Donnerstag, 27. Oktober 2016

Buchempfehlung: Filmtourismus

utb
Buchempfehlung

ALBRECHT  STEINECKE

FILMTOURISMUS

Das vorliegende Studienbuch wirft einen Blick auf den Tourismus, der um Schauplätze von Filmen, Drehorten von TV-Serien und deren Mitwirkenden entsteht, wenn diese erfolgreich sind. Die Figuren, die Handlungsorte oder auch die Autoren von Büchern haben einen Einfluss auf Zielgebiete, die örtlichen Organisationen wie Fremdenverkehrsämter oder Hotels werben mit speziellen Angeboten. Orte wie Deekelsen („Der Landarzt“) oder der Planet Tatooine (Tataouine in Tunesien) in StarWars werden zu „Pilgerstätten“ der Fans.

Prof. Dr. Dr. Albrecht Steinecke geht in diesem Buch der Frage nach, was eigentlich „Filmtourismus“ ist, wie sich die Reiseziele engagieren, welche Erwartungen die Filmtouristen mitbringen und welche Auswirkungen der Filmtourismus auf die Drehorte und deren Beteiligte wie Hotels, Museen, Themenparks, Gräber von Filmstars, etc. hat.
Das letzte Kapitel enthält Checklisten für Destination Management Organisationen, die Marketing-Maßnahmen vor der Produktion, während der Dreharbeiten und nach dem Erscheinen des Films beinhalten. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis steht für weiterführende Information zur Verfügung.

Während Großbritannien, die USA und asiatische Länder in den letzten zwanzig Jahren erfolgreich Filme und touristische Attraktionen verknüpfen und vermarkten, gibt es in Deutschland zum Teil erhebliche Informationsmängel. Das vorliegende Buch möchte ein Basiswissen vermitteln und einen Überblick über den Filmtourismus geben.
Da sich die Tourismuswissenschaft erst seit kurzem mit dem Filmtourismus beschäftigt, ist dieses Buch ein interessanter Beitrag für Studierende und Dozenten. Ebenso werden Tourismus-Verantwortliche in den Zielgebieten angesprochen.

Bemerkenswert ist bei einem Ort die unterschiedliche Wahrnehmung der Besuchergruppen, zum einen als historisch gewachsener Ort als Schauplatz der Geschichte (Schlachtfeld in Waterloo, Belgien 1815), eine wichtige Sehenswürdigkeit (Burg, Schloss, Geburts- oder Sterbehaus, Wirkungsstätte) oder als Location für Filmaufnahmen.
Werden der Ort und die Sehenswürdigkeit im Reiseführer beschrieben, steigt die Attraktivität sowie die Besucherzahlen. Die Tourismusverantwortlichen entwickeln daraus ein Angebot für beide Zielgruppen, die sich teilweise überschneiden. Inzwischen gehört das eigenständige Marktsegment „Filmtourismus“ zum Begriff „Kulturtourismus“ dazu.

Besucher haben unterschiedliche Motive und Erwartungen an den Filmproduktionsort, sei es einmal in die Story „einzutauchen“ („Flucht in die Phantasiewelt“), sei es die Szenerie in der Landschaft nachzuempfinden. In Tunesien spielen sie beispielsweise Szenen aus den „StarWars“-Filmen nach und kleiden sich entsprechend.
Die Anziehungskraft von Romanhelden und Filmfiguren veranlasst Fans zu Reisen an Orte, wo gerade ein Film gedreht wird, bei manchen geht die „Verehrung“ schon so weit, dass sie pathologische Auswirkungen hat. Auch diesem Phänomen des Kultes um Persönlichkeiten geht der Autor des Buches nach.

Wie sich die Zielgebiete auf das neue Interesse der Besucher einstellen, welche Angebote sie entwickeln und welche Auswirkungen der Besucheransturm auf die Orte, die Einwohner und die Landschaft haben, wird in weiteren Kapiteln erörtert.

Autor:
Prof. Dr. Dr. Albrecht Steinecke war Hochschullehrer an der Universität Paderborn. Seine Arbeitserfahrungen umfassen außerdem eine breite Forschungs- und Lehrtätigkeit an deutschen und ausländischen Universitäten sowie nationale und internationale Beratungsprojekte als langjähriger Geschäftsführer des Europäischen Tourismus Instituts GmbH in Trier.

Fazit:
Das neue Studienbuch von Prof. Dr. Dr. Albrecht Steinecke ist übersichtlich, gut verständlich und unterhaltend geschrieben. Die Vergleiche (positiv-negativ-Argumente, Vorteile-Nachteile, etc.) stellen den Sachverhalt in den Informationskästen anschaulich dar. Der Autor geht mit vielen Beispielen auf die Chancen, Risiken und Erfolgsfaktoren des Filmtourismus sehr gut ein.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für Studierende, ebenso wie für Reisebüromitarbeiter, um mit Hintergrundwissen interessierte Kunden entsprechend beraten zu können.



Mittwoch, 26. Oktober 2016

Übersetzerpreis 2016 für Dr. Michael Stein

manesse

Übersetzerpreis 2016 für Dr. Michael Stein

Am Montag, 7. November 2016 erhält Dr. Michael Stein den Japan Foundation Übersetzerpreis für die Neuübersetzung des «Kopfkissenbuchs» von Sei Shōnagon aus dem Manesse Verlag.

Seit 1999 verleiht das Japanische Kulturinstitut (The Japan Foundation) einen Übersetzerpreis in Höhe von 5000 Euro für das beste in den letzten drei Jahren aus der japanischen in die deutsche Sprache übersetzte und im deutschsprachigen Raum als Buch erschienene literarische Werk.

Dr. Michael Stein, geb. 1948, studierte Japanologie mit Schwerpunkt klassische Literatur in Frankfurt a. Main sowie europäische Theaterwissenschaft in Frankfurt a. Main und Genua. Er promovierte über die Heian-Zeit (794–1185), jene Epoche also, in der das «Kopfkissenbuch» entstand.
Seit 1980 ist er Universitätsdozent an der Musikfakultät der Nationalen Hochschule der Künste in Tokyo. Mit seiner Monographie «Japans Kurtisanen» von 1997 verfasste er eine umfangreiche Kultur- und Sittengeschichte fernöstlicher Erotik und Unterhaltungskunst.
Im Manesse Verlag erschien 2008 seine hochgelobte Übersetzung von Japans erster moderner Klassikerin Higuchi Ichiyo «Mond überm Dachfirst».
Seine Neuübersetzung von Sei Shōnagons «Kopfkissenbuch» beruht auf jahrzehntelanger Beschäftigung mit diesem Hauptwerk der japanischen Literatur und dessen historischem Hintergrund. 

Sei Shonagon (ca. 966-nach 1010) stammte aus einer literarisch und wissenschaftlich hochbegabten Familie. Ihr Vater war ein bekannter Dichter und trat mit sechsundzwanzig Jahren in den Dienst der Kaiserin Sadako und verbrachte ein Jahrzehnt bis zu deren Tod im Hofdienst

Im Oktober 2015 erschien bei Manesse die Neuausgabe einer erstmals vollständigen Fassung von Sei Shonagons «Kopfkissenbuch», einem der frühesten und immer noch bedeutendsten literarischen Werke der japanischen Literatur.

Der Verlag möchte mit seiner Neuübersetzung die Leserinnen und Leser zu dieser poetischen Zeitreise an den japanischen Kaiserhof des Jahres 1000 einladen:

„Ein Bündel edlen Papiers diente Sei Shonagon damals als Notizbuch. Ihm vertraute sie an, was ihr durch den Kopf ging, darunter Vertrauliches und Delikates aus den Privatgemächern des Kaiserpalasts. Ihre «Telegramme» aus einer sagenhaften Hochkultur gewähren tiefe Einblicke in das Japan der Heian-Zeit wie auch ins Seelenleben der Verfasserin selbst. Ihr radikal subjektives Bekenntnisbuch, erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt und dabei von aller falschen Süßlichkeit befreit, bezaubert durch seinen klaren, ungekünstelten Ton. Freizügig stellt hier eine kluge, selbstbewusste Frau Weltbewegendes neben scheinbar Banales, spricht über Mode oder Galanterie und entlarvt mit spitzer Feder das Intrigenspiel bei Hofe. Mit ihren lebendigen, ungezwungenen Improvisationen voller Witz und Scharfsinn schuf sie die literarische Gattung zuihitsu, und zeichnete «dem Pinsel folgend» all das auf, was ihr im Augenblick bemerkenswert erschien. In Japan ahmten Dichter, Schriftsteller und Priester sie nach, ohne jedoch jemals wieder die Ursprünglichkeit und Feinheit ihres Vorbildes zu erreichen.“

Preisverleihung:
Montag, 7.November 2016  um 19 Uhr
Japanisches Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation)
Universitätsstraße 98
50674 Köln

In Verbindung mit der Preisverleihung ist eine Lesung aus dem Buch vorgesehen wie auch eine Einführung von Dr. Elisabeth Scherer, Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Barbara Conrady-Takenaka als Sprecherin. In Kooperation mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu Köln e.V.

Sei Shōnagon
Kopfkissenbuch
Neuübersetzung! Erstmals vollständig auf Deutsch! Mit lesefreundlichem Kommentar
Aus dem Japanischen übersetzt, herausgegeben und benachwortet von Michael Stein
Bibliophile Prachtausgabe, foliengeprägter Leinenband mit zweifarbigem Schmucksatz,
384 Seiten
Euro 59,95 inkl. MwSt.     jetzt kaufen


Mittwoch, 19. Oktober 2016

Nürnberg 3. Afrikanischer Buchsalon

 Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA) präsentiert 3. Afrikanischen Buchsalon

Am Sonntag, 23. Oktober findet im Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) in der Königsstraße der dritte Afrikanische Buchsalon statt. Dieses Mal stehen spannende Kriminalromane aus Afrika im Mittelpunkt.

Wer kennt sie nicht, die stets wachsame und schlaue Mma Ramotswe aus Botswana ? Die Geschichten um die gewitzte Chefin der ersten Ladys-Detektei wurden in den 1990er Jahren verfilmt
und fanden zahlreiche begeisterte Zuschauer.

Nach einer Einführung in das Thema „Krimi“ stellen einige Mitglieder der Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA) einzelne Bücher und ihre Autoren vor. Eine kurze Lesung vermittelt einen Einblick in das Geschehen. Dazu gibt es Hintergrundinformationen zu den Kriminalgeschichten und den Ländern.

Krimiautoren sind auch in Kenya und Südafrika aktiv und stellen nicht nur die Mörder sondern auch die Gesellschaft in den Mittelpunkt des Geschehens. Der kenyanische Autor Meja Mwangi zeigt in seinem Buch „Die Wilderer“ die brutale Vorgehensweise der Banden um Elfenbeinhandel, Korruption und Schutzgelderpressung auf.  Aus Nordafrika ist der Algerier Yasmina Khadra ein Begriff für spannende Unterhaltung. Sein Protagonist Commissaire Llob löst mit Geschick und Fingerspitzengefühl knifflige Fälle in der Hauptstadt Algier. Vorgestellt wird Yasmina Khadras neuestes Werk „Worauf die Affen warten“.

Begleitet wird die Veranstaltung mit Musik und Ausschnitten zu Mma Ramotswes Filmen. Auf den Büchertischen liegen zahlreiche Titel aus verschiedenen afrikanischen Ländern aus und die Besucher können sich über die neuesten Romane informieren.

3. Afrikanischer Buchsalon in Nürnberg
Veranstaltungsort: Caritas Pirckheimer Haus, Königstraße 64
Zeit: 13 - 17 Uhr
Eintritt frei 

Anverwandlungen - Der Islam in Europa...

wagenbach

NILÜFER  GÖLE

ANVERWANDLUNGEN - DER  ISLAM  IN  EUROPA  zwischen Kopftuch und Extremismus  -
politisches Sachbuch

Gibt es zwangsläufig Konflikt zwischen den Religionen? Ist der Westen wirklich in der Moderne und der Islam in Glauben und Tradition verankert? Oder können Glaube und Moderne im Islam neu zusammenfinden, jenseits von Fundamentalismus und Terrorismus?

Ausgehend vom 11. September und der Verflechtung der Attentäter mit der westlichen Zivilisation zeigt Nilüfer Göle, wie falsch die Ansicht ist, der Westen stehe für die Moderne und der islamische Osten für Rückständigkeit. Nie zuvor waren sich die beiden Welten so nahe.

Nicht zuletzt zielt der islamistische Terrorismus auch darauf, ein religiöses Repertoire neu zu erfinden. Göle analysiert, wie die Religion uminterpretiert und politisiert wird durch einen islamischen Terrorismus, der auf verschiedene Öffentlichkeiten abzielt: auf nationale, religiöse und westliche.

 Die Türkei – so ihre zentrale These – repräsentiert ein anderes Bild des Islam als das, was al-Qaida propagiert oder die Doktrin vom Konflikt der Kulturen behauptet. Sie könnte ein Modell zur Überwindung des Konflikts werden, ein Grenzgänger zwischen Islam und westlicher Welt.

Autorin:
Nilüfer Göle, geboren 1953 in Ankara, ist seit 2001 Professorin für Soziologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. Sie war unter anderem Gastprofessorin an der University of Michigan, am Massachusetts Institute of Technology und an der New School for Social Research in New York City und war Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin.

Aus dem Französischen von Ursel Schäfer.

Nilüfer Göle
Anverwandlungen - Der Islam in Europa zwischen Kopftuchverbot und Extremismus
Broschiert
160 Seiten
1.Auflage 2008 Deutsche Erstausgabe
Euro 10,90 inkl. MwSt.    Buch kaufen


Neu und aktuell: Europäischer Islam - Muslime im Alltag

wagenbach
NEU  und  AKTUELL

NILÜFER  GÖLE

EUROPÄISCHER  ISLAM  -  MUSLIME  IM  ALLTAG  - Sachbuch

Moscheebau? Kopftuch? Scharia? Die letzten Jahre waren geprägt von kontroversen Debatten über den Islam. Nilüfer Göle geht ihnen auf den Grund, indem sie mit den Menschen spricht, die diese Fragen angehen – von Köln bis Sarajevo, von Istanbul bis Paris.

Über den Islam wird viel gesprochen und publiziert, aber die anerkannte Soziologin Nilüfer Göle hat in diesem Buch erstmals das Thema aus einer gesamteuropäischen Perspektive und mit Fokus auf den Alltag der Menschen beleuchtet. Sie hat vier Jahre lang in Deutschland, Frankreich, England und anderen Ländern zahlreiche Menschen befragt, was den Islam in Europa ausmacht.

Gerade in Zeiten von Terror scheinen die Konfrontationslinien zwischen dem Islam und der europäischen Welt härter zu werden, aber dieser Eindruck trügt. Wie Nilüfer Göle zeigt, ist der Islam längst selbstverständlicher Bestandteil unseres – gemeinsamen – modernen Alltagslebens geworden. Es entstehen neue Identitäten und Formen des Zusammenlebens und natürlich auch neue Konflikte, wie etwa im Karikaturenstreit, die aber durchaus kreativ gelöst werden. In diesem Prozess erfindet sich Europa neu, eine Entwicklung, die kein Fundamentalist aufhalten kann.

Autorin:
Nilüfer Göle, geboren 1953 in Ankara, ist seit 2001 Professorin für Soziologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. Sie war unter anderem Gastprofessorin an der University of Michigan, am Massachusetts Institute of Technology und an der New School for Social Research in New York City und war Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. 
Bei Wagenbach lieferbar: Anverwandlungen. Der Islam in Europa zwischen Kopftuchverbot und Extremismus.

Aus dem Französischen von Bertold Galli

Nilüfer Göle
Europäischer Islam - Muslime im Alltag
Klappenbroschur
Format 13 x 21 cm
304 Seiten
1.Auflage 2016
Euro 24,- inkl. MwSt.    Buch kaufen



Scheidung auf islamisch..

wagenbach

AMARA  LAKHOUS

SCHEIDUNG  AUF  ISLAMISCH  IN  DER  VIA  MARCONI

Christian alias Issa soll eine terroristische Zelle aufdecken und gerät dabei in erhebliche Kalamitäten. Wie soll er der drohenden Gefahr auf die Spur kommen, wenn er Safia vor rassistischen Pöbeleien und seinen marokkanischen Mitbewohner Mohamed vor der Polizei schützen muss?

Der italienische Geheimdienst erfährt von einer Gruppe muslimischer Einwanderer, die sich in Rom in der Gegend um die Via Marconi trifft und einen größeren terroristischen Anschlag plant. Als verdeckter Ermittler kommt Christian Mazzari ins Spiel, ein Sizilianer, der dann als vermeintlicher tunesischer Immigrant Issa in die Via Marconi zieht. Im Internetcafé Little Cairo begegnet er den jungen Männern des Viertels – und Safia, einer zarten Ägypterin, die ihn die islamische Kultur mit den Augen einer jungen Frau sehen lässt. Issa und Safia erzählen abwechselnd aus ihrem Leben und von der geheimen Sympathie, die sie verbindet.

Wieder durchleuchtet Amara Lakhous die italienische Gesellschaft – ursprüngliche und zugezogene Einwohner – mit feiner Ironie und unbestechlichem Blick für die alltäglichen Missverständnisse. Währenddessen gehen Issas Ermittlungen voran, und auch die Anzeichen drohender Gefahr verdichten sich, bis zu einem überraschenden Ende, nach dem der Leser den Fall garantiert noch einmal von vorne aufrollt.

Autor:
Amara Lakhous, 1970 in Algier geboren, lebt seit 1995 als Autor in Rom. Er studierte Philosophie in Algier und Kulturanthropologie in Rom, wo er mit einer Dissertation über die erste muslimische Einwanderergeneration in Italien promoviert wurde.

Aus dem Italienischen von Michaela Mersetzky

Amara Lakhous
Scheidung auf islamisch in der Via Marconi
256 Seiten. Broschiert
1.Auflage 2012
Euro 11,90 inkl. MwSt.    Buch kaufen


Gare du Nord

sujet

ABDELKADER  DJEMAΪ

GARE  DU  NORD  - Novelle

 „Mit großer Zärtlichkeit porträtiert der Autor die drei Alten, die einander ein Stück algerische Heimat sind und sich so gegenseitig vor der Vereinsamung in der Fremde bewahren. Gleichzeitig bringt er den europäisch sozialisierten Lesern sanft die Welt der maghrebinischen Einwanderer nahe.” – DeutschlandRadioKultur

Aus dem Französischen von András Dörner

Abdelkader Djemaï
Gare Du Nord
100 Seiten
1.Auflage 2011
Euro 10,80 inkl. MwSt.    Buch kaufen


NEU: Die letzte Nacht des Emir (Abdelkader)

sujet
NEU

ABDELKADER  DJEMAΪ

DIE  LETZTE  NACHT  DES  EMIR  - Roman

In seiner Erzählung „Die letzte Nacht des Emir“ gelingt es Abdelkader Djemaï, die letzten Stunden des Emirs vor seiner Abreise in ein unbekanntes Land zu beschreiben und gleichzeitig ein Bild von seiner Heimat Algerien zur Zeit der französischen Kolonisation zu zeichnen.

Der als Emir auftretende Abdelkader ist ein begnadeter Kriegsherr, aber auch ein leidenschaftlicher Friedenskämpfer. Trotz der Tatsache, dass er ein treuer Anhänger seiner Religion und der Traditionen ist, setzt er sich das Ziel, Algerien zu einem modernen Staat zu machen. Als die französischen Truppen in Algerien einmarschieren, muss Emir als Führer aller Gläubigen Widerstand leisten – jedoch ohne Erfolg und für ihn und seine Familie beginnt ein Leidensweg voller Hoffnungen und unerfüllter Versprechen.

Realität und Fiktion werden hier ineinander verflochten – es handelt sich dennoch weder um eine Biographie, noch um einen historischen Abriss. Zum Mittelpunkt der Erzählung macht Djemaï vielmehr die menschliche Größe des Emir Abdelkader – eines Mannes, der seiner Zeit voraus war, voller Offenheit, Toleranz und Respekt.

Abdelkader Djemaï
Die letzte Nacht des Emir
Gebunden mit Schutzumschlang
139 Seiten
1.Auflage 2016
Euro 19,80 inkl. MwSt.    Buch kaufen

Samstag, 15. Oktober 2016

NEU: Ein Coffee to go in Togo

conbook
NEU

MARKUS  WEBER

EIN  COFFEE  TO  GO  IN  TOGO
Ein Fahrrad, 26 Länder und jede Menge Kaffee

Ein wahnwitziges Reiseabenteuer auf 14.037 Radkilometern
 Markus Weber geht es prächtig. Er hat Freunde, ist gesund und arbeitet als Manager und Prokurist für eine der größten Beratungen weltweit. Eigentlich läuft alles perfekt. Doch irgendwann erscheint ihm sein Berufsalltag belanglos und sein Leben zwischen Meetings und Nächten in Fünf-Sterne-Hotels fremdbestimmt.

Als er auf einer morgendlichen Zugfahrt in die Frankfurter Finanzwelt seine Kollegen betrachtet, die vertieft auf ihre Laptops blickend an Kaffeebechern nippen, fasst er einen Entschluss: Er wird aussteigen aus dem Trott, den Anzug an den Nagel hängen und sich auf die Suche begeben. Er wird losziehen, um einen Kaffee zu trinken, in Afrika. Einen Coffee to go in Togo!

Es beginnt eine einjährige Reise durch 26 Länder, über eine Strecke von 14.037 Kilometern – und zwar mit dem Fahrrad! Er tauscht die Luxushotels gegen ein simples Zelt und muss sich fortan ganz ungekannten Herausforderungen stellen. Ob wilde Hunde in Rumänien, gestohlener Rollrasen in der Republik Moldau oder ein Grizzly in der Ukraine: seine geschäftliche Expertise hilft ihm auf seiner abenteuerlichen Tour wenig.

Doch so richtig verrückt wird sein Trip erst, als er den Fuß auf afrikanischen Boden setzt. Begleitet von afrikanischer Hitze und blutrünstigen Stechmücken radelt er über Nordafrikas höchstes Gebirge und staubige Sandpisten, fährt per Anhalter durch die Sahara, kämpft im Senegal mit der Malaria und wird in Gambia überfallen. Doch selbst ein Fluch in Elfenbeinküste oder die Attacke einer Schlange, ein lebensbedrohliches Buschfieber oder verrückte Grenzsoldaten können ihn nicht stoppen.

Am Ende seiner Reise steht die Antwort auf die Frage: Wie schmeckt überhaupt so ein Coffee to go in Togo?

Leseprobe
Tanger, das Tor zu Afrika
Tanger-Med, Marokko, Dezember 2012 – 7.765 Kilometer

Als ich die dunkle Hand auf meiner Schulter spürte, war ich beinahe angekommen. Ich hatte mein Rad an die Mauer der betonierten Uferpromenade gelehnt und gerade meinen letzten Schluck Wasser getrunken.

Eine ganze Weile hatte ich das schwarze, unruhige Meer betrachtet und dem lauten Tosen der Wellen gelauscht. In der Dunkelheit hatte ich kaum zehn Meter weit sehen können und der heimische europäische Kontinent war in der Finsternis vollkommen verschluckt worden. Ich hatte die Augen geschlossen, und das Rauschen der Wellen, das monotone Dröhnen der vorbeifahrenden Autos waren mir durch den Kopf geströmt. Ich hatte tief eingeatmet, um die fremde Großstadt mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Und dann plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich ruckartig um. Ich blickte in das schnauzbärtige Gesicht eines arabischen jungen Mannes.
»Hello, Mister, are you looking for a tourist hotel? I can [...]


Autor:
Markus Maria Weber, geboren 1981 in Freiburg im Breisgau, hat sieben Jahre für eine der weltweit größten Unternehmensberatungen gearbeitet. Nach zu vielen Nächten in fremden Bürotürmen und Hotelbetten nahm der damals 31-jährige Manager eine Auszeit und fuhr mit dem Fahrrad nach Togo, um einen Kaffee zu trinken.

Das Manuskript zu seinem Erstlingswerk ist auf seinen Geschäftsreisen, in den Lounges der Deutschen Bahn, in Flugzeugen und bei unzähligen Bechern Coffee to go entstanden. (Verlagstext)


Markus Weber
Ein Coffee to go in Togo
Premium-Broschur mit Einbandklappen
Farbtafeln
464 Seiten
1.Auflage September 2016
Euro 12,95 inkl. MwSt.    Buch kaufen

NEU: Mehr Feminismus!

fischer
NEU

CHIMAMANDA  NGOZI  ADICHIE

MEHR  FEMINISMUS!
 "Ein Manifest und vier Stories"

Mehr Feminismus! Der legendäre TED-Talk und vier neue Stories von Chimamanda Ngozi Adichie

Die junge Bestsellerautorin Chimamanda Ngozi Adichie machte mit ihrem TED-Talk ›We Should All Be Feminists‹ (dt.: ›Mehr Feminismus!‹) Furore. Popsängerin Beyoncé Knowles sampelte einige Passagen daraus in ihrem Song ›Flawless‹. Mehr als 1,5 Millionen User sahen ihn im Netz, hier liegt er nun zum Nachlesen vor; gemeinsam mit vier neuen Stories, die Adichie einmal mehr als Erzählerin von Weltrang zeigen.

 Mit ihren Geschichten gelingt ihr, was nur große Literatur vermag: Minutiös legt sie das Innerste ihrer Figuren bloß und enthüllt damit Wahrheiten unserer Gesellschaft, die so offenkundig sind, dass wir sie kaum jemals durchschauen. Adichie erzählt davon, wie man Rollenerwartungen erlernt, und davon, wie man lernt, sie zu brechen. Sie erzählt von Schuld, Scham und Sexualität, von Feminismus, Liebe und Heimat. Über all ihren Geschichten liegt der helle Schimmer einer besseren, einer toleranteren Welt. Adichie ist eine hellwache Beobachterin unserer Zeit und ihre Stories sind eine literarische Offenbarung. (Verlagstext)

Autorin:
Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der großen jungen Stimmen der Weltliteratur. Ihr Roman ›Blauer Hibiskus‹ war für den Booker-Preis nominiert, ›Die Hälfte der Sonne‹ erhielt den Orange Prize for Fiction 2007. Insgesamt wurde ihr Werk in 37 Sprachen übertragen und sie steht auf der renommierten Liste der »20 besten Schriftsteller unter 40« des »New Yorker«. Für ›Americanah‹, von der »New York Times« zu einem der fünf besten Romane von 2013 gewählt, erhielt sie den Heartland Prize for Fiction und den National Book Critics Circle Award. Adichie wurde 1977 in Nigeria geboren und lebt heute in Lagos und in den USA.

Literaturpreise:
The Chicago Tribune 2013 Heartland Prize for Fiction
National Book Critics Circle Award for Fiction 2013 (Verlagstext)

 Aus dem Englischen von Anette Grube.

Chimamanda Ngozi Adichie
Mehr Feminismus!
Taschenbuch
112 Seiten
1.Auflage 2016
Euro 8,- inkl. MwSt.    Buch kaufen


Die Geschichte der arabischen Völker

fischer
NEU

ALBERT  HOURANI

DIE  GESCHICHTE  DER  ARABISCHEN  VÖLKER

Das grandiose Meisterwerk des großen Orientalisten Albert Hourani: ›Die Geschichte der arabischen Völker‹ von den Anfängen des Islam bis heute.

Jetzt in einer Neuausgabe mit einem aktuellen Nachwort, das die Geschichte bis zum Arabischen Frühling weitererzählt.

Albert Hourani, ein Wanderer zwischen den Welten, präsentiert in seinem elegant erzählten Klassiker die gesamte Geschichte und Kultur der arabischen Völker seit dem 7. Jahrhundert. Brillant beschreibt er die rasante Verbreitung des Islam und erzählt von den Gelehrten, Völkern und Ereignissen, die die arabische Welt prägten. Er schildert Aufstieg und Ende des Osmanischen Reichs, die Folgen der europäischen Expansion und die Konflikte in der Region, bis hin zur Intifada und den Golfkriegen.

Wie es danach bis zum Arabischen Frühling weiterging, erzählt der bekannte Publizist und Islamwissenschaftler Malise Ruthven in seinem aktuellen Nachwort.

Fulminante historische Erzählung und kluge Analyse zugleich, ist das Buch ein unentbehrlicher Beitrag zum Verständnis der heutigen arabischen Welt. (Verlagstext)

Autor:
Albert Hourani, 1915 als Sohn libanesischer Eltern in Manchester geboren, studierte in Oxford. Er lehrte zunächst an der Amerikanischen Universität in Beirut und nach dem Zweiten Weltkrieg dann in Oxford am St Anthony's College. Er war Direktor des Middle East Center und nach 1979 Gastprofessor in Chicago und Harvard. Albert Hourani starb 1993.
 Malise Ruthven, geboren 1942, ist ein bekannter englischer Publizist und Experte für die arabische Welt. Er schreibt u.a. für die »New York Review of Books« sowie für den »Guardian« und den »Observer«. Auf Deutsch erschien von ihm ›Der Islam‹, auf Englisch zuletzt ›A Historical Atlas of the Islamic World‹ (mit Azim Nanji 2004), das mit dem Middle East Outreach Council Book Award ausgezeichnet wurde. (Verlagstext)

 Aus dem Englischen von Manfred Ohl und Hans Sartorius und Michael Bischoff.

Albert Hourani
Die Geschichte der arabischen Völker
Paperback, Klappenbroschur
704 Seiten
1.Auflage 2016
Euro 20,- inkl. MwSt.    Buch kaufen


NEU. Skandal in Togo

fischer
Neuerscheinung


REBEKKA  HABERMAS  -  Ein Kapitel deutscher Kolonialherrschaft

SKANDAL  IN  TOGO     

Das wahre Gesicht des deutschen Kolonialismus.

Ein Kapitel deutscher Kolonialisierung‹ der renommierten Historikerin Rebekka Habermas geht es um koloniale Sehnsüchte, fragile Macht und Gewalt.
Im Mittelpunkt steht ein Skandal, der sogar den Reichstag im fernen Berlin auf den Plan rief: 1900 soll der Kolonialbeamte Geo Schmidt eine junge Afrikanerin vergewaltigt haben. Doch solche Übergriffe waren in den Kolonien nahezu alltäglich, warum also die Aufregung? Hier erfahren wir, worum es wirklich ging: Der Kolonialbeamte, eigentlich der mächtigste Mann vor Ort, rang nicht nur mit der afrikanischen Bevölkerung. In Togo waren auch christliche Missionare tätig, die vor allem Gottes Wort verbreiten wollten und ihre Bemühungen durch Geo Schmidt gefährdet sahen. Ihre unzähligen Briefe nach Berlin, in denen sie Schmidts Treiben schildern, sind beredte Zeugnisse eines grundlegenden Konflikts im kolonialen Raum. Und sie führten dazu, dass im Berliner Reichstag Abgeordnete wetterten, die Mission der Zivilisierung in Afrika werde durch brutale Kolonialbeamte gefährdet.

Lebendig schildert Rebekka Habermas die Beziehungen, Interessen und Motive der Beteiligten, den Rassismus und Alltag vor Ort und die kolonialen Echos, die der Skandal in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreichs hervorrief. Damit bietet sie neue, erstaunliche Einblicke – eine glänzend erzählte Mikrogeschichte des Kolonialismus und ein wichtiger Beitrag zur Kolonialgeschichte. (Verlagstext)

Autorin:
Rebekka Habermas, geboren 1959, lehrt Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität in Göttingen. Sie war Gastprofessorin an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris und Fellow am St Antony’s College in Oxford. 2015 wurde ihr Artikel »Lost in Translation: Transfer and Non-Transfer in the Atakpame Colonial Scandal« durch das Higby Prize Committee ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr ›Diebe vor Gericht. Die Entstehung der modernen Rechtsordnung im 19. Jahrhundert‹ (2008), ›Von Käfern, Märkten und Menschen. Kolonialismus und Wissen in der Moderne‹ (hg. mit Alexandra Przyrembel, 2013) und ›Mission global. Eine Verflechtungsgeschichte seit dem 19. Jahrhundert‹ (hrsg. mit Richard Hölzl, 2014). (Verlagstext)


Rebekka Habermas
Skandal in Togo
Hardcover
400 Seiten
1.Auflage 2016
Euro 25,- inkl. MwSt.    Buch kaufen


Freitag, 7. Oktober 2016

NEU Africa Rising - Fashion, Design and Lifestyle

gestalten
NEU
AFRICA  RISING   Fashion, Design and Lifestyle from Africa

Vibrant, bold, and enigmatic. Africa Rising showcases the work of Africa’s young creatives alongside more established artists from the voluptuous continent’s vibrant metropolises.

The African artistic spirit extends far beyond the canvas and studio; a new wave of African creatives is on the rise and making a name for itself in design, fashion, photography, and architecture across Africa and abroad. While the colors, patterns, and crafts are profoundly rooted in African tradition, young designers infuse their creations with a delightfully discordant edge making them contemporary, unique, and truly pieces of African design. 

Africa Rising calls stereotypes and archaic clichés into question. A comprehensive portrait of Africa manifests from marrying Peter Mabeo’s furniture made from indigenous wood or Nobukho Nqaba’s body of photographic work that handles the themes of migration and foreignness through the clever use of every day objects or the publicly-minded architecture of David Adjaye with the up-and-coming threads of Selly Raby Kane’s energetic fashion line or the soundscapes of Spoek Mathambo’s Fantasma that fix Bantu lyrics to computerized beats.

Insightful essays from experts and artisans contextualize each portrait and provide insight into talented pioneers, outstanding projects, and the way craft can be a catalyst for social and economic developments. The volume is co-edited by Design Indaba: a multifaceted design platform that garners worldwide critical acclaim for their annual design conference held in Cape Town. Africa Rising celebrates the way art strengthens and unifies cultures and, most importantly, invokes the multi-faceted richness of Africa.

Explore Africa’s worldwide ripple effect of inspiration, creativity, and artistic community.


Africa Rising
Hardcover, durchgehend farbig gestaltet
Format: 24 × 30 cm
Sprache Englisch
336 Seiten
1.Auflage September 2016
Euro 39,90 inkl. MwSt.     Buch kaufen

Donnerstag, 6. Oktober 2016

NEU und aktuell: Tahar Ben Jelloun - Papa, was ist ein Terrorist?

Berlin Verlag
NEU

TAHAR  BEN  JELLOUN

PAPA, WAS  IST  EIN  TERRORIST ?

»Wer terrorisiert wird, büßt seine Widerstandskraft ein: Er ist entwaffnet, verletzlich und schwach.«

Tahar Ben Jelloun verlor mit den Zeichnern Cabu und Wolinski zwei Freunde und mit der Fotografin Leila Alaoui eine Angehörige durch den islamistischen Terror. Jetzt stellt sich der in Paris lebende Schriftsteller marokkanischer Herkunft den Fragen seiner Tochter und erklärt in verständlichen, einprägsamen Worten, wie wir eine der größten Bedrohungen unserer Zeit verstehen können: Was lehrt die weltweite Geschichte des Terrorismus? Wie kann sich eine Demokratie gegen den Terror wehren? Ist der permanente Ausnahmezustand gerechtfertigt?

Ben Jelloun erklärt die Rolle der Religion, analysiert die Bedeutung der Propaganda im Internet und beschreibt die Motive der Täter. Angst ist unvermeidlich, stellt er als Betroffener fest. Aber der Angriff auf unsere Lebensweise darf unsere Kultur der Vernunft und gegenseitigen Akzeptanz nicht erschüttern.

Übersetzt von: Christiane Kayser

Tahar Ben Jelloun
Papa, was ist ein Terrorist ?
gebunden mit Schutzumschlag
128 Seiten
1.Auflage Oktober 2016
Euro 14,- inkl. MwSt.    Buch kaufen

Neuer Roman aus Südafrika: Der Karton

horlemann
NEU

SHAUN  JOHNSON

DER  KARTON
Roman

 Vor einigen Jahren fand der südafrikanische Journalist Shaun Johnson einen Karton mit Unterlagen seines Vaters. Der war in der britischen Kolonialbehörde am Ostkap für die Zulu zuständig und wurde nach dem Wahlsieg der Nationalisten als Beamter zum Handlanger des Apartheid-Regimes.

Johnson beschreibt in seinem ersten Roman »Der Karton«, wie sich die Politik der Apartheid manifestieren konnte: zum einen aus der persönlich-familiären Sicht, zum anderen aufgrund seiner Erfahrungen im studentischen Protest und aus dem Wissen um die Verbrechen, mit denen er als Journalist täglich konfrontiert war.

Sein Roman »Der Karton« erlaubt intime Einsichten in ein System, wie sie so bisher nicht zu lesen waren. Für seinen Roman erhielt Johnson 2007 den Commonwealth Writer’s Prize für das beste Buch aus Afrika, den M-Net Literary Award sowie den Nielsen Bookseller’s Choice Award.

Autor:
Shaun Johnson wuchs am Ostkap der Republik Südafrika auf und lebt mit seiner Familie heute in Kapstadt. Johnson ist Mitbegründer der Zeitungen »New Nation« und »Weekly Mail«, Gründer des »Sunday Independent« und Organisator eines Ausbildungsprogramms für Journalisten. Als Kommentator in Hörfunk und Fernsehen wurde er zum pointiertesten journalistischen Kritiker des Apartheidregimes. Seit 2003 leitet Johnson die Mandela-Rhodes-Stiftung.

Herausgegeben von Manfred Loimeier

Shaun Johnson
Der Karton
240 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
1.Auflage 2016
Euro 19,90 inkl. MwSt.    Buch kaufen


NEU Traum-Pass, Jugendbuch

horlemann
Neuerscheinung

ANDREAS  KIRCHGÄßNER

TRAUM - PASS

Plötzlich ist er da, klopft Sprüche, zaubert mit dem Fußball und stiehlt Ben, dem bislang unumstrittenen Superstürmer, und dessen Freund und Passgeber Armin die Show. Akono heißt er, kommt aus Nigeria, ist pechschwarz, total locker drauf und besucht seit Neuestem die achte Klasse der Albert-Schweitzer-Gesamtschule. Was Ben am übelsten aufstößt ist allerdings, dass Alexa, sein heimlicher Schwarm, diesen Akono faszinierend findet.

Alexa, die stets mit der Kamera unterwegs ist und für die Medien-AG kleine Reportagen über ihre Mitschüler dreht, plant nun ihren ersten langen Film über Akonos Weg vom nigerianischen Oshogbo zum lokalen Fußball-Club. Doch schon bald gerät der junge Afrikaner in die Mühlen der Behörden und wird nach Nigeria abgeschoben.

Die Schulden bei Eltern und Nachbarn, die seinen Transfer nach Europa finanziert haben, machen jedoch eine Rückkehr in seine Heimatstadt unmöglich und so versucht er, zurück nach Deutschland zu gelangen. Auf der nun folgenden Odyssee durchlebt er alle Abgründe des Flüchtlingselends.

Erzählt wird Akonos Flucht – u. a. anhand von Videoaufzeichnungen, Interviews, persönlichen Begegnungen, Mails und Telefonaten – aus der Perspektive von Ben, der mit Alexa und Armin Akonos Weg verfolgt, wodurch nicht allein sein Leben aus den Fugen gerät …

Eine hochaktuelle Geschichte, die dem Leser nahe bringt, was es heißt, auf der Flucht zu sein, erzählt von einem Autor, der ein intimer Kenner Afrikas ist.

Autor:
Andreas Kirchgäßner, 1957 in Freiburg im Breisgau geboren, lebt in Merdingen. Landwirtschaftslehre nach dem Abitur. Arbeitete als Maschinenschlosser, LKW-Fahrer und Lagerarbeiter. Nach ausgedehnten Afrikareisen entschloss er sich, ganz vom und fürs Schreiben zu leben. Er verfasste zahlreiche Erstlesebücher, Jugendromane, Hörspiele und Features.


Andreas Kirchgäßner
Traum-Pass
248 Seiten, Klappenbroschur
1.Auflage 2016
Euro 11,90 inkl. MwSt.    Buch kaufen




NEU Anazarah - Abenteuer in der Wüste Jugendbuch

horlemann
Neuerscheinung

ANDREAS  KIRCHGÄßNER

ANAZARAH  - Abenteuer in der Wüste

"Ein Pfiff gellte aus der Ebene. Das gelbe Morgenlicht überflutete die Wüste. In der Ferne erkannte ich zwei Kamele. Sie bewegten sich schnell auf mich zu. Bald erkannte ich auf einem der Tiere Abderrahmane."

„Anazarah“ (arabisch: die Weißen) ist die Geschichte der 14jährigen Sarah, die mit ihrer Mutter und deren neuem Freund nach Südmarokko reist. Auch Sarahs großer Hund Basti ist mit von der Partie. Mit dem Landrover dringen sie in die Sahara vor. Doch bald geraten sie in einen gefährlichen Sandsturm. Dem Sturm folgt ein Wolkenbruch. Das ausgetrocknete Flussbett, in dem sie Zuflucht gefunden haben, wird zum reißenden Strom. Als sie ihren Hund aus dem Wasser retten will, wird Sarah mitgerissen und fortgespült. Weit flussabwärts kommt sie zu sich.

 Gefunden wird sie vom Beduinenjungen Abderrahmane. Gemeinsam ziehen sie mit seinen beiden Kamelen auf der Suche nach Sarahs Mutter durch die Wüste. Sie geraten in gefährliche Situationen und leiden unter Hunger und Durst. Doch Abderrahmane ist erfahren und bringt Sarah viel über das Leben in der Wüste bei. Schließlich werden sie vom Militär verfolgt, das Abderrahmane festnimmt. Er soll Sarah entführt haben.
Wird Sarah es schaffen, ihren Freund zu befreien? Wird sie ihre Familie wiederfinden?

Autor:
Andreas Kirchgäßner, 1957 in Freiburg im Breisgau geboren, lebt in Merdingen. Landwirtschaftslehre nach dem Abitur. Arbeitete als Maschinenschlosser, LKW-Fahrer und Lagerarbeiter. Nach ausgedehnten Afrikareisen entschloss er sich, ganz vom und fürs Schreiben zu leben. Er verfasste zahlreiche Erstlesebücher, Jugendromane, Hörspiele und Features.

Andreas Kirchgäßner
Anazahra
168 Seiten, Klappenbroschur
3.Auflage 2016
Euro 9,90 inkl. MwSt.    Buch kaufen

NEU Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo

Be.bra
JALID  SEHOULI

Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo  - Erzählungen -

Tanger ist eine der geheimnisvollsten Städte der Welt. Bewohnt von hungrigen Schmugglern, exzentrischen Literaten und glücklosen Glücksrittern, war die »weiße Perle Afrikas« lange Zeit verrufen und ist noch heute ein Magnet unzähliger außergewöhnlicher Menschen und ihrer Schicksale.

Die Geschichte der Eltern von Jalid Sehouli ist mit diesem Ort eng verbunden. In den 1950er-Jahren mussten sie ihr Land verlassen, die Mutter, eine hervorragende Köchin, hat der Familie den Geschmack der marokkanischen Heimat mit ihren Gerichten bewahrt. Nach dem Tod seiner Mutter hat sich Jalid Sehouli auf den Weg gemacht den Sehnsuchtsort Tanger, in dem er selbst niemals lebte, für sich zu entdecken. Seine Begegnungen und Erlebnisse verwebt er zu einem faszinierenden Panorama, das von Sehnsucht, Liebe, Schmerz, Heimat und Verlust erzählt.

Der Band enthält auch 17 Rezepte der marokkanischen Küche aus dem Hause Sehouli.

Autor:
Jalid Sehouli, geboren 1968 in Berlin, ist das Kind marokkanischer Eltern. Er studierte Humanmedizin an der Freien Universität Berlin und ist Ordinarius an der Charité. Sehouli gehört zu den führenden Krebsspezialisten der Welt. 2012 erschien sein literarisches Debüt »Marrakesch«.

Jalid Sehouli
Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo
gebunden mit Schutzumschlag
Format 14 x 22 cm
272 Seiten  
1.Auflage Februar 2016
Euro 22,–  inkl. MwSt.    Buch kaufen

  

Dienstag, 4. Oktober 2016

NEU: Köstlicher Orient Kochbuch

Köstlicher Orient, Wagenbach
NEU

PETER  HEINE

KÖSTLICHER  ORIENT

Diese kulinarische Kulturgeschichte breitet den ganzen Orient mit seinen duftenden Gewürzen und schillernden Geschichten vor uns aus. Ein faktenreicher Überblick über 1500 Jahre orientalische Küche und Essgewohnheiten mit über 100 Rezepten zum Nachkochen.

Falafel, Hummus und Döner, Couscous, Dolma und Marzipan – die Köstlichkeiten des Orients haben längst auf unserem Speiseplan Einzug gehalten, und einstmals kaum erschwingliche Gewürze wie Nelken, Kardamom, Safran und Zimt gehören heute in jede besser sortierte Küche. Aber was wissen wir über die orientalischen Küchen?

Der famose Kenner Peter Heine erklärt, warum Muslime kein Schweinefleisch essen, einem Glas Rotwein aber oft nicht abgeneigt sind. Er schildert, was in den Tausendundeinen Kochtöpfen der Omayyaden, Abbasiden, Osmanen, Safawiden und Moguln zubereitet wurde und warum Almosen zum guten Benehmen bei Tisch gehörten. Er erzählt von den großen Köchinnen und Köchen, von der Verbreitung von Gemüsen und Früchten in der orientalischen Welt und ihrer Reise nach Europa und davon, welch enormen Wirtschaftsfaktor die Herstellung von Halal-Produkten heute darstellt.
Und weil Heine auch ein leidenschaftlicher Esser ist, wird diese einzigartige Kulturgeschichte garniert mit über hundert Rezepten: alltagstauglichen der modernen Küche, klassischen etwa der Mogul-Köche und solchen, die uns die kulinarischen Genüsse des Paradieses verheißen. (Verlagstext)

Autor:
Peter Heine, geb. 1944, lehrte an den Universitäten in Münster und Bonn und war bis 2009 Professor für Islamwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin.

Folgende Titel wurden vom Autor veröffentlicht:

Halbmond über deutschen Dächern (München 1997),
Allah und der Rest der Welt (Frankfurt 2000),
Terror im Namen Allahs (Freiburg 2001),
Schauplatz Irak (Freiburg 2002)
Bei Wagenbach ist erschienen: (in Zusammenarbeit mit Hans J.Nissen)
Von Mesopotamien zum Irak. Kleine Geschichte eines alten Landes bis heute.


Peter Heine
Köstlicher Orient
Eine Geschichte der Esskultur. Mit über 100 Rezepten
Sachbuch, Format 16 x 24 cm.
Bedrucktes Leinen, zweifarbig gedruckt  
240 Seiten
Euro 29,90 inkl. MwSt.  Buch kaufen

Rezension: Mogador- Roman

Mogador, rowohlt
Rezension

Martin Mosebach
Mogador  

Der Selbstmord des Bankangestellten Filter veranlasst Patrick Elff zur Flucht nach Essaouira, dem früheren Mogador an der Atlantikküste Marokkos. Dort angekommen wird er von Karim angesprochen, der ihm eine Bleibe anbietet. Bis sein Zimmer hergerichtet ist, geht er in ein Hammam. In der angenehmen Atmosphäre des warmen Dampfbads rekapituliert er seine letzten Stunden und die Kälte entweicht seinem Körper. Die Flucht nach Mogador scheint für Patrick Elff die letzte Hoffnung zu sein, er muss Monsieur Pereira treffen. Deshalb wagte er den Sprung aus dem Kommissariat, den Flug nach Casablanca und die Fahrt mit dem Bus nach Essaouira. Sein Gewissen meldet sich und er überdenkt das Verhältnis zu seiner argentinischen Frau Pilar. Im Haus der Khadija, wo er nun wohnt, gehen seltsame Dinge vor sich.

Der zweite Teil des Buches dreht sich um Khadija. Das Auf und Ab in ihrem Leben und ihr Tun werden auf über einhundert viel zu langen Seiten beschrieben. So wirkt die Geschichte allmählich langatmig und langweilig und man ist geneigt, das Buch zur Seite zu legen. Die vielen Vergleiche und Beschreibungen ziehen die Handlung unnötig in die Länge, so dass man beinah den Faden verliert.

Im dritten Teil kommt Khadijas Geschichte in der Gegenwart und somit in der Gegenwart Patricks in ihrem Haus an. Khadija reist nach Fez. Karim und Patrick sind allein im Haus. Rachida kommt herein und nimmt in der Mitte zwischen beiden Männern Platz. Karim beginnt an Rachida herumzuzerren und stachelt Patrick an sich auch mit Rachida zu vergnügen.
Nach zweiwöchigem Aufenthalt in Mogador kehrt Patrick über Marrakech nach Düsseldorf zurück. Er ist nochmal davongekommen.

Der Tenor des Buches ist das schlechte Gewissen, das die Protagonisten umtreibt. Das schlechte Gewissen führte Patrick nach Mogador und wieder nach Deutschland. Das schlechte Gewissen lässt Karim in der Nacht in sein Heimatdorf zurückkehren. Auch Khadija plagt das Gewissen, doch alle drei sind nochmal davongekommen, wie die anderen Figuren des Romans auch.

Autor:
Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, hat sich nach dem zweiten juristischen Staatsexamen 1979 in seiner Geburtsstadt als Schriftsteller niedergelassen und lebt dort noch heute. Sein erster Roman, Das Bett, kam 1983 heraus; seitdem sind zehn weitere Romane entstanden, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, über religiöse, historische und politische Themen.

Fazit:
Obwohl sprachlich ausdrucksvoll, vielseitig und elegant geschrieben, ist der Roman für mich eher langatmig und nicht weiterführend in der Handlung, diese plätschert vor sich hin und alles löst sich in Wohlgefallen auf.
Der Stil des langen Beschreibens, ständig etwas vergleichend, macht müde und zieht die Handlung zu sehr in die Länge. Es gibt kaum eine Spannung, wenn sie da ist, wird sie von den vielen Gedanken des Autors und seiner Figuren wieder zerstreut.
Für Freunde des Autors Martin Mosebach sicherlich ein Lesevergnügen.