Sonntag, 24. Februar 2013

Wortschätze

MANFRED  LOIMEIER

WORTSCHÄTZE - Gespräche mit afrikanischen Autorinnen und Autoren

 „Viele sind an der Person hinter der Arbeit interessiert und nicht an der Arbeit. Man will keine Zeit verschwenden mit Ideen, Bildern, Images und solchen Sachen“, behauptet der südafrikanische Autor Breyten Breytenbach. Manfred Loimeier widerlegt diese These. Er ist zwar an den Autoren als Menschen und Literaturproduzenten interessiert. Aber dieses Interesse zeigt sich nicht in einem glamourösen Sinn, denn Loimeier fragt nach ihren Werken, deren Entstehungsgeschichten, Inhalten und sprachlichen Besonderheiten.

Zwischen 2002 und 2012 hat Loimeier 40 Autoren, die im vorliegenden Interviewband authentisch zu Wort kommen, befragt. Auf den ersten Blick eint sie nur eines: Alle verorten ihre familiären Wurzeln in Afrika. Anhand ihrer Biographien, der Wahl ihrer Genres, Themen und Stilmittel sowie ihre Bekenntnisse zu traditionellen regionalen und internationalen Einflüssen in Literatur und Geschichte werden einmal mehr die Vielfalt und der spezielle Reichtum dieses Kontinents deutlich.
Viele der Befragten leben außerhalb Afrikas, sind Emigranten, einige wohnen mittlerweile in Deutschland oder waren hierzulande Besucher oder Stipendiaten. Mehr als die Hälfte arbeiten als Universitätsdozenten und sind somit Bindeglied zwischen Kreativität und Wissenschaft. Die meisten von ihnen wurden mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet.

Damit bietet dieser Band im wahren und ursprünglichen Sinn Wortschätze: Einerseits ist er eine Fundgrube für jeden Literaturinteressierten, wenn nicht nur die bereits veröffentlichten Texte vorgestellt, sondern auch Pläne angesprochen werden. Andererseits ermuntert Loimeier seine Gesprächspartner sich ihre eigenen Lese- und Schreibvorlieben bewusst zu machen, um ihnen poetologische Verfahrensweisen zu entlocken.

Mit Interviews von
Chinua Achebe (Nigeria/USA),
Toyin Adewale (Nigeria),
Sefi Atta (Nigeria/USA),
Diane Awerbuck (Südafrika),
Jean-Félix Belinga Belinga (Kamerun/Deutschland),
Elleke Boehmer (Südafrika/Großbritannien),
Breyten Breytenbach (Südafrika),
André Brink (Südafrika),
Shimmer Chinodya (Simbabwe),
Chirikure Chirikure (Simbabwe),
Luc Degla (Benin/Deutschland),
Fatou Diome (Senegal/Frankreich),
K. Sello Duiker (Südafrika),
Aminatta Forna (Sierra Leone/Großbritannien),
Damon Galgut (Südafrika),
Helon Habila (Nigeria/USA),
Etienne van Heerden (Südafrika),
Keorapetse W. Kgositsile (Südafrika),
Ahmadou Kourouma (Elfenbeinküste/Frankreich),
Antjie Krog (Südafrika),
EL Loko (Togo/Deutschland),
Alain Mabanckou (Kongo/Frankreich/USA),
Kgafela oa Magogodi (Südafrika),
Angela Makholwa (Südafrika),
Maakomele Manaka (Südafrika),
Napo Masheane (Südafrika),
Lebogang Mashile (Südafrika),
Meshack Masondo (Südafrika),
Daniel Mepin (Kamerun/Deutschland),
Deon Meyer (Südafrika),
Ben R. Mtobwa (Tansania),
Meja Mwangi (Kenia),
Patrice Nganang (Kamerun/Deutschland/USA),
Wilfried N’Sondé (Kongo/Deutschland),
Pepetela (Angola),
Henrietta Rose-Innes (Südafrika),
Bernadette Sanou (Burkina Faso),
Ruth Weiss (Deutschland/Südafrika/Simbabwe/Sambia/Isle of Wight/Deutschland),
Zoë Wicomb (Südafrika/Großbritannien),
Derek Walcott (St. Lucia)

Autor:
Manfred Loimeier studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Er promovierte über Ousmane Sembène und Wole Soyinka und habilitierte über J.M. Coetzee. Heute arbeitet er als Redakteur und an der Universität Heidelberg als Privatdozent für afrikanische Literaturen. Im Horlemann Verlag veröffentlichte er bereits den Interviewband »Wortwechsel« (2002), zuletzt erschienen (bei Brandes & Apsel) seine Essaybände »Africando« (2010) und »Szene Afrika« (2011).

Manfred Loimeier
Wortschätze
280 Seiten, Klappenbroschur, zahlreiche Autorenfotos               
1.Auflage 2012
Horlemann Verlag

nur noch als gelesenes Buch erhältlich.