersetzt wurde hauptsächlich aus dem Französischen und Englischen, wobei LITPROM auch gern Originalliteratur übersetzen würde, wenn es Übersetzer für Wolof, Zulu, Swahili und andere Sprachen gäbe.

Bekannte und vielleicht in Deutschland weniger bekannte Schriftsteller haben die Herausgeber Anita Djafari und Manfred Loimeier zusammengestellt.

Nathacha Appanah erzählt uns von einer Begegnung mit einem jungen, attraktiven Mann, der sie sehr beeindruckt. Aber sie befürchtet auf dem Heimweg, auf dem sie der junge Mann unbedingt begleiten will, dass die neue Bekanntschaft wegen des unterschiedlichen Lebensniveaus gleich beendet wird. Doch es stellt sich heraus, dass er der Arbeitgeber ihres Vaters ist.

Gilbert Garore beschreibt die Situation einer Frau, die ein Stipendium von einer Stiftung beantragt hatte und nun lag die Antwort vor. Sie musste ihr Vorhaben einer Jury präsentieren. In einem eindringlichen Vortrag erläuterte sie überzeugend, dass die Erinnerung an den Völkermord in Ruanda und die Aufarbeitung der Verbrechen für die Bevölkerung wichtig sei, um wieder Vertrauen in ihr Land zu erhalten.

Fazit:
Alle Autoren haben Wichtiges über ihre Mitmenschen, über ihre Länder und Alltagssituationen zu sagen und für uns als Leser ist es interessant diese Bücher zu lesen, die unseren Horizont erweitern.

Die vielfältige Zusammenstellung der Buchausschnitte animieren zum Weiterlesen. Die 23 Geschichten sind abwechslungsreich, spannend und sehr gut ausgewählt. Das Buch ist absolut lesenswert und sehr zu empfehlen.


zum Angebot


Sonntag, 15. März 2020

Literatur auf der Spur in Durban - Südafrika


“Literatur auf der Spur” – Literarische Ausflüge in Durban/KwaZulu-Natal in Südafrika.

Diese Internetseite richtet sich an alle, die im deutschen Sprachraum Interesse an Südafrika, an Literatur und Reisen haben und hier speziell an der Stadt Durban am Indischen Ozean und der Provinz KwaZulu-Natal.

Die realen oder literarischen Reisen bieten vielfältige Einblicke und Anregungen. „Sie ersetzt nicht die einschlägigen Reiseführer, sondern ergänzt sie durch eine Verknüpfung von Ort und Literatur.“

Die Betreiber der Internetseite möchten „Sie – real oder virtuell – mit unseren “Ausflügen” zu einer Vielzahl von Orten locken und Sie einladen, sich diesen (auch) literarisch anzunähern.“

Wenn Sie sich auf den Weg machen möchten – hier ist der Link : 




Freitag, 13. März 2020

Imagine Africa 2060

Peter Hammer
CHRISTA  MORGENRATH  und  EVA  WERNECKE

IMAGINE  AFRICA  2060

Geschichten zur Zukunft eines Kontinents

„Das Gegenteil von Vielfalt lautet Einfalt" (Ilija Trojanow) - davon sind die MacherInnen der Veranstaltungsreihe „stimmen afrikas" überzeugt und versuchen nach nunmehr zehn Jahren, die Einfalt durch die Vielfalt der Geschichten, Sprachen und Stile zu überwinden. Sie verschafften den Stimmen unseres Nachbarkontinents Gehör, um sie dem ungenierten Rassismus und den unerträglichen populistischen Rufen nach Abschottung entgegenzuhalten. Denn nichts bringt uns den Menschen so nahe wie ihre Erzählkunst. Eigens für diese Anthologie haben zehn afrikanische Autorinnen und Autoren, die Gäste im Allerweltshaus waren, Geschichten geschrieben: Zukunftsvisionen aus zehn Ländern, Utopien und Dystopien, die mit ihren unterschiedlichen Sujets und Erzählweisen einen Eindruck vom Reichtum der afrikanischen Literaturszene vermitteln. (Verlagstext)

Die Autoren:
José Eduardo Agualusa (Angola)
Ellen Banda-Aaku (Sambia)
Ken Bugul (Senegal)
Aya Cissoko (Mali)
Youssouf Amine Elalamy (Marokko)
Tendai Huchu (Simbabwe)
Sonwabiso Ngcowa (Südafrika)
Okwiri Oduor (Kenia)
Nii Ayikwei Parkes (Ghana)
Chika Unigwe (Nigeria)

Übersetzt von Jutta Himmelreich, Gudrun Honke und Michael Kegler

Mit einem Nachwort von Manfred Loimeier

Herausgeberinnen:
Christa Morgenrath, geb. 1962, studierte Germanistik, Politologie und Pädagogik in Köln. Sie war Dramaturgin u.a. am „Theater an der Ruhr" und als Projektmanagerin bei internationalen Festivals, z.B. der Expo 2000, tätig. Seit 2002 ist sie freiberufliche Lektorin und Kulturmanagerin. Sie ist Gründerin und Leiterin der Literatur- und Bildungsreihe „stimmen afrikas" des Allerweltshauses Köln e.V.

Eva Wernecke, geb. 1982, studierte Afrikanistik und Ethnologie u.a. an der Universität zu Köln. Sie war Projektassistentin für die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) in Bonn 2010/2011 und Koordinatorin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit im Allerweltshaus Köln e.V. Seit 2010 ist sie Projektassistentin bei „stimmen afrikas"

Morgenrath, Christa und  Wernecke, Eva
Imagine Africa 2060
Klappenbroschur
192 Seiten
2. Auflage
Euro 20,00 inkl. MwSt.  Buch kaufen


Horlemann Verlag - neue Eigentümer


Horlemann Verlag

Der Horlemann Verlag will gesellschaftlich relevante Themen ansprechen und unbekanntere Kulturen in möglichst vielfältigen Aspekten vorstellen.  

Verlagsgeschichte

Jürgen Horlemann wurde am 7. Dezember 1941 geboren. Zu Beginn seiner Tätigkeit war Asien einer seiner Schwerpunkte. Ab 1989 gründete er den Verlag, um „Texte aus der sogenannten Dritten Welt in deutscher Sprache zu veröffentlichen. 1990 erschienen die ersten Bücher, die das allgemeine Interesse an außereuropäischen Kulturen erhöhen sollten. Schnell wuchs das Programm der übersetzten Literatur aus Asien, Lateinamerika und Afrika, hinzu kamen Sachbücher zur Umwelt- und Entwicklungspolitik, Reisebücher sowie Materialien für Unterricht und Bildungsarbeit.“

Nach etlichen Eigentümerwechseln haben die Kinder- und Jugendbuchautoren Iris Lemanczyk und Andreas Kirchgäßner 2020 den traditionsreichen Verlagsnamen übernommen, um den Verlag im Kinder- und Jugendbereich fortzuführen, zunächst mit wenigen Titeln. Später ist die Publikation weiterer Titel vorgesehen.



NEU: Nehmen Sie den Weg nach Süden

Peter Hammer
NEUERSCHEINUNG


ANITA  DJAFARI  und  MANFRED  LOIMEIER (Hrsg.)

NEHMEN  SIE  DEN  WEG  NACH  SÜDEN
Eine literarische Reise durch Afrika

1980 war ein besonderes Jahr: Zum ersten Mal präsentierte der afrikanische Kontinent auf der Frankfurter Buchmesse die Vielfalt seiner Literaturen einer internationalen Öffentlichkeit.

Zeitgleich gründete sich ein Verein, der sich dem Dialog der Kulturen über ihre Literaturen verschrieb: Litprom - Literaturen der Welt. Längst ist er zentraler Agent für den Umlauf von Geschichten, Gedichten und Essays aus Afrika, Asien, Lateinamerika und eine Plattform für Begegnungen der Autorinnen und Autoren mit ihrem deutschen Publikum.

Zum 40. Geburtstag von Litprom und im Brückenschlag zur denkwürdigen Buchmesse mit dem Schwerpunkt Schwarzafrika erscheint jetzt eine Anthologie mit Texten bedeutender afrikanischer Autor*innen, deren literarische Werke seit 1980 in deutscher Sprache erschienen sind.

Nachhaltige Leseeindrücke, die Lust machen auf die grandiose Vielfalt afrikanischer Stimmen!

Mit Beiträgen u.a. von
Mia Couto, Paulina Chiziane, Bessie Head, Maaza Mengiste, José Eduardo Agualusa, Jamal Mahjoub, Ngugi wa Thiong`o, Koleka Putuma, Patrice Nganang, Sefi Atta.(Verlagstext)

Herausgeber:
Anita Djafari, geboren 1953, studierte Germanistik und Anglistik in Frankfurt, ist gelernte Buchhändlerin und arbeitete viele Jahre als Übersetzerin, Lektorin und Literaturvermittlerin. Seit 2009 ist sie Geschäftsleiterin bei Litprom e.V.

Manfred Loimeier, geboren 1960, beschäftigt sich seit 30 Jahren beruflich mit Literaturen aus Afrika und der Diaspora. Er ist als Rezensent, Moderator, Herausgeber, Übersetzer und Autor tätig. An der Universität Heidelberg lehrt er als Professor Afrikanische Literaturen Englischer Sprache und veröffentlichte zuletzt die Monografie „Ngugi wa Thiong'o" (edition text+kritik, München 2018).


Djafari, Anita
Loimeier, Manfred
Nehmen Sie den Weg nach Süden
Hardcover
214 Seiten
1. Auflage März 2020
Euro 22,00 inkl. MwSt.  Buch kaufen



Samstag, 7. März 2020

Rezension: Antiker Berberschmuck aus Südmarokko und Südtunesien

LIT Verlag
Rezension
HANS  und  WALTRAUT  SCHEUTZ


ANTIKER  BERBERSCHMUCK  AUS  SÜDMAROKKO  UND  SÜDTUNESIEN
Der Glanz des Mondes - Schatz und Wertanlage

Dieses Buch trägt auf der Vorder- und auf der Rückseite einen Titel. Der Glanz des Mondes beschreibt die Kapitel über Berberschmuck aus Südmarokko mit der Abbildung von zwei Fibeln und Schutz und Wertanlage die Kapitel über Berberschmuck aus Südtunesien mit einem goldfarbenen Collier. Das Buch ist zweisprachig in Deutsch und Englisch verfasst.

Schlägt man die ersten Seiten auf, ist  Der Glanz des Mondes der 1. Teil mit Schmuck von Berberfrauen aus dem Sousstal in Südmarokko. Die folgenden Seiten sind Schwarz mit weißer Schrift und enthalten bis zur Seite 39 nur Text, erst ab Seite 40 werden Abbildungen und einleitende Worte zu den verschiedenen Schmuckstücken geschrieben, beginnend mit überwiegend Fibeln, dann werden Stirnbänder, Halsketten, Schmuck mit Münzen, Perlen aus Bernstein, Armreifen und Ringe gezeigt, leider ohne Bildunterschrift.

Auf Seite 150 steht ein Nachwort und dann muss man das Buch umdrehen. Es folgt derselbe Aufbau mit 97 Seiten, der 2. Teil, Schutz und Wertanlage -  mit Berberschmuck aus Südtunesien und Djerba mit 31 Seiten Text. Davon wiederholen sich die Kapitel Islam und Silberschmuck und Die Bedeutung des Silbers Wort für Wort und im Kapitel über Hochzeitsschmuck wird nur das Wort Marokko durch Tunesien ersetzt.
Meinen die Autoren der Leser hat ein „Kurzzeitgedächtnis“ und wieder vergessen, was er ein paar Seiten zuvor schon gelesen hat?

Obwohl immer vom Silberschmuck geschrieben wird, zeigen die Abbildungen des Schmucks aus Südtunesien mehr goldfarbene Stücke. Auch in diesem Teil werden Frauen, die ihren Schmuck tragen und Bilder von Anhängern, Armreifen, Fibeln, Colliers und Ohrgehänge gezeigt, auch hier leider ohne Bildunterschriften und die einleitenden Beschreibungen zu den Schmuckstücken fehlen hier ganz.

Interessant sind die Fotos der Frauen. Hier zeigt ein Vergleich, dass die marokkanischen Frauen sehr viel Schmuck tragen und zum Teil der ganze Oberkörper mit Bernsteinkugeln und Fibeln bedeckt ist, während der Schmuck auf den Bildern der tunesischen Frauen sehr viel schlichter ist.
Die farbigen Schmuck-Abbildungen sind sehr schön dargestellt, meist ein größeres Bild auf der linken und drei auf der rechten Buchseite. Auffällig sind die vielen Davidsterne und Handsymbole der tunesischen Schmuckstücke, die die Arbeit der jüdischen Handwerker noch deutlicher belegen als bei den südmarokkanischen Stücken. Sie stammen hauptsächlich von den eingewanderten Juden aus dem 8. Jahrhundert und nach Tunesien im 15. Jahrhundert.

Kapitel über die Geographie und Geschichte der Länder werden zur Einführung beschrieben und sind interessant. In den weiteren Kapiteln wird ein sehr starker Bezug zu jüdischen Silberschmieden und deren Einflüssen auf die Bearbeitung des Silbers hergestellt. Im 15. Jahrhundert wanderten viele jüdische Handwerker aus Andalusien auch nach Marokko ein und sie erreichten natürlich auch den Süden sowie Tunesien.

Hans Scheutz konnte sich bei seinen Aufenthalten in Marokko für den Silberschmuck der Berber aus der Region Souss-Massa-Drâa begeistern. Dank der „fachkundigen Informationen“ und Hilfe der Mitarbeiter des Amazigh-Heritage-Museums in Agadir, die die Schwarz-Weiß Bilder und Leihgaben zur Verfügung stellten, entstand der erste Teil. Informationen hierzu über Tunesien gibt es nicht.

Autoren:
Dr. Dipl-Ing. Hans Scheutz ist ehemaliger Universitätslektor an der Kunstuniversität in Linz, Österreich. Er ist ein allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Kunst.

Mag. jur. Waltraut Scheutz , Studium der Rechtswissenschaft; Anwaltstätigkeit,
Vorstand der GALERIE - halle Linz.
Kunstsammlungen zu den Themen: Moderne Kunst ab 1945, Ideenskizzen zeitgenössischer Architekten, Lithographien, Schmuck alter Völker, etc. organisiert.  Anfang 2020 wurden in der Ausstellung mit Schmuckstücken aus Westafrika und dem Maghreb der „Silberschmuck der Berber aus Südtunesien und Djerba“ gezeigt.

Fazit
Die Idee ein Buch über Berberschmuck zu veröffentlichen finde ich wichtig, damit die Erinnerung daran nicht verloren geht. Oft wird die Bedeutung der Schmuckstücke vergessen oder nur noch der materielle Wert gesehen. Ist die Besitzerin in Not, verkauft sie ihren Schmuck und die neuen Trägerinnen wissen nichts mehr über die wahre Bedeutung der einzelnen Ornamente, Formen, etc.


Antiker Berberschmuck aus Süd-Marokko und Süd-Tunesien

LIT Verlag

HANS  und  WALTRAUT  SCHEUTZ

ANTIKER  BERBERSCHMUCK  AUS  SÜDMAROKKO  UND  SÜDTUNESIEN
Der Glanz des Mondes - Schatz und Wertanlage

Silber gilt im Islam als ein segensreiches Material, das durch seinen schimmernden Glanz die magischen Kräfte des Mondes in sich trägt. Man glaubt, das Metall wende durch seine starke Reflexion den "bösen Blick" ab.

Der Silberschmuck der Berberfrauen in Südmarokko und  Südtunesien zeichnet sich durch eigene Stilformen aus, welche die Heimatregionen der Frauen erkennen lassen. Ab dem 8. Jahrhundert in Marokko bzw. ab dem 15. Jahrhundert in Tunesien übernahmen eingewanderte Juden die Silberschmiedekunst und verliehen den Schmuckstücken ihre typische traditionelle Form, die damals wie heute unverkennbar und faszinierend ist. (Verlagstext)

Autoren:
Dr. DI Hans Scheutz, ehemaliger Universitätslektor an der Kunstuniversität Linz; Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Kunst

Mag. jur. Waltraut Scheutz, Studium der Rechtswissenschaft; Anwaltstätigkeit, Vorstand der GALERIE - halle Linz

Hans Scheutz, Waltraut Scheutz
Antiker Berberschmuck aus Südmarokko und Südtunesien. 
Reihe: Afrika visuell, Band 5
Hardcover mit Schwarz-Weiß und Farbabbildungen
252 Seiten
Deutsch/Englisch
Euro 39,90 inkl. MwSt.  Buch kaufen



Freitag, 14. Februar 2020

NEU: Odo und die schwarze Puppe


Gratitude 
Neuerscheinung

DAYAN  KODUA

ODO  UND  DIE  SCHWARZE  PUPPE

Die sechsjährige Odo lebt in Ghana. Als sie eines Tages bei der Geburtstagsfeier ihrer Freundin eine schwarze Puppe sieht, ist sie begeistert und kann an nichts anderes mehr denken. 
Für die Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches schlägt sie einen beschwerlichen und lehrreichen Weg ein. Odo lernt dabei, an sich und ihre Träume zu glauben.

Junge Leser erfahren nicht nur Spannendes über das Leben in Afrika (Ghana), sondern auch, dankbar zu sein für das, was sie besitzen. Vor allem aber will Dayan Kodua Kinder unterschiedlichster Herkunft inspirieren, ihrem Herzen zu folgen und sich etwas zu trauen – auch gegen Widerstände.

Die Geschichte von Odo trägt autobiographische Züge: Auch Dayan Kodua ist in Ghana geboren
und begibt sich auf einen herausfordernden Weg. Mit elf kommt sie nach Deutschland, nach
Dayan Kodua deutschmann kommunikation
Kiel, und muss sich in einer fremden Kultur zurechtfinden.

Veränderung beginnt bei jedem von uns und hat bei jungen Menschen und Kindern eine
besondere Kraft. Darauf setzt Dayan Kodua. Und auf die verbindende Energie von packenden
Geschichten. „Mein erstes Publikum sind meine Jungs. Sie lieben die Geschichte von Odo
und fiebern auf ihrem Weg mit ihr mit.“ Dieses gemeinschaftliche Erleben wünscht sie sich
auch für ihre großen und kleinen Leser.


Dayan Kodua ist ein wahres Multitalent: Sie ist Schauspielerin, Model, engagierte Aktivistin,
Autorin und nicht zuletzt Mutter zweier Söhne. Nun hat sie mit „Odo“ ihr erstes Kinderbuch
geschrieben. Mit der zauberhaften Geschichte des kleinen Mädchens Odo will sie ihr
Herzensthema in deutsche Kinderzimmer bringen: mehr Vielfalt.


 „Hätte ich auf all die klugen Ratschläge gehört, was für mich als junge Frau und besonders als schwarze Frau nicht geht und nicht möglich ist und was ich am besten von vorneherein lassen sollte, stünde ich heute nicht hier“, erzählt Dayan mit ihrem ansteckenden Lachen.
Sie wäre wohl nie die erste schwarze Miss Schleswig-Holstein geworden, wäre nicht als Model nach Hollywood gegangen, wo sie in großen Filmproduktionen spielte, wäre nicht Schauspielerin geworden und hätte nicht in Erfolgsformaten von „Tatort“ über „Der Dicke“ bis „Phönixsee“ mitgewirkt.

Doch die junge Frau hat den Erfolg nicht einfach als persönliche Leistung verbucht, sondern
als Ansporn genommen, etwas zu verändern. Als Initiatorin des Bildbandes „My Black Skin“
versammelt sie die Erfolgsgeschichten Deutscher mit schwarzer Hautfarbe – vom jüngsten
Busfahrer über den farbigen Tagesschausprecher bis hin zu Anwälten und Künstlern.

Engagiert setzt sie sich gegen die stereotype Festschreibung in Klischeerollen ein, vor der
Kamera und im realen Leben. „Wir alle brauchen Vorbilder und ich stehe dafür ein, mehr als
die Farbe meiner Haut zu sein“, so die engagierte Powerfrau.

Co-Autor ist Jando, der „Kultgeschichtenschreiber“, zauberhaft illustriert wurde die
Geschichte von Robby Krüger.

Dayan Kodua
Odo und die schwarze Puppe   
Hardcover gebunden
illustriert
40 Seiten
Nur Euro 14,95 inkl. MwSt.   Buch kaufen

Von jedem verkauften Buch geht 1,00 Euro an LICHT FÜR DIE WELT.




Montag, 16. Dezember 2019

NEU Banco - Ein Schloss aus Lehm in Djenné

Pagma Nürnberg
Neuerscheinung

TON  VAN  DER  LEE

BANCO - EIN  SCHLOSS  AUS  LEHM

Im Jahre 1999 reist der Filmregisseur und Autor Ton van der Lee von Amsterdam nach Mali, ohne Zeitlimit und vollkommen ungebunden, denn er ist aus seinem bisherigen Leben »ausgestiegen«.
Im Gepäck hat er ein 20 Jahre altes Geschenk des Malers Salvador Dalí, den er als Student besuchte. Es war die Zeichnung eines surrealen, aus fließenden Formen gebildeten Hauses, das so aussieht wie Dalís Haus in Portlligat. Ähnliche Gebäude soll es in "einem Dorf in Afrika" geben, aber der Maler war nie dort.

Ton van der Lee fliegt in den Senegal, kauft von deutschen Autoschiebern einen alten Peugeot und fährt ins Landesinnere von Mali. Sein Ziel ist Djenné, die legendäre Zwillingsstadt von Timbuktu im Binnendelta des Niger. Hier ist mit circa 2000 Gebäuden das Zentrum der afrikanischen mittelalterlichen Lehmarchitektur, seit 1988 UNESCO Weltkulturerbe.

Nach langen Verhandlungen erhält der Autor ein Grundstück und baut hier sein »Schloss aus
Lehm«, seit mehr als 100 Jahren das erste neue Haus im sudanesischen Stil aus »Banco«. Er wohnt 8 Jahre in Djenné, dann wandelt er das Gebäude in die Stiftung »Sanouna« um, die nun darin eine Schule betreibt. Heute lebt der Autor in Portugal.

Aus dem Niederländischen übersetzt von Anna Soonius

Ton van der Lee
Banco - Ein Schloss aus Lehm
Hardcover mit Fadenbindung
Format 15,2 x 22 cm
280 Seiten mit 54 Abbildungen in s/w
1.Auflage Dezember 2019
Euro 29,- inkl. MwSt.  Buch kaufen



Freitag, 6. Dezember 2019

NEU Iran und Al Andalus

Rosenoire


ISABEL  BLANCO  DEL  PINAL

IRAN und AL ANDALUS  - Wasserbau und paradiesische Gärten im Alten Persien

Nominiert für den Jahresbuchpreis IRAN

Die Suche nach Antworten war der Beginn der digitalen Reiseserie „Die Suche nach al-Andalus". Isabel Blanco del Piñal reiste in fünf Länder von denen sie glaubte, dass sie großen Anteil an der Entwicklung der maurischen Hochkultur in Spanien gehabt hatten: Marokko, Syrien, Usbekistan, Jordanien und Iran, das ehemalige Alte Perserreich.

In Iran fand sie die Antwort auf ihre letzte und wichtigste Frage nach dem Wissen der maurischen Wüstensöhne um hydraulische Systeme und dem Ursprung ihrer allseits gerühmten Gärten. 2017 und 2018 verbrachte sie jeweils mehrere Wochen in Iran über und unter der Erde um von zum Teil Jahrtausende altem Wasserbau und historischen Gärten zu berichten.

Die Autorin: „(...)Das letzte persische Großreich ging ab dem Jahr 651 unserer Zeit im muslimischen Eroberungssturm unter – die arabische Eroberung Spaniens begann im Jahr 711. Der direkte Zusammenhang lässt sich nicht von der Hand weisen(…)“

Isabel Blanco del Piñal bleibt ihrem abwechslungsreichen Schreibstil treu, sie ist nach wie vor die Erzählerin als die wir sie kennen. Gut verständlich erklärt sie geschichtliche Zusammenhänge, beschreibt die Ergebnisse ihrer Spurensuche, verknüpft sie hier und da mit Legenden, mit überlieferten Geschichten oder eigenen Erlebnissen und untermalt ihren Bericht mit viel interessantem Bildmaterial. (Verlagstext)

Isabel Blanco del Piñal
IRAN und al-Andalus
Einband broschiert, kartoniert
152 Seiten
153 Farbbilder
Format 21 x 21 cm
1.Auflage 2019
Nur Euro 21,50 inkl. MwSt.  Buch kaufen

NEU Tausend und eine Nacht

wbg Edition
DAS Geschenk für WEIHNACHTEN


TAUSEND UND EINE  NACHT

Der Zauber von 1001 Nacht im prachtvollen Sammelband

Die Märchen aus Tausendundeiner Nacht begeistern Leser und Zuhörer seit Jahrhunderten. Auf dem fliegenden Teppich der Fantasie nehmen uns die orientalischen Geschichten mit auf eine Reise in ferne Länder, in denen geflügelte Pferde, Flaschengeister und mutige Helden zu Hause sind.

Als Leser wandeln wir auf den alten Handelsrouten Chinas und Indiens, besuchen die größten Städte Zentralasiens und reisen bis nach Ägypten, Syrien und in den Irak.
Tauchen Sie ein in diese wunderbaren Märchen für Erwachsene und erleben Sie tausendundeine Nacht voller Zauber und Magie!

Prinzessin Sheherazade entführt den König jede Nacht in die Welt der Märchen. Dabei geht es um nicht weniger als ihr Leben, denn nur, wenn sie den König mit ihren Worten begeistert, wird sie den nächsten Morgen erleben. So erzählt sie von Wundern und von Menschen, in Liebesgeschichten, Heldenepen, Reiseberichten, Fabeln und Gedichten.

Elf der über vierhundert magische Geschichten finden Sie in dieser kunstvoll gestalteten Märchensammlung, u. a. Aladdin und Sindbad der Seefahrer.
Die behutsam gekürzten Texte in der Übertragung von Felix Paul Greve werden von farbenprächtigen Miniaturen, Ornamenten und Bildern eingerahmt, in denen Vergangenheit und Gegenwart, Orient und Okzident miteinander verschmelzen. Entstanden ist ein wahrer Schatz für Sammler und Märchenliebhaber.

wbg Edition
 Die Märchen aus 1001 Nacht erhalten Sie im einmaligen Prachtband - Hardcover in Leinen mit goldverzierter Kassette und Goldprägung. Ein reich illustriertes Märchenbuch mit 450 farbigen Abbildungen: arabische, indische und persische Miniaturen neben Malereien europäischer Großmeister wie Klimt und Doré.

Es war einmal im Morgenland - orientalische Märchen zwischen Traum und Wirklichkeit
In Zusammenarbeit mit Margaret Sironval.
Margaret Sironval hat von 1981-2005 am »Centre national de la recherche scientifique« (CNRS) in Paris gearbeitet und die bildliche und schriftliche Überlieferung der Märchen aus 1001 Nacht erforscht. Die promovierte Philologien veröffentlichte zahlreiche Fachartikel zum Thema, leitete Tagungen und organisierte Ausstellungen im In- und Ausland. (Verlagstext)

Tausendundeine Nacht
Hardcover mit Fadenheftung
496 Seiten
450 farbige Abbildungen
Format 25,5 x 32 cm
Luxusedition in Kassette mit Leinenbezug und Goldprägung.  
1.Auflage 2019
Preis: Euro 150,- inkl. MwSt. zuzügl. Versand  Buch kaufen



Montag, 12. August 2019

NEU: Maghreb, Migration und MIttelmeer

NZZ Libro
Neuerscheinung

BEAT  STAUFFER

MAGHREB,  MIGRATION  und  MITTELMEER


EINE SCHICKSALSFRAGE FÜR EUROPA UND NORDAFRIKA
Lösungsansätze zur Steuerung der Migration aus dem Maghreb

Die fünf Maghrebstaaten bilden eine Art doppelten Schutzwall für Europa: in der Sahara und an der Küste des Mittelmeers. Sie verhindern zum einen die massenhafte Auswanderung ihrer eigenen Bürger nach Europa, zum anderen blockieren sie die Migration aus südlicher gelegenen Ländern. In seinem Buch analysiert der Maghreb-Kenner Beat Stauffer das komplexe Phänomen der irregulären Migration aus dem und via den Maghreb. Er gibt Menschen auf der Flucht eine Stimme und stellt in Reportagen die Schauplätze der irregulären Migration vor.

«Der Rumpf des alten Fischerboots ächzte, die Seitenwand barst und ein Wasserschwall drang ein. Aziz erinnert sich an die Schreie der Mitreisenden, die ins Meer geschleudert wurden und innerhalb von kürzester Zeit ertranken. Keiner trug eine Schwimmweste, kaum einer konnte schwimmen.» Mohammed Aziz Khlifi überlebte als einer von Wenigen einen Zusammenstoß mit einer Fregatte der tunesischen Küstenwache. Nach der Kollision drehte das Schiff ohne Hilfe zu leisten ab. «Erst mehrere Stunden später, so erzählt Aziz, kehrte die Fregatte an den Ort zurück und den Schiffbrüchigen wurden Rettungsringe zugeworfen.»
Mohammed Aziz Khlifi ist einer von rund einem Dutzend Migranten, die im Buch von Beat Stauffer eine Stimme erhalten. Einigen ist es gelungen, europäischen Boden zu erreichen, andere sind gescheitert und wieder andere möchten in naher Zukunft aufbrechen.

Nach gescheiterter Arabellion: In den Dschihad oder nach Europa?
Beat Stauffer stellt das komplexe Thema in einen größeren Zusammenhang und blickt zu Beginn seines Buchs auf die letzten sechs Jahrzehnte zurück: «Während die europäische Wirtschaft noch bis in die 1980er-Jahre Arbeitskräfte aus dem Maghreb aktiv rekrutierte, wurde die legale Emigration spätestens seit der Unterzeichnung des Schengener Abkommens Anfang der 1990er-Jahre unmöglich gemacht. In der Folge emigrierten Hunderttausende junger Maghrebiner auf irreguläre Weise nach Europa.»

Für kurze Zeit ließ die ‹Arabellion› die Hoffnung auf bessere Verhältnisse in den Maghrebstaaten aufkeimen. Doch die demokratische Erneuerung blieb aus und der Druck nahm noch mehr zu. «Dass ein Teil der klandestinen Migranten aus Tunesien bis vor Kurzem nur noch die Wahl zwischen zwei Optionen zu erkennen vermochte, nämlich zwischen der Ausreise in den Dschihad oder der irregulären Emigration nach Europa, macht die Lage für die europäischen Länder deutlich schwieriger.» Wenn sich junge Maghrebiner desillusioniert von Europa ab- und sich autoritär regierten Staaten zuwenden, werden sie nicht mit Sehnsucht auf das liberale Europa blicken, sondern mit tiefer Abneigung.

Im Dilemma zwischen Mitleidskultur und Verantwortungsethik
Europa sollte den jungen Menschen in den Maghrebstaaten deshalb «neue Fenster öffnen und legale Formen der Migration zulassen.» Stauffer meint damit beispielsweise Visa für Studienzwecke oder Kontingente für Arbeitsmigranten. Er fordert zudem, «Formen der zirkulären Migration voranzutreiben, bei der die Betroffenen ein paar Jahre in Europa verbringen können, dann aber in ihre Herkunftsländer zurückkehren müssen.» Ein wichtiger Faktor ist Stauffers Auffassung nach ein stärkeres wirtschaftliches Engagement im Maghreb. Europa sollte ein vitales Interesse an guten Beziehungen zu den Maghrebstaaten haben, den «direkten Nachbarn im Süden».

Beat Stauffer stellt in seinem Buch individuelle menschliche Aspekte anhand der eingangs erwähnten Porträts und in Reportagen von mehreren «Schauplätzen der irregulären Emigration dar; Orte, die der Autor alle persönlich und zum Teil mehrfach besucht hat.» Stauffer hat den Ehrgeiz, «nahe an das Thema heranzugehen und auch die Schwierigkeiten und Dilemmata, denen sich ein europäischer Autor dabei aussetzt, zu thematisieren», schreibt er im einleitenden Kapitel Aktualität und Brisanz des Themas. Rudolf Strahm präzisiert im Vorwort: «Viele Zeitgenossen sind angesichts der Asylströme hin- und hergerissen zwischen Humanität und Realität. Sie stecken unerlöst im Dilemma zwischen gelebter Mitleidskultur (Gesinnungsethik) und der Einsicht in die langfristigen Folgewirkungen für die Gesellschaft (Verantwortungsethik).»

Lösungsansätze zur Regulierung der Migration aus dem Maghreb
Die Migration aus Nordafrika stellt Europa und die Maghrebstaaten vor riesige Herausforderungen. «Dieses Buch möchte auch Lösungsansätze präsentieren», schreibt Stauffer und räumt ein, dass er sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt hat. Seiner Ansicht nach ist es «offensichtlich, dass die bisherige Migrations- und Asylpolitik dem Maghreb gegenüber in eine Sackgasse geraten ist. Neue Ansätze müssen her, die sowohl die Bedürfnisse und Interessen Europas als auch diejenigen des Maghreb berücksichtigen. Es braucht, mit einem Schlagwort, Migrationspartnerschaften, die diesen Namen verdienen.»
Sollte es Europa nicht schaffen, ein neues Verhältnis zu seinen Nachbarn am Südrand des Mittelmeers zu finden, befürchtet Stauffer lang anhaltende Konflikte. «In diesem Sinn ist die Regelung der Migrationsbewegungen im Mittelmeerraum eine Schicksalsfrage für Europa.»

Der Autor
Beat Stauffer (*1953) arbeitet seit 1988 als freischaffender Journalist für verschiedene Medien (u.a. NZZ, Radio SRF), als Buchautor sowie als Referent und Leiter von Kursen und von Studienreisen in den Maghreb. Er schrieb ein Buch über Tunesien, lebte ein Jahr in Marokko und bereiste seit 1983 regelmässig alle Länder Nordafrikas. Für Radio SRF berichtet Stauffer seit mehr als 20 Jahren über den Maghreb und 2011-2015 auch über die arabischen Aufstände. Islamistische Bewegungen im Maghreb und in Europa, Jihadismus und interkulturelle Konfliktfelder sind seine Spezialgebiete.

Rudolf H. Strahm (*1943), ehemaliger Nationalrat der sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP), war Mitte der 1970er-Jahre der erste Sekretär der entwicklungspolitischen Organisation «Erklärung von Bern» (Heute: «Public Eye»). 2016 forderte er ein Jobprogramm für alle Flüchtlinge und Migranten. Strahm hat sich auch als Bildungspolitiker, als Autor zahlreicher Bücher und als Kolumnist einen Namen gemacht.
(Verlagstext)



Beat Stauffer
Maghreb, Migration und Mittelmeer
Klappenbroschur
320 Seiten
56 Abbildungen
Format 15 x 22 cm
1.Auflage  07.08.2019
Preis: Euro 38,-



Montag, 8. Juli 2019

NEU African Waters

Terra Mater
NEU:

FLORIAN  WAGNER  und  SANDRA  VARTAN  

AFRICAN  WATERS                   (Bildband)
Atemberaubender Kontinent    

360-Grad-Aufnahmen von ganz weit oben zeigen Afrika in einer neuen Dimension.
Man erfasst die Weite des Landes, die Beziehung seiner Bewohner zum Wasser und die Schönheit des Landes auf einen Blick. Das außerordentliche Querformat wird den Panoramaaufnahmen gerecht
und unterstreicht die Bedeutung des Wassers für den Kontinent.

Autor:
Florian Wagner, geb. 1967, ist Fotograf, Abenteurer und Hubschrauberpilot. Seine Expeditionen hält er mit der Kamera fest. Ausstellungen und Publikationen (Süddeutsche Zeitung, Stern, National Geographic, GQ , Focus) dokumentieren seinen Abenteurermut, sein gutes Auge und die hohe technische Qualität seiner Arbeit.


Florian Wagner, Sandra Vartan
African Waters
Format: 36 x 23.8 cm
232 Seiten  
1.Auflage 2019
Euro 99,- inkl. MwSt. zuzügl. Versand   Buch kaufen




Montag, 29. April 2019

Afrika Reisen

Was ist (ent)spannender als im Urlaub ein gutes Buch zu lesen. Und da wir nicht nur Bücher anbieten sondern uns als Reisebüro auf Afrika spezialisiert haben, liegt es nahe, auch auf dieser Internetseite unser Angebot von Afrika Welt Reisen zu vermitteln. Lassen Sie sich inspirieren und erfreuen Sie sich an der großen Auswahl von Safaris, Wanderungen, Rundreisen und Erlebnissen in Afrika.

Hier geht es zu den Reisen.