Montag, 19. März 2018

NEU: Kulturschock Islam

Reise Know How

SUSANNE  THIEL

KulturSchock ISLAM

Besucher islamischer Länder bewegen sich teilweise in modernen und weltoffenen Gesellschaften, treffen aber auch auf rigide Moralvorstellungen und für Fremde geschlossene Systeme. Erfolgreichen Geschäftsfrauen und Politikerinnen können in Ganzkörperschleier gehüllte Frauen gegenüberstehen, die ohne männliche Beschützer Haus und Hof nicht verlassen dürfen. Tolerante Religionsausübung befindet sich in einem Spannungsverhältnis mit fundamentalistischen Glaubensvorstellungen.

Dieser KulturSchock-Band beleuchtet, welche kulturellen und religiösen Werte viele der islamischen Gesellschaften kennzeichnen, beschreibt aktuelle Tendenzen des Islam in einer globalisierten Welt, eine Jugendkultur zwischen Tradition und Smartphone und setzt sich mit der Faszination extremistischer Bündnisse auseinander.

Mit zahlreichen Hintergrundinformationen zeigt die Autorin, wie ein verständnisvolles Miteinander sowohl in den bereisten Ländern als auch in Deutschland gelingen kann. Dabei hilft ein radikaler Perspektivenwechsel: KulturSchock Deutschland – Wie sehen uns Flüchtlinge aus islamischen Kulturen und wie kann man Missverständnisse und kulturelle Stolpersteine beseitigen?

Dazu: Verhaltenstipps A-Z mit vielen Hinweisen für angemessenes Verhalten, Verweise auf ergänzende und unterhaltsame Multimedia-Quellen im Internet, Literaturempfehlungen zur Vertiefung … (Verlagstext)

Aus dem Inhalt:
 Verhaltenstipps von A bis Z: Hinweise zum Umgang mit Muslimen auf Reisen und in Deutschland
 Kernelemente des Islam: der Koran, die fünf Säulen, die Scharia
 Weltoffener Islam versus Fundamentalismus?
 Was verbindet und trennt Sunniten und Schiiten?
 Die Familie: Loyalität und Versorgung
 Zahlreiche Nachkommen: ein Segen für die Gesellschaft
 Öffentlichkeit und Privatsphäre
 Rollen und Rechte von Männern und Frauen
 Der Streit um Schleier und Kopftuch
 Ehre und Ansehen
 Jugendkultur: zwischen Tradition und Smartphone
 Junge Muslime in der globalisierten Welt
 Die Faszination extremistischer Bündnisse
 Flucht vor Terror, Krieg und Unsicherheit
 Auf der Suche nach einem neuen Leben im Westen
 Kulturschock Deutschland: Wie sehen uns islamische Flüchtlinge und wie kann man Missverständnisse und kulturelle Stolpersteine beseitigen?

Autorin:

Susanne Thiel ist zurzeit als freie Gutachterin für Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit tätig (mit Schwerpunkt Süd- und Südostasien) und unterrichtet als Tutorin im Bereich „Landeskunde Afghanistans“ für InWent. Sie ist Autorin diverser Publikationen über Kultur und Gesellschaft Pakistans und Afghanistans. Die Autorin beschäftigte sich schon während ihres Ethnologiestudiums in Bonn und Köln mit der Region Südasien und spezialisierte sich in den 1980er Jahren auf Afghanistan und Pakistan. Viele Reisen und die Arbeit in unterschiedlichen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit führten sie immer wieder in beide Länder. Von 2002 bis 2004 arbeitete sie für die GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) in Afghanistan in Projekten, die für den Wiederaufbau Afghanistans relevant sind. (Verlagstext)



Susanne Thiel
KulturSchock Islam
durchgehend farbig illustriert, strapazierfähige Bindung
264 Seiten
Auflage: 1. Auflage   2018
Euro 14,90 inkl. MwSt.       

Extrainfos über das Buch hinaus
Um die anschaulichen Beschreibungen in den Titeln der Reihe Kulturschock noch lebendiger werden zu lassen, wird an passender Stelle auf ergänzende Medien verwiesen. Die Sounds, Videos und anderen Medien können einfach über die folgende Internet-Seite durch Auswahl der jeweiligen Extrainfo-Nummer aufgerufen werden: https://www.reise-know-how.de/kulturschock/islam18  
(Verlagstext)

Sonntag, 18. März 2018

Rezension: Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo

Bebra
REZENSION

JALID  SEHOULI

Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo

Die Eltern des Autors verlassen ihre Heimatstadt Tanger um über Umwege in Berlin zu landen. Hier wird Jalid Sehouli geboren und aufwachsen. Er hat eine Schwester und einen Bruder. In den Sommerferien fährt die Familie im Auto nach Marokko.

Seine Erlebnisse in Tanger und dem Heimatort seiner Mutter im Rifgebirge, seine Begegnungen mit der Stadt und den dort lebenden Menschen verarbeitet Sehouli im vorliegenden Buch. Wichtig sind ihm vor allem Menschen und ihre Schicksale.
Heute sind Tausende auf der Flucht. Auch Tanger ist eine Stadt, die Flüchtlinge aufnimmt, früher und heute. Früher flohen Menschen, viele Glücksritter, Schmuggler und Gesetzesbrecher nach Tanger, heute fliehen sie aus der Stadt nach Europa, Menschen, die voller Hoffnung auf die andere Seite des Mittelmeers schauen, doch leider oft enttäuscht werden.

Sehoulis Eltern hatten Glück und konnten ihren Kindern in Berlin eine gute Ausbildung ermöglichen. Heute ist der Autor ein anerkannter Krebsspezialist an der Charité.
Und nun reist Sehouli als Erwachsener in das Land seiner Eltern, um Tanger erneut zu erleben und zu entdecken, ebenso wie nach Marrakech, dessen sehr emotionales Porträt in einem anderen Buch 2017 veröffentlicht wurde.

Der Autor beschreibt in kurzen Abschnitten, die manchmal nur eine halbe Seite lang sind und in längeren Kapiteln die „weiße Perle Marokkos“, mal die Geschichte, dann die Geschichten anderer Menschen, die ihr Schicksal mit Tanger verbinden, wie Schauspieler, Romanschreiber, Modemacher. Er beschreibt die Gerüche, Farben, Plätze, Straßen, Entdeckungen mit offenen Augen und offenem Herzen.

Vor allem ist es ein Buch der Begegnungen. Jalid Sehouli trifft Menschen, die wie er nach Tanger reisen und ihm ihre Geschichten anvertrauen, Menschen aus Berlin, die ihm die Erlebnisse in Tanger erzählen und Begegnungen, die er mit den Menschen in Tanger hat oder auch Reisende, Schriftsteller, Historiker vor ihm.
Er wird sogar vom König eingeladen und das Fest der Thronbesteigung wird ausgerechnet in jenem Jahr in Tanger zelebriert.

Ein wichtiges und bewegend geschriebenes Kapitel ist der Abschied von der Mutter, das einen großen Raum im Buch einnimmt. In Berlin gestorben, war es ihr Wunsch in Tanger beerdigt zu werden und so fliegt die Familie nach Marokko.
Leider nimmt auch ein sehr unschönes Geschehen mehrere Kapitel ein - der Überfall zweier Männer, die den Arzt und seinen Mitarbeiter sehr schwer verletzen - wahrscheinlich aus Rache. Es dauert eine gewisse Zeit, bis er die Arbeit wieder aufnehmen kann, die Angst bleibt vorerst. Doch die Reisen nach Tanger helfen, das Geschehene zu verarbeiten.

17 Rezepte der Familie werden hier zum Nachkochen preisgegeben, von Harira über Pastilla bis Tajine. Anschließend schreibt Jalid Sehouli in seinem „kleinen Dossier über mich“, warum sein Vorname mit J beginnt, über seine Eltern, seine Lieblingsgerichte. Eine kurze Literaturliste beschließt das Buch.

Autor:
Jalid Sehouli wird 1968 in Berlin geboren, seine Eltern stammen auch Nordmarokko. Er studiert Humanmedizin an der Freien Universität Berlin und ist heute Ordinarius an der Charité. Sehouli gehört zu den führenden Krebsspezialisten der Welt. 2012 erschien sein Buch „Marrakesch“.

Fazit:
Auch dieses Buch von Jalid Sehouli ist eine sehr persönliche Begegnung mit der Stadt Tanger, an der der Leser teilnimmt. Interessant ist die Geschichte des Artisten Hassan, der als Akrobat in einer Zirkus-Gruppe in Europa unterwegs ist. Immer wieder fließen auch Patientengeschichten in das Buch ein, die den Autor sehr bewegen. Sehr schön ist das Treffen mit den Verwandten der Mutter beschrieben.
Ein interessantes Buch mit vielen Facetten, wie das Leben selbst.


zum Angebot

Rezension: Marrakesch

Bebra
REZENSION

JALID  SEHOULI


MARRAKESCH           

Für die Gründer, die Al Murabitun, war Marrakech schlicht „die Stadt“ - so der Name in ihrer Berbersprache „Tamazirt“. 1070 wurde sie zuerst als Zeltlager von Abu Bakr ibn Umar und seinem Vetter Yusuf ibn Taschfin gegründet, die aus dem Süden heraufzogen. Für den Arzt Jalid Sehouli ist die Begegnung mit der Stadt ein ganz besonderes Erlebnis. Er ist zwar Marokkaner, aber in Berlin geboren  und aufgewachsen. Nur während der Ferien fuhr die Familie mit dem Auto nach Marokko, aber nach Tanger, der Stadt des Vaters. Erst als Erwachsener besucht er auch Marrakech.

Wer sich vorab über den Jalid Sehouli informieren möchte, kann das Buch mit dem Lesen des Porträts am Ende beginnen, das den Lebensweg des Professors beschreibt, der in der Charité arbeitet. Der Titel „Weiterlaufen, wenn es weh tut“ ist auch sein Motto.

Es ist ein sehr persönliches Buch des Autors, der seine Gefühle beschreibt, gegenüber anderen Menschen und der Stadt Marrakech, in die er mehrmals gereist ist. Er schreibt: „Dieses Buch über Marrakech half mir, meiner inneren Stimme einen, meinen Charakter zu geben. Durch dieses Buch, durch mein Schreiben, werden meine stummen Worte sichtbar gemacht, wird den Worten die Kraft gegeben, mit anderen Menschen in Dialog zu treten.“

Abwechselnd werden Kapitel über seine Begegnungen mit anderen Marokkanern in Deutschland und Menschen in Marrakech notiert, so dass sich „viele Geschichten in einer Geschichte“ ergeben und  „eine Geschichte über die Stadt Marrakech, eine Geschichte über die Beziehung zu Menschen und eine Geschichte über mich und mein Herz und meine Seele“ entstehen. Oder auch die Suche nach der besonderen Geschichte der Pastilla, eines der Nationalgerichte Marokkos, das ein befreundeter Koch in Berlin oder einer in Hamburg ganz anders zubereitet als die Restaurants in Marokko selbst. Die Rezepte stehen am Ende des Buches.

Mal reist der Autor allein oder mit seiner Freundin, mal mit seinen Kindern und Brüdern. Immer sind die Eindrücke anders, einmal sind Gefühle eher romantisch, dann wieder steht die Sicherheit (der Kinder) im Vordergrund, und immer wieder zieht es den Arzt zum Djemaa el Fna, dem Versammlungsort der Toten.

Manche Kapitel sind nur eine Seite kurz, ein Gedanke nur. Zitate anderer Besucher über die Stadt fließen ebenso in den Text ein wie Gedichte. Es werden Orte in der Stadt beschrieben, wie der Garten Majorelle, die Koutoubiya-Moschee, der Djemaa el Fna oder die Souks, andere Kapitel beschreiben die Geschichte oder wie man sich am besten beim Handeln verhält.

Im Vordergrund stehen die Gefühle, die Jalid Sehouli zur Stadt entwickelt, wie Sehnsucht, später Liebe. Viele Ratschläge fließen in den Text mit ein, wie zum Beispiel „Schöne Dinge sollten schönen Dingen folgen. Fühlt man eine Sehnsucht, fühlt man einen Wunsch, sollte man diesem folgen und ihn nicht bei dem ersten Hindernis, der ersten Hürde, egal wie unüberwindbar sie zunächst erscheint, loslassen.“ Und diese Sehnsucht ist stark in ihm und er wird immer wieder in die „Perle des Südens“ reisen. Für den Arzt ist dieses Buch eine Herzensangelegenheit und seine Liebeserklärung an Marrakech.

Autor:
Jalid Sehouli wird 1968 in Berlin geboren, seine Eltern stammen auch Nordmarokko. Er studiert Humanmedizin an der Freien Universität Berlin und ist heute Ordinarius an der Charité. Sehouli gehört zu den führenden Krebsspezialisten der Welt. 2016 erschien sein Buch „Und von Tanger fahren die Schiffe nach irgendwo“.

Fazit:
Sein Liebesbekenntnis zur Stadt können wahrscheinlich nur die Leser nachempfinden, denen es genauso geht, vielleicht ist es auch eine andere Stadt, zu der sich der Leser hingezogen fühlt, aber die beschriebenen Gefühle können dieselben sein.
Der Autor fühlt sich so sehr angezogen, dass er sich schon mit ihr identifiziert, „Ich bin Marrakesch“ (S. 107)
Man kann das Buch auch als Ratgeber für Gefühle verstehen. Ob man dafür nach Marrakech fahren muss, bleibt dem Leser überlassen. Es ist auf jeden Fall kein Reiseführer oder Städteführer, obwohl auch die besuchten Riads oder das Hotel Mamounia beschrieben werden. Hier geht es mehr um die Herzenswünsche und Herzenswärme, die die Besucher von den Besuchten zurückerhalten oder beim Besuch empfinden.
Ein Buch für wahre Fans des Autors und der Stadt Marrakech.


zum Angebot

Montag, 5. März 2018

Die Wunden unserer Brüder

Hanser Verlag

JOSEPH  ANDRAS

DIE  WUNDEN  UNSERER  BRÜDER
Roman

Die wahre Geschichte des einzigen Europäers, der 1957 im algerischen Unabhängigkeitskrieg hingerichtet wurde – ein preisgekröntes, poetisches Debüt.

Fernand Iveton ist dreißig, als er im November 1956 für die algerische Unabhängigkeitsbewegung in einem verlassenen Gebäude eine Bombe legt. Der Algerienfranzose will ein Zeichen setzen, ohne Opfer zu riskieren. Doch Iveton wird verraten und noch vor der Detonation verhaftet. Nach tagelanger Folter verurteilt ein Militärgericht in Algier ihn zum Tode, und unter Mitterrand, dem damaligen Justizminister Frankreichs, wird er am 11. Februar 1957 hingerichtet. Ein Franzose auf Seiten der Algerier ist nicht tragbar. Joseph Andras erzählt diese wahre, ungeheuerliche Geschichte in all ihrer Aktualität. Sein gefeiertes Debüt ist ein literarisches Kunststück, „kurz und dicht birgt es eine unerhörte Kraft.“ (Le Monde) (Verlagstext)

Autor:
Joseph Andras wurde 1984 geboren. Er lebt in der Normandie. Für sein Debüt „Die Wunden unserer Brüder“ wurde er mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, den er jedoch abgelehnt hat. (Verlagstext)

Aus dem Französischen von Claudia Hamm.


Joseph Andras
Die Wunden unserer Brüder
Fester Einband
160 Seiten
1.Auflage 2017
nur Euro 18,- inkl. MwSt.   jetzt kaufen

Eine sehr gute Rezension lesen Sie hier


Donnerstag, 1. März 2018

Marrakesch von Jalid Sehouli, NEU

be.bra
NEUERSCHEINUNG

JALID  SEHOULI

MARRAKESCH

Marrakesch ist einer der geheimnisvollsten und faszinierendsten Orte der Welt. Der Djemaa el Fna, der »Platz der Gehängten«, mit seinen Markt ständen, Gauklern und Schlangenbeschwörern, die engen Gassen, die Basare und die in Innenhöfen verborgenen Gärten haben die »rote Stadt« zu einem Inbegriff orientalischen Lebens werden lassen.
Jalid Sehouli widmet Marrakesch ein vielschichtiges Porträt, in dem sich Farben, Gerüche, Schicksale und Geschichten auf magische Weise miteinander verbinden.

»Sehouli traut seinen Augen und Ohren. Er verbirgt kein Gefühl und entdeckt in den kleinen Geschichten die große Geschichte.« Wolfgang Kohlhaase (Verlagsinformationen)



Autor:
Jalid Sehouli, geboren 1968 in Berlin, ist das Kind marokkanischer Eltern. Er studierte Humanmedizin an der Freien Universität und ist heute Ordinarius an der Charité. Sehouli gehört zu den führenden Krebsspezialisten der Welt.  (Verlagsinformationen)


Jalid Sehouli
Marrakesch
Gebunden mit Schutzumschlag
19 kleine Schwarz-weiß Fotografien
Format 14 x 22 cm
176 Seiten
1.Auflage Februar 2018
nur Euro 20,- inkl. MwSt.   jetzt bestellen 


Sonntag, 25. Februar 2018

Rezension: Meine algerische Familie

KiWi
REZENSION

ALICE  SCHWARZER


MEINE  ALGERISCHE  FAMILIE       

Alice Schwarzer stellt „ihre“ algerische Familie vor, die in Tipaza, im Großraum Algier, in Setif im Osten lebt, aber auch in Kanada oder Paris. Es ist eine gut situierte Großfamilie, bei der Cousinen und Cousins, Nichten und Neffen eingeschlossen sind.

Bei der Hochzeit eines Familienmitglieds wird die Braut traditionell ihr Kleid siebenmal wechseln, auch die anderen Frauen haben mehrere Kleider zum Wechseln dabei. Aber was macht Alice Schwarzer, die nur zwei Kleider mitgenommen hat?
Ist eine Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald wirklich das passende Geschenk für eine algerische Famlie? Warum schauen Algerier wohl das französischsprachige Fernsehen an, obwohl die Kolonialvergangenheit noch in den Köpfen präsent ist? Warum werden Alice Schwarzer, die Fotografin Bettina Flitner und Djamila, die besuchte Freundin der Autorin während einer Wahlkampfveranstaltung zur Polizeiwache gebracht? Und was ist algerische Identität? Auf diese und weitere Fragen gibt die Autorin und ihre Gesprächspartner Antworten.

Das Buch zeigt einen offenen Blick in das Leben einer algerischen Familie, den man gewöhnlich nur erhält, wenn man die Familie schon sehr lange kennt, wie bei der Autorin seit 1989. Dabei hilft auch, dass es in der Familie ebenfalls Journalisten gibt.
In 17 Kapiteln kommen vor allem Frauen zu Wort, die sich ungeniert äußern, über Familie, Beruf, Politik, Tradition, Moderne und nicht zuletzt das Kopftuch.

Djamila erzählt, wie sie und andere Frauen bei der Beerdigung von Assia Djebar, der bekannten Schriftstellerin den Sarg getragen haben, eigentlich ist dies Männern vorbehalten.
Es kommt zu einem Wiedersehen mit Khalida Toumi, der ehemaligen Ministerin für Kultur und Kommunikation, die in den 1990er Jahren in Deutschland von Alice Schwarzer im Fernsehen interviewt wurde und schon damals beklagte, dass der Westen die Augen vor dem Erstarken der Islamisten verschloss und Algerien nicht im Kampf gegen die religiösen Extremisten geholfen habe.    
Da Alice Schwarzer und Bettina Flitner erst 2017 nach Algerien gereist sind, ist das Buch sehr aktuell und in vieler Hinsicht aufschlussreich, besonders bei den Fragen zum Islam, den Islamisten, zur aktuellen Politik in Europa und dem Nahen Osten. Alle sind sich einig, dass Algerien den arabischen Frühling nicht erlebt hat, weil das „schwarze Jahrzehnt“ mit 200.000 Toten die Ereignisse von 2011 bereits in den 1990er Jahren vorweggenommen haben und die Algerier, nicht nur die Familie von Alice Schwarzer, die Folgen bereits erlebten, unter denen heute die Menschen in Tunesien, Ägypten, Libyen und Syrien zu leiden haben.
Allerdings liest man auch die Meinungen von der anderen Seite des Mittelmeers zur Deutschen Politik, den Ereignissen in Köln und Mme Merkel.

Autorin:
Alice Schwarzer ist eine politische Journalistin und Herausgeberin der Zeitschrift EMMA. Sie lebte und arbeitete in Paris, wo sie u.a. nordafrikanische Kollegen kennen lernte. Seit einem Besuch im Iran 1979 beschäftigt sie sich mit dem politisierten Islam.

Fazit:
Ein gelungenes, persönliches Buch. In einer lockeren und lebhaften Art beschreibt die Autorin ihre Erlebnisse. Persönliche Begegnungen von heute und frühere Ereignisse in der algerischen Geschichte werden gut aufbereitet beschrieben.
Auffällig, nicht nur in dieser Familie ist der Zusammenhalt, jeder hilft jedem und man steht sich bei, das ist auch bei meiner Familie so, denn ich habe in eine Familie der algerischen Sahara eingeheiratet. Und vor allem wird die Gastfreundschaft immer wieder betont.

Die vielen Bilder bereichern und unterstreichen die Erzählungen.

Das Buch ist sehr empfehlenswert, vielen Dank an Alice Schwarzer und vor allem herzlichen Dank der algerischen Familie für die Erlaubnis „hinter die Kulissen blicken zu dürfen“ und der offenen Worte. Unbedingt lesen.




Dienstag, 20. Februar 2018

Wenn das Volk sich erhebt

Kiepenheuer & Witsch
GERO  VON  RANDOW

WENN  DAS  VOLK  SICH   ERHEBT
Schönheit und Schrecken der Revolution - Die Zeit der Revolutionen ist nicht vorbei

Warum ist es so ein besonderer, geradezu erhabener Moment, wenn das Volk sich erhebt, auf dem Tahrir-Platz in Kairo oder auf dem Maidan in Kiew? Warum begeistern wir uns für Revolutionen, auch wenn wir wissen, dass sie ihre eigentlichen Ziele nicht erreichen, niedergeschlagen oder verraten werden – meist von den Revolutionären selbst? In seinem packend geschriebenen, sehr persönlichen Buch schildert von Randow sein Erleben von Revolutionen und geht der Frage nach, ob sie noch ein Zukunftsmodell sind. Seine Antworten sind hochaktuell und überraschend.

Vor 100 Jahren siegte die russische Oktoberrevolution. Und vor 50 Jahren glaubte eine ganze Generation junger Leute, es sei wieder die Zeit der Revolutionen gekommen. Was blieb davon? Nur Resignation? Und was ist das überhaupt – eine Revolution?

Dem Autor wurde im Jahr 2011 Anschauungsunterricht erteilt, als er Augenzeuge der tunesischen Revolution wurde. Seine These: Revolutionen kommen unversehens. Und doch lassen sich Muster erkennen.

Der Blick des Autors richtet sich auf den amerikanischen Kontinent, auf West- und Osteuropa, Afrika und Asien. Er durchstreift die Jahrhunderte, von den aufständischen Sklaven des Altertums über die Revolutionäre von 1789 und die kommunistische Weltbewegung bis zu den Rebellen der Gegenwart, immer auf der Suche nach Tatsachen und Ideen, die das ungewöhnlichste, facettenreichste Phänomen der Geschichte erhellen können, die Revolution. (Verlagstext)


Autor:
Gero von Randow ist ein mehrfach preisgekrönter Journalist und Buchautor, geb. 1953  Er wurde 1992 Wissenschaftsredakteur der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT. Von 2001 bis 2003 wirkte er am Aufbau der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung als Chef des Wissenschaftsressorts mit und kehrte dann zur ZEIT als politischer Redakteur zurück. Von 2005 bis 2008 war er Chefredakteur von ZEIT ONLINE, 2008 bis 2013 Korrespondent der ZEIT in Paris, seither arbeitet er als ZEIT-Redakteur im Ressort Politik.    (Verlagstext)


Gero von Randow
Wenn das Volk sich erhebt
320 Seiten, Pappband
1.Auflage 2017
Euro 22,-  inkl. MwSt.   hier kaufen

Sonntag, 18. Februar 2018

Madame Lafrance NEUERSCHEINUNG

Sujet
 MAISSA  BEY

MADAME  LAFRANCE   Roman

Der Roman Madame Lafrance umfasst die 132 Jahre währende Geschichte Algeriens unter französischer Kolonialherrschaft. In 25 Bildern (Kapiteln) zeichnet die Autorin deren Hauptetappen von der Landung der französischen Armada am 14. Juni 1830 über den von Emir Abdel Kader geführten Widerstand bis hin zum blutigen Befreiungskrieg (1954–1962), das Wüten der Terrororganisation OAS und die Ausrufung der Unabhängigkeit, die mit einer Fluchtbewegung nahezu aller Algerienfranzosen einherging.

Dennoch vermittelt die Autorin das Thema nicht als Historikerin, sondern als Schriftstellerin, die mit Worten spielerisch umzugehen versteht. Durch die Geschichte führt uns das Kind, Hüter der Erinnerung, es ist Beobachter der Situation und zugleich vorsichtiger Kommentator, der im Laufe der Jahrzehnte mehr und mehr Position ergreift.

Autorin:
Maïssa Bey, geb. 1950 lebt in Sidi Bel Abbès in Westalgerien. Sie studierte Romanistik in Algier und übte danach eine Lehrtätigkeit aus. Sie schreibt in Französisch. Maïssa Bey hat bewusst ihr Land Algerien nicht verlassen. Sie ist Gründerin und Vorsitzende der Frauenvereinigung "Parole et écriture". Von ihr liegen Romane, Novellen und Theaterstücke vor.  (Verlagstext)

Aus dem Französischen übersetzt von Christine Belakhdar.

Maïssa Bey
Madame LaFrance
Gebunden mit Schutzumschlag
180 Seiten
1. Auflage Oktober 2017  
Euro 21,90 inkl. MwSt.  jetzt kaufen


Zeitungsartikel anlässlich der Buchpremiere zu Maïssa Beys neuem Roman vom 16./17.09.2017.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Meine Algerische Familie NEUERSCHEINUNG

Kiepenheuer Witsch
ALICE  SCHWARZER

MEINE  ALGERISCHE  FAMILIE

Der Muezzin und die Kuckucksuhr.
Dieses Buch ist eine Überraschung. Denn wer wusste schon, welch enge und liebevolle Beziehung Alice Schwarzer seit Jahrzehnten zu einer Familie in Algerien hat, einer Familie, die in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit ein regelrechtes Abbild dieses nordafrikanischen Landes zwischen Tradition und Moderne ist, zwischen islamistischer Bedrohung und demokratischen Hoffnungen?

Zuerst traf Alice Schwarzer 1989 Djamila, eine algerische Journalistin, die nach dem drohenden Wahlsieg der Islamisten und dem von ihnen angezettelten Bürgerkrieg mit über 200.000 Toten in den 90er-Jahren wie viele andere um ihr Leben fürchten musste und für einige Jahre nach Deutschland emigrierte. Doch Djamila hat Eltern und Großeltern, Brüder und Schwestern, Neffen und Nichten, die Alice Schwarzer in deren Heimat bei Neujahrsfeiern, Ferienbesuchen und Hochzeiten kennen und lieben lernte. Diese Familie lässt Alice Schwarzer zusammen mit der Fotografin Bettina Flitner in ihrer ganzen Vielfalt lebendig werden: die Generation der Alten, geprägt von der Kolonialzeit, dem Befreiungskrieg und den Jahren des Aufbruchs, in dem Algier »das Mekka der Revolution« war; die Generation, die die »schwarzen Jahre« des islamistischen Terrors und der politischen Repression durchlebte – und die jungen Leute von heute zwischen High Heels und Verschleierung, zwischen Instagram und spätsozialistischer Stagnation.

Autorin:
Alice Schwarzer, ist eine deutsche Journalistin und Essayistin. In ihrer Zeit als politische Korrespondentin in Paris war sie zu Beginn der 1970er Jahre eine der Pionierinnen des Mouvement de la liberation des femmes (MLF). Ihre Gespräche mit Simone de Beauvoir in den Jahren 1971-1983 erschienen als Buch in mehreren Sprachen. 1971 initiierte sie in Deutschland die Aktion „Ich habe abgetrieben – und fordere das Recht für jede Frau dazu“. Der Kampf gegen Abtreibung wurde zum Auslöser für die deutsche Frauenbewegung. 1977 gründete sie das politische Frauenmagazin EMMA, dessen Verlegerin und Chefredakteurin sie bis heute ist. Sie veröffentlichte bisher insgesamt 21 Bücher als Autorin und 22 Bücher als Herausgeberin. Darunter 1975 den in 12 Sprachen übersetzten Bestseller »Der kleine Unterschied und seine großen Folgen« (über die Rolle von Liebe und Sexualität bei der Unterdrückung von Frauen), sowie Biografien u.a. über Gräfin Dönhoff und Romy Schneider. 2013 publizierte sie als Herausgeberin: »Prostitution – ein deutscher Skandal«.

Über den Islamismus veröffentlichte Schwarzer seit 1979 zahlreiche Artikel und gab bei KiWi drei Bücher heraus: »Die Gotteskrieger und die falsche Toleranz« (2002), »Die große Verschleierung. Für Integration, gegen Islamismus« (2010) sowie »Der Schock – Die Silvesternacht von Köln« (2016). 2011 erschienen die Lebenserinnerungen von Alice Schwarzer: »Lebenslauf«.
Mehr Informationen auf www.aliceschwarzer.de.   (Verlagstext)

Mit zahlreichen Fotos von Bettina Flitner

Alice Schwarzer
Meine algerische Familie
224 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Fotografien  
1.Auflage 2018
Erschienen am: 15.02.2018
Euro 22,- inkl. MwSt.    jetzt kaufen



Montag, 20. November 2017

Rezension Jenseits von Afrika

Manesse
REZENSION

TANIA  BLIXEN

JENSEITS  VON  AFRIKA

„Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge.“ Wer kennt ihn nicht, den ersten Satz des Films über das Leben der Baronin von Blixen in Kenia. Auch das vorliegende Buch beginnt damit. Es ist die Übersetzung des dänischen Originals „De afrikanske Farm“ auf Deutsch „Jenseits von Afrika“.

Karen-Tania Dinesen, geboren 1885, wächst in der Nähe von Kopenhagen auf. Mal nennt sie sich Tania, dann wieder Karen. Weil sie ihre Liebe in Dänemark nicht heiraten kann, begnügt sie sich mit dem Zwillingsbruder Bror, reist im Dezember 1913 nach Kenia und wird Anfang 1914 Baronin von Blixen-Finecke. Die Ehe wird 1925 geschieden, aber Karen-Tania betreibt die gekaufte Kaffeefarm weiter. Obwohl die Lage an den Ngong-Bergen eigentlich zu hoch ist, wird Kaffee angebaut und daran festgehalten, mit mal mehr und mal weniger Erfolg. Die vielen Missernten, die verschwenderischen Ausgaben von Ehemann Bror und andere Umstände führen dazu, dass die Farm verkauft werden muss und Karen-Tania Blixen 1931 nach Dänemark zurückkehrt.  

Der 1. Weltkrieg ist ausgebrochen und in Kenia stehen sich Briten und Deutsche gegenüber, doch es sind die einheimischen Afrikaner, die als Kanonenfutter vorgeschickt werden. Doch davon erfährt der Leser nur indirekt.

Im Buch reihen sich Geschichten, die teils in Kenia und teil als Erinnerung in Dänemark verfasst wurden, aneinander. Mal ist man „mitten im Geschehen“, dann merkt man beim Lesen schon den Abstand zu den beschriebenen Ereignissen. Etliche Szenen, die in der Verfilmung groß  dargestellt werden, sind im Buch nur beiläufig erwähnt, wie der große Brand der „Kaffeemühle“.
Vieles andere fehlt im Film, was das Buch sehr lesenswert macht: Da gibt es die Frauen des somalischen Dieners Farah, zu denen sich Tania Blixen besonders hingezogen fühlte, die Auseinandersetzungen der Kikuyu auf der Farm, der Junge Kamante, der nach einem Krankenhausaufenthalt zum Christen wurde und viele andere.
Interessant sind ebenso die Beschreibungen über die Massai, die Kikuyu, die verschiedenen Leute, die zeitweise auf der Farm lebten oder sie besuchten, wie der alte Knudsen, ein Däne, der in Nordschweden als Köhler arbeitete und auf die Idee kam, den Indern in Nairobi Holzkohle zu verkaufen.
Einige Erzählungen sind kurz und wirken eher wie Randnotizen oder flüchtige Gedanken.

Tania Blixen schreibt als Frau ihrer Zeit und gebraucht Ausdrücke, die heute nicht mehr üblich sind (Negermädchen). Für heutige Leser scheinen manche Passagen diskriminierend und rassistisch („Was ich vom Wild gelernt hatte, konnte ich im Umgang mit den Eingeborenen anwenden.“), für die damalige Zeit im ersten Weltkrieg und danach aber normal, denn die Länder Afrikas waren noch fest in weißer Hand mit all ihren negativen kolonialistischen Auswirkungen.

Obwohl sich Tania Blixen sehr für „ihre“ Kikuyu einsetzte und die Massai, Somali („Was mich betrifft, so habe ich die Eingeborenen, die ich in Afrika antraf vom ersten Tage an geliebt.“ … „Die Begegnung mit den dunklen Leuten war für mich ein Erlebnis wie für Kolumbus die Entdeckung Amerikas und in gleicher Weise eine Erweiterung meiner gesamten Welt.“) sowie die anderen Besucher und vorübergehende Gäste der Farm mit Respekt behandelt, findet sie doch keinen rechten Zugang zu ihnen. Sie versucht sich in ihre Mitbewohner und Mitmenschen hineinzuversetzen, um sie besser zu verstehen, was ihr aber kaum gelingt. Doch mit der Zeit „entwickelte sich aus meiner Bekanntschaft mit den Eingeborenen (auf der Farm und bei Jagdexpeditionen) allmählich eine gewohnheitsmäßige, persönliche Beziehung. Wir wurden gute Freunde“ schreibt die Baronin.

Und diese Freundschaft und dadurch der persönlichere Einblick, den ihr die Kenianer gewähren, den Tania Blixen im Buch festhält, macht die Lektüre besonders lesenswert, denn oft weicht der Blick vom Oberflächlichen ab und man erfährt als Leser viel mehr über Land und Leute, Gefühle, Schmerz, Heiterkeit und Tod.

Erst nach über 250 Seiten werden im Kapitel „Gäste auf der Farm“ Weiße vorgestellt. Die Beziehung zu Denys Finch Hatton, die von 1918 bis 1929 dauerte, im Film ein Schwerpunkt, wird im Buch eher beiläufig beschrieben. Erst als er 1931 stirbt, nach zweijähriger Trennung von  Tania Blixen, schreibt sie mehr über ihn und beschreibt die Umstände seiner Beerdigung auf den Ngong-Bergen.
Kaum eine Erwähnung findet ihr Mann Bror.

1931 kehrt Baronin Blixen-Finecke nach Dänemark zurück und bleibt dort bis zu ihrem Tod 1962.  

Am Ende des Buches befinden sich das Inhaltsverzeichnis, eine editorische Notiz und das Nachwort von Ulrike Draesner.

Fazit:
Diese Neuübersetzung von Gisela Peret aus dem Manesse Verlag von 2017 ist einmal mehr ein Buchkunsthandwerk deutscher Qualität, trotz des kleinen, aber handlichen Formats gut zu lesen und passt in jede Handtasche.
Wer sich nach Afrika bzw. nach Kenia träumen will hat mit diesem Buch einen interessanten, aber melancholischen Reisebegleiter des frühen 20. Jahrhunderts, der die Natur und die Situation von damals gut beschreibt.

Sehr empfehlenswert 

zum Angebot


NEU: Iran verstehen

Klett-Cotta
GERHARD  SCHWEIZER

IRAN  VERSTEHEN  -  Geschichte, Gesellschaft, Religion

Mit profunder Kenntnis schildert der Kulturwissenschaftler Gerhard Schweizer Höhen und Tiefen iranischer Geschichte, von Persien, über Zarathustra bis zur Islamischen Republik, und schenkt Kultur wie Politik gleichermaßen Aufmerksamkeit.

Gerhard Schweizer verknüpft seinen historischen Rückblick mit der Analyse von Zeitgeschichte und Politik und wagt eine vor- und umsichtige Prognose für den Iran, durch den er im Herbst 2016 erneut gereist ist. Unmittelbar und authentisch gelingen ihm Einblicke in die neuesten Entwicklungen des schiitischen Gottesstaates.

Gerhard Schweizer ist ein bedeutender Kenner des Iran und Vermittler zwischen den Welten.
Die aktualisierte Neuausgabe bietet eine klischeefreie Neubewertung des Iran nach der Iran-Reise Gerhard Schweizers im Herbst 2016.


Autor:
Gerhard Schweizer, 1940 in Stuttgart geboren, promovierte an der Universität Tübingen in Empirischer Kulturwissenschaft. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Wien, wenn er nicht gerade auf Reisen recherchiert und Material für neue Reportagen und Bücher sammelt.
Er ist einer der führenden Experten für die Analyse der Kulturkonflikte zwischen Abendland und Orient und gilt als ausgewiesener Kenner der islamischen Welt. Gerhard Schweizer hat dazu mehrere Bücher veröffentlicht, die als Standardwerke gelten. Einem breiten Publikum wurde er vor allem durch seine Bücher über den asiatischen und arabischen Raum bekannt.  (Verlagsinformationen)


Gerhard Schweizer
Iran verstehen
broschiert
720 Seiten
1. Auflage  Oktober 2017
nur Euro 12,95  inkl. MwSt.  jetzt kaufen



Mittwoch, 15. November 2017

NEU und aktuell: Diktatoren als Türsteher Europas

Ch.Links

CHRISTIAN  JAKOB,  SIMONE  SCHLINDWEIN

DIKTATOREN  ALS  TÜRSTEHER  EUROPAS
Wie die EU ihre Grenzen nach Afrika verlagert

Europa zieht seine Grenzen durch Afrika. Migrationskontrolle ist in der EU zu einer Frage von höchster innenpolitischer Bedeutung geworden. Mit Hochdruck baut sie daher ihre Beziehungen zu den Regierungen auf dem afrikanischen Kontinent aus. Diese sollen ihre Bürger daran hindern, nach Europa zu gelangen. Die EU bietet dafür Militär- und Wirtschaftshilfe in Milliardenhöhe. Sie arbeitet mit Regimen zusammen, die schwere Menschenrechtsverletzungen begehen, und bildet deren Polizei und Armeen aus.

Die Bewegungsfreiheit in Afrika wird eingeschränkt, Entwicklungshilfe wird umgewidmet und an Bedingungen geknüpft: Wer Migranten aufhält, bekommt dafür Geld. Am meisten profitieren IT-Unternehmen sowie Rüstungs- und Sicherheitskonzerne in Europa.

Seit Jahren recherchieren Simone Schlindwein und Christian Jakob zu diesem Thema. Ihr Buch ist die erste umfassende Darstellung der neuen europäischen Afrikapolitik.

»Von geschützten Grenzen und der Öffnung der Märkte träumt die EU. Von geschützten Märkten und offenen Grenzen träumt Afrika. Solange dieses Interessensdilemma nicht gelöst ist, wird es keine echte Partnerschaft geben.«  Christian Jakob, Simone Schlindwein

Autoren:
Susanne Schlindwein, Jahrgang 1980, von 2006 bis 2008 u. a. Moskau-Korrespondentin des Spiegel, seit 2008 in Uganda basiert und Korrespondentin der taz für die Region der Großen Seen: DR Kongo, Ruanda, Burundi, Uganda, Zentralafrikanische Republik, Südsudan, 2016 Auszeichnung mit dem Journalistenpreis »Der lange Atem« (zusammen mit Dominic Johnson) für ihre Recherchen über die FDLR in Ruanda, der DR Kongo und Deutschland sowie das dazugehörige Buch »Tatort Kongo«.

Christian Jakob, Jahrgang 1979, Studium der Soziologie, Volkswirtschaft, Philosophie in Bremen und Mailand, Global Studies in Berlin, Buenos Aires und Delhi. Seit 2006 Redakteur der tageszeitung, zuerst bei der taz Nord in Bremen, dann im taz1-Ressort in Berlin, seit 2014 Reporter. Für seine Berichterstattung zur Asylpolitik wurde er 2015 für den Journalistenpreis »Der lange Atem« nominiert.
 (Verlagsinformationen)


Christian Jakob   Simone Schlindwein  
Diktatoren als Türsteher Europas
Broschur
320 Seiten
Format: 12,5 x 20,5 cm
1.Auflage Oktober 2017
Nur Euro 18,-  inkl. MwSt.  jetzt kaufen


NEU Das goldene Rhinozeros - Afrika im Mittelalter

Beck

FRANCOIS - XAVIER  FAUVELLE

DAS  GOLDENE  RHINOZEROS
Afrika im Mittelalter

Afrika im goldenen Zeitalter – das sind die verschollenen acht Jahrhunderte von den nubischen Königreichen bis zu jenem Tag im Jahr 1498, an dem die Karavelle von Vasco da Gama im Indischen Ozean auftaucht und die Kolonisation durch die Europäer beginnt. François-Xavier Fauvelle nimmt uns in seinem wunderbar geschriebenen Buch mit auf eine außergewöhnliche Reise durch das historische Afrika und zeigt uns seine zu Unrecht vergessenen Schätze.

Dürers Rhinozeros kennt jeder. Aber das goldene Rhinozeros von Mapungubwe? In 34 Kapiteln führt dieses Buch durch die faszinierende Geschichte Afrikas vor der Ankunft der Weißen – ein Thema, über das es bezeichnenderweise bis vor kurzem nicht ein einziges Buch in deutscher Sprache gab.

Wer sich mit François-Xavier Fauvelle auf seine Spritztour durch das afrikanische „Mittelalter“ einlässt, der wird jedoch reich belohnt. Von Ostafrika und Nubien, der Zentralsahara und Marokko, Äthiopien, Mali und dem Senegal bis nach Madagaskar und ans Horn von Afrika geht die Reise durch eine unbekannte Welt der versunkenen Wüstenreiche und Stammesherrschaften, auf der es viel zu entdecken gibt: das reiche Erbe eines bis heute unterschätzten Kontinents.  

Autor:
François-Xavier Fauvelle ist Professor für Afrikanische Geschichte an der Universität Toulouse und ein international anerkannter Fachmann für Afrika vor der Kolonialzeit. Sein Buch „Das goldene Rhinozeros“ wurde mit dem Großen Preis des Geschichtsfestivals „Rendez-vous de l’histoire“ von Blois ausgezeichnet.
(Verlagsinformationen)

Aus dem Französischen übersetzt von Thomas Schultz

François-Xavier Fauvelle
Das goldene Rhinozeros
Gebunden mit Lesebändchen
47 Abbildungen, 3 Karten
320 Seiten
1.Auflage August 2017
Euro 29,95  inkl. MwSt.  jetzt kaufen

NEU: Die Karte des Piri Re'is

Beck

SUSANNE  BILLIG

DIE  KARTE  DES  PIRI  RE‘IS
Das vergessene Wissen der Araber und die Entdeckung Amerikas

Die Atlantikkarte des osmanischen Generals Piri Re’is, die um 1500 entstand, gibt seit Langem Rätsel auf: Die Ostküste Südamerikas ist erstaunlich präzise dargestellt – viel genauer, als Europäer sie schon kennen konnten. Erst 200 Jahre später erreichten portugiesische Karten ein ähnliches Niveau. Die Karte des Piri Re’is erweist sich als eine Frucht des geografischen und nautischen Wissens der Araber vor Kolumbus.

Seit dem 12. Jahrhundert haben arabische Seefahrer versucht, das "Meer der Finsternis" in westlicher Richtung zu überqueren. Sie folgten Berichten über Reichtümer auf der anderen Seite, aber sie vertrauten auch ihrer hochentwickelten Nautik. Schon Jahrhunderte vor den Europäern konnten Araber Längen- und Breitengrade verlässlich ermitteln und exakte Karten zeichnen. Susanne Billig führt anhand zahlreicher Abbildungen in die arabische Astronomie, Nautik, Kartografie und Seefahrt ein und zeigt, wie dieses Wissen von den technisch rückständigen Europäern übernommen wurde, die seine arabische Herkunft verschleierten. Ihr faszinierendes Buch folgt den bahnbrechenden Forschungen des großen Orientalisten Fuat Sezgin, die hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.  

Vorwort von Detlev Quintern

Autorin:
Susanne Billig arbeitet als Wissenschaftsjournalistin für große öffentlich-rechtliche Radiosender. Daneben ist sie als Buch- und Drehbuchautorin tätig. Der Kinofilm "Verfolgt", der nach ihrem Drehbuch entstand, erhielt auf dem Filmfestival in Locarno einen Goldenen Leoparden. (Verlagsinformationen)


Susanne Billig
Die Karte des Piri Re'is
Gebunden
58 Abbildungen, 4 Karten
303 Seiten
1.Auflage August 2017
Euro 18,95  inkl. MwSt.  jetzt kaufen


Neu und aktuell: Mugabe

Beck

CHRISTOPH  MARX

MUGABE  -  Ein afrikanischer Tyrann

Robert Mugabe ist der ewige Diktator. Seit 1980 regiert er Simbabwe, das sich unter seiner Herrschaft von der Schweiz Afrikas in ein Armenhaus verwandelte. Die Korruption blüht, Opposition wird unterdrückt. Sehr viel Blut klebt an seinen Händen.

Kaum ein afrikanischer Politiker polarisiert so sehr wie Robert Mugabe. Ungeschönt und anschaulich erzählt Christoph Marx das Leben dieses ebenso intelligenten wie skrupellosen Diktators, der Simbabwe ins Elend stürzte.

Während Mugabe im Westen als Prototyp des afrikanischen Despoten gilt, wird er in Afrika trotz seiner jahrzehntelangen Gewaltherrschaft über Simbabwe und der Zerstörung des Landes immer noch erstaunlich positiv gesehen. Doch auch in Europa wurde Mugabe lange als Befreier gepriesen. Die Vorstellung, er sei ein gefallener Revolutionär, hält sich hartnäckig. Christoph Marx zeichnet nun ein neues Bild Mugabes und zeigt, dass dem vermeintlichen Hoffnungsträger von einst von Anfang an jedes Mittel recht war, um ... seine alles überschattende Machtgier zu stillen.

Autor:
Christoph Marx ist Professor für Außereuropäische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. (Verlagsinformationen)

Christoph Marx
Mugabe
Klappenbroschur
11 Abbildungen, 3 Karten
333 Seiten
1.Auflage August 2017
Euro 18,-  inkl. MwSt.  jetzt kaufen


NEU: Licht aus dem Osten

rororo

PETER  FRANKOPAN

LICHT  AUS  DEM  OSTEN  -  Eine neue Geschichte der Welt 

«‹Eine neue Geschichte der Welt› – dieses Buch verdient den Titel voll und ganz.»

Peter Frankopan lehrt uns, die Geschichte neu zu sehen – indem er nicht Europa, sondern den Nahen und Mittleren Osten zum Ausgangspunkt macht. 

Hier entstanden die ersten Hochkulturen und alle drei monotheistischen Weltreligionen; ein Reichtum an Gütern, Kultur und Wissen, der das Alte Europa seit jeher sehnsüchtig nach Osten blicken ließ.


Frankopan erzählt von Alexander dem Großen, der Babylon zur Hauptstadt seines neuen Weltreichs machen wollte;
von Seide, Porzellan und Techniken wie der Papierherstellung, die über die Handelswege der Region Verbreitung fanden;
vom Sklavenhandel mit der islamischen Welt, der Venedig im Mittelalter zum Aufstieg verhalf;
von islamischen Gelehrten, die das antike Kulturerbe pflegten, lange bevor Europa die Renaissance erlebte;
von der Erschließung der Rohstoffe im 19. Jahrhundert bis hin zum Nahostkonflikt.

Schließlich erklärt Frankopan, warum sich die Weltpolitik noch heute in Staaten wie Syrien, Afghanistan und Irak entscheidet.

Peter Frankopan schlägt einen weiten Bogen, und das nicht nur zeitlich: Er rückt zwei Welten zusammen, Orient und Okzident, die historisch viel enger miteinander verbunden sind, als wir glauben. Ein so fundiertes wie packend erzähltes Geschichtswerk, das wahrhaft die Augen öffnet.

Autor:
Peter Frankopan, geboren 1971, zählt zu den profiliertesten Historikern Großbritanniens. Er ist Leiter des Zentrums für Byzantinische Studien an der Universität Oxford und lehrte als Gastdozent unter anderem an den Universitäten Cambridge, Harvard, Yale und Princeton. Als Experte für die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens äußert sich Frankopan regelmäßig in der nationalen und internationalen Presse. Sein letztes Buch «Licht aus dem Osten. Eine neue Geschichte der Welt» stand lange auf der «Spiegel»-Bestsellerliste.
(Verlagsinformationen)

Aus dem Englischen übersetzt von: Norbert Juraschitz und Michael Bayer


Peter Frankopan
Licht aus dem Osten
Hardcover  
944 Seiten
Deutsche Erstausgabe
1.Auflage 2016
Euro 39,90 inkl. MwSt.  jetzt kaufen


Peter Frankopan
Licht aus dem Osten
Taschenbuch
944 Seiten
1.Auflage  September 2017
Nur Euro 19,99 inkl. MwSt.  jetzt kaufen


NEU: Die Flügel meines schweren Herzens

manesse

KHALID  AL-MAALY (Hrsg.)

DIE  FLÜGEL  MEINES  SCHWEREN  HERZENS
Lyrik arabischer Dichterinnen vom 5. Jahrhundert bis heute

Vom überraschend freizügigen erotischen Vers aus dem 7. Jahrhundert bis zum zeitgenössischen Gedicht über Krieg, Flucht und Exil: Diese zweisprachige Sammlung bietet erstaunliche Einblicke in das Selbstverständnis arabischer Dichterinnen. Über fünfzig Autorinnen entwerfen eine weibliche Identität jenseits aller Tabus und Denkverbote und leisten einen poetischen Beitrag zur Debatte über den Islam.

Der Blick auf die arabische Tradition ist bis heute von Stereotypen geprägt. Dieses Buch regt zu einer differenzierten Sichtweise an und präsentiert die arabische Literatur aus ungewohnter, nämlich spezifisch weiblicher Perspektive.

Eindrucksvoll beweist die Sammlung, dass die großartige arabische Dichtkunst keine ausschließliche Domäne der Männer ist – und widerlegt dabei so manches Klischee. Bereits in frühmuslimischer Zeit formulieren Frauen offen ihre Ansprüche an das Leben und scheuen dabei nicht die Provokation.

Die Autorinnen – u.a. aus dem Irak, Syrien, dem Jemen, Marokko und Ägypten – lassen uns teilhaben an ihren Sehnsüchten und ihrer Trauer, malen die Härten des Beduinenlebens aus oder hinterfragen nachdrücklich ihre Rolle als Ehefrau, Geliebte und Mutter. Die neuesten Gedichte sind ergreifende Botschaften aus einer von Krieg und Vertreibung erschütterten Region.

Das Buch ist in seidig glänzendes, mitternachtsblaues Leinen gebunden und mit einem dazu passenden Lesebändchen versehen.

„Man darf staunen: Bis zur Neuzeit sucht man solche Zeilen aus weiblicher Feder in Europa vergeblich." Stefan Weidner, NZZ 

Mit Nachwort von  Khalid Al-Maaly  

Herausgeber und Übersetzer
Khalid Al-Maaly, geboren 1956 in As-Samawa/Irak, floh 1979 aus politischen Gründen aus seiner irakischen Heimat zunächst nach Frankreich, dann in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1980 an lebte er fast 30 Jahre als Schriftsteller in Köln, wo er zahlreiche arabische Lyriker ins Deutsche übersetzte. Seit 2008 führt er in Beirut seinen eigenen Verlag. Für diesen Band trug er Gedichte unter anderem von Fadwa Tuqan, Nazik Al-Mala’ika und Joumana Haddad zusammen.
 (Verlagsinformation)

Aus dem Arabischen von  Khalid Al-Maaly und Heribert Becker  

Khalid Al-Maaly
Die Flügel meines schweren Herzens
Gebunden, Leinen mit Schutzumschlag
192 Seiten
Format:  12,5 x 20,0 cm
1.Auflage März 2017
Euro 19,95  inkl. MwSt.   jetzt kaufen


NEU: Jenseits von Afrika

Jenseits von Afrika
Manesse

TANIA  BLIXEN

JENSEITS  VON  AFRIKA   -   Ein abenteuerliches Leben

«Eines der schönsten Bücher unseres Jahrhunderts.» (Truman Capote)

Kaum ein Klassiker des 20. Jahrhunderts strahlt eine ähnliche Faszination aus wie Jenseits von Afrika. Mit ihrer melancholischen Liebeserklärung an Natur und Ureinwohner Kenias schuf Tania Blixen ein bewegendes Stück Weltliteratur.

Die Eingeborenen Ostafrikas, majestätische Berge und unendliche Savannen zogen Tania Blixen augenblicklich in ihren Bann, als sie 1914 nach Nairobi reiste, um dort eine Kaffeeplantage zu betreiben. In farbigen Bildern beschreibt sie die märchenhaft-mystische Atmosphäre der Natur, erzählt von der Jagd, den Bräuchen der Einheimischen und von so mancher bewegenden Begegnung: mit Kamante, einem kranken Kikuyujungen, den sie zum Koch ausbildet, mit Häuptling Kinanjui, mit Berkeley Cole, der ihr Freund, und Denys Finch Hatton, der ihr Geliebter wird. 1937 erschienen, fanden Blixens berührende Erinnerungen weltweit Millionen begeisterte Leserinnen und Leser. Auch die preisgekrönte Hollywood-Verfilmung durch Sidney Pollack – mit Meryl Streep und Robert Redford in den Hauptrollen – beförderte dieses Buch in den Rang der unvergesslichen Klassiker.


Autorin
Tania Blixen (1885–1962), eigentlich Karen Blixen-Finecke, wurde nahe Kopenhagen geboren, studierte Kunst in Paris und Rom und ging 1914 nach Kenia, wo sie heiratete und fünfzehn Jahre eine Kaffeeplantage leitete. 1931 kehrte sie nach Dänemark zurück, erwirkte jedoch zuvor für «ihre» Kikuyus ein Bleiberecht auf der Farm. Der Vorort von Nairobi, in dem die Hütten der Eingeborenen standen, trägt noch heute ihren Namen.

 Mit Nachwort von  Ulrike Draesner  
Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, eine der profiliertesten deutschsprachigen Autorinnen, lebt in Berlin. Ihr Werk umfasst Lyrik, Prosa, Essayistik, Hörspiel. Für ihre Gedichte und Romane wurde Ulrike Draesner mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Usedomer Literaturpreis (2015), dem Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik (2014), dem Roswitha-Preis (2013), dem Solothurner Literaturpreis (2010) und dem Drostepreis (2006). Sie schreibt Romane, Erzählungen und Gedichte, und interessiert sich für Naturwissenschaften ebenso wie für kulturelle Debatten. Bis zum Herbst 2016 lehrt und arbeitet sie in Oxford.  (Verlagsinformation)


Aus dem Dänischen von  Gisela Perlet  
 Originaltitel: Den afrikanske Fam

Tania Blixen
Jenseits von Afrika
Gebunden mit Schutzumschlag
688 Seiten
Format:  9 x 15 cm
Euro 25,-  inkl. MwSt.   jetzt kaufen

NEU Erschienen: 02.10.2017

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Frankfurter Buchmesse 2017: Zeichen setzen gegen rechte Verlage

Culture Books
Auf der Frankfurter Buchmesse (11. bis 15.Oktober 2017) werben Verlegerinnen und Verleger für eine vielfältige und solidarische Verlagsszene. Damit reagieren sie auf einen Anstieg
rechtsradikaler und rechtspopulistischer Verlage und Publikationen auf der Frankfurter Buchmesse.

Unter dem Hashtag #verlagegegenrechts können sich auf der Messe Verlage, Autorinnen, Autoren, Besucherinnen und Besucher virtuell vernetzen. Zusätzlich holt die Autorin und Verlegerin Zoë Beck
dieses Hashtag aus dem virtuellen Raum in die kohlenstoffliche Welt und verteilt, zusammen
mit Kolleginnen und Kollegen anderer unabhängiger Verlage, Lesezeichen mit starken Botschaften wie„#publishersagainstracism“, „Ein Lesezeichen für Gutmenschen“ und „Ein Lesezeichen für
Respekt“: „Unsere Verlagsprogramme stehen für Vielfalt und Respekt, mit unseren Büchern,
die wir hier auf der Messe vorstellen, setzen wir auch ein Zeichen für ein solidarisches
Miteinander“, so Zoë Beck.

Das Hashtag wurde bereits auf der Leipziger Buchmesse verwendet. Dort richtet sich der
Protest vor allem gegen das Magazin Compact, das u.a. als Sprachrohr von PEGIDA und
insbesondere des rechten Flügels der AfD agiert.
„Wir stehen für eine offene Debatte und treten für die Beteiligung und Teilhabe möglichst
vieler Menschen an Kultur und Literatur ein. Auf der Buchmesse stellen sich immer mehr
Verlage, Autoren und Autorinnen vor, die offen rassistisch, frauenverachtend und homofeindlich sind.

Wir beobachten besorgt, dass u.a. der rechtsradikale Antaios Verlag auf der Buchmesse
vertreten ist, Mitglieder der Identitären an seinen Stand einlädt und ein Forum der
Buchmesse für seine menschenverachtende und antidemokratische Propaganda nutzt,“ sagt Lisa
Mangold, Argument Verlag und Mitinitiatorin der Kampagne #verlagegegenrechts.

Weitere Informationen:
Zoë Beck, Verlegerin Cultur Books, zoe.beck@culturbooks.de
Lisa Mangold, Öffentlichkeitsarbeit Argument Verlag, presse@argument.de