Brandes Apsel |
MANFRED LOIMEIER
LITERATUREN AUS
AFRIKA -
Aufbruch in ein neues Selbstbewusstsein
Während die Strömung der Négritude im frankophonen
Sprachraum der 1940er Jahre zur Politik des Panafrikanismus und der
internationalen Solidarität mit der afrikanischen Diaspora in der Karibik
passt, spannt der Postkolonialismus seit den 1980er Jahren den Bogen von Afrika
nach Indien und Australien. Als gemeinsames Scharnier formte sich dazu in der
Gegenwart die These der Transkulturalität aus, die von stets in Bewegung
miteinander befindlichen Kulturen ausgeht und Kultur als globales Bindeglied
zwischen den Menschen sieht.
Manfred Loimeier versteht es ausgezeichnet, komplexe und
über Jahrzehnte reichende literarische Entwicklungen den Leserinnen und Lesern
verständlich näherzubringen.
Der Autor zeigt in seinem Buch die verschiedenen
Sichtweisen, Verständnisebenen und unterschiedlichen literarischen Auffassungen
auf und weist damit auf die Fallstricke in der interkulturellen Begegnung hin,
die oftmals auch in der Entwicklungszusammenarbeit zum Misserfolg führen.
Ergänzt werden Romaninterpretationen durch Interviews mit
Autorinnen und Autoren, die die verschiedenen Perspektiven verdeutlichen. So
wird ersichtlich, wie es möglich ist, dass Leserinnen und Leser aus
verschiedenen Kulturen zwar ein und denselben Text lesen, ihn aber sogar
komplett verschieden verstehen können – und wie wichtig es ist, als gemeinsame
Verständnisbrücken die Plattformen der Kulturtheorien zu nutzen.
Autor
Manfred Loimeier,
Professor für afrikanische Literaturen englischer Sprache an der Universität
Heidelberg, hat bei Brandes & Apsel Szene Afrika (2012) und Africando
(2010) veröffentlicht. Er ist Autor von J. M. Coetzee (2007), Übersetzer,
Herausgeber südafrikanischer Kurzgeschichten und von Wortschätze (2012) und
Wortwechsel (2002), die 80 Gespräche mit Autoren und Autorinnen aus Afrika
versammeln.
(Verlagstext)
Manfred Loimeier
Literaturen aus
Afrika
Paperback
Format 15,5 x 23,5 cm
192 Seiten
1. Auflage 2018