Mittwoch, 3. Juni 2020

Im Innern Afrikas

Edition Erdmann

HERMANN  VON  WISSMANN

IM  INNERN  AFRIKAS
Die Erforschung des Kasai. 1883 - 1885

Im Auftrag des belgischen Königs Leopold II. tritt Hermann von Wissmann 1883 seine zweite Afrikareise an, bei der er den Verlauf des Kasai und die Zuflüsse des Kongo erkunden soll. Vom Lulua aus, einem Nebenfluss des Kasai, wo Wissmann die Station Luluaburg gründet, startet er mit seinen Trägern und Eingeborenen des Baschilange-Volks auf selbstgebauten Kanus die Erkundung des Kasai. Der undurchsichtige Verlauf des reißenden Flusses, sowie Kämpfe mit Eingeborenen stellen nur einen Teil der Schwierigkeiten dar, mit denen die Expedition zu kämpfen hat. 1885 gelangt man schließlich wieder an die Küste und hat wichtige Ergebnisse vorzuweisen: die Zugehörigkeit des Kasai zum Kongogebiet, Klarheit über den Verlauf einiger Kongoebenflüsse und die Eröffnung neuer Binnenschifffahrtswege.


Autor
Hermann von Wissmann wurde 1853 in Frankfurt an der Oder als Sohn eines Regierungsrats geboren. Er schlug eine Offizierslaufbahn ein, lernte bald den Afrikaforscher Paul Pogge kennen und bestritt 1880, begeistert von dessen Erzählungen, als Begleiter seine erste Afrika-Expedition. Seitdem bereiste er mehrmals das Inland Afrikas, um bislang unerforschte Gebiete zu erkunden. von 1895-1896 war er Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Wissmann kam 1905 bei einem Jagdunfall in der Steiermark ums Leben.
(Verlagstext)


Hermann von Wissmann
Im Innern Afrikas
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Format  21 x 13 cm
536 Seiten
Erschienen 2013
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Entdeckungen in Nubien


JOHANN  LUDWIG  BURCKHARDT

ENTDECKUNGEN  IN  NUBIEN
Der erste europäische Forschungsreisende am Oberlauf des Nil. 1813 - 1814

Burckhardt war der erste gebildete Mensch der Neuzeit, der die heute berühmten Tempel von Abu Simbel erblickte. Seine Aufzeichnungen über die Entdeckungen, Abenteuer und Geschäfte am oberen Nil und in Nubien waren die ersten Berichte, die Europa über diese Region überhaupt erreichten, und wurden zur Sensation.
Mit dem Kenntnisreichtum des „Insiders“ beschreibt er die Lebensweise der Beduinen und die kulturelle Eigenart des Orients ebenso plastisch wie Sklavenhandel und Karawanenleben im Sudan. Im Februar 1813 zog er nilaufwärts, durchquerte unter vielen Gefahren Nubien bis ans Rote Meer und gelangte per Schiff 1814 nach Djidda.

Autor 
Johann Ludwig Burckhardt „Scheich Ibrahim“, bürgerlich Johann Ludwig Burckhardt, geboren am 24. November 1784 in Lausanne als Spross der bekannten Baseler Patrizierfamilie, scherte sich wenig um die Normen seiner Gesellschaft und ein bürgerliches Leben: Statt in ein Handelskontor oder in den diplomatischen Dienst einzutreten, schiffte er sich, als indo-arabischer Kaufmann verkleidet, im Februar 1809 nach Nahost ein. Dort blieb er drei Jahre, bereiste als Scheich „Ibrahim ibn Abdullah“ weite Teile Syriens und Palästinas und entdeckte als erster Europäer die seit den Kreuzzügen vergessenen Ruinen von Petra. Als Scheich Ibrahim, der Syrer, unternahm er die Wallfahrt nach Mekka und Medina und bereiste Arabien. Zurückgekehrt nach Kairo, wurde er 1817 das Opfer einer Fischvergiftung und starb mit 32 Jahren an der Ruhr.


Dr. Helmut Arndt gelangen als Kenner und Liebhaber historischer Reiseberichte schon mehrfach bemerkenswerte Wiederentdeckungen, so Alfred E. Brehms „Reisen im Sudan“, Helmuth Graf von Moltkes „Unter dem Halbmond“ und Vivant Denons „Mit Napoleon in Ägypten“, die beide in der Reihe „Alte abenteuerliche Reise- und Entdeckungsberichte“ erschienen sind.

Dr. Lars Hoffmann, Studium der Evang. Theologie in Erlangen und Münster sowie der Byzantinistik, der Geschichte und der Gräzistik in Münster und Wien. Ab 1988 Mitarbeiter am Projekt Lexikon der Byzantinischen Gräzität der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie zusätzlich am 1990 Mitarbeiter bei der Neuausgabe der Predigten des Gregor von Nazianz für das Corpus Christianorum. Seit 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz. Seit 2001 Sekretär der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Byzantinische Studien.
(Verlagstext)


Johann Ludwig Burckhardt
Entdeckungen in Nubien
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
49 schwarz-weiß Bilder und 1 Karte
Format  21 x 13 cm
640 Seiten
Erschienen 2010
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen


Reisen im Sudan

Edition Erdmann

ALFRED  EDMUND  BREHM

REISEN  IM  SUDAN
Entdeckungen zwischen Nil und Wüste. 1847 - 1852

Brehms Tierleben ist auch heute noch jedem ein Begriff – dass der Begründer eines der prominentesten zoologischen Nachschlagewerke die Tiere auch in freier Wildbahn studierte, wissen hingegen nur wenige. Die Faszination für die Zoologie gab Brehms Vater, selbst ein bekannter Ornithologe, an seinen Sohn weiter.

Im Jahr 1847 bricht Alfred Brehm sein Architekturstudium ab, um den Vogelkundler Baron Johann Wilhelm von Müller auf eine Forschungsreise nach Afrika zu begleiten. Während der fünfjährigen Expedition reist er von Kairo, über Karthum bis nach Kurdufan durch Savanne und Urwälder und teilt mit gefährlichen Leoparden, Elefanten, wilden Löwen und Büffelherden einen Lebensraum.

Die Ausbeute dieses Abenteuers ist ein sehr lebendiger, detaillierter und bisweilen äußerst humorvoller Bericht über die faszinierende Tierwelt Afrikas und die Menschen dieser Region.

Autor 
Alfred Edmund Brehm (1829-1884): Die Forschungsreise in den Sudan machte ihn auf einen Schlag so berühmt, dass er bereits im Alter von 20 Jahren in die Akademie der Naturforscher aufgenommen wurde. Heute ist er der wohl bekannteste Autor populärwissenschaftlicher zoologischer Literatur.


Dr. Helmut Arndt gelangen als Kenner und Liebhaber historischer Reiseliteratur schon mehrfach bemerkenswerte Wiederentdeckungen, so u.a. Helmuth Graf von Moltkes: Unter dem Halbmond und Vivant Denons: Mit Napoleon in Ägypten.
(Verlagstext)

Alfred Edmund Brehm
Reisen im Sudan
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
49 schwarz-weiß Bilder und 1 Karte
Format  21 x 13 cm
448 Seiten
Erschienen 2012
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen


Dienstag, 2. Juni 2020

Reisen zur Entdeckung des Nils

Edition Erdmann
JAMES  BRUCE

REISEN  ZUR  ENTDECKUNG  DES  NILS
Durch das unbekannte Bergland Abessiniens zur Quelle des Blauen Nils. 1768 - 1773

Bei den Römern war die Frage nach den Quellen des Nils – „caput Nili quaerere“ – sprichwörtlich ein unmöglich zu bewältigendes Unterfangen.
Ein Mann, der von der tatsächlichen Lösung des Problems umgetrieben wurde, war der schottische Adelige, Exzentriker und Privatgelehrte James Bruce. Vom Roten Meer bis nach Äthiopien, vorbei an den politischen Wirren und Kriegsgebieten Afrikas und den Herrschaftsbereichen raffgieriger Regenten führte Bruce seine Expedition am 4. November 1770 erfolgreich zu den Quellen des Blauen Nils.

Heute sorgt die Diskussion um die „wahre“ Erstentdeckung der Nilquellen in der Forschung für Uneinigkeit, denn bis ins 17. Jahrhundert hinein werden potentielle Vorläufer angegeben. Dennoch war James Bruce der Erste, der bei seinem Erkundungsvorhaben systematisch mit den Mitteln der modernen Wissenschaft vorging und so die Epoche der europäischen Erforschung Afrikas wesentlich mitbegründete.
(Verlagstext)

Autor 
James Bruce of Kinnaird (1730 - 1794) sprach elf Sprachen, war Geograph, Astronom, Historiker, Linguist, Botaniker, Ornithologe und Kartograph. Auch in der Medizin kannte er sich aus. Als sein Vater 1758 starb, nahm er 1762 eine Stelle als Konsul beim Bey von Algier an. Mit dem Posten war auch der Auftrag verbunden, antike Bauwerke in Nordafrika und dem Vorderen Orient zu dokumentieren. Im Juni 1768 begann er in Alexandria mit den Vorbereitungen zu seiner großen Reise zu den Quellen des Nil. Mit Unterstützung des Mamlukenherrschers Ali Bey al-Kabir reiste er z. T. als Türke verkleidet und verfolgte den Lauf des Nils stromaufwärts. Seine Expedition endete im Jahr 1773. (Wikipedia)
  

James Bruce
Reisen zur Entdeckung des Nils
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen   
31 schwarz-weiß Abbildungen
Format: 21 x 13 cm
336 Seiten
Erschienen 2012
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Die Entdeckung der Nilquellen

Edition Erdmann

JOHN  HANNING  SPEKE

DIE  ENTDECKUNG  DER  NILQUELLEN
Am Victoriasee  1861-1862

John Hanning Speke war auf seiner ersten Expedition zu den Quellen des Nils immer wieder mit seinem Partner, dem berühmten Forscher und Abenteurer Richard F. Burton, in Konflikt geraten. Als Speke vor Burton nach England zurückkehrt und das Gros seiner Erkenntnisse der Öffentlichkeit berichtet, stiehlt er Burton endgültig das Rampenlicht. Ein legendärer persönlicher und wissenschaftlicher Konflikt entbrennt.

Auf seiner zweiten – hier dokumentierten – Reise bestätigt Speke endgültig seine spektakulären Ergebnisse und geht mit der Lösung des „Nilproblems“ in die Entdeckungsgeschichte ein. Doch zwischen den Zeilen ist Spekes Reisetagebuch viel mehr als nur das Dokument einer geographischen Sensation. Aus erster Hand berichtet, erfährt der Leser von der komplexen kulturellen und politischen Landschaft Afrikas.

Autor 
John Hanning Speke (1827–1864) wurde in Devon geboren, schlug eine Offizierslaufbahn ein und nahm am Ersten Sikh-Krieg teil. Gemeinsam mit Richard F. Burton, den er 1854 im Jemen kennenlernt, bereist er im selben Jahr Somalia; beide kehren schwer verwundet zurück. Im Anschluss dient Speke im Krimkrieg. 1856 macht sich das Forscherduo erneut nach Ostafrika auf, um die Nilquellen und die Großen Seen zu finden. Sie entdecken den Tanganjikasee, doch auch diese Reise ist entbehrungsreich und geprägt von Krankheiten. Getrennt von Burton, entdeckt Speke den Victoriasee, was zu Rivalitäten mit Burton führt, denn Speke kehrt 1859 einige Tage früher als dieser zurück nach England und tritt mit seinen Entdeckungen vor die Öffentlichkeit, ohne auf seinen Kollegen zu warten. In 1860 reist Speke nach Uganda, von wo aus er sich westlich hält und erneut in die Gegend des Victoriasees gelangt. Im Gebiet um das nördliche Ufer entdeckt er 1862, dass der See den Nil speist. In der Heimat geht Burton vehement gegen Spekes Entdeckungen vor. Im Herbst 1864 wird eine öffentliche Debatte angesetzt, doch einen Tag zuvor geht Speke auf die Jagd und stirbt durch einen selbstausgelösten Schuss.

Übersetzer
Niels-Arne Münch, Jahrgang 1972, ist Sozialwissenschaftler und arbeitet seit 2005 als freier Lektor, Übersetzer und Journalist. Er lebt mit seiner Familie in Göttingen. Für die Edition Erdmann hat er u.a. übersetzt: Mary Kingsley, Reisen in Westafrika und John Wesley Powell, Die Erforschung des Colorado Rivers und des Grand Canyons.
(Verlagstext)
  

John Hanning Speke  
Die Entdeckung der Nilquellen
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen   
zahlreiche schwarz-weiß Abbildungen und Karten
Format: 21 x 13 cm
368 Seiten
Erschienen 2019
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen


Wie ich Livingstone fand

Edition Erdmann

HENRY  M.  STANLEY

WIE  ICH  LIVINGSTONE  FAND
Reisen und Entdeckungen in Zentral-Afrika. 1871

Dr. Livingstone, wie ich vermute?“ – fünf Wörter, die dem Angesprochenen das Leben retteten und zum geflügelten Wort nicht nur der abendländischen Entdeckerliteratur wurden. Mit diesen Worten begrüßt der junge ambitionierte Reporter Henry Morton Stanley den bis dato verschollenen Afrikaforscher David Livingstone am 10. November 1871 in einem kleinen Dorf am Tanganjikasee.

Acht strapaziöse und mitunter lebensgefährliche Monate war Stanley im Auftrag seines exzentrischen Verlegers auf der Suche nach dem berühmten Afrikaforscher durch den „Schwarzen Kontinent“ gezogen, hatte unzählige Männer durch Krankheit und Erschöpfung verloren, bis er schließlich dem Totgeglaubten gegenübersteht, ihm die Rettung vor dem sicheren Tod bringt und unter seinem Einfluss schließlich sogar selbst zum renommierten Afrikaforscher wird.

Autor
Henry Morton Stanley (1841 als John Rowlands in Wales geboren-1904) war ein britisch-amerikanischer Journalist, Autor und Afrikaforscher. Mit fünfzehn Jahren wanderte er nach Amerika aus. Nachdem er im amerikanischen Bürgerkrieg erste Erfahrungen als Journalist gesammelt hatte, heuerte ihn der Verleger James Gordon Bennett Jr. für den New York Herald an. Seine Reiseberichte aus Afrika, vor allem Die Entdeckung des Kongo, dienten wahrscheinlich als Quelle für Joseph Conrads Heart of Darkness.

Herausgeber
Dr. Heinrich Pleticha (1924-2010) ist u.a. Herausgeber von Mungo Parks Reisen ins innerste Afrika.
(Verlagstext)
  

Henry M. Stanley
Wie ich Livingstone fand
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen   
43 schwarz-weiß Abbildungen und Karten
Format: 21 x 13 cm
368 Seiten
Erscheint im August 2020
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Expeditionen nach Westafrika

Edition Erdmann

PIERRE  SAVORGNAN  DE  BRAZZA

EXPEDITIONEN  IN  WESTAFRIKA
Vom Ogowé zum Kongo. 1875 - 1886

Es ist ein Schlüsselmoment im Wettlauf europäischer Mächte um den Zugriff auf afrikanische Gebiete und Wasserwege am Äquator: Henry Morton Stanley, ein Journalist und skrupelloser Selfmademan, bahnt für den belgischen König mit Gewehr und Dynamit eilig einen Weg entlang des Kongo ins Landesinnere.

Währenddessen erkundet Pierre Savorgnan de Brazza, venezianischer Adeliger und Offizier, entflammt für Abenteuer und die Werte der französischen Republik, zwischen 1874 und 1882 bedächtig den nördlich des Kongo fließenden Ogowe. Unter der französischen Flagge befreit er Sklaven, schließt Freundschaftsverträge und Koalitionen mit Einheimischen. Er verspricht Wohlstand und Frieden. Dann findet er einen schiffbaren Zufluss des Kongo und kommt an dessen Nordufer Stanley zuvor.

Seine erstmals ins Deutsche übersetzten Vorträge und Briefe berichten von de Brazzas Expeditionen und seinem vergeblichen Versuch unter französischer Flagge einen friedlichen Handel zu etablieren.

Autor
Pierre Savorgnan de Brazza (1852-1905) wurde in Rom geboren und gehörte einem italienischen Adelsgeschlecht an. Schon früh faszinierten ihn die zahlreichen Karten und Reiseberichte der Familienbibliothek. Er absolvierte die französische Marineschule und nahm die französische Staatsbürgerschaft an, bevor er im Alter von 20 Jahren zum ersten Mal nach Afrika reiste. Dort führte er mehrere Expeditionen ins Gebiet der heutigen Staaten Gabun und Republik Kongo durch, gründete die Militärposten Franceville und Brazzaville und war von 1886 bis 1898 Generalkommissar von Französisch-Kongo.

Übersetzung
Esther von Osten studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Geschichte in Berlin und Paris. Sie unterrichtete am Peter Szondi-Institut der FU Berlin und ist seit 2011 freiberufliche Übersetzerin. Sie übersetzte u.a. Werke von Jean-Luc Nancy, Hélène Cixous, Jacques Derrida und Georges Didi-Hubermann.

Übersetzung
Anja Streiter  
(Verlagstext)
  

Pierre Savorgnan de Brazza   
Expeditionen in Westafrika
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen, bedrucktes Vorsatzpapier
mit schwarz-weiß Abbildungen und Karten
Format: 21 x 13 cm
296 Seiten
Deutsche Erstausgabe erschienen 2016
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Reisen ins Innerste Afrika

Edition Erdmann

MUNGO  PARK

REISEN INS INNERSTE  AFRIKA
Dem Geheimnis des Niger auf der Spur. 1795 - 1806

 Wild und unerschlossen sind weite Teile des afrikanischen Kontinents zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der junge schottische Arzt Mungo Park bricht mit offiziellem Auftrag auf, um das Innere Afrikas weiter zu erforschen.

Angezogen vom gewaltigen Strom Niger und dem legendären Timbuktu, der „Königin der Wüste“, dringt er tief in den dunklen Kontinent vor. Vier andere Expeditionen waren bereits gescheitert, als Park am 22. Mai 1795 den Hafen von Portsmouth verlässt. Seine Rückkehr am Weihnachtstag 1797 ist für seine Zeitgenossen eine einzige Sensation, seine Berichte begründen seinen Ruhm.

Doch Park ist dem Zauber Afrikas verfallen. Gegen viele Warnungen unternimmt er 1805 eine zweite Reise. Deren Tagebücher gelangen zwar zurück in die Heimat - er selbst bleibt in den Weiten des Schwarzen Kontinents verschollen.

Was bleibt, sind seine Aufzeichnungen aus einer Gegend, die damals nur aus den wenigen Erzählungen einheimischer Händler bekannt war: Ein wissenschaftliches Zeugnis von Rang.  

 Autor 
Mungo Park
Der dunkle Kontinent schlägt den jungen Schotten Mungo Park in seinen Bann. Zwei abenteuerliche Entdeckungsreisen (1795-1797 und 1805-1806) bringen ihn zum Niger, einem der gewaltigsten Ströme der Welt, und bis in die sagenumwobene Stadt Timbuktu. Auf der letzten Reise verschwindet Mungo Park spurlos im Herzen Afrikas. Sein mysteriöser Tod bleibt bis heute eines der nie gelösten Rätsel der Entdeckungsgeschichte.

Herausgeber
Dr. Heinrich Pleticha (1924 – 2010) galt als Experte auf dem Gebiet der Reise-, Entdeckungs- und Abenteuerliteratur. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Geografie trat er in den Schuldienst ein. 1986 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Würzburg ernannt. Heinrich Pleticha war Autor und Herausgeber zahlreicher Sachbücher, die mittlerweile eine Gesamtauflage von mehr als fünf Millionen erreicht haben.
 (Verlagstext)


Mungo Park
Reisen ins innerste Afrika
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Format: 21 x 13 cm
320 Seiten
Erschienen 2011
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Reisen zu den Timannis, Kurankos und Sulimas in Westafrika

Edition Erdmann

ALEXANDER  GORDON  LAING

REISEN  ZU  DEN  TIMANNIS,  KURANKOS  und  SULIMAS  in  WESTAFRIKA 1822 - 1823

Als der Schotte Alexander Gordon Laing im Jahre 1822 als Adjutant nach Sierra Leone versetzt wird, ist das Gebiet an der afrikanischen Westküste von Europäern noch weitgehend unerschlossen. 
Vom Gouverneur Sir Charles McCarthy erhält er den Auftrag, die Gebiete des heutigen Staates Sierra Leone nach Handelsmöglichkeiten zu erkunden und besser auszukundschaften. 

Bei seiner Erkundung der Länder der Mandinkas, Timannis - den heutigen Temne - und Kurankos gelingt es ihm die Quelle des Rokel, des größten Flusses Sierra Leones, zu bestimmen. So erschrocken wie die Einheimischen über den Besuch eines Weißen sind, so empfindet Laing bezüglich des dort vorherrschenden Menschenhandels. 

Er reist weiter nach Sulima. Eines seiner Ziele ist es, das Rätsel um den Verlauf des Niger zu lösen. Doch in Sulima angekommen, verwehren ihm die Einheimischen die Weiterreise…

Autor 
Alexander Gordon Laing (1793-1826) wurde in Edinburgh geboren und schlug eine Offizierslaufbahn bei der britischen Armee ein. In den Jahren 1822-1823 erkundete er das heutige Sierra Leone und knüpfte Handelskontakte zu den dort lebenden Völkern. 1823 war er an der Niederwerfung des Aufstandes der Ashanti beteiligt. Von Tripolis aus erreicht er 1826 als erster Europäer Timbuktu. Über seinen Aufenthalt ist jedoch wenig bekannt. Auf seiner Rückreise kam er auf ungeklärte Weise in der Nähe von Araouane ums Leben. (Verlagstext)


Alexander Gordon Laing
Reisen zu den Timannis, Kurankos und Sulimas in Westafrika 1822 - 1823
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Format: 21 x 13 cm
190 Seiten
Erschienen 2014
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Reisen in Westafrika

Eidition Erdmann

MARY  HENRIETTA  KINGSLEY

REISEN  IN  WESTAFRIKA
Durch Französisch-Kongo, Corisco und Kamerun. 1895

Mary Kingsley war keine gewöhnliche Reisende. Als ein Krokodil versucht, in ihren Einbaum zu klettern, zieht sie ihm einen Schlag mit dem Paddel über den Kopf. Während der Regenzeit besteigt sie den 4095 Meter hohen Kamerunberg, was sie zur ersten Frau auf seinem Gipfel macht. Bis zum Kinn im Wasser watet sie durch Sümpfe. Sie stürzt in eine Fallgrube voller spitzer Pfähle, und dank ihrer guten Entscheidung, entgegen dem Rat ihrer Freunde in England, auch in Afrika keine Männerkleidung zu tragen, klettert sie unverletzt wieder heraus.

Die hier versammelten Berichte handeln von der zweiten Westafrikareise 1894/1895 der britischen, heute als Nationalheldin gefeierten, Entdeckerin und Schriftstellerin.
Mit großem anthroposophischem Interesse beschäftigt sich Kingsley intensiv mit dem Leben der westafrikanischen Völker. Sie revolutioniert das Bild des „primitiven Schwarzen“, tritt gegen den Sklavenhandel und für die Rechte der afrikanischen Ureinwohner ein.

Autorin
Mary Henrietta Kingsley wurde 1862 in London geboren und starb 1900 in Südafrika an Typhus. Mary Kingsleys Vater hat als Arzt und medizinischer Betreuer reicher Aristokraten weite Reisen unternommen. Sie selbst jedoch war bis zum Tod ihrer Eltern nie irgendwohin gereist, sondern blieb zu Hause und versorgte ihre kranke Mutter. Einzig in Büchern ging sie auf Reisen, las sehr viel über Afrika und wusste eine Menge über den Kontinent, ohne je dort gewesen zu sein. Dann, als Mary Kingsley dreißig Jahre alt war, starben beide Eltern. 18 Monate später stach sie Richtung Afrika in See.

Übersetzer
Niels-Arne Münch (geb. 1972) ist Sozialwissenschaftler und arbeitet seit 2005 als freier Lektor, Übersetzer und Lehrer für kreatives Schreiben. Er lebt mit seiner Familie in Göttingen. Für die Edition Erdmann hat er u.a. übersetzt: Mary Kingsley, Reisen in Westafrika und John Wesley Powell, Die Erforschung des Colorado Rivers und des Grand Canyons.
 (Verlagstext)


Mary Henrietta Kingsley
Reisen in Westafrika
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Format: 21 x 13 cm
480 Seiten
7. Auflage 2018
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Nomadin war ich schon als Kind

Edition Erdmann

ISABELLE  EBERHARDT

NOMADIN  WAR  ICH  SCHON  ALS  KIND
Meine algerischen Tagebücher

"Nomadin war ich schon als Kind – Nomadin werde ich mein ganzes Leben lang bleiben, verliebt in wechselhafte Horizonte, in noch unerforschte Fernen, denn jede Reise, und mag sie uns in noch so überlaufene, noch so bekannte Gegenden führen, ist eine Erforschung", notiert Isabelle Eberhardt am 7. Juli 1902 in ihr Tagebuch. Da war sie längst unterwegs, in der Wüste, dort wo die Nomaden leben, in der algerischen Sahara.

Sie trägt Burnus und Turban und gibt sich als "Si Mahmoud" oder "Mahmoud Saadi" aus. Auf diese Weise steht ihr die Welt der Männer offen. Sie kann mit ihnen rauchen, trinken, kiffen. Erforschen will sie nicht nur die Ferne, sondern auch ihre Seele. "Mein Körper ist im Abendland und meine Seele im Orient. Mein Körper im Land der Ungläubigen, und mein Herz ist in Stambul –", schrieb sie 1895 an ihren Bruder August. Zwei Jahre später reiste sie nach Algerien und trat zum Islam über.

Die islamisierte Russin im Männergewand erregte das Misstrauen der französischen Besatzer, nicht zuletzt wegen ihrer Beziehung zu einem algerischen Soldaten. Man verwies sie des Landes. 1901, von Marseille aus, betrieb sie ihre Rückkehr, zermartert von Sehnsucht nach der Wüste – Ihre Tagebuchblätter von 1900 bis 1903 zeigen eine junge Frau auf der Suche nach einer neuen Identität, einer neuen Intensität, nach Ekstase – und in dem mühevollen Versuch, sich von den quälenden Erinnerungen an die Tragödien in ihrer Familie zu lösen, die sie noch immer begleiten.

Autorin
Isabelle Eberhardt (1877-1904), geboren und aufgewachsen in Genf, war die fille illégitime einer russischen Adligen und des anarchistischen Hauslehrers der Familie. 1897 reiste sie mit ihrer Mutter nach Algerien, wo sie zum Islam übertrat. Nach dem Tod der Mutter 1898 kauft sie sich ein Pferd und reitet der Sahara entgegen. Sieben Jahre dauert ihr Wanderleben durch die Wüsten von Tunesien, Algerien und Marokko. Mit siebenundzwanzig stirbt sie in einer Sturzflut, mitten in der Wüste. Ihre Tagebücher, Briefe und Erzählungen geben Zeugnis von ihrem ekstatischen, zerrissenen Leben – und sind zugleich eine Liebeserklärung an eine faszinierende Landschaft.

Herausgeberin
 Julia Schoch wurde 1974 in Bad Saarow geboren. Sie studierte Literatur und lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam. Sie übersetzte u. a. Fred Vargas, Georges Hyvernaud, Saint-Exupéry, Daniel Anselme und Eugène Dabit. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den André-Gide-Preis 2010. Zuletzt erschien ihr Roman Schöne Seelen und Komplizen (2018) bei Piper.

Übersetzerin
 Susanne Gretter studierte Anglistik, Romanistik und Politische Wissenschaft in Tübingen und Berlin. Sie lebt und arbeitet als Verlagslektorin in Berlin. Sie ist Herausgeberin der Reihe »Die kühne Reisende«.  (Verlagstext)

Isabelle Eberhardt    
Nomadin war ich schon als Kind
gebunden mit farbigem Vorsatzpapier
Format: 21,5 x 13 cm
272 Seiten
Erschienen 2018
Euro 22,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Quer durch Afrika

Edition Erdmann
GERHARD  ROHLFS

QUER  DURCH  AFRIKA
Die Erstdurchquerung der Sahara von Tripolis bis zum Golf von Guinea. 1865 - 1867

Gerhard Rohlfs Erstdurchquerung der Sahara brachte dem deutschen Forschungsreisenden Weltruhm ein: Im Jahr 1865 hatte der mutige junge Mann von Tripolis aus teils zu Fuß, teils auf Kamel- und Pferderücken die gesamte Sahara durchquert, wobei er durch Savannen und Urwälder bis nach Lagos am Golf von Guinea vorgedrungen war und aus heutiger Sicht unglaubliche Strapazen und lebensbedrohliche Gefahren erduldete. Rohlfs fundierte Kenntnisse der landestypischen Sitten und Gebräuche, sein Blick fürs Detail und seine unstillbare Neugier machen seinen fesselnd geschriebenen Reisebericht zu einem der bedeutendsten Werke der Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts.



Autor
Gerhard Rohlfs (1831 – 1896) wurde als Sohn eines Landarztes geboren. Bereits in der Schule zeichnet sich ab, dass Rohlfs wenig für einen bürgerlichen Beruf geeignet ist. 1849 verlässt er endgültig das Gymnasium und schließt sich der Armee an, wo er sich durch außerordentliche Tapferkeit auszeichnet. Im Jahr 1855 betritt er als Fremdenlegionär in Algerien zum ersten Mal afrikanischen Boden. In den Jahren 1860 bis 1885 unternimmt er in diplomatischer Mission im Auftrag Bismarcks mit jeweils immer besserer Unterstützung und größerem Aufwand Expeditionen in ganz Afrika, dank derer er einen unschätzbaren Beitrag zur Erschließung des Kontinents leistet.

 Dr. Herbert Gussenbauer (1940 – 2009) war freischaffender Ethnologe und Afrikanist in Wien. Studien- und Forschungsreisen führten ihn alljährlich durch den afrikanischen Kontinent. Er war Mitarbeiter des Österreichischen Rundfunks und beschäftigte sich jahrzehntelang mit ethnohistorischen Themenkreisen. (Verlagstext)


Gerhard Rohlfs
Quer durch Afrika
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
62 schwarz-weiß Abbildungen
Format: 21 x 13 cm
376 Seiten
Erschienen 2012
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen

Im Herzen von Afrika

Edition Erdmann

GEORG  SCHWEINFURTH

IM  HERZEN  VON  AFRIKA
Reisen und Entdeckungen in Zentralafrika. 1868 - 1871

Als am 19. März 1870 der junge Botaniker und Entdeckungsreisende Georg Schweinfurth an den Ufern des Uelle stand, war ein ganz wesentlicher Beitrag zur Erforschungsgeschichte des Schwarzen Kontinents geleistet. Eines der letzen Rätsel Afrikas stand vor seiner Lösung. Dieser Uelle floß nach Westen und nicht nach Norden, er konnte somit nicht mehr zum Stromsystem des Nils gehören. Als erster Europäer hatte Schweinfurth die Nil-Kongo-Wasserscheide überschritten. Doch nicht nur diese geografisch-hydrografische Entdeckung war die herausragende Leistung des wagemutigen Forschers. Es blieb ihm auch vorbehalten, als erster Weißer das Volk der Monbutto zu besuchen und Nachrichten darüber dem staunenden Europa zu übermitteln. Vor allem jedoch war es auch sein großes Verdienst, die Pygmäen zu entdecken, jenes kleinwüchsige und scheue Volk Zentralafrikas, welches seit der Antike durch die abendländische Sagenwelt geisterte. 

Schweinfurth gilt heute zu recht als einer der ganz Großen der deutschen Afrikaforschung - zusammen mit Heinrich Barth, Gustav Nachtigal und Gerhard Rohlfs. Schweinfurths Bericht über seine letzte große Reise wird als zeitgenössisches Dokument seinen Wert niemals verlieren und ist als Quelle für den ethnohistorisch interessierten Leser von unschätzbarer Bedeutung.
  
Autor
Georg Schweinfurth (1836-1925) erwarb sich seine ebenso gründliche wie umfassende naturwissenschaftliche Bildung an den Universitäten in Heidelberg, München und Berlin. Schon als 20-Jähriger bereiste er Ägypten, den östlichen Sudan und die Küstenländer des Roten Meeres (1863-66). Bald darauf folgte seine größte und erfolgreichste Expedition in die Äquatorialgegenden (1868-71). 1876 gründete er die Geographische Gesellschaft in Kairo und lebte viele Jahre in Ägypten. Seit 1889 lebte der Nestor der deutschen Afrika-Forschung in Berlin, wo er 1925 verstarb.
(Verlagstext)


Georg Schweinfurth
Im Herzen von Afrika
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Format: 21 x 13 cm
352 Seiten
Erschienen 2011
Euro 24,00 inkl. MwSt.   Buch kaufen



Reise nach Timbuktu

Edition Erdmann

RENÉ  CAILLIÉ  (Heinrich Pleticha (Hrsg.)

REISE  NACH  TIMBUKTU
Der erste Bericht über die sagenumwobene Stadt. 1824 - 1828

Obwohl René Caillié Denkwürdiges vollbracht hat, deckt sich sein Bild nicht unmittelbar mit den träumerisch-verklärten Vorstellungen, die wir uns gewöhnlich von bedeutenden Forschungsreisenden machen. Entgegen der Mehrzahl der wegweisenden Entdecker stammte Caillié aus der französischen Unterschicht und verfügte über keinerlei geographische oder militärische Ausbildung. Dennoch gelingt dem jungen Franzosen durch Zähigkeit und Willensstärke die Umsetzung jenes Vorhabens, an dem die großen geographischen Gesellschaften aus Paris und London kläglich scheiterten: Als Araber verkleidet, erreicht er beinahe mittellos und vollkommen auf sich allein gestellt am 20. April 1828 die sagenumwobene Oasenstadt Timbuktu.

Autor
René Caillié (1799-1838) stammte aus einfachen Verhältnissen. Schon früh durch die Lektüre von Robinson Crusoe fasziniert, beschloss er im Alter von sechzehn Jahren sein Glück in Afrika zu suchen. 
Dr. Heinrich Pleticha (1924-2010) lebte und arbeitete in Würzburg als Lehrer und Honorarprofessor. In der Edition Erdmann war er u.a. Herausgeber von Mungo Parks Reisen ins innerste Afrika. Susanne Zanker ist Germanistin und Romanistin. Ihre verdienstvolle Erstübersetzung von René Cailliés Reisebericht zeichnet sich besonders durch die große Sensibilität bei der Übertragung des schwierigen Originaltextes aus.

Herausgeber
Dr. Heinrich Pleticha (1924 – 2010) galt als Experte auf dem Gebiet der Reise-, Entdeckungs- und Abenteuerliteratur. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Geografie trat er in den Schuldienst ein. 1986 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Würzburg ernannt. Heinrich Pleticha war Autor und Herausgeber zahlreicher Sachbücher, die mittlerweile eine Gesamtauflage von mehr als fünf Millionen erreicht haben.

René Caillié | Heinrich Pleticha (Hrsg.)
Reise nach Timbuktu
Leinen mit Schutzumschlag
einige schwarz-weiß Abbildungen und Karten
Format: 21 x 13 cm
320 Seiten
Erschienen 2017
Euro 24,00 inkl. MwSt.       Buch kaufen 

NEU: Tibesti

Edition Erdmann

GUSTAV  NACHTIGAL

TIBESTI
Die Entdeckung der Riesenkrater und die Erstdurchquerung des Sudan. 1868 - 1874

Der preußische Arzt und Gesandte durchquert die Sahara und gelangt ins sagenumwobene Gebirge Tibesti. Aus seiner Reise trotz er Wassermangel und räuberischen Nomaden. Am Ende seiner Reise wird der deutsche Diplomat der erste Europäer sein, der den Sudan durchquerte. Heute gilt Gustav Nachtigal, vor allem durch seine detailreichen und unvoreingenommenen Reisebeschreibungen, neben Heinrich Barth als der bedeutendste deutsche Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts.

Autor
Gustav Nachtigal (1834-1885) kam als Sohn eines Pastors in Eichstedt auf die Welt. Nach dem Medizinstudium wurde er Arzt beim Militär. In dieser Funktion begleitete er mehrere Expeditionen nach Zentralafrika.

Dr. Heinrich Schiffers (1901-1982) lebte in Köln und war Fachgeograph, Autor und Herausgeber verschiedener Standardwerke u.a. über die Sahara, Libyen und die Sahel-Zone.
 (Verlagstext)

Gustav Nachtigal
Tibesti
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Format: 21 x 13 cm
432 Seiten
Erscheint im Juni 2020
Euro 24,00 inkl. MwSt.    Buch vorbestellen



NEU: Reisen und Entdeckungen in Nord- und Zentralafrika

Edition Erdmann

HEINRICH  BARTH

REISEN  UND  ENTDECKUNGEN  IN  NORD-  UND  ZENTRALAFRIKA
20.000 Kilometer durch Afrika. 1849 - 1855

Ohne ihn wäre uns die „Wiege der Menschheit“ vielleicht noch heute ein Rätsel: Der deutsche Forschungsreisende Heinrich Barth stößt zu einer Zeit, da Afrika als unwägbares und gefahrenvolles Land galt, weit in das Innere des „Schwarzen Kontinents“ vor. Am 25. März 1850 begibt er sich im Auftrag der britischen Regierung auf Entdeckungsreise durch Zentral-Afrika mit dem Ziel, für London Handelsmöglichkeiten anzuknüpfen. Nach insgesamt 2100 Tagen in der Sahara und im Sudan, betritt Barth fünfeinhalb Jahre später als einziger Überlebender der Expedition europäischen Boden – mit Informationen über Land und Leute im Gepäck, die der europäischen Wissenschaft einen neuen Erdteil aufschließen. In seinem umfangreichen schriftlichen Vermächtnis lässt der Forscher den Leser in sprachlich dichten Schilderungen an seinen Erkundungen teilhaben. Dabei gehen das eindringlich geschriebene Tagebuch, der fesselnde Reisebericht und die akribische wissenschaftliche Abhandlung eine beispiellose Verbindung ein.

Autor
Dr. Heinrich Barth (1821-1865): In der eigenen Heimat wissenschaftlich ambitioniert und hochgebildet, jedoch im Verhalten verschlossen und einzelgängerisch, tritt Barth in Afrika als äußerst zugänglicher und feinsinniger Mensch auf, der sich den sagenhaften Ruf eines „Abd el Kerim“ („Diener des Allerhöchsten“) erwirbt. In die Heimat zurückgekehrt, wird er zum Fremden, der wenige Jahre später völlig vereinsamt stirbt. Seine Leistungen auf dem Gebiet der interdisziplinären Erforschung Afrikas sind bis in die heutige Zeit hinein maßgeblich. Dr. Heinrich Schiffers (1901-1982) lebte in Köln und war Fachgeograph, Autor und Herausgeber verschiedener Standardwerke u.a. über die Sahara, Libyen und die Sahel-Zone.
(Verlagstext)


Heinrich Barth
Reisen und Entdeckungen in Nord- und Zentralafrika
Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
54 schwarz-weiß Abbildungen
Format: 13 x 21 cm
414 Seiten
Erscheint im August 2020
Euro 24,00 inkl. MwSt.    Buch vorbestellen



Montag, 11. Mai 2020

VORSCHAU: Heinrich Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Zentralafrika

Vorschau

Zum Jubiläum: Barths 200. Geburtstag am 16.02.2021

HEINRICH  BARTH

REISEN  UND  ENTDECKUNGEN  IN  NORD-  und ZENTRALAFRIKA
20.000 Kilometer durch Afrika

2100 Tage in der Sahara – im Meer ohne Wasser
Ein Standardwerk vom Vater der Afrikaforschung
Erforschung der Verbindung zwischen Kultur und Umwelt

Zu einer Zeit, da Afrika als faszinierender, aber unwägbarer und gefahrenvoller Kontinent galt, stieß ein Mann weit in das Innere des »Schwarzen Kontinents« vor: ´Dr. Heinrich Barth begab sich 1849 im Auftrag der britischen Regierung mit einer drei Mann starken englischen Expedition auf Entdeckungsreise durch Nord- und Zentralafrika. 

Er besuchte die einst legendäre Goldstadt Timbuktu am Niger, wo das offizielle Missionsziel, die Erschließung von Handelsmöglichkeiten, mit der harten Realität konfrontiert wurde. 

Nach ins gesamt 2100 Tagen in der Sahara – genannt »Bar bela mar«, Meer ohne Wasser –, und im Sudan, in denen er knapp 20 000 Kilometer zurücklegte und nahezu übermenschliche Strapazen erduldete, betrat der Forscher fünfeinhalb Jahre später als einziger Überlebender der Expedition europäischen Boden – mit Informationen über Land und Leute im Gepäck, die der europäischen Wissenschaft einen neuen Erdteil aufschlossen.

Heinrich Barth, der Universalgelehrte und Vater der klassischen Afrikaforschung, erkannte bereits die so wichtigen Zusammenhänge zwischen Umwelt und Geschichte. Sein Vermächtnis wirkt bis in die Gegenwart fort und wird zukünftig wichtiger denn je sein: 
Am Heinrich-Barth-Institut der Universität Köln wird auch Forschung im Dienst von Initiativen zur Bewahrung des Natur- und Kulturerbes Afrikas betrieben, und in der Heinrich-Barth-Gesellschaft versammeln sich viele, die sich dem Geiste Barths verbunden fühlen. Das Wissen über die Vergangenheit für eine umweltfreundliche Zukunft zu nutzen, nicht nur in Afrika, sondern auf der ganzen Welt, das ist es, was wir von Heinrich Barth lernen müssen.

Heinrich Barth (1821-1865): In der eigenen Heimat wissenschaftlich ambitioniert und hochgebildet, jedoch im Verhalten verschlossen und einzelgängerisch, tritt Barth in Afrika als äußerst zugänglicher und feinsinniger Mensch auf, der sich den sagenhaften Ruf eines „Abd el Kerim“ („Diener des Allerhöchsten“) erwirbt. In die Heimat zurückgekehrt, wird er zum Fremden, der wenige Jahre später völlig vereinsamt stirbt. Seine Leistungen auf dem Gebiet der interdisziplinären Erforschung Afrikas sind bis in die heutige Zeit hinein maßgeblich. 
Dr. Heinrich Schiffers (1901-1982) lebte in Köln und war Fachgeograph, Autor und Herausgeber verschiedener Standardwerke u.a. über die Sahara, Libyen und die Sahel-Zone.

Heinrich Barth
Reisen und Entdeckungen in Nord- und Zentralafrika
Klappenbroschur
farbige Karten auf den Umschlaginnenseiten
Format 13 × 21 cm
416 Seiten
NEUAUFLAGE September 2020
Nur Euro 14,90 inkl. MwSt.   Buch vorbestellen
Edition Erdmann - Verlagshaus Römerweg

Freitag, 1. Mai 2020

Rezension Roter Staub - Mosambik am Ende der Kolonialzeit

Weidle
Rezension

ISABELA  FIGUEIREDO

ROTER  STAUB

Dass Kolonien von ihren Besatzern „gut“  behandelt werden, ist von jeher eine Erfindung der Besatzer und trifft auch für Portugal zu.

Isabela Figueiredo lebt mit ihren Eltern in Mosambik. Ihr Vater, ein Elektriker, arbeitet mit seinen mosambikanischen Angestellten („die Neger meines Vaters…“, S.43), die er als „bevorzugter“ Weißer schikaniert und schlecht behandelt. Obwohl die Tochter von klein auf mitbekommt, wie sich ihr Vater verhält, liebt sie ihn und lebt auch später mit dem Zwiespalt. Sie erzählt aus der Sicht eines „unschuldigen“ Kindes und dadurch schildert sie die Tatsachen, die sie sieht und hört vielleicht direkter und nüchterner als ein Erwachsener.  

Diese Zeit bis 1975  ist die Endphase der portugiesischen Kolonisation in Mosambik. Bis zu ihrem 12. Lebensjahr lebt Isabela Figueiredo in Lourenço Marques, den neuen Namen der Hauptstadt Maputo bringt sie nur schwer über die Lippen.

Ein typischer Absatz für das Denken der Weißen im Allgemeinen und hier der Portugiesen ist beispielgebend zitiert: „Ein Weißer und ein Neger zählen nicht nur zu verschiedenen Rassen. Die Entfernung zwischen Weißen und Negern glich der, die zwischen verschiedenen Spezies besteht. Sie waren Neger, Tiere. Wir waren Weiße, also Menschen, rationale Wesen….“

„Manjacaze, komm mal nach oben, wir haben etwas für dich. Vielen Dank, Senhora. Stets ein gutes Wort. Manjacaze half mir, an die menschliche Spezies zu glauben, an Menschen, die trotz ihrer Demütigung innerhalb der Hierarchie ihre Würde hochhielten und sie als unsichtbaren, geheiligten Besitz betrachteten.“ (S. 41) Dies ist ein weiteres Beispiel für die Beobachtungen, die Isabela rückwirkend feststellen musste - die Würde hochhalten.

Isabela sah immer mehr die Ungerechtigkeiten, die Ausbeutung der Mosambikaner, die Bereicherung und Bevormundung durch die Portugiesen und mit der Zeit hatte sie Mitleid. Sie bemerkte als Kind die Ungerechtigkeiten und stellte sich auf die Seite der unschuldigen Benachteiligten. „Ich mochte keine Ringe. Die Neger hatten doch auch keine.“ (S. 47)

Sie beschreibt Stereotype, die leider in Europa bis heute das Bild von Afrikanern verzerren. Zum Beispiel als sie ihren Vater begleitet, der einen Arbeiter sucht, zur Rede stellt, verprügelt und vor seiner Familie erniedrigt, und dann als „großzügiger, guter Weißer“ der Ehefrau Geld zusteckt, damit sie ihren Kindern etwas zu essen geben kann, (weil ihr Ehemann es ja nicht kann). (S. 53) Erschüttert erkennt Isabela ihren Vater nicht mehr wieder, „dieser Mann ist nicht mein Vater“ (S. 56). Auf der anderen Seite beschreibt sie den liebevollen Vater, der mit ihr spazieren geht und ein weißes Hemd trägt.

Isabelas Vater beauftragte sie in Portugal von dem zu erzählen, was seiner Meinung nach „die Neger den Weißen antun“, aber sie tat es nicht. Sie schrieb dieses Buch.

Fazit
Der Anfang des Buches ist etwas derb dargestellt, vor allem, wenn das Geschriebene von einem Kind gedacht werden soll. Hat man sich durch diese Seiten durchgearbeitet, versteht man den Anfang besser. Mittelpunkt des Geschehens ist der Vater. „Er lebte gern, hatte vor nichts Angst. Mit ihm war alles möglich.“ Der Vater ist das Vorbild bis zu einem gewissen Punkt. Allmählich begreift die Tochter das Verhalten des Vaters und beginnt dieses Verhalten zu hinterfragen.
Als Isabela Figueiredo Mosambik verlässt war dies die letzte Gelegenheit vor dem endgültigen Ende der portugiesischen Kolonialzeit. Die Eltern kommen erst zehn Jahre später nach. Aber dieser Teil ist nicht mehr Gegenstand des Buches.
Ein bemerkenswerter und viel beachteter Bericht, der bereits in der 9. Auflage erschienen ist.


zum Angebot

Montag, 13. April 2020

Rezension: Afrika, Der lachende Kontinent

Terra Mater
Rezension

BERND  DÖRRIES 


DER  LACHENDE  KONTINENT    

Der Journalist Bernd Dörries arbeitet für die Süddeutsche Zeitung von Kapstadt aus. Er berichtet seit drei Jahren über Länder südlich der Sahara und erzählt in diesem Buch über seine Reisen in 34 Länder Afrikas südlich der Sahara. Das bedeutet, dass seine Beiträge aktuell sind und die Ereignisse in der jetzigen Zeit stattfinden. Eine Portion Humor fehlt nicht in diesem persönlichen Rahmen der Berichterstattung. Und, was ganz wichtig ist, das Geschriebene hebt sich erfrischend von den vielen anderen Büchern über Afrika ab, in denen es nur um die Darstellung von negativen Schlagwörtern geht, die ständig wiederholt werden.

Der Inhalt ist nicht chronologisch gegliedert sondern die Berichte richten sich nach dem Länder-Alphabet, beginnend mit Angola und endend mit Uganda. Die Beträge sind unterschiedlich lang. Für eine bessere Übersicht ist jedem Kapitel eine Afrikakarte mit der Lage des jeweiligen Landes vorangestellt.

Auf der ersten Seite eines Kapitels steht neben dem Kartenausschnitt eine kurze Übersicht des Landes, was dem Autor wichtig ist, wie zum Beispiel die Anzahl der chinesischen Restaurants, die für ihn die Aktivität Chinas „in dem jeweiligen Staat“ aufzeigt. Das sind unter anderem 1 chinesisches Restaurant in Eritrea (39 Millionen Einwohner), 3 in Äquatorialguinea (1 Mio. Einw.) (und wer kennt schon Äquatorialguinea in Deutschland), mehr als 20 in Uganda (39 Mio. Einw.), 130 auf Mauritius (1 Mio. Einw.), mehrere Hundert in Südafrika (58 Mio. Einw.) „zu viele, um sie zu zählen“ in Nigeria (194 Mio. Einw.) und „ein ganzes chinesisches Viertel in dem chinesische Arbeiter wohnen“ im Sudan (42 Mio. Einw.) und das genau in den Ländern, die sehr viele Bodenschätze und andere Reichtümer besitzen und die chinesischen Begehrlichkeiten und Interessen widerspiegeln.
Interessant für Bernd Dörries sind auch die köstlichen Nationalgerichte und „was man gesehen haben sollte“.

Ein besonders spannender Punkt ist der, „worüber das Land gerade redet“, also was den Bewohnern wichtig ist: Das wäre zum Beispiel in Botswana die Frage, ob bald wieder Elefanten gejagt werden dürfen, ob der „neue Präsident in der DR Kongo, Felix Tshisehedi auch einen Wandel  bringt“, ob in Gabun der Präsident Ali Bongo noch lebt oder durch einen Doppelgänger ersetzt wurde, Uganda überlegt, ob der nächste Präsident der bekannte Rapper Bobiwine wird und Sambia fragt sich, ob es bald von China regiert wird. In Namibia fragen sich die Herero und Nama, wann „sich Deutschland offiziell für die Verbrechen der Vergangenheit entschuldigt.“
In Mali reden die Leute über die Islamisten, die sie „loswerden wollen“, The Gambia, die Republik Kongo und Mosambik hoffen auf neue Brücken. Togo, Kenia und Ghana reden über Fußball, Liberia und die Elfenbeinküste rätseln, ob Fußballer Präsidenten werden können und in Eritrea fragt man sich, wann es endlich schnelleres Internet gibt, also viele Fragen, die sich auch Deutsche stellen.

In Benin trifft Bernd Dörries seinen afrikanischen Freund aus der gemeinsamen Zeit im Kindergarten wieder. In Ghana besucht er Sammy Kuffour, der lange bei Bayern München gespielt hat und nach Accra zurückgekehrt ist. So ganz glücklich scheint er nicht zu sein. In Malawi ruft ihm ein Mann „Bielefeld, Bielefeld“ zu, auf die Frage wohin die Zierfische des Malawi-Sees exportiert werden. Und auch in Malawi stehen die Leute freiwillig Schlange für eine Masern-Impfung und lachen laut, als der Autor von impfmüden Deutschen erzählt. Malawi hat 2010 genügend traurige Erfahrung machen müssen, als fast Übernacht 120.000 Menschen an Masern erkrankten und 300 Tote zu beklagen waren.

In Botswana ist die Krankenversicherung gratis, Simbabwe hat Afrikas beste Wasserballmannschaften und Nigeria die weltbesten Scrabble-Spieler. So erfahren wir viel Neues, Alltägliches und erkennen, dass Afrikaner gar nicht so anders sind als wir und dass sie gern lachen. Allerdings bemerkt der Autor erst spät, dass die Äthiopier ihn auslachen, als er über die alte „Pferderennbahn“ schleicht, weil ihm bei 2700 Höhenmeter die Luft schneller ausgeht als den Äthiopiern, die trainieren und sich durch das Laufen ein besseres Leben erhoffen.

Und es gibt noch mehr Bemerkenswertes zu entdecken…

Fazit
Bernd Dörries schildert seine Erfahrungen und Erlebnisse als Journalist, der von Südafrika aus in weitere afrikanische Länder reist. Die Beiträge sind Momentaufnahmen, Begegnungen und Ereignisse, die passiert sind, als er in diesem Augenblick vor Ort war. In den meisten Berichten werden aktuelle, politische und geschichtliche Ereignisse nebeneinander beschrieben.
Man sollte seine Berichte nicht verallgemeinern. Einige Tage später könnten andere Situationen andere Berichte hervorbringen. Zum Verständnis dieses Buches ist dies wichtig zu wissen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, spannend mit Gefühl und Humor aus der persönlichen Sicht geschrieben, lehrreich, aktuell und informativ. Unbedingt lesenswert!



Sonntag, 12. April 2020

Das Gebot der Gewalt

Elster
YAMBO  OUOLOGUEM

DAS  GEBOT  DER  GEWALT

In glühenden Farben erzählt der Roman die Geschichte des imaginären west-afrikanischen Reiches Nakem und der Dynastie der Saïfs, die sich mit Gewalt, schwarzer Magie und diplomatischer List an der Macht hält: Die Saïfs profitieren von der versklavten schwarzen Bevölkerung, behaupten sich gegen die christliche Kirche und die französischen Kolonisatoren. Das dichte Fresko reicht vom 13. Jahrhundert bis ins Jahr 1947, an die Schwelle zur Unabhängigkeit. Hier weitet sich die Szenerie nach Frankreich aus, wohin Raymond-Spartacus Kassoumi, Sohn eines Leibeigenen, zum Studium geschickt wird …

Ouologuem beschreibt scharfsinnig und unerschrocken, wie Fremdherrschaft, Dislokation und Versklavung in Afrika bereits vor der Ankunft der Kolonisatoren gegenwärtig waren und hinterfragt so den von seinen Zeitgenossen geprägten Diskurs der Négritude. Auch 50 Jahre nach Erscheinen ist der Roman in Zeiten von Boko Haram und IS und der Debatte um die Rückgabe afrikanischer Kunstgegenstände verstörend aktuell.
Das frühe Hauptwerk der postkolonialen Literatur – zum 50-jährigen Jubiläum der deutschen Erstausgabe 1969 neu zu entdecken

Radikal realistische Schilderungen brutaler Handlungen und ungezügelter Erotik stehen Szenen von kühner Schönheit gegenüber, hymnische Oden wechseln mit beißender Ironie – eine literarische Erschütterung!

Ein mutiges, aufklärerisches Panorama von 800 Jahren afrikanischer Geschichte, das ohne Mystifizierung von Fremdherrschaft, Dislokation, Gewalt und Versklavung erzählt.

Als »Das Gebot der Gewalt« 1968 in Frankreich erscheint, wird der Roman sofort als literarisches Meisterwerk erkannt und der brillante junge Autor aus Mali als erster Afrikaner mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet. Das Buch ist auch bei den Lesern ein Erfolg, avanciert rasch zum Kultbuch und wird in zehn Sprachen übersetzt. (Verlagstext)

Autor:
Yambo Ouologuem, 1940 als Sohn eines Großgrundbesitzers in Bandiagara, in der Region Dogon (damals Französisch-Sudan, heute Mali) geboren, genoss er eine gute Schulbildung, ging 1960 nach Paris und studierte Soziologie, Philosophie und Englisch. Er löste später eine akademische Kontroverse aufgrund von Plagiatsbeschuldigungen aus. Nach weiteren Veröffentlichungen (»Lettre à la France nègre«, »Les mille et une bibles du sexe«) kehrte er in den 1970er Jahren in seine Heimat zurück, wo er zuletzt sehr zurückgezogen lebte und 2017 verstarb.

Aus dem Französischen von Eva Rapsilber
Mit einem Nachwort von Dirk Naguschewski

Yambo Ouologuem
Das Gebot der Gewalt
Gebunden
276 Seiten
Format 15.5 x 22.3 cm
1.Auflage 2019
Euro 24,- inkl. MwSt.   Buch kaufen