Samstag, 23. Februar 2013

Trinkwasser für Mayo Kebbi

Dr. FRANK  BLISS

TRINKWASSER  FÜR  MAYO  KEBBI
Ein Projekt der deutschen Kooperation mit dem Tschad

 „Trinkwasser für Mayo Kebbi“ stellt den Weg eines „typischen“ Entwicklungsprojektes der deutschen staatlichen Zusammenarbeit mit einem afrikanischen Land (hier: Tschad) von den Planungsanfängen bis zur Übergabe an die dörflichen Nutzergruppen dar. In den ersten Kapiteln werden die Hintergründe des Projektes beschrieben: die extrem schlechte Versorgungslage der lokalen Bevölkerung mit Trinkwasser und die Unfähigkeit des Staates, seine Bevölkerung auch nur mit den dringlichsten Dienstleistungen zu versorgen, ferner die verschiedenen Schritte, die von der Projektidee zu deren Umsetzung geführt haben.

Die Darstellung ist mit zahlreichen Fotos vom Projektalltag und anderen Abbildungen ausgestattet, darunter vom Projekt verwendetes Lehrmaterial, das zusammen mit Schülerinnen und Schülern in Mayo Kebbi erstellt wurde.

Autor:
Prof. Dr. Frank Bliss, geboren 1956, Studium der Ethnologie, Islamwissenschaften, Soziologie und Völkerrecht in Göttingen und Bonn. Promotion über sozialen Wandel einer agrarischen Provinz in Ägypten. Vorsitzender des Politischen Arbeitskreises Schulen (PAS), tätig als entwicklungspolitischer Gutachter, in der Erwachsenenbildung und als Lehrbeauftragter. Rund vier Jahre Feldforschungen in Ägypten, im Sudan, in Westafrika und Sambia. Diverse Veröffentlichungen u.a. zum Thema "Kultur und Entwicklung", über Frauen und Ressourcenschutz sowie zur Völkerkunde Ägyptens und Nordafrikas. Frank Bliss war von 2005 - 2010 in Mayo Kebbi Programmkoordinator für die sozio-ökonomischen Begleitmaßnahmen eines Trinkwasser-Projekts in Mayo Kebbi.

Dr. Frank Bliss
Trinkwasser für Mayo Kebbi
Broschur mit Schwarz-Weiss Bildern
256 Seiten
1.Auflage 2011
Horlemann Verlag

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.

Gitarren, Ziegelsteine und Matrosen

Maria G. Baier-D’Orazio    Vital Banywesize Mukuza

GITARREN, ZIEGELSTEINE  UND  MATROSEN
Die ungewöhnliche Erfolgsgeschichte eines Ausbildungszentrums im Kongo

Seit über 15 Jahren wird der Osten der Demokratischen Republik Kongo von Krise und Krieg heimgesucht. Dennoch gelang dort ein Vorhaben, das selbst in Friedenszeiten schwierig zu verwirklichen ist: Eine Gewerbeschule reformierte ihr Ausbildungssystem grundlegend. Von einer unscheinbaren Institution, deren Ausbildungsangebot kaum Wirkungen entfaltete, wuchs das vom Evangelischen Entwicklungsdienst unterstützte Zentrum CAPA zu einer flexiblen, innovativen Einrichtung, die heute als Modell angesehen wird.

In einem Krisengebiet Beschäftigung schaffen, stellt eine Herausforderung dar. Welche Art von Ausbildung trägt dazu bei, zerstörte Existenzen wieder aufzubauen? Wie können Kindersoldaten von ihrem Trauma geheilt, junge Ex-Kämpfer beruflich in die Gesellschaft integriert werden? Gibt es eine Zukunft für junge Frauen, die im Krieg vergewaltigt wurden? „Gitarren, Ziegelsteine und Matrosen“ zeigt auf, wie CAPA diese Herausforderung in einem hindernisreichen, doch mutig und konsequent durchgehaltenen Reformprozess gemeistert hat. Ein ehrliches Buch, das sich nicht auf die Beschreibung von Erfolgsfaktoren beschränkt, sondern offen und kritisch alle Blockaden und Fallstricke beleuchtet. Eine Fülle von Erlebnisberichten illustriert die ungewöhnlichen Wege, die CAPA gegangen ist, und macht die Lektüre zu einer spannenden Entdeckungsreise. 

Autoren:
Maria G. Baier-D’Orazio ist freie Beraterin und Autorin. Auf die Reform beruflicher Bildung spezialisiert, hat sie CAPA über einen Zeitraum von 12 Jahren hinweg begleitet.

Vital Banywesize Mukuza ist seit 15 Jahren an der Gewerbeschule CAPA beschäftigt; er leitet das Ausbildungszentrum seit 1999.


Maria G. Baier-D’Orazio / Vital Banywesize Mukuza
Gitarren, Ziegelsteine und Matrosen
Broschur mit Schwarz-Weiss Bildern
200 Seiten
1.Auflage 2009
Horlemann Verlag, Berlin

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.

Deutschland mit anderen Augen

ULRIKE  BARTELS,  CLAUDIA  HEIB

DEUTSCHLAND  MIT  ANDEREN  AUGEN
Erfahrungsberichte von Menschen mit Migrationshintergrund

Ulrike Bartels, Claudia Heib, Daniela Ristau (Hg.): Eine Reise in die deutsche Kultur, eine Suche nach deutschen Identitäten – gesehen mit den Augen von Menschen aus anderen Kulturkreisen.

Was denkt ein Mensch, der aus China, Russland oder Nigeria stammt und in Deutschland lebt, über „die Deutschen“ und das Land? Wie wird das Leben hier wahrgenommen? Was fällt auf, und was wird als angenehm bzw. unangenehm erlebt? Wie unterscheidet sich das Leben in Deutschland im Verlauf der Zeit, so zum Beispiel in den 60er, 70er oder 90er Jahren?

Diesen und anderen Fragen wird in 20 Porträts von Menschen, die aus Afrika, Asien und Lateinamerika stammen, nachgegangen. Alle sind „moderne Nomaden“, Menschen, die zwischen den Welten leben und ihr Leben zwischen ihrem Herkunftsland und Deutschland verbringen.

Sehr persönlich und in lockerem Ton erzählen sie uns, aus welchen Gründen sie nach Deutschland gekommen sind, welche Erwartungen sie hatten und wie sie das Leben in Deutschland wahrnehmen. Die Perspektiven sind vielfältig und unterschiedlich, mal widersprüchlich und mal übereinstimmend. Es ist eine Reise in die deutsche Kultur, eine Suche nach deutschen Identitäten.

Zudem möchte das Buch dazu einladen, sich mit dem Themenkomplex Migration und Integration auseinanderzusetzen und zu erfahren, wie Prozesse der Integration subjektiv erlebt und reflektiert werden.

Autorin:
Ulrike Bartels hat längere Zeit Erfahrungen mit dem Leben in anderen Ländern gesammelt und beschäftigt sich seit Langem sowohl pädagogisch als auch wissenschaftlich mit anderen Kulturen.


Ulrike Bartels, Claudia Heib, Daniela Ristau
Deutschland mit anderen Augen
176 Seiten, Broschur mit Schwarz-Weiss Bildern
1.Auflage 2009
Horlemann Verlag, Berlin

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.

Europa und der Nahe Osten

GEORGES  CORM

EUROPA  UND DER  NAHE OSTEN    Modernisierung oder Barbarei?

Dieses Buch liefert eine gründliche Analyse der Konfliktursachen, die für die gegenwärtige Situation des Nahen und Mittleren Ostens ausschlaggebend sind. Der Autor untersucht die Parallelen zwischen der "Balkanisierung" Europas im ausgehenden19. Jahrhundert und der heutigen "Libanisierung" der arabischen Region.

Mittels aufsehenerregender historischer Dokumentation heute weithin vergessene Ereignisse zeigt Corm, dass beide Erscheinungen einen gemeinsamen Ausgangspunkt haben: den Niedergang und Zusammenbruch der multi-ethnischen Herrschaftsgebilde (der Österreich-Ungarischen Monarchie, des Osmanischen Reiches und des Zarenreiches) unter dem Druck der aufstrebenden Nationalstaaten. Diese besondere von der Arbeit Hannah Arendts inspirierte Vorgehensweise ermöglicht eine neue Sicht auf die Umwälzungen im Nahen und Mittleren Osten unter dem Eindruck der europäischen Modernisierung: das Eindringen des Wahabismus sowie Zionismus (was zur Gründung Saudi-Arabiens und Israels führte), die sozialen Veränderungen und deren Einfluss auf die herrschenden Eliten, die palästinensische Revolution und der Zusammenbruch des pluralistischen Libanon.

Das Buch wendet sich entschieden gegen die Versuche, den Schlüssel für die politischen, ethnischen und ökonomischen Probleme des Nahen Osten auf der religiösen Ebene zu suchen. Vielmehr verweist der Autor auf die im arabischen Raum vorhandenen politischen Potentiale, die unterstützt werden sollen, um einen lebensfähigen Pluralismus zu etablieren, der die extremistischen Kräfte aller Konfliktparteien in der Region neutralisiert. Gerade darum geht es nach Auffassung George Corms bei den begonnenen israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen, die den Anfang eines allgemeinen Friedensprozesses im Nahen Osten darstellen könnten.

Autor:
Georges Corm ist 1940 im Libanon geboren, arbeitet als Historiker und Ökonom. Von 1998 bis 2000 war er libanesischer Finanzminister. Er hat in Paris studiert und lehrt heute an der St. Joseph Universität in Beirut. Corm berät internationale Organisationen und ist Autor mehrerer Bücher über den Nahen Osten.

Aus dem Französischen übersetzt von Jutta Lossos und Sigrid Köppen.

Georges Corm
Europa und der Nahe Osten
Broschur, 368 Seiten
1. Auflage 1994
Horlemann Verlag

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.

Freiräume - Lebensträume

REBECCA  HILLAUER

FREIRÄUME  -  LEBENSTRÄUME   
Arabische Filmemacherinnen

 „Wer aufs Meer hinaus fährt, darf keine Angst haben zu ertrinken“, zitiert die junge Fatima Amaria einen arabischen Dichter. Sie hat dabei ihren eigenen Lebenstraum vor Augen, eine berühmte Sängerin zu werden. Fatima Amaria ist Mitglied einer religiösen Gemeinschaft im Süden Algeriens. Dieser Umstand hindert sie nicht daran, in verschiedenen Musikgruppen zu singen. In ihrem Heimatdorf singt sie religiöse Lieder, in der Stadt Rai und Reggae von Bob Marley. Die algerische Dokumentarfilmerin Nadia Cherabi war von der Eigenwilligen so beeindruckt, dass sie ihr ein Filmporträt gewidmet hat. Mag Fatima Amaria im Film für sich selber sprechen: Ihre Worte treffen ebenso für die Filmemacherin selbst zu.

Denn ob Sängerin oder Filmemacherin - mit dieser Berufswahl übertreten die Frauen die ihnen bis in unsere Tage eng gesetzten Grenzen von Tradition und Moral. Ihre Filme sind meistens Autorinnenfilme in dem Sinne, dass die Regisseurinnen auch ihre eigenen Drehbuchschreiberinnen sind und ihre Protagonistinnen häufig autobiografische Züge tragen.

Sie sind Musliminnen, Christinnen, Jüdinnen, Atheistinnen. In ihren Filmen geht es fast ausnahmslos darum, Frauen zu Wort kommen zu lassen, sie aufzuwerten, unbekannte Facetten ihrer Lebenswelten zu zeigen und – hinter den Schleier zu schauen. Das Buch „Freiräume – Lebensträume“ bietet neben Porträts arabischer Filmemacherinnen auch Filmbesprechungen, Bio- und Filmographien sowie vertiefende Essays zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden.

Autorin:
Rebecca Hillauer studierte Sozialpädagogik und war mehrere Jahre im Stadtentwicklungsprojekt Assuan der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Ägypten tätig, wo sie unter anderem eine Frauenorganisation aufbaute. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wandte sie sich ihrem Jugendtraum, dem Journalismus, zu. 2001 erschien ihr Buch "Freiräume - Lebensträume. Arabische Filmemacherinnen", dem 2005 die englischsprachige "Encyclopedia of Arab Women Filmmakers" folgte. Zudem kuratierte sie eine Filmreihe zum Thema. Sie lebt heute als freie Autorin für öffentlich-rechtliche Hörfunksender sowie Printmedien in Berlin.

Rebecca  Hillauer
Freiräume - Lebensträume
Zahlreiche Schwarz-Weiss Bilder
352 Seiten
1. Auflage 2002
Horlemann Verlag, Berlin

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Rezension: Unterwegs mit der alten Dame in Afrika

 KLAUS-STEFAN  STIEFELHAGEN

UNTERWEGS  MIT  DER  ALTEN  DAME  IN  AFRIKA           

Fünfeinhalb Monate Zeit hat Klaus-Stefan Stiefelhagen, um von Ulm nach Kapstadt zu fahren. Trotz des gemütlichen Reisens mit seinem Motorrad, das er „die alte Dame“ nennt, und mit ausreichend Zeit für die Besichtigung von Naturschönheiten, Safaris, Ballonfahrt und Unvorhergesehenes, hat er nach viereinhalb Monaten sein Ziel erreicht. Dadurch liest sich auch seine Reisebeschreibung entspannend, manchmal aufregend und immer anregend, doch nie hektisch. Keine Klischees oder Voreingenommenheit trüben seinen Blick auf die Länder und der Leser reist mit…


Durch neun ostafrikanische Länder zum Ziel

Ägypten kennt Klaus-Stefan Stiefelhagen bereits von früheren Reisen, doch seine neuesten Erlebnisse haben seine Begeisterung für dieses Land abgeschwächt. Händler versuchen mit allen Tricks Touristen hereinzulegen. Er wird nicht nur einmal mit dem Spruch „Sorry, no change“ um sein Wechselgeld betrogen. Freundlichkeit bei den Händlern sollte mit Vorsicht quittiert werden, so seine Erfahrung.

Mit der Fähre setzt der Autor von Assuan über den Nasser-See nach Nordsudan über und lernt einen zweiten deutschen Motorradfahrer kennen, mit dem er einen Teil der Strecke gemeinsam zurücklegt. In Meroe beeindrucken die vielen Pyramiden der Würdenträger von Kusch. In der Hauptstadt Karthoum trennen sich die beiden wieder, Klaus-Stefan Stiefelhagen braucht nach einem Unfall, bei dem die alte Dame auf seinen Knöchel gefallen ist, ein Hotel und ein Krankenhaus, seine Bekanntschaft ist mit dem Campingplatz zufrieden.

Schnell ist der Nordsudan durchquert und die Wüstenhitze in der Sahara wird durch den Aufstieg auf das äthiopische Hochland abgekühlt. Die Fahrt mit dem Motorrad macht Spaß, doch in Äthiopien nutzen nicht nur Autos, sondern Eselkarren, Fußgänger, spielende Kinder, Kühe, Hühner, Herden und Hirten die Asphaltstraße und regieren gerade nicht so, wie der Autor vermutet, der dadurch in gefährliche Situationen gerät.

Am Lake Tana in Bahar Dar urlauben die „Reichen und Schönen“ Äthiopiens, die sich ebenso wie Klaus-Stefan Stiefelhagen die alten christlichen Klöster auf den Inseln des Sees anschauen, die ihn sehr beeindrucken.
In Addis Abeba überrascht ein italienisches Restaurant mit leckerem Essen, die kurze italienische Eroberung 1935 hat kulinarische Spuren hinterlassen.

Manchmal ist es allerdings besser, das Motorrad gegen einen LKW einzutauschen, der Mann und Maschine von der äthiopisch-kenyanischen Grenze nach Isiolo ins Landesinnere bringt, denn der Pistenzustand ist nach heftigen Regenfällen viel zu gefährlich, nicht nur wenn man verletzt ist.

Beinah hätte der Autor das Schild übersehen, doch er fährt nochmal zurück und stellt sich genau unter das Schild auf die imaginäre Linie des Äquators, den er soeben überschritten hat. Und noch etwas hat sich nun geändert. Ab Kenya wird links gefahren.
In Nairobi werden Mensch und Maschine einem „Gesundheitscheck“ unterzogen und dann geht es weiter mit Safari, Ballonfahrt und in Richtung Tansania. Die Insel Sansibar beeindruckt mit der „Spice-Tour“ auf der Gewürzinsel. Hier lernt der Autor die Bäume und Früchte kennen, die später als Pulver oder getrocknet unsere Speisen würzen.

Malawi und der Malawisee gehören noch zu den Geheimtipps afrikanischer Länder und Individualisten, wie der Eigentümer eines Hotels, das mit maritimen Bauelementen verziert ist, haben sich hier niedergelassen. Schnell wird Sambia durchquert und nach der Besichtigung der  Victoriafälle erreicht Klaus-Stefan Stiefelhagen Botswana, wo ihn eine Fahrt im Mokoro-Einbaumboot im Okavango-Delta und eine abenteuerliche Walking-Safari sehr beeindrucken.

In Südafrika angekommen, führt der Weg den Autor zuerst zu dem befreundeten Ehepaar, das eine Lodge betreibt und der Auslöser dieser Reise war und dann nach Kapstadt, wo die Reise endet.

Das Buch enthält Kartenausschnitte mit der eingezeichneten Route und gibt einen groben Eindruck der im folgenden Kapitel beschriebenen Länder. Im Innenteil des Rückumschlags zeigt eine farbige Afrikakarte die gesamte Route. Einige Farbbilder im Umschlag und zahlreiche schwarz-weiß Bilder im Innenteil unterstreichen den Text.
Am Ende des Buches werden gute Tipps zur Reisevorbereitung gegeben, die auch für Reisende, die nicht mit einem Motorrad sondern per Auto unterwegs sein wollen, hilfreich sind. Durch gute Vorbereitung, ausreichend finanzielle Mittel und Zeit können unangenehme Situationen vermieden werden.

Fazit:
Das Buch enthält Beschreibungen der Landschaften, Sehenswürdigkeiten, Bekanntschaften unterwegs und Notizen zur Geschichte. Die Eindrücke und Begegnungen sind so lebendig geschrieben als würde man in diesem Augenblick hinter dem Autor auf dem Motorrad sitzen und mitfahren.
Klaus-Stefan Stiefelhagen lässt sich genug Zeit, um die Reise zu genießen. Es werden „keine Kilometer gemacht“, Hotelübernachtungen werden heruntergekommenen Campingplätzen vorgezogen und das Motorrad auch einmal stehen gelassen. Es ist auch gut zu lesen, dass Sicherheit vor Abenteuerlust geht. Der Autor zeigt Verständnis für die Lage der Bewohner und ist offen und verständnisvoll.
Das unterscheidet dieses Buch sehr positiv von anderen Beschreibungen über Reisen durch Afrika, die nur darauf aus sind, Klischees zu bestätigen und sich selbst als Held darzustellen.
Auf jeden Fall lesens- und empfehlenswert für einen Afrika-Urlaub auf zwei oder vier Rädern.

Autor:
Klaus-Stefan Stiefelhagen, geb. 1963 in Ulm, studierte Literaturwissenschaften und Geographie. Seine Jugend verbrachte er in Italien. Als Live-Musiker ist er seit 1987 unterwegs und spielt in verschiedenen Formationen.


Klaus-Stefan Stiefelhagen
Unterwegs mit der alten Dame in Afrika
Softcover mit Farb- und Schwarz-Weiß-Bildern und Karten
180 Seiten
1. Auflage 2012
Horlemann Verlag

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.

Dienstag, 19. Februar 2013

Die Maghrebländer - Marokko, Algerien, Tunesien

 
Die Maghrebländer
  RUDOLF  FISCHER

  Die Maghrebländer
  Marokko, Algerien, Tunesien

  Geschichte und Bilder

  Den geschichtlichen Gemeinsamkeiten und den eigenen Wegen der drei
  heutigen Maghrebstaaten Tunesien, Algerien und Marokko nachzugehen
  ist ein spannendes Unternehmen, das über Felsmalereien aus der
  Jungsteinzeit, über die Kolonien der seefahrenden Phönizier, über den
  Einbezug des Grossraumes ins weite Reich der Römer, über die für die westliche Christenheit überaus bedeutenden nordafrikanischen Kirchenväter bis in jene Zeit führt, in der Araber den überkommenen Bräuchen der Berber ein neues Gesellschaftssystem überstülpten und in der schliesslich die Nordafrikaner nach einer Phase der Unterwerfung unter europäische Mächte wieder selbständig zu agieren vermochten.

Beleuchtet werden in diesem Buch besonders auch geschichtsbestimmende Verbindungen zu Europa, zum Vorderen Orient und zu den afrikanischen Regionen südlich der Sahara.

Einige Themen:
Weltgeschichte zwischen Meer, hohen Bergen und Wüste
die Römer und ihre imposante Hinterlassenschaft in Nordafrika
Berber, Araber, Türken und Europäer
der Islam und seine verschiedenen Facetten im Maghreb
märchenhafte Moscheen, Medresen und Paläste im hispano-maurischen Stil.

Rudolf Fischer
Die Maghrebländer
224 farbige Abbildungen, 1 Karte, Register
136 Seiten, Format  21 x 21 cm
1. Auflage 2013
Preis:  Euro 35,- (zuzügl. Versand)    Buch kaufen
Edition Piscator, Schweiz 


Ägyptens Dichter und Schriftsteller

RUDOLF  FISCHER  (Hrsg.)

ÄGYPTENS DICHTER UND SCHRIFTSTELLER

Eine Auswahl von Texten aus der christlichen und islamischen Zeit
 
Herausgegeben von Rudolf Fischer


Diese Sammlung ergänzt das Buch  Kreuz und Halbmond im Niltal, veranschaulicht die darin enthaltenen Hinweise auf die zentrale Rolle des unteren Niltals in der hellenistischen Epoche, für die christliche Theologie sowie innerhalb der gesamten islamischen Welt und vermittelt dadurch einen Einblick in das vielfältige und rege Geistesleben Ägyptens.

Berücksichtigt sind unter anderen 
der jüdisch-hellenistische Religionsphilosoph Philon von Alexandrien
der im Abendland und im Orient nachwirkende Platoniker Plotin (3. Jh.), 
Origenes, der fruchtbarste christliche Gelehrte des Altertums, 
Athanasios, der Biograph des Eremiten Antonius (4. Jh.), 
Pachomios und Schenute, die Begründer des klösterlichen Mönchtums (4. und 5. Jh.), 
der berühmte islamische Mystiker Dhu n-Nun al-Misri (9. Jh.), 
al-Mas'udi, der wichtigste arabische Geograph, 
der noch immer gerne gelesene Dichter al-Mutanabbi
der auch in Europa bekannte Augenarzt al-Mausili
der selbst im christlichen Abendland hochberühmte jüdische Theologe, Philosoph und Arzt Maimonides (12. Jh.), 
Ibn Chaldun, der bedeutendste muslimische Historiker (14. Jh.), 
Mohammed Abduh. der Bahnbrecher des modernistischen Islam (19. Jh.) und 
der Dramatiker Taufik al-Hakim (20. Jh.).


Rudolf Fischer
Ägyptens Dichter und Schriftsteller
6 Abbildungen
88 Seiten, Paperback
Euro 13,-  (zuzügl. Versand)   Buch kaufen
Edition Piscator, Schweiz



Kreuz und Halbmond im Niltal


Kreuz und Halbmond
im Niltal
RUDOLF  FISCHER
  
KREUZ UND HALBMOND IM NILTAL

Die christlich-islamische Geschichte Ägyptens


Auf Schritt und Tritt bemerken Besucher Ägyptens, dass für die heutigen Bewohner des unteren Niltals, für ihre Bräuche und ihre Kultur nicht die Ereignisse und Vorstellungen der Pyramidenbauer massgebend sind, sondern das Aufkommen und die Gedankenwelt des Christentums und des Islam. 
Deshalb wird in diesem Werk anschaulich die Geschichte Ägyptens von Alexander dem Grossen bis heute dargestellt. 

Gelegentlich sind der gesamte Vordere Orient und Nubien - das heisst die im Süden unmittelbar anschliessende Landschaft am Nil - miteinbezogen. 

Seit Alexander stand das untere Niltal wiederholt und für längere Zeit im Mittelpunkt des Weltgeschehens: Alexandrien, die Hauptstadt des Ptolemäerreiches, entwickelte sich zum Brennpunkt der griechischen Kultur und zu einer Drehscheibe des Welthandels; Ägypten brachte führende christliche Theologen und das christliche Mönchtum hervor; jahrhundertelang war Kairo das wirtschaftliche und religiöse Zentrum der islamischen Welt; der moderne Staat versteht sich gerne als Vorort der arabischen Welt.


Rudolf Fischer
Kreuz und Halbmond im Niltal
53 Abbildungen, 2 Karten
128 Seiten, Paperback
Preis:  Euro 17,50  (zuzügl. Versand)    Buch kaufen
Edition Piscator, Schweiz



Pyramiden, Tempel, Gräber


Pyramiden, Tempel,
Gräber
RUDOLF  FISCHER
 
PYRAMIDEN, TEMPEL, GRÄBER


Eine Einführung in die altägyptische Kultur
 

Wer die zahllosen, anregenden Zeugnisse der alten Ägypter in einem umfassenden kulturgeschichtlichen Zusammenhang sehen möchte, findet in diesem Werk eine allgemein verständliche Einführung. Es werden die Hauptlinien der Geschichte nachgezeichnet und die Grundlagen dieser fremdartigen Kultur aufgezeigt.


Aus dem Inhalt
Das Niltal - eine schmale Oase in der grössten Wüste unserer Erde
die Urgeschichte als Teil der Geschichte des afrikanischen Kontinents 
die Entstehung der ägyptischen Hochkultur, die Narmerpalette
die Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung
vom Wesen der altägyptischen Religion, Weltschöpfungsmythen, Jenseitsvorstellungen
die Hieroglyphenschrift (mit Beispielen)
die Literatur (mit Proben)
der Kalender
die Ausstrahlung der altägyptischen Kultur: ins altpersische Reich, nach Griechenland, der Isiskult im Römischen Reich, Obelisken in den Hauptstädten rund um die Welt, das Weiterleben altägyptischer Vorstellungen südlich der Sahara.


Rudolf Fischer
Pyramiden, Tempel, Gräber
über 20 Zeichnungen, 1 Karte
104 Seiten, Paperback
Preis:  Euro 16,-  (zuzügl. Versand)    Buch kaufen
Edition Piscator, Schweiz


Religiöse Vielfalt im Vorderen Orient


Religiöse Vielfalt im Vorderen Orient
Edition Piscator
RUDOLF  FISCHER
  
RELIGIÖSE VIELFALT IM VORDEREN ORIENT 

Eine Übersicht über die Religionsgemeinschaften des Nahen Ostens
 
Die Besucher des Vorderen Orients und aufmerksame Beobachter der politischen Geschehnisse dieser Gegend sehen sich einer verwirrenden Vielfalt religiöser Gruppierungen gegenüber, die nach wie vor Geschichte und Politik bestimmen. 

Die wechselvolle Geschichte dieses grossen Raumes hat mannigfache, teilweise noch sehr lebenskräftige Spuren hinterlassen. Die Entwicklung und das Wesen der verschieden grossen und politisch unterschiedlich bedeutsamen Religionsgemeinschaften werden in diesem Buch in prägnanter Art systematisch und einzeln vorgestellt.
 
Aufbau des Werkes: 
Eine kurze Einführung in den Islam 
die Sunniten mit ihren vier Rechtsschulen (Malikiten, Hanafiten, Schafiiten und Hanbaliten) 
die Schiiten (Aliden) und ihre Abspaltungen: die Zaiditen, die Imamiten, die Assassinen, die Drusen, die Nusairier (Alawiten) und andere; 
Gedanken zur Geschichte des Christentums im Vorderen Orient, die Chaldäer, die Kopten, die äthiopische Kirche, die Jakobiten, die Maroniten, die Armenier, die Melkiten und weitere christliche Gemeinschaften 
die Juden, die Parsen, die Mandäer (Nasoräer) und die Jeziden.


Rudolf Fischer
Religiöse Vielfalt im Vorderen Orient
42 Abbildungen, 1 Karte, Tabellen
Paperback, 112 Seiten 
Preis: Euro 16,-  (zuzügl. Versand)    Buch kaufen
Edition Piscator, Schweiz



Jordanien


Rudolf Fischer / Kurt Hediger  

JORDANIEN

Tagebuch einer Orientreise

Jordanien bietet mit seinen bewaldeten Hügeln, den weiten Wüsten, den schroffen Berglandschaften am Toten Meer und mit seiner Mischbevölkerung einem Maler zahllose Inspirationen. Dazu kommen - besonders anziehend auch für einen Historiker - die grossartigen römischen Ruinen - etwa in Gerasa und in Umm el-Jemal -, die kunstvoll gearbeiteten Grabfassaden in der eindrücklichen, bizarren Felsenwelt von Petra, die wunderbaren Mosaiken der christlichen Zeit, die einsamen Omajjadenschlösser in der Wüste, die Kreuzritterburgen, Leben und Treiben in einem nahöstlichen Land: Ansichten und Erlebnisse, die Rudolf Fischer bei einer seiner Orientreisen zu umfangreichen Eintragungen in sein Tagebuch und Kurt Hediger während einer gemeinsamen Begegnung mit dem Orient zu vielen Zeichnungen und Aquarellen angeregt haben.

Seine Notizen hat der Nahostkenner Rudolf Fischer zu einer Skizze über das Land, über die Leute und ihre Geschichte verarbeitet, während die Illustrationen des Künstlers Kurt Hediger das aufzeigen, was mit Worten weniger gut wiedergegeben werden kann.


Rudolf Fischer, Kurt Hediger
Jordanien
Paperback
30 Illustrationen, 8 davon farbig, 1 Karte
146 Seiten, Format 21x 22,5 cm
Preis:  Euro 35,- (zuzügl. Versand)      Buch kaufen
Verlag: Edition Piscator, Schweiz



Montag, 18. Februar 2013

Der alte Orient

Der alte Orient
Edition Piscator
RUDOLF  FISCHER  

DER ALTE ORIENT

Grundzüge, Entwicklungen und Hinweise auf die Nachwirkungen der altmesopotamischen und syrischen Kulturen


Den selbstverständlichen Gebrauch eines einfachen Alphabetes, die Einteilung des Kreises in 360 Grad, die Bezeichnung verschiedener Sternbilder und vieles mehr verdanken wir dem Alten Orient. Drei weltweit verbreitete Religionen - das Judentum, das Christentum und der Islam - wurzeln m Nahen Osten. Es werden die Grundzüge jener Hochkulturen dargestellt, die sich in Mesopotamien entfaltete, die benachbarten Räume nachhaltig beeinflusst hat und neben der altägyptischen als die älteste gilt.

Einige Stichworte: 
Land und Klima 
Urgeschichte: die Sumerer, Akkad, Babylon unter Hammurabi, die Churriter, die Hethiter, die Philister, die Aramäer,
Phönizien, Israel, die Assyrer 
Babylon unter Nebukadnezar, die Perser
die religiösen Vorstellungen, Weltschöpfung, Sintflut, Götter, 
das Gilgamesch-Epos, 
Kult, Magie, Mathematik, Astronomie, Astrologie, die Religion Zarathustras; 
die Keilschrift
Tempel, Paläste, Statuen, Reliefs 
Nachwirkungen.


Rudolf Fischer
Der alte Orient
Paperback
31 Abbildungen, 1 Karte
104 Seiten
Preis:  Euro 16,- (zuzügl. Versand)   Buch kaufen
Verlag: Edition Piscator


Der Islam


Der Islam
Edition Piscator
RUDOLF FISCHER

DER ISLAM 

Glaube und Gesellschaftssystem im Wandel der Zeiten

Eine Einführung

Das Werk führt allgemein verständlich, aber fundiert in das Wesen und die Geschichte der jüngsten der grossen Weltreligionen ein. Es vermittelt mehr als nur die geläufigen Schlagworte und die in Europa jahrhundertelang wiederholten Vorurteile über den Islam. Es bringt dem westlich-abendländischen Leser das ihm besonders seit der europäischen Aufklärung fremd gewordene Denken und Handeln der Muslime näher.

Einige der Themen: 
Arabien in vorislamischer Zeit 
Leben und Wirken des Propheten Mohammed, die rasche Ausbreitung des Islam, das Geschichtsbewusstsein der Muslime
Koran, Hadith, Sunna und Scharia, islamische Glaubensvorstellungen und Lebensweise, die verschiedenen Richtungen des Islam (Sunna, Schia usw.) 
Aufgaben muslimischer Herrscher und Regierungen
Zusammenleben von Muslimen mit Juden, Christen und Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften,
neuere Entwicklungen im Islam
Auseinandersetzung der Muslime mit dem westlichen Denken seit dem 18. Jahrhundert.

Rudolf Fischer
DER ISLAM
Paperback
136 Seiten, Abbildungen und Tabellen
Preis:  Euro 19,-  (zuzügl. Versand)   Buch kaufen
Edition Piscator, Schweiz


Donnerstag, 31. Januar 2013

Der Tag des Königs

Der Tag
des Königs
ABDELLAH  TAIA 

DER  TAG  DES  KÖNIGS

An der Straße von Rabat nach Salé wartet eine Menschenmenge auf die Ankunft Hassans II., des Königs von Marokko. Mitten darin zwei Jungen.
Khalid stammt aus einem herrschaftlichen Haus im reichsten Viertel der Stadt, Omar aus der armen Vorstadt. Dennoch sind sie unzertrennlich. Omar liebt Khalid, den feingliedrigen Jungen mit der zarten Haut und den überspannten Ideen. Und Khalid liebt Omar, der mit seinen vierzehn Jahren schon die Verantwortung für seinen Vater trägt. Der ist wie ein kleines Kind, seit Omars Mutter die Familie verlassen hat.

Doch unter dieser Beziehung der beiden ungleichen Jungen lauern Abgründe. Und jetzt ist überdies Khalid ausgewählt, als reichster und bester Schüler der Klasse dem König die Hand zu küssen. Er hat Omar nichts davon gesagt. Dieser Verrat lässt die Kluft zwischen beiden aufbrechen - und verlangt ein Opfer.

Lakonisch, dramatisch, mit kunstvoller Theatralik erzählt der marokkanische Autor Abdellah Taia, wie Liebe umschlägt in Gewalt unter einem von sozialer Ungleichheit und Tabus geprägten despotischen Regime. (Klappentext).

Autor:
Abdellah Taia, geb. 1973 in Rabat, lebt seit 1999 in Paris. Mit seinen vielbeachteten Romanen "L'armée du salut" (2006) und "Une mélancholie arabe" (2008) und der Offenlegung seiner Homosexualität durchbrach er ein Tabu der arabischen Welt. "Der Tag des Königs" (2010) wurde mit dem renommierten französischen Literaturpreis Prix de Flore ausgezeichnet.


Abdella Taia
Der Tag des Königs
Hardcover, 180 Seiten
1. Auflage 2012  Suhrkamp Verlag
Preis: Euro 19,90  Buch kaufen

Rezension in der Zeitschrift "AfrikaPost"  1/2013 von B.Agada


Mittwoch, 23. Januar 2013

Ein Mädchen namens Haddy

Ein Mädchen
namens Haddy
NICK  WOLFGANG  GREGER

EIN  MÄDCHEN  NAMENS  HADDY

Dies ist die Geschichte eines ehemaligen südafrikanischen Söldners, der sich auf eine Irrfahrt durch Afrika begibt, um Gott zu finden. Am Ende findet er die Liebe zu einem moslemischen Mädchen.
Es kommt zum Zusammenprall der Kulturen und Religionen des von Grund auf verschiedenen Paares.
Folge dem Protagonisten der Geschichte durch das Elend auf Diamantenfeldern, erfahre von Kindersoldaten, politischen Verschwörungen, Machenschaften der Pharma-Konzerne, von Völkermord und von der Tiefe der afrikanischen Kultur. Neben vielen anderen Konflikten des schwarzen ... weiterlesen »Kontinents verdeutlicht das Buch die Grausamkeit des liberianischen Bürgerkrieges und berichtet von „Executive Outcomes“, einer südafrikanischen Söldnerfirma im Bürgerkrieg von Sierra Leone.
Das Buch ist in seiner Gesamtheit gefüllt mit Wissen aus erster Hand über die afrikanische Tragödie.

Autor:
Nick Wolfgang Greger, geb. 1977, war einer der militantesten Neonazis in Deutschland. Er verbrachte dreizehn Jahre in der rechten Szene, davon sechs Jahre in verschiedenen Gefängnissen. 2003 stieg er aus und veröffentlichte seine Autobiographie unter dem Titel "Verschenkte Jahre".  In der Folgezeit verbrachte Greger mehrere Jahre in Afrika und bereiste 19 Länder des schwarzen Kontinents. In den insgesamt vier Jahren seines Afrikaaufenthaltes widmete er sich karitativen und kirchlichen Projekten wie zum Beispiel der Unterstützung eines Waisenhauses im kriegsgebeutelten Norden Ugandas.
2007 drehte eine britische Filmfirma einen Dokumentarfilm über Gregers bewegtes Leben an dessen Ende er die Liebe zu einer schwarzen Frau entdeckt und diese in Tansania heiratet.
Sein zweites Buch veröffentlichte Nick Greger 2011 mit dem Titel "Im Niemandsland". Das Buch, eine Mischung aus Traktat, Novelle und Erlebnisbericht, ist die Geschichte eines Mannes, der im Gefängnis wahnsinnig wird und dort auf Hermann Hesse, Friedrich Nietzsche, Vincent van Gogh und gar auf Klaus Kinski trifft.
Im Januar 2013 veröffentlichte der umstrittene Autor sein drittes Buch mit dem Titel "Ein Mädchen namens Haddy".  Greger lebt heute wahlweise in Gambia und Deutschland. Er hat einen eigenen Internetauftritt: www.nick-greger.de.rs

Nick Wolfgang Greger
Ein Mädchen namens Haddy
240 Seiten, Softcover, Taschenbuch
1.Auflage Januar 2013  Epubli-Verlag, Berlin
Preis: Euro 21,00  Buch kaufen






Montag, 14. Januar 2013

Die Araber und Europa

Die Araber
und Europa
ALFRED SCHLICHT

DIE  ARABER  UND  EUROPA - 2000 Jahre gemeinsamer Geschichte

Spätestens seit der islamischen Expansion sind die arabische Welt und Europa enge Nachbarn. Dennoch werden die Geschichte Europas und des Christentums und die Geschichte der Araber und des Islam oft getrennt voneinander wahrgenommen. Dass diese Sichtweise zu kurz ist, beweist Alfred Schlicht in diesem Geschichtsbuch, das von der islamischen Eroberung Siziliens und Südspaniens im 8. Jahrhundert bis zur heutigen wirtschaftlichen Abhängigkeit Europas vom Öl aus Nahost reicht.

Dabei zeigt Alfred Schlicht, dass die arabische Welt und Europa durch ein Netz vielfältiger Verflechtungen und Abhängigkeiten miteinander verbunden sind. Er weist auf die Vorurteile, Vorbehalte und Stereotypen hin, die auf beiden Seiten den klaren Blick auf den "Anderen" verstellen, und er beschreibt die intensiven wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen, die seit der Antike zwischen den beiden Kulturkreisen Morgenland und Abendland bestehen und die Orient und Okzident miteinander verbinden.

Die friedliche Entflechtung des Konflikts im Nahen Osten und das Zusammenwachsen des nördlichen und südlichen Ufers des Mittelmeers zu einem euro-arabischen Großraum in der globalisierten Welt stehen heute täglich im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Notwendig ist der Dialog mit der arabischen Welt. Dieses Geschichtsbuch bietet dazu den notwendigen historischen "Unterbau".

Autor:
Dr. Alfred Schlicht ist nach wissenschaftlicher Tätigkeit als Orientalist seit 1986 im Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland tätig.


Alfred Schlicht
Die Araber und Europa
227 Seiten, Softcover, 2008
Preis: Euro 26,00   Buch kaufen
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart






Nomaden der Sahara

Nomaden der
Sahara
ANJA FISCHER

NOMADEN DER SAHARA - Handeln im Extremen

Wie lebt man in der Zentral-Sahara, einem der extremsten Lebensräume dieser Erde?
Die österreichische Kultur- und Sozialanthropologin Anja Fischer reiste von 2002 bis 2006 jeweils für etwa zwei bis drei Monate in die algerische Sahara, um diese und weitere Fragen dazu zu beantworten. Sie lebte dort mit den Frauen, Kindern und Männern der Imouhar in der Adrar Ahnet- Region südlich von In Salah und den Aguh en-Tehele- Nomaden östlich von Tamanrasset im Ahaggar-Gebirge, die sich als Vollnomaden in Regionen bewegen, die abseits aller großen Städte liegen und noch wenig von Touristen frequentiert werden.

Imouhar (Imuhar), Imajeren sind die Eigennamen der Tuareg, was so viel wie "freie Menschen" bedeutet. Der Ausdruck "Tuareg" ist den Nomaden sogar unbekannt und wird auch nicht verwendet. Nur Imuhar, die in den größeren Städten wie Tamanrasset oder Djanet leben und mit Tourismus zu tun haben, gewöhnten sich an den Ausdruck "Tuareg", der von den Arabern erstmals abfällig, "die von Gott verstoßenen" verwendet wurde.

Anja Fischer beschreibt detailliert das wirtschaftliche Handeln der Nomaden, hauptsächlich der Nomadinnen, deren Alltag sie beobachtet.Doch die Feldforschung ist nicht ohne Tücken und so erfährt der Leser auch von den Fettnäpfchen, in die die Anthropologin tappte.

Wirtschaftliches Handeln wird in einem nomadologischen Ansatz als sozialer Prozess interpretiert. So bietet die Forscherin einen Einblick in die komplexen soziokulturellen Zusammenhänge des nomadischen Alltags. In der abschließenden Analyse werden die Strategien von Nomadinnen und Nomaden in einer kollektiven Handlungskonvention zusammengefasst.


Eine sehr interessante Darstellung des Lebens und des Handelns der, immer weniger werdenden Vollnomaden, hauptsächlich Nomadinnen, in der Sahara im Süden Algeriens. An manchen Stellen ist das Buch zu sehr mit Fachausdrücken versehen.

Anja Fischer
Nomaden in der Sahara
190 Seiten, Softcover
1.Auflage, 2008
Dietrich Reimer Verlag, Berlin


Von Algebra bis Zucker - Arabische Wörter im Deutschen

Von Algebra
bis Zucker

ANDREAS UNGER

VON  ALGEBRA  BIS  ZUCKER - Arabische Wörter im Deutschen

Wie der Mantel von König Roger II. von Sizilien mit seinen arabischen Goldstickereien, der über Rogers Tochter Konstanze und deren Sohn Kaiser Friedrich II. in die Schatzkammer des Deutschen Reichs wanderte, so wanderten Kulturgüter aus der arabischen Welt über die Kontaktzonen zwischen Orient und Okzident am Mittelmeer nach Mitteleuropa.

Aber es wanderten nicht nur Kulturgüter wie die Orange, der Zucker, die Laute, das Sofa, die Tasse, der Scheck, die Ziffer und die Algebra und viele mehr, es wanderten auch die Wörter dafür. Alle diese zum Teil treudeutsch anmutenden Wörter stammen aus dem Arabischen, denn eine neugierige und vermittlungsfreudige arabische Kultur hat über Jahrhunderte Europa gelehrt, was feine Lebensart, Wissenschaft und Technik sind.

Das Lexikon arabischer Wörter im Deutschen zeichnet nicht nur die Geschichte der Wörter nach, die aus dem Arabischen oder aus anderen orientalischen Kulturen über das Arabische vermittelt nach Europa und schliesslich in die deutsche Sprache gelangten. Mit den Wörtern wanderten die durch sie benannten Kulturgüter aus dem Orient, und so umfasst die Wortgeschichte auch immer gleich eine Kulturgeschichte dieser Dinge, die Geschichte von einem Europa bereichernden Kulturkontakt.

Das Minarett, der Harem, die Falafel – das sind Wörter aus der arabischen Sprache, die sich bei uns mit den Dingen, die sie bezeichnen, eingebürgert haben. Aber auch so geläufige, zum Teil ganz treudeutsch anmutende Wörter wie Aprikose, Benzin, Gamasche, Kaliber, Lack, Laute, Limonade, Matratze, Scheck, Sofa, Spinat, Tasse, Ziffer und sogar Zucker stammen aus dem Arabischen. Es mag gerade viel vom »Kampf der Kulturen« die Rede sein, das Zusammenwirken der Kulturen ist viel älter, und es hat vor allem im Mittelalter bewirkt, dass eine neugierige, aufnahmebereite und vermittlungsfreudige arabische Kultur Europa gelehrt hat, was feine Lebensart, Wissenschaft und Technik sind. Längst nicht alle diese Begriffe und Dinge stammen ursprünglich aus der arabischen Kultur, sie wurden zumeist von den Arabern im Zuge der Expansion des Islam von anderen Kulturen übernommen, wie z. B. der persischen, der indischen, oder auch den schriftlichen Relikten der antiken griechischen Wissenschaften.

Autor:
Andreas Unger versammelt in seinem Lexikon alle geläufigen deutschen Wörter arabischer Herkunft, und mit der Wortgeschichte schreibt er immer auch Kapitel einer Kulturgeschichte der Dinge, die die Wörter bezeichnen.

Andreas Unger
Von Algebra bis Zucker - Arabische Wörter im Deutschen
320 Seiten, Hardcover mit rotem Leineneinband und Schutzumschlag
2. Auflage 2013
Preis: Euro 11,95 Buch kaufen
Reclam Verlag, Stuttgart

 

Sonntag, 13. Januar 2013

Rezension: Sahara - Tausend Jahre Austausch von Ideen und Waren

Sahara
RALPH A. AUSTEN

SAHARA - Tausend Jahre Austausch von Ideen und Waren

Der amerikanische Autor Ralph A. Austen versucht den Austausch von Waren und Ideen in einem riesigen Lebensraum, der von der Atlantikküste bis zum Nil und Roten Meer sechstausend Kilometer und von der Mittelmeerküste bis zum Golf von Guinea rund dreitausend Kilometer einnimmt, über einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren auf nur 220 Seiten zu beschreiben. 


Inhalt:
Das Buch enthält zwei Vorworte, da sich die Lage zwischen der ersten, 2010 erschienen amerikanischen Ausgabe zur deutschen Übersetzung 2012, in Mali verändert hat und es einiger Erklärungen bedurfte.

Eingeteilt ist das Buch in sechs Kapitel.

1.Die Sahara: Von der Wüstenbarriere zur globalen Verkehrsader

Im ersten Kapitel geht es um die Geographie, die klimatischen Verhältnisse, die Beschaffenheit des Bodens in der Sahara und in den angrenzenden Landschaften im Norden am Mittelmeer und in der Sahel- und Sudanzone im Süden in Westafrika und die daraus resultierenden Möglichkeiten zur Durchquerung der Sahara. Die ersten Bewohner waren Jäger und Sammler.

Schon die erste Karte auf Seite 14, auf der die Länder Nord- und Westafrikas bis etwa einer Linie Kamerun, Zentralafrika, Kenia dargestellt sind, lässt den aufmerksamen Leser nachdenklich werden. Die Legende schreibt: „Die Sahara und ihre Grenzgebiete in vorislamischer Zeit“ und gibt einen Zeitraum von 1000 vor Chr. bis 1000 nach Chr. an. Der Islam hatte sich allerdings schon nach 800 n.Chr. in Nordafrika und in den folgenden zweihundert Jahren nach Westafrika ausgebreitet, so dass man nicht mehr „vorislamisch“ schreiben kann. Die Darstellung wird noch verzerrter, wenn auf der Karte Orte wie Timbuktu eingezeichnet sind, das sogar erst um 1100 nach Chr.  gegründet wurde. Wichtige Orte wie der Karawanenendpunkt Audaghost und Walata fehlen dagegen. Auch die Zeitspanne von zweitausend Jahren ist viel zu grob eingeteilt.

2.Karawanenhandel und afrikanische Wirtschaft

Das zweite Kapitel beschreibt nun die Wege durch die Sahara und die Güter, die auf Kamelkarawanen transportiert wurden. In erster Linie waren dies vom Süden nach Norden Gold und Sklaven, später Elfenbein, Straußenfedern und Ziegenleder.
Von Nord nach Süd kamen „Stoffe, Glasgeschirr, Haushaltsgegenstände aus Keramik und Metall, Papier, Kriegsausrüstung, Pferde“,  die islamische Religion und Kultur mit der arabischen Schrift, den arabischen Reisenden und Gelehrten, die sich schon bald in Timbuktu niederließen und Handschriften übersetzten und verfassten.
Erst im 20. Jahrhundert kam es zum Niedergang des Transportes mit Kamelen, als Eisenbahn, Auto und die ersten Flugzeuge die Kamele ablösten.

3.Der Kampf um die Herrschaft über die Sahara und ihre „Ufer“

Verschiedene Völker im Sahel- Sudan organisierten den Markt und wurden dadurch reicher. Namentlich am bekanntesten waren Gana, Mali und Songhai, aber auch Kanem, Bornu und Sokoto. Auch die Organisation des Transportes durch die Sahara wurde von verschiedenen Gruppen beherrscht. Belege dazu lieferten die Berichte der Reisenden, Mekkapilger und Forscher.

4.Der Islam

Dieses Kapitel beschreibt nach einigen Erklärungen zur Religion, die Ausbreitung und den Einfluss des Islam auf die Völker in Nordafrika, der Sahara und den südlichen Randgebieten.

Das Bild auf Seite 126 zeigt die Gebetsnische in der kleinen Moschee von Sidi Boumediène in Tlemcen (Algerien), die besonders von Wallfahrern besucht wird und über die Grenzen Algeriens hinaus bekannt ist. Als Bildunterschrift steht unter anderem, dass „solche Grabstätten in jüngster Zeit von der Ansar ed-Dine“- Islamistengruppe beschädigt oder zerstört wurden. Leider passt das Bild und diese Unterschrift nicht zusammen, denn wie Ansar ed-Dine selbst erklärt hat, zerstörten sie in Timbuktu Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes, um die westliche Welt zu treffen, die sich „mehr um Bauwerke sorgt, als um Menschen“. Bauwerke wie dieses, würden selbst sie nicht zerstören. Für eine solche Unterschrift hätte man ein Bild von Timbuktu mit der Djingereber-Moschee oder dem Grabmal von Askia Mohammed in Gao zeigen müssen, die tatsächlich beschädigt wurden.

5.„Islamicate“ Kultur

„Islamicate culture“ beschreibt der Autor als Bezeichnung „angelsächsischer Historiker“ von „Regionen, die vom Islam definiert, wenn auch nicht vollständig von ihm beherrscht werden“. Denn neben dem Islam gab und gibt es, gerade in Westafrika, immer noch eigene Traditionen und Gebräuche, die nichts mit dem Islam oder auch der von Missionaren mitgebrachten christlichen Religion zu tun haben.

6.Europäischer Kolonialismus: Bruch und Kontinuität der transsaharischen Verbindungen

Dieses interessant geschriebene Kapitel zeigt die Entwicklung und den Einfluss der Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien in Nord- und Westafrika und deren Folgen für die Wirtschaft, Kultur und Religion, die bis heute nachwirken.



Autor:
Ralph A. Austen ist emeritierter Professor für Afrikanische Geschichte an der University of Chicago und Autor mehrerer Bücher über die Geschichte und Literatur Afrikas, Sklavenhandel und Kolonialismus.
Wie auch oft in amerikanischen Dokumentarfilmen über geschichtliche Themen, bleibt  der Autor ziemlich oberflächlich in seiner Betrachtung. Er selbst gibt in seiner Danksagung gleich im ersten Satz zu, dass nur „manche Seiten dieses Buchs das Ergebnis eigener Recherchen sind“ und „im Wesentlichen die wissenschaftlichen Leistungen anderer Autoren“ zusammenfasst, was oft in einer trockenen Aneinanderreihung von Informationen, die in jedem Kapitel wieder bei der „ersten Begegnung zwischen den einzelnen Völkern“ beginnt, sichtbar wird.  Auch gibt er im Vorwort zur deutschen Ausgabe zu, dass die deutschen Übersetzer und Lektoren „eine Reihe von Fehlern“ korrigiert haben.
Möge sich der Leser zu diesen Äußerungen selbst ein Urteil bilden.

Fazit:
Für den Leser, der sich mit der Geschichte und den Themen Sahara, Sahel, Sudan, westafrikanische Königreiche, Karawanenhandel und Islam in Nord- und Westafrika bereits beschäftigt hat, wird es kaum neue Erkenntnisse geben. Im letzten Kapitel werden die Geschichte des Kolonialismus und die Folgen sehr interessant beschrieben.
Für Leser, die sich zum ersten Mal mit dem Thema auseinandersetzen, ist das Buch eine interessante Übersicht, einen profunden Einblick kann es nicht geben, da es zu wenig ausführlich geschrieben ist.

Ralph A. Austen
Sahara - Tausend Jahre Austausch von Ideen und Waren
220 Seiten, Hardcover mit Leineneinband
Preis: Euro 24,90  Buch kaufen
Wagenbach Verlag