Freitag, 5. Juni 2020

NEU Deutschland und Afrika - Anatomie eines komplexen Verhältnisses

Brandes Apsel
NEU

HENNING  MELBER   (Hrsg.)

DEUTSCHLAND  UND  AFRIKA  - Anatomie eines komplexen Verhältnisses

Mit Beiträgen von Tahir Della, Andreas Eckert, Ulf Engel, Albert Gouaffo, Robert Kappel, Stephan Klingebiel, Steffen Haag, Reinhart Kößler, Bebero Lehmann, Manfred Loimeier, Boniface Mabanza, Andreas Mehler, Henning Melber, Stefanie Michels, Franziska Müller, Melanie Müller, Rita Schäfer, Joachim Zeller
                             
Der Band richtet sich im Sinne eines aufklärerischen Sachbuchs an ein interessiertes, aber nicht unbedingt einschlägig vorbelastetes Publikum. Zahlreiche namhafte Autorinnen und Autoren tragen in fast zwanzig Kapiteln kompetent dazu bei, umfassender und differenzierter als je zuvor die deutsch-afrikanischen Beziehungen kritisch zu reflektieren. Sie leisten damit einen notwendigen Beitrag zu einem überfälligen Diskurs, der den Realitäten im Zeitalter des Postkolonialismus Rechnung trägt.

Ein Jahrhundert nach dem Ende der deutschen Kolonialherrschaft rücken allmählich im öffentlichen Diskurs Aspekte eines deutsch-afrikanischen Verhältnisses in das Blickfeld, die sich mit den anhaltenden strukturellen und mentalen Folgen hier wie dort auseinandersetzen.

Der Band präsentiert fast alle Aspekte des deutschen Verhältnisses zu Afrika. Die Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft offerieren Einblicke und Analysen, die auch die afrodeutschen Sichtweisen umfassen und die über das offizielle Terrain weit hinausgehen.

Die vielfältigen Kapitel zeichnen so ein nuanciertes Bild der Geschichte und Gegenwart einer komplexen Beziehung. Die Gesamtbilanz verdeutlicht, dass die deutsche Gesellschaft mehr von einem Austausch mit Afrika geschuldeten Elementen geprägt ist, als dies weithin bewusst ist. Damit eröffnet der Band eine Perspektive für die Zukunft der deutsch-afrikanischen Beziehungen.

Inhalt
Henning Melber: Das deutsche Afrika
Andreas Mehler: Deutsche Außenpolitik in Afrika
Robert Kappel: Deutsche Afrikapolitik – mehr als Stückwerk?
Stephan Klingebiel: Ein Plädoyer für Entwicklungszusammenarbeit mit Sub-Sahara Afrika
Rita Schäfer: Gender in der deutschen Afrikapolitik
Ulf Engel: Frieden und Sicherheit
Steffen Haag / Franziska Müller: Finanzplatz Afrika. Grüne Finanzflüsse und afrikanische Energietransitionen
Melanie Müller: Neuer Schwerpunkt in der Afrikapolitik – Migrationsabwehr
Boniface Mabanza Bambu: Politik mit Flüchtlingen
Andreas Eckert: Afrikawissenschaften in Deutschland. Eine historische Perspektive
Manfred Loimeier: Deutschland und die Literaturen Afrikas. Eine vergleichende Perspektive
 Albert Gouaffo / Stefanie Michels: Afrikanische Kulturgüter und deutsche Museen: Wem gehört was?
Joachim Zeller: Weg vom Vergessen? (Post)Koloniale Erinnerungskultur in Deutschland
Reinhart Kößler: Zwischen kolonialer Amnesie und konstruktivem Engagement. Postkoloniale Asymmetrien
Tahir Della / Bebero Lehmann: Afrodeutsche und eine deutsche Afrikapolitik. Zwischen kritischer Aufarbeitung und kolonialen Kontinuitäten
Henning Melber: Herausforderungen deutscher Dekolonisierung



Autor
Henning Melber, geboren 1950 in Stuttgart, kam 1967 als Sohn von Einwanderern nach Namibia, wo er 1974 der antikolonialen Befreiungsbewegung SWAPO beitrat. Ab 1975 war er persona non grata in Namibia (bis 1989) und in Südafrika (bis 1993). Er studierte Politikwissenschaften und Soziologie an der Freien Universität Berlin, promovierte und habilitierte an der Universität Bremen. Ab 1992 leitete er die Namibian Economic Policy Research Unit in Windhoek. 2000 wechselte er als Forschungsdirektor an das Nordic Africa Institute in Uppsala, wo er von 2006 bis 2012 die Dag Hammarskjöld Stiftung leitete. Beiden Institutionen ist er weiterhin in beratender Funktion verbunden. Er ist Extraordinary Professor am Department of Political Sciences der Universität Pretoria und dem Centre for Gender and Africa Studies der University of the Free State in Bloemfontein, Senior Research Fellow am Institute for Commonwealth Studies der Universität London sowie seit 2017 Präsident der European Association of Development Research and Training Institutes (EADI). Bei Brandes & Apsel sind von ihm Bücher u. a. zu Rassismus, globaler Solidarität, Dag Hammarskjöld und Namibia erschienen.

(Verlagstext)

Henning Melber (Hrsg.)
Deutschland und Afrika  
Paperback
Format 15,5 x 23,5 cm
228 Seiten
1. Auflage 2019
Euro 22,90 inkl. MwSt.   Buch kaufen