WORTSCHÄTZE - Gespräche mit afrikanischen Autorinnen und Autoren
„Viele sind an der
Person hinter der Arbeit interessiert und nicht an der Arbeit. Man will keine
Zeit verschwenden mit Ideen, Bildern, Images und solchen Sachen“, behauptet der
südafrikanische Autor Breyten Breytenbach. Manfred Loimeier widerlegt diese
These. Er ist zwar an den Autoren als Menschen und Literaturproduzenten
interessiert. Aber dieses Interesse zeigt sich nicht in einem glamourösen Sinn,
denn Loimeier fragt nach ihren Werken, deren Entstehungsgeschichten, Inhalten
und sprachlichen Besonderheiten.
Zwischen 2002 und 2012 hat Loimeier 40 Autoren, die im
vorliegenden Interviewband authentisch zu Wort kommen, befragt. Auf den ersten
Blick eint sie nur eines: Alle verorten ihre familiären Wurzeln in Afrika.
Anhand ihrer Biographien, der Wahl ihrer Genres, Themen und Stilmittel sowie
ihre Bekenntnisse zu traditionellen regionalen und internationalen Einflüssen
in Literatur und Geschichte werden einmal mehr die Vielfalt und der spezielle
Reichtum dieses Kontinents deutlich.
Viele der Befragten leben außerhalb Afrikas, sind
Emigranten, einige wohnen mittlerweile in Deutschland oder waren hierzulande
Besucher oder Stipendiaten. Mehr als die Hälfte arbeiten als
Universitätsdozenten und sind somit Bindeglied zwischen Kreativität und
Wissenschaft. Die meisten von ihnen wurden mit renommierten Literaturpreisen
ausgezeichnet.
Damit bietet dieser Band im wahren und ursprünglichen
Sinn Wortschätze: Einerseits ist er eine Fundgrube für jeden
Literaturinteressierten, wenn nicht nur die bereits veröffentlichten Texte
vorgestellt, sondern auch Pläne angesprochen werden. Andererseits ermuntert Loimeier
seine Gesprächspartner sich ihre eigenen Lese- und Schreibvorlieben bewusst zu
machen, um ihnen poetologische Verfahrensweisen zu entlocken.
Mit Interviews
von
Chinua Achebe (Nigeria/USA),
Toyin Adewale (Nigeria),
Sefi Atta (Nigeria/USA),
Diane Awerbuck (Südafrika),
Jean-Félix Belinga Belinga (Kamerun/Deutschland),
Elleke Boehmer (Südafrika/Großbritannien),
Breyten Breytenbach (Südafrika),
André Brink (Südafrika),
Shimmer Chinodya (Simbabwe),
Chirikure Chirikure (Simbabwe),
Luc Degla (Benin/Deutschland),
Fatou Diome (Senegal/Frankreich),
K. Sello Duiker (Südafrika),
Aminatta Forna (Sierra Leone/Großbritannien),
Damon Galgut (Südafrika),
Helon Habila (Nigeria/USA),
Etienne van Heerden (Südafrika),
Keorapetse W. Kgositsile (Südafrika),
Ahmadou Kourouma (Elfenbeinküste/Frankreich),
Antjie Krog (Südafrika),
EL Loko (Togo/Deutschland),
Alain Mabanckou (Kongo/Frankreich/USA),
Kgafela oa Magogodi (Südafrika),
Angela Makholwa (Südafrika),
Maakomele Manaka (Südafrika),
Napo Masheane (Südafrika),
Lebogang Mashile (Südafrika),
Meshack Masondo (Südafrika),
Daniel Mepin (Kamerun/Deutschland),
Deon Meyer (Südafrika),
Ben R. Mtobwa (Tansania),
Meja Mwangi (Kenia),
Patrice Nganang (Kamerun/Deutschland/USA),
Wilfried N’Sondé (Kongo/Deutschland),
Pepetela (Angola),
Henrietta Rose-Innes (Südafrika),
Bernadette Sanou (Burkina Faso),
Ruth Weiss (Deutschland/Südafrika/Simbabwe/Sambia/Isle of
Wight/Deutschland),
Zoë Wicomb (Südafrika/Großbritannien),
Derek Walcott (St. Lucia)
Autor:
Manfred Loimeier studierte Germanistik, Kunstgeschichte
und Philosophie. Er promovierte über Ousmane Sembène und Wole Soyinka und habilitierte
über J.M. Coetzee. Heute arbeitet er als Redakteur und an der Universität
Heidelberg als Privatdozent für afrikanische Literaturen. Im Horlemann Verlag
veröffentlichte er bereits den Interviewband »Wortwechsel« (2002), zuletzt
erschienen (bei Brandes & Apsel) seine Essaybände »Africando« (2010) und
»Szene Afrika« (2011).
Manfred Loimeier
Wortschätze
280 Seiten, Klappenbroschur, zahlreiche Autorenfotos
1.Auflage 2012
Horlemann Verlag
nur noch als gelesenes Buch erhältlich.
Twittern