Montag, 22. April 2013

Rezension: Den Islam neu denken

Verlag C.H. Beck
KATAJUN  AMIRPUR

DEN  ISLAM  NEU  DENKEN
Der Dschihad für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte


„Muslime sollen auf das Wort hören und dem Guten von ihm folgen“.  Der Koran fordert die Menschen also selbst auf, ihn auf die bestmögliche Weise zu lesen.“ Mit diesen Zitaten beginnt das sehr interessante Buch und weist direkt darauf hin, um was es geht, nämlich um das Überdenken des Islam mit Hilfe des Koran. Der Koran ist interpretierbar.

Weit verbreitet ist die Meinung, dass der Islam rückständig, frauenfeindlich, gegen die Demokratie und Menschenrechte ist. Er wird als Bedrohung für die sogenannten „westlichen Werte“ angesehen. Fundamentalisten meinen, dass der Koran nicht interpretiert werden darf und Wort für Wort gilt, bis in die heutige Zeit. Aber schon nach der Ausbreitung des Islam im 9. und 10. Jahrhundert gab es bereits Kritiker und im Mittelalter wurde der Koran von bekannten Philosophen interpretiert.

Katajun Amirpur stellt in ihrem Buch sechs Persönlichkeiten vor, die sich wichtige Gedanken zum Islam und der Auslegung des Koran machen. Diese Männer und Frauen kommen aus den Ländern Ägypten, Pakistan, USA, Iran, und weitere Denker aus anderen Ländern werden zitiert.

Da der Koran für die Muslime der einzig verbindliche Text der islamischen Religion ist, steht er bei den hier vorgestellten Denkern im Zentrum ihrer Überlegungen. Jeder der vier Männer und zwei Frauen beschäftigt sich mit der Analyse der heiligen Schrift und der „Originalität ihrer Gedanken sowie deren Wirkung“. Es wird untersucht, in wieweit Demokratie und Menschenrechte mit dem Koran vereinbar sind, das, wie man am arabischen Frühling ablesen kann, das Bedürfnis der Mehrheit der Muslime ist, sowie das Neulesen des Koran und Islam in guter Absicht.
Sie lesen den Koran anders, kritisieren und interpretieren ihn. Ihre Meinungen diskutieren und verbreiten sie mit ihren Studenten. Dafür werden sie von ihren Regierungen bedroht und/oder müssen ihre Heimat verlassen. Dadurch ergibt sich aber die Chance, im Ausland Gehör zu finden und die Möglichkeit in den westlichen Ländern neue Denkweisen über den Islam anzustoßen.

Die vorgestellten Denker sind:
Der Ägypter Nasr Hamid Abu Zaid (1943-2010). Er hat oft erlebt, dass der Islam von der Regierung umgedeutet und manipuliert wurde und war verunsichert. Er wurde von seiner Frau zwangsgeschieden, da er kritische Texte veröffentlichte. Sie gingen nach Europa um der Scheidung zu entgehen. Er stellte sich unter anderem die Frage, wie „wörtlich“ man den Koran nehmen kann, was genau „Gottes Wort“ ist und geht der Frage nach, ob „Gott Arabisch spricht“.

Der Pakistaner Fazl ur-Rahman Malik (1919-1988) lehrte islamische Philosophie in Großbritannien, wurde in Kanada Assistenzprofessor am Institut für Islamwissenschaft. Zurück in Pakistan nahm er am Modernisierungsprojekt für bessere Ausbildung teil und gab eine Zeitung heraus. Er übersetzte sein Buch „Islam“ ins Urdu, was ihm Morddrohungen einbrachte.

Die Afroamerikanerin, die als Mary Teasly 1952 in den USA zur Welt kam. Sie nahm den Islam an und wurde als Amina Wadud bekannt, die als erste Frau das öffentliche Freitagsgebet in New York leitete, für Frauen und Männer gemeinsam.
Sie forscht im Koran und stellt die Botschaft heraus, die im Zentrum stehen soll und nicht die „Vorschrift im Detail“. Zum Beispiel steht im Koran, dass Mann und Frau „sittsam bekleidet“ sein sollen; vom Kopftuch oder Schleier ist im 7. Jahrhundert nicht die Rede. Sie weist auf Übersetzungsverschiebungen hin und kommt zu dem Schluss, „dass alles in der Schöpfung einen Partner“ habe. In der Sure, die die Schöpfung beschreibt sind „beide Geschlechter gleichgestellt“ und „aus derselben Art“ erschaffen worden, also gleichberechtigt.

Die Pakistanerin Asma Barlas (1950 geboren), englisch sprachige Journalistin, studierte englische Literatur und Philosophie. Sie kritisiert die „traditionell männliche Auslegung“ des Koran in ihrem Buch „Believing Women in Islam“. Sie fordert muslimische Frauen auf, den Koran selbst zu lesen und zu hinterfragen. Sie fragt sich, warum „Gott zu Frauen ungerecht sein soll, zu Männern aber nicht“? Wenn alle Muslime glauben, dass Gott gerecht ist, wieso nehmen sich Männer das Recht heraus Frauen zu unterdrücken und begründen dies mit „legitimen Praktiken“? Für Barlas ist eine „Kritik an der Theologie“ und den Interpretationsmethoden nötig. Interpretation hängt davon ab, wer den Koran liest, ob patriarchalischer Mann oder Frau.

Der Iraner Farajollah Hajj Hosein Dabbaq (1945 in Teheran geboren), besser bekannt als Abdolkarim Soroush, studierte islamische Philosophie,  Theologie und Pharmazie. Nach dem Tod von Ayatollah Khomeini veröffentlichte er einen Artikel mit dem Titel „Freiheit und Geistlichkeit“ und kritisierte darin die „Monopolisierung der Religionserkenntnis“ durch die schiitischen Geistlichen. Dafür erhielt er Morddrohungen. Er tritt für die Demokratie ein, seiner Meinung nach, die Regierungsform, die die Religion am besten schützt.

Der Iraner Mohammed Mojtahed Shabestari, geboren 1936 in der Nähe von Täbris (iranischer Teil von Aserbeidschan) ist Islamwissenschaftler. Als Geistlicher lebte er 9 Jahre in Hamburg und leitete das Islamische Zentrum. Seine Idee ist, dass man „Texte nur subjektiv lesen kann“ und die Vorbildung bzw. das Wissen über ein Thema, das man bereits hat, in die Lesart miteinfließt. Daraus folgert er „keine Lesart des Koran kann beanspruchen die einzig Richtige zu sein“.  Es geht ihm auch darum, in welcher konkreten Situation der Text geschrieben wurde und stellt sich die Frage, wie kann man den Menschen in der modernen Welt Gott näher bringen und glaubt, dass Gott die Freiheit des Menschen respektiert und der Mensch aus freiem Willen glaubt und nicht unter Zwang.


Autorin:
Katajun Amirpur wurde 1971 in Köln geboren. Sie ist Professorin für Islamische Studien an der Universität Hamburg. Sie studierte Islamwissenschaften und Politologie in Bonn und islamische Theologie in Teheran. Die Islamwissenschaftlerin schreibt auch als Journalistin für große Zeitungen und Zeitschriften. Sie ist verheiratet mit dem Orientalisten und Schriftsteller Navid Kermani.

Fazit:
Das Buch ist in acht Kapitel unterteilt, wobei die ersten beiden den Leser an die Thematik heranführt, Begriffe erklärt, weitere Denker vorstellt, die im 19. Jahrhundert bereits neue Interpretationen formulierten. Sie versuchten die „Vereinbarkeit von Islam und Demokratie“ zu ergründen. Für ihre Ideen wurden sie im Gefängnis gefoltert und  mussten ins Exil flüchten.

Auch die Stellung der Frau wird heute, nicht nur von Frauen, im Koran und Islam überprüft und es zeigt sich, dass selbst der Prophet mit seinen Frauen besser umging, als so mancher Patriarch heute. Frauen beziehen sich sogar auf den Koran, um sich gegen Unterdrückung und Gewalt zu wehren. Dass der Islam zu Europa gehört, gilt schon seit dem frühen Mittelalter und nicht erst in der heutigen Zeit, und so wird auch in Europa und Deutschland über den Islam „neu gedacht“.  Religion ist das, was der Mensch daraus macht, auch im Islam.

Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag zur allgemeinen Diskussion über den Islam, Koran und die arabische Welt in der heutigen Situation. Die Wissenschaftler, die hier zu Wort kommen, setzen sich für Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Frauenrechte ein. So wie sich die Bibel und die Kirche modernisieren, können sich auch der Koran und der Islam an die heutige Zeit anpassen. Der „arabische Frühling“ zeigt, dass die Bürger in den arabischen Ländern die gleichen Alltagssorgen und Probleme haben, wie die Bürger der „westlichen Welt“.

Dieses Buch zeigt Möglichkeiten gemeinsam „den Islam neu zu denken“. Der Islam bzw. der Koran an sich ist keine Bedrohung. Wie die Schriften  gedeutet und angewendet werden, geht auf die Menschen zurück. Muslime leben überall auf der Welt, sie haben sich schon seit langem angepasst. In den Ländern der arabischen Welt fängt die Reform jetzt an.
Vielen Dank für dieses interessante, wichtige Buch, das sehr zu empfehlen ist.


Katajun Amirpur
Den Islam neu denken
Klappenbroschur mit 5 Abbildungen
256 Seiten          
1.Auflage 12.02.2013
Preis: Euro 14,95   
Verlag C.H.Beck, München


NEU: Den Islam neu denken

C.H.Beck Verlag
KATAJUN  AMIRPUR

DEN  ISLAM  NEU  DENKEN

Der Dschihad für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte

Es gibt ihn doch, den modernen Islam, der für die Gleichberechtigung der Geschlechter, Demokratie, Freiheit, religiöse Toleranz und die Menschenrechte eintritt und sich dabei auf den Koran beruft !  Katajun Amirpur schildert die Geschichte des Reformislams und macht  mit seinen einflussreichsten Vordenkern in der islamischen Welt und im Westen bekannt, für die die Zukunft des Islam schon begonnen hat. Ihr engagiertes Buch zeigt eindrucksvoll, dass der Islam heute vielfältiger und moderner ist, als es bärtige Islamisten und westliche Islamkritiker wahrhaben wollen.

Dem Islam wird oft nachgesagt, er habe den Anschluss an Moderne und Aufklärung verpasst – ein Irrtum, wie Katajun Amirpur in ihrem eindrucksvollen Buch zeigt. Sie stellt die einflussreichsten Erneuerer des Islams vor, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen und dabei immer mehr Anhänger in Orient und Okzident finden. Sie wollen die Deutungshoheit über den Islam nicht den Fundamentalisten überlassen und setzen dem Dschihad gegen die Ungläubigen ihren eigenen Dschihad für mehr Freiheit und die Gleichberechtigung der Geschlechter entgegen. Zur Sprache kommen unter anderem der ägyptische Korangelehrte Abu Zaid, der durch die Zwangsscheidung von seiner Frau bekannt wurde, und die amerikanische Frauenrechtlerin Amina Wadud, die mit der Leitung eines Freitagsgebets – als erste Frau überhaupt – weltweit Aufsehen erregte. Ihre auf dem Koran gründenden Überlegungen zu einer gerechten politischen Teilhabe aller Menschen können, so zeigt das Buch, auch für Nicht-Muslime höchst anregend sein.

Autorin:
Katajun Amirpur, geb. 1971, ist Professorin für Islamische Studien an der Universität Hamburg. Sie schreibt zudem als Journalistin regelmäßig für große Zeitungen und Zeitschriften.


Katajun Amirpur
Den Islam neu denken
Klappenbroschur
Format 12,4 x 20,5 cm
256 Seiten, 5 Abbildungen
1.Auflage 2013
Preis: Euro 14,95   Buch kaufen
Verlag C. H. Beck, München

Rezension: Diese Dinge geschehen nicht einfach so

S.Fischer Verlag
TAIYE  SELASI

DIESE  DINGE  GESCHEHEN  NICHT  EINFACH  SO 

Die afrikanische Familie Sai lebt in den USA. Der Vater ist ein angesehener Chirurg, die Mutter hat ihre Karriere der Familie geopfert, der erste Sohn wird ebenfalls Arzt, die Zwillinge werden Künstler und Jurastudentin, das Nesthäkchen, studiert ebenfalls.

Nach einer Notoperation stirbt eine Patientin, was zur Kündigung führt. Der Vater kommt damit nicht zurecht und fährt trotzdem jeden Tag zur Arbeit, bis er eines Tages  die Familie verlässt und nach Ghana, in sein Heimatland, zurückkehrt. Er lässt die Familie allein und hat, bis auf einen viel zu kurzen Besuch seines Sohnes Olu, keinen Kontakt mehr. Es vergehen sechzehn Jahre bis er plötzlich an Herzversagen stirbt.

Die Mutter bringt sich und die vier Kinder allein durch. Sie schickt die Zwillinge nach Nigeria zu ihrem Bruder, der reich genug ist, um sie auf eine internationale Schule zu schicken. Doch bald kehren die Zwillinge mit einem Geheimnis zurück. Die jüngste Tochter ist noch zu Hause, der älteste Sohn studiert. Nach und nach löst sich der Familienverband auf.

Fola, die Mutter, eine Nigerianerin, verlässt die nun erwachsenen Kinder und kehrt ebenfalls nach Ghana zurück, wo sie ein Haus geerbt hat.

Die Nachricht vom Tod des Vaters bringt die Familie wieder zusammen.  Der erste Sohn, Olu, wird von seiner Mutter über den Tod des Vaters informiert. Er ruft seine Schwester Taiwo an, die wiederum mit ihrer jüngeren Schwester Sadie, ihren Zwillingsbruder Kehinde aufsucht. Zusammen, Olu mit seiner Frau Ling, reisen sie zur Beerdigung des Vaters nach Ghana.

Rückblicke der Eltern und der erwachsenen Kinder beschreiben die Kindheit, Schul- und Studienzeit und erste Erfahrungen und Gefühle. Sie fühlen sich nicht mehr zusammengehörig als der Vater die Familie verlässt, jeder meint, er sei ein Außenseiter und sie sind aufeinander eifersüchtig. Das ändert sich erst mit dem Tod des Vaters, der alle Familienmitglieder in Ghana vereint und es zu Aussprachen kommt. In Ghana entdecken sie, dass die Dinge nicht einfach so geschehen, sondern mit der Vergangenheit der Eltern zusammenhängen und finden sie zur Familie zurück.

Autorin:
Taiye Selasi ist in London geboren und in Massachusetts aufgewachsen. Sie arbeitet als Fotografin und Schriftstellerin. Ihre Eltern stammen aus Ghana und sind beide Ärzte und Bürgerrechtler. Sie veröffentlichte die Erzählung „The Sex Lives of African Girls“ in der Literaturzeitschrift „Granta“. „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“ ist ihr erster Roman.

Die Autorin hat das Wort „Afropolitan“ geprägt, für Afrikaner, die in „der Welt“ zu Hause sind, wie viele Afrikaner, die ihren Heimatkontinent verlassen (müssen) und in Europa oder USA und Kanada leben. Diese Afrikaner, Weltbürger, können sich vielleicht eher mit der Geschichte in dem Roman identifizieren.

Fazit:
Der Roman ist nicht leicht zu lesen, man muss sich konzentrieren und bleibt ein Außenstehender, der
nicht in die Geschichte „eintaucht“.

Die großen Abschnitte sind in „Abschied“, „Aufruhr“ und „Aufbruch“ unterteilt und die Kapitel ergeben sich durch die Beschreibung aus Sicht der einzelnen Charaktere.
Die Beschreibungen sind streckenweise sehr in die Länge gezogen, wodurch der Leser geneigt ist, etliche Sätze zu überspringen. Störend wirken auch die vielen aneinandergereihten Aufzählungen und Satzteile in Klammern. Im ersten Abschnitt kommen noch die mit a),b), usw. gekennzeichneten Aufzählungen dazu, die den Lesefluss unterbrechen. Wenig wörtliche Rede, sondern eher die rückblickenden Gedanken der Charaktere, kennzeichnen diesen Roman.

Nach der starken Präsenz der Autorin in Presse und Fernsehen, hätte man vom Inhalt des Romans mehr erwartet. So hat das Buch bei mir (obwohl mit Afrika eng verbunden und die Situation der Figuren sehr gut nachvollziehend) einen differenzierten Eindruck hinterlassen.

Taiye Selasi
Diese Dinge geschehen nicht einfach so
400 Seiten, Hardcover mit Umschlag
1.Auflage 2013
Preis: Euro 21,99
S.Fischer Verlage, Frankfurt



Sonntag, 14. April 2013

NEU: Wächter der Lüfte

Wächter der Lüfte
ROSA  YASSIN  HASSAN

WÄCHTER  DER  LÜFTE

Im Mittelpunkt des Romans steht Anat Ismail, eine junge Syrerin, die für die kanadische Botschaft in Interviews mit Flüchtlingen aus unterschiedlichsten Teilen des Nahen Ostens und Nordafrikas dolmetscht. Sie lernt Dschawad kennen, der, kaum dass die beiden ein Paar geworden sind, verhaftet wird und als politischer Gefangener mehr als fünfzehn Jahre im Gefängnis verbringt. Doch nach seiner Entlassung wird beiden bald klar, dass die Zeit der Trennung tief greifende Spuren und seelische Wunden hinterlassen hat. Fatalerweise gelingt es ihnen nicht, diese Veränderungen und die neu entstandenen Bedürfnisse zur Sprache zu bringen, um sie zu überwinden. Nachdem jeder neue Tag die Kluft zwischen dem Paar größer werden ließ, stellt Dschawad seine schwangere Frau eines Tages vor die Wahl: Entweder kommt sie mit ihm nach Europa und wird selbst zur Asylbewerberin – oder sie bleibt alleine zurück.

Die neun Monate der Schwangerschaft sind die erzählte Zeit, von der aus sich die Protagonistin zurückerinnert, und so ihre Familiengeschichte und die Geschichte befreundeter Figuren erzählt.

Der Roman ist damit auch als eine Abrechnung mit den Lebensumständen unter dem totalitären Regime in Syrien zu lesen, die seit den Aufständen des arabischen Frühlings 2011 eine neue Dimension gewonnen hat.

Autorin:
Rosa Yassin Hassan, geboren 1974 in Damaskus. Studierte Architektur an der Universität von Damaskus. Sie arbeitet für mehrere syrische und arabische Zeitungen und Magazine als freie Literaturjournalisten. Sie ist Aktivistin in der Frauenbewegung und Gründungsmitglied in dem Verein „Frauen für Demokratie“. Als Preisträgerin für ihre Kurzgeschichten hat sie sich 1992 und 1993 auch als Schriftstellerin einen Namen gemacht. 2010 erhielt den Literaturpreis Beirut 39.
Seit Beginn des syrischen Aufstands berichtet sie über Printmedien und Internet über den Alltag der Menschen in Syrien. Sie veröffentlicht in einem Blog „Tagebuch der syrischen Revolution“. Auszüge aus dem Tagebuch wurden in Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie Bild-online veröffentlicht.

Von ihr erschienen: Ein Lichtverseuchter Himmel, Kurzgeschichten, Damaskus 2000; Ebenholz, Roman, Damaskus 2004; Negativ – Die Gedächtniskraft der weiblichen politischen Gefangene, Tatsachenroman, Damaskus 2008; Wächter der Lüfte, Roman, Beirut 2009; „Probe“, Roman, Beirut 2011.

Roman aus dem Arabischen von Stephan Milich und Christine Battermann

Die Übersetzung aus dem arabischen wurde mit Mitteln des Auswäetigen Amtes unterstützt durch Litprom - Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.


Rosa Yassin Hassan
Wächter der Lüfte
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
342 Seiten                   
1.Auflage März 2013
Preis: Euro 22,00   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln





Ebenholz

Ebenholz
ROSA  YASSIN  HASSAN

EBENHOLZ

Die Protagonistinnen in Ebenholz sind fünf Frauen. Eine Truhe aus Ebenholz begleitet das Leben der Frauen aus fünf Generationen: Urgroßmutter, Großmutter, Mutter und Tochter. Sie waren verträumt, verliebt, rebellisch und gebildet. Dennoch müssen alle den gleichen Kampf in einer patriarchalischen Gesellschaft ausfechten, bedienen sich jedoch unterschiedlicher Mittel. Die Urenkelin Angela führt uns durch das Leben der Frauenlinie, die bis in die Zeit der osmanischen Herrschaft in Großsyrien zurückreicht. Authentisch beschreibt Rosa Yassin Hassan eine Zeitgeschichte ihres Landes im 20. Jahrhundert, doch zart und einfühlsam zeichnet die Autorin ihre Frauenfiguren.

Der Roman sorgte bei seinem Erscheinen für Aufsehen. Das syrische Kulturministerium hatte ihn zwar mit dem zweiten Preis, dem „Hanna Mina Preis“ für junge Romanautoren ausgezeichnet, hat jedoch in der arabischen Ausgabe einige Passagen gestrichen, die sich mit Sexualität befassen. Der Alawi Verlag veröffentlicht die Übersetzung des unzensierten Originalmanuskripts.

Autorin:
Rosa Yassin Hassan, geboren 1974 in Damaskus. Studierte Architektur an der Universität von Damaskus. Sie arbeitet für mehrere syrische und arabische Zeitungen und Magazine als freie Literaturjournalisten. Sie ist Aktivistin in der Frauenbewegung und Gründungsmitglied in dem Verein „Frauen für Demokratie“. Als Preisträgerin für ihre Kurzgeschichten hat sie sich 1992 und 1993 auch als Schriftstellerin einen Namen gemacht. 2010 erhielt den Literaturpreis Beirut 39.
Seit Beginn des syrischen Aufstands berichtet sie über Printmedien und Internet über den Alltag der Menschen in Syrien. Sie veröffentlicht in einem Blog „Tagebuch der syrischen Revolution“. Auszüge aus dem Tagebuch wurden in Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie Bild-online veröffentlicht.

Von ihr erschienen: Ein Lichtverseuchter Himmel, Kurzgeschichten, Damaskus 2000; Negativ – Die Gedächtniskraft der weiblichen politischen Gefangene, Tatsachenroman, Damaskus 2008; Wächter der Lüfte, Roman, Beirut 2009; „Probe“, Roman, Beirut 2011.

Roman aus dem Arabischen von Riem Tisini

Rosa Yassin Hassan
Ebenholz
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
300 Seiten
Preis: Euro 19,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln


Fitna

Fitna
AMIRA  AL-QAHTANI

FITNA

Widerwillig begibt sich die junge Fitna zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf Pilgerfahrt nach Mekka. Humorvoll und respektlos schildert sie ihre Erlebnisse und die religiöse Heuchelei mancher Pilger. Gleichzeitig reflektiert sie ihre bisherige Lebensgeschichte als Scheidungskind, ihre Beziehung zu dem abwesenden Vater, zu einzelnen Männern und zu der arabischen Gesellschaft insgesamt. Schließlich kommt es in Mekka zu einem folgenreichen Wiedersehen …

So humoristisch, wie die Autorin die Schwachstellen ihrer Gesellschaft offenlegt, lässt sich die Figur der Fitna in ihrer jugendlichen Frechheit und Rücksichtslosigkeit in kein Opferschema pressen.

Autorin:
Amira Al-Qahtani ist Schriftstellerin und Journalistin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie schreibt literarische Kolumnen für die in Riad erscheinende Tageszeitung „Al-Jazirah“.

Roman aus dem Arabischen von Christine Battermann
                                                                                                                                                                            
Amira Al-Qahtani
Fitna
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
200 Seiten
Preis: Euro 19,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln



Der Duft von Kaffee und Kardamom

Der Duft von Kaffee
und Kardamom
 BADREYA  EL-BESHR

DER  DUFT  VON  KAFFEE  UND  KARDAMOM

Hind erzählt humorvoll und ironisch von ihrer Kindheit, von kleinen Freuden, vielen Träumereien und großem Schmerz. Zwischen Kaffee- und Kardamomduft wächst sie inmitten zahlloser Geschichten von Menschen auf, die ihr nahe stehen: denen ihrer Mutter, ihres Vaters, ihrer „Tante“ Ammusche, einem ehemaligen Sklavenkind. Und sie beschreibt wie sich in ihrem Freundeskreis und Arbeitsumfeld die Beziehungen zwischen Männern und Frauen gestalten, wie sich Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität ihren Weg bahnen, um die gesellschaftlichen Verbote und Tabus zu überwinden, die vor allem Frauen einschränken. Hind muss ständig um ihre Freiräume, ihren Weg zur Schriftstellerin, schließlich um ihre Unabhängigkeit als geschiedene Frau und Mutter und um ihre neue Liebe kämpfen, nicht zuletzt gegen ihre harte, verbitterte und traumatisierte Mutter.

Das Buch bietet eine einmalige Möglichkeit, Verständnis und Sympathie für die Menschen Saudi-Arabiens zu gewinnen. Die saudische Gesellschaft mit ihren extremen Regeln und der Trennung der Geschlechter in eine Männer- und eine Frauenwelt mag uns fremd und bedrohlich erscheinen; dank Badreya El-Beshr und ihrer Protagonistin Hind kommen wir den Menschen jedoch sehr nahe.

Autorin:
Die saudische Schriftstellerin Badreya El-Beshr studierte Literatur- und Sozialwissenschaften an der König-Saud-Universität, Riad und der Amerikanischen Universität in Beirut. Sie arbeitet als Journalistin und schreibt literarische und sozialkritische Kolumnen für mehrere saudische Zeitungen, zurzeit hauptsächlich für die Tageszeitung Al-Hayat.
Von ihr erschienen in arabischer Sprache die Romane „Das Ende des Spiels“ (1994), „An einem Mittwochabend“ (1994) und „Der Duft von Kaffee und Kardamom“ (2006). Sie veröffentlichte eine Reihe von soziologischer sowie literarischer Abhandlungen und Studien über die saudische Gesellschaft.

Roman aus dem Arabischen von Nuha Sarraf-Forst                                                                                 

Badreya El-Beshr
Der Duft von Kaffee und Kardamom
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
270 Seiten
Preis: Euro 19,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln


Hennanacht

Hennanacht
NEMAT  KHALED

HENNANACHT

Die Geschichte zweier Frauen aus unterschiedlichen Generationen. Die junge Frau Nadia, die in dem palästinensischen Flüchtlingslager El Yarmouk, nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus, aufgewachsen ist. Eine Frau, die zwischen Vergangenheit, Tradition und dem Bestreben nach neuen Ufern zerrissen ist. Sie will nicht wie ihre Tante auf das Schicksal warten, sondern aktiv aus der von der Gesellschaft vorgesehenen Rolle ausbrechen. „Hennanacht” gibt einen Einblick in das soziale und menschliche Gefüge in dem größten palästinensischen Flüchtlingslager in der arabischen Welt.

Autorin:
Nemat Khaled lebt heute in El Yarmouk in Syrien und ist Absolventin der juristischen Fakultät an der Universität von Damaskus. Nemat Khaled ist eine multitalentierte Schriftstellerin: Sie ist aktive Literaturjournalistin und -kritikerin; sie schreibt Kurzgeschichten und Biographien über arabische literarische Größen, wie die bekannte arabische Schriftstellerin „Colette Khouri”. 
Neben „Hennanacht” sind in arabischer Sprache, „Die Begegnung”, (Kurzgeschichten 1994), „Die Begierde”, (Kurzgeschichten 1996), „Die Entfremdung”, (Roman 1999) erschienen.

Roman aus dem Arabischen von Nuha Sarraf-Forst und Angelika Rahmer                                         

Nemat Khaled
Hennanacht
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
160 Seiten
Preis: Euro 19,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln



Deine Augen - Mein Duft

Deine Augen-
Mein Duft
SAMIHA  KHRAIS

DEINE AUGEN - MEIN  DUFT

Ilham lebt in ständiger Sorge, ihr Leben könne in den Sog aus Langeweile und Genügsamkeit geraten, in dem bereits das ihrer Mutter endete, die einst schön und strahlend war und dann zunehmend verblasste, bis sie eines Tages ganz verschwand. Die heimliche Beziehung zu einem Bildhauer lässt Ilham zunächst hoffen, in seinen Armen die ersehnte Abwechslung zu finden, den Ausstieg aus ihrem trostlosen Dasein in diesem baufälligen, dunklen und abweisenden Haus. In ihren Träumen aber begegnet ihr ein Anderer. Sie hört seine Rufe. Klar, deutlich und zum Anfassen nah…

Auch der Geschichtslehrer lebt ein falsches Leben. Seine Welt ist bevölkert von Menschen, die er sich nicht ausgesucht hat, die ohne Unterlass auf ihn einwirken und ihm die Luft zum Atmen nehmen: die Mutter, die ihm zugewiesene Frau, der Sohn. Einzig ein Traumgesicht, das ihm in langen, einsamen Nächten erscheint, ein bekanntes und fremdes zugleich, verspricht Rettung aus seiner ganz und gar trostlosen Existenz. Er beschließt die Frau, die ihm allnächtlich begegnet, zu suchen. In dem Niemandsland zwischen Traumwelt und Realität verliert er aber bald die Kontrolle…

Gibt es den einen Menschen, der uns bestimmt ist? Und gibt es einen Raum, fernab der Realität, irgendwo zwischen Träumen und Wachen, in dem wir diesen Menschen finden können? Deine Augen, mein Duft lotet die Grenzen unserer Wahrnehmung aus und erzählt einfühlsam, emotional und temporeich von zwei einsamen Menschen, die aus dem Gefängnis ihres Lebens auszubrechen versuchen.

Autorin:
Die Jordanierin Samiha Khrais ist Schriftstellerin und Journalistin. Außerdem ist sie Leiterin der Rubrik Belletristik bei der größten jordanischen Tageszeitung Al-Rai. Von ihr erschienen in arabischer Sprache: „Mit dem Land” (1978), „Meine Reise” (1980), „Die Flut” (1990), „Baum der Geparden - Solo des Lebens” (1995), „Orchester” (1996), „Baum der Geparden - Solo der Liebe” (1997), „Der Stamm” (1999), „Mohn” (2000), „Der Teller” (2003).

Roman aus dem Arabischen von Marei Grundhöfer                                                                                

Samiha Khrais
Deine Augen - Mein Duft
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
174 Seiten
Preis: Euro 19,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln


Bücher der Flut

Bücher der Flut
SAMIHA  KHRAIS

BÜCHER DER FLUT

In „Bücher der Flut“ stehen die Krankenschwester Asmahan und ihre große Liebe Abdul-Razzak im Mittelpunk der Ereignisse, die sich Beginn bis Mitte des 20. Jahrhunderts abspielt. Amman, die heutige Hauptstadt Jordaniens, wird zu Fluchtstätte und Schmelztegel von Menschen, die von überall her zuwandern, wo Kriege und Konflikte ausbrechen. Sie kommen aus Tschetschenien, Armenien und Osteuropa, aber auch aus benachbarten arabischen Ländern. Das Besondere; die Geschichte wird aus dem Blickwinkel von bereits vorhandenen oder eingeführten Gegenständen erzählt. Entlang des Romans stellt sich die Frage: wie kommen all diese Menschen miteinander aus. Kann beispielsweise der Muslim Abdul-Razzak die Christin Asmahan heiraten oder beugt er sich der Tradition einer vorwiegend islamischen Gesellschaft?

Autorin:
Die Jordanierin Samiha Khrais ist Schriftstellerin und Journalistin. Außerdem ist sie Leiterin der Rubrik Belletristik bei der größten jordanischen Tageszeitung Al-Rai. Von ihr erschienen in arabischer Sprache: „Mit dem Land” (1978), „Meine Reise” (1980), „Die Flut” (1990), „Baum der Geparden - Solo des Lebens” (1995), „Orchester” (1996), „Baum der Geparden - Solo der Liebe” (1997), „Der Stamm” (1999), „Mohn” (2000), „Der Teller” (2003).

Roman aus dem Arabischen von Fouad El-Auwad                                                                                    

Samiha Khrais
Bücher der Flut
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
360 Seiten
Preis: Euro 19,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln


Lulu

Lulu
ABEER  ESBER

LULU

Das ägyptische Filmteam wirbelt das überschaubare Leben in dem kleinen syrischen Dorf „El Hessn” durcheinander. Der Bauernsohn Khaled, verliebt bis über beide Ohren in sein Dorfmädchen „Wardeh”, ist zufrieden mit seinem Leben, bis er plötzlich mit einer anderen Welt konfrontiert wird. „Riem” wird für Khaled eine Herausforderung. Er vergisst seine dörfliche Liebe und will mehr über sich selbst und die große weite Welt wissen. Für ihren Roman „Lulu” erhielt die Schriftstellerin den syrischen Literaturpreis 2004.

Autorin:
Die Syrierin Abeer Esber studierte Literatur und Anglistik, besuchte die Hochschule für Film und Medien (ESRA) in Paris. Sie arbeitet als Drehbuchautorin und Regieassistentin. In arabischer Sprache erschienen von ihr die beiden Romane „Häuser der Ferne” (2007) und „Papierschnitzel” (2008).

Roman aus dem Arabischen von Marianne Wagdy

Abeer Esber
Lulu
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
108 Seiten
Preis: Euro 16,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln


Zauber des Türkis

Zauber des Türkis
MAI  KHALED

ZAUBER  DES  TÜRKIS

Nach einem Unfall oder „Selbstmordversuch“ Nirwanas, beginnt ein Zwiegespräch zwischen der jungen Frau Layla und Ihrer Tante Nirwana. Sie führt ihre Nichte durch ihr Leben, enthüllt ihre Geheimnisse, Sehnsüchte, Niederlagen und Glücksmomente. Layla setzt sich mit dem Leben Nirwanas auseinander und stellt fest, dass sie beide denselben Weg zur Befreiung und Selbstfindung suchen. Der Weg heißt, revoltieren gegen die Zwänge eines traditionsreichen Familienklans, ausbrechen aus der festgefahrenen Rolle von Frau und Mann in der ägyptischen Gesellschaft. Farben sind in diesem Roman Symbolträchtig; Türkis, die Farbe des Meeres oder Edelsteins, steht für Freiheit und Selbstfindung.

Autorin:
Die Ägypterin Mai Khaled ist Schriftstellerin, Literaturübersetzerin und Radio- und Fernsehjournalistin. Sie moderierte eine Reihe von englischsprachigen TV-Sendungen. Mai Khaled repräsentierte den Arabischen Schriftstellerinnenverband auf lokalen und überregionalen Konferenzen und Tagungen.
Von Mai Khaled erschienen in arabischer Sprache: „Eine letzte Mauer” (2001), „Ein letzter Stuhl in Evert Hall” (2005), „Zauber des Türkis” (2006), und „Sharkkeyyat“ (2007)

Roman aus dem Arabischen von Christine Battermann


Mai Khaled
Zauber des Türkis
Leineneinband mit Prägung, fadengeheftet mit Lesebändchen
168 Seiten
Preis: Euro 19,90   Buch kaufen
Alawi Verlag, Köln


Welttag des Buches

       

        Am  23. April 2013 ist der Welttag des Buches.
       
         Lesen unterhält, Lesen informiert, Lesen bildet.

         Lesen ist amüsant, spannend, erheiternd.

         Lassen Sie sich verzaubern, inspirieren, animieren.

         Lesen auch Sie Romane, Abenteuer, Krimis.

         Träumen Sie sich in die Welt mit Reiseberichten, Bildbänden,
                                                           Reiseführern